Fenster, Elektrik, Dach – wann lohnt sich ein Austausch?
In unseren Wohnungen müssen von Zeit zu Zeit Dinge ausgetauscht werden. Spätestens wenn etwas beschädigt ist, sollte umgehend gehandelt werden. Doch auch vorher kann es sich unter Umständen lohnen, zur Tat zu schreiten. Gerade bei den Fenstern, der Elektrik und dem Dach hat sich in den letzten Jahren viel getan, wodurch es sinnvoll sein kann, über Veränderungen nachzudenken. Wir geben Entscheidungshilfe.

1. Sparen neue Fenster Energie?
Fenster haben in erster Linie die Funktion, Licht in die Wohnung kommen zu lassen. Außerdem trägt eine regelmäßige Lüftung zur Vorbeugung von Schimmel bei. Doch auch darüber hinaus müssen sie einige Dinge können. So sollten sie beispielsweise eine gute Energieeffizienz aufweisen. Über das Fenster entweicht naturgemäß Energie. Da dies hier noch viel stärker der Fall ist als bei den Wänden, kann ein schlechtes Fenster schnell die Kosten in die Höhe treiben.
Gültigkeit besitzt diese Aussage vor allem bei älteren Fenstern. Diese sind mit den heutigen Standards nicht vergleichbar.
Durchschnittliche U-Werte von Fenstern in der Historie
Fenstertyp | Verbaut | Ø-U-Wert Wärmedurchgangskoeffizient |
Einfachglas | bis 1980 | knapp 5 |
Verbund-/Kastenfenster | bis 1980 | ca. 2,5 |
Unbeschichtetes Isolierglas | 1980-1995 | ca. 2,7 |
Zweischeiben-Wärmedämmglas | 1995-2010 | ca. 1,5 |
Dreischeiben-Wärmedämmglas | seit 2005 | ca. 1,1 |
Teuer: schmale Holzrahmen mit aufgeklebten Dämmstoffen und Alu-Verschalungen | heute | 0,7-0,8 |
Noch ein Vergleich: In den letzten 50 Jahren wurde der U-Wert auf rund ein Viertel gesenkt. In vielen Fällen amortisierensich neue Fenster darum bereits nach wenigen Jahren. |
1.1. Lohnt sich der Austausch?
Im Gegensatz zu modernen Verglasungen weisen ältere Fenster noch immer oft nur Einfachverglasungen auf. Dadurch entweicht mehr Energie, was sich bei den Heizkosten bemerkbar macht. Mit neuen Fenstern lässt sich bei so alten Fenstern in der Tat einiges an Energie einsparen. Eine Option hierfür liefern diese Fenster von Sparfenster, die mit Dreifachverglasung ausgestattet sind. Zudem findet sich hier für jeden Raum der passende Fenstertyp, sodass auch optisch eine Veränderung möglich wird.
Fenster erneuern: dies ist der richtige Zeitpunkt, um die alten Fenster auszutauschen
Natürlich kann eine Erneuerung der Fenster ziemlich preisintensiv sein. Allerdings kann dadurch auch viel Geld und Energie eingespart werden. Ebenfalls werden die Nerven geschont, da die Fenster ebenfalls Sachen Einbruch- und Lärmschutz eine große Rolle spielen.
Wenn es kalt durch die Ritzen der Fenster hereinkommt, dann ist der Gedanke über einen Austausch der Fenster oft schon zu spät. Deshalb sollte schon bevor die nächste Heizperiode beginnt daran gedacht werden, dass das Wohnen durch neue Fenster wesentlich behaglicher wird. Darüber hinaus wird der Energieverbrauch gesenkt und der Schutz gegen Einbrüche durch neue Fenster optimiert. Wir erläutern, wann der beste Zeitpunkt zum Fenster erneuern gekommen ist.
Fachbegriffe beim Fenster (U-Wert, G-Wert, Lichtdurchlässigkeit)
Der U-Wert
Wie gut ein Fenster die Wärme im Haus hält, erkennt man am Wärmedurchgangskoeffizient, dem U-Wert des Fensters. Der U-Wert beim Fenster gibt an, wie viel Wärme bei einem Temperaturgefälle von einem Grad Kelvin zwischen Außenwelt und Innenraum durch einen Quadratmeter Fensterfläche verloren geht.
Der Wärmeverlust wird dabei in Watt pro Quadratmeter Kelvin (W/m2K) angegeben.
Je geringer der U-Wert, desto besser ist die Wärmedämmung des Fensters.
Für Fenster gibt es einige sinnvolle Erweiterungen bzw. Ergänzungen bezüglich des herkömmlichen U-Werts. Angegeben sind die europäischen Bezeichnungen:
- Der Ug–Wert (g für engl. glazing: Glas) ist eine für die Verglasung von Fenstern abgewandelte Variante des U-Werts. Hier wird, anstatt der ursprünglichen Temperaturdifferenz von einem Grad Kelvin, 15 Grad Kelvin veranschlagt.
- Der Uf–Wert (f für engl. frame: Rahmen) ist gibt Auskunft über die Wärmedämmgrad bzw. Wärmedämmeigenschaften des Fensterrahmens bzw. des Rahmenmaterials
- Der Uw–Wert (w für engl. window: Fenster) ist eine Kombination aus dem Ug –Wert und dem Uf –Wert. Er informiert über die Wärmedämmeigenschaften des gesamten Fensters und bietet somit einen schnellen Überblick.
Durchschnittliche U-Werte von Fenstern in der Historie
Fenstertyp | Verbaut | Ø-U-Wert Wärmedurchgangskoeffizient |
Einfachglas | bis 1980 | knapp 5 |
Verbund-/Kastenfenster | bis 1980 | ca. 2,5 |
Unbeschichtetes Isolierglas | 1980-1995 | ca. 2,7 |
Zweischeiben-Wärmedämmglas | 1995-2010 | ca. 1,5 |
Dreischeiben-Wärmedämmglas | seit 2005 | ca. 1,1 |
Teuer: schmale Holzrahmen mit aufgeklebten Dämmstoffen und Alu-Verschalungen | heute | 0,7-0,8 |
Noch ein Vergleich: In den letzten 50 Jahren wurde der U-Wert auf rund ein Viertel gesenkt. In vielen Fällen amortisierensich neue Fenster darum bereits nach wenigen Jahren. |
G-Wert
Der g–Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad) gibt Auskunft darüber welcher Anteil der von den Sonnenstrahlen, bzw. des Lichts transportierten Energie die Scheibe wirklich passiert und welcher Anteil von ihr reflektiert oder absorbiert wird.
Ein g –Wert von 0,70 würde z. B. bedeuten, dass 70 % der Energie im Innenraum angelangt.
Je niedriger der G-Wert, desto weniger Wärme dringt durch die Sonneneinstrahlung ins Haus.
In warmen bis heißen Perioden ist also ein niedriger Wert vorteilhaft um die Kühle im Haus zu bewahren, wohingegen in den Heizperioden ein hoher Wert ideal ist und sich für den Eigentümer erfreulich auf die Heizkosten auswirkt.
Lichtdurchlässigkeit – Lichttransmissionsgrad
Die Lichtdurchlässigkeit wird in Prozent angegeben, wobei 100 % für vollkommene Lichtdurchlässigkeit stehen würde und 0 % für völlige Schwärze. Der Fachbegriff lautet Lichttransmissiongrad. In der Berechnung wird nur das für das menschliche Auge sichtbare Licht mit einer Wellenlänge zwischen 380 und 780 Nanometern (nm) berücksichtigt.
Eine hohe Lichtdurchlässigkeit ist für Raum- und Wohnklima wünschenswert.
Isolierglas hat in der Regel eine Lichtdurchlässigkeit von etwas über 80 %, Wärmeschutzisolierglas liegt bei um die 75-80 %. Sonnenschutzgläser haben eine Lichtdurchlässigkeit von 50 bis 70 Prozent, bieten in der Regel aber keinen Blendschutz.
Heutzutage gibt es Verglasungen, die entweder automatisch je nach Lichteinstrahlung oder elektronisch gesteuert den Grad der Lichtdurchlässigkeit verändern.
2. Veraltete Elektrik stellt Sicherheitsrisiko dar
Im Bereich der Elektroinstallation sind besonders Altbauten oft noch mit veralteter Technik ausgestattet. Hierbei geht es dann gar nicht mehr in erster Linie um die Kosten, sondern um die Sicherheit. Kabelbrände und Stromschläge drohen im Extremfall, was eine gewissenhafte Wartung umso wichtiger macht. Ist im Haus noch kein FI-Schalter verbaut, sollte dies umgehend nachgeholt werden. Damit kann der gesamte Stromkreislauf unterbrochen werden, was einen deutlichen Zugewinn an Sicherheit darstellt.
Generell gilt, dass die Installation nicht mehr als 30 bis 40 Jahre alt sein sollte.
Wie auch die Fenster hat die Elektrik einigen Anteil an den Haushaltskosten. Daher sollte man in regelmäßigen Abständen überprüfen, ob alle Geräte noch auf dem neuesten Stand sind und ab wann sich ein Wechsel lohnt. Gerade bei Waschmaschinen sorgen neuere Modelle häufig für spürbare Ersparnisse, der Austausch lohnt monetär aber selten. Doch auch schon bei Kleinigkeiten wie sparsame Fernseher oder Radios zahlt sich ein Blick auf die Energieeffizienzklasse häufig aus.
3. Wann muss das Dach erneuert werden?
Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Thema Sicherheit ist das Dach. Hier geht es sowohl um den Schutz vor äußeren Einflüssen als auch um die Wärmedämmung. Wenn es um die Frage der Erneuerung geht, muss deshalb unterschieden werden. Für eine bessere Dämmung ergibt es Sinn, diese Arbeit um Zuge einer kompletten Modernisierung des Hauses vorzunehmen. Findet zum Beispiel ein Anbau statt, ist dies die ideale Gelegenheit, um das Dach ebenfalls zu erneuern.
Nötig wird eine Erneuerung auch, wenn sich das Dach zunehmend in einem maroden Zustand zeigt. Nur einzelne Ziegeln auszutauschen lohnt sich kaum, da das Problem nicht langfristig gelöst wird. Insgesamt macht sich ein neues Dach aufgrund seiner Langlebigkeit bezahlt. Generell ist von einer Lebensdauer von 50 bis 60 Jahren auszugehen. Wer das Vorhaben trotz offenkundiger Notwendigkeit schon länger vor sich her schiebt, sollte sich ernsthaft über eine Erneuerung Gedanken machen.
4. Fördermöglichkeiten
Der Staat fördert die energetische Sanierung an vielen Stellen:
Bauförderung Hausbau, Kauf einer Immobilie und Sanierung
Bauförderung Hausbau, Kauf einer Immobilie und Sanierung einer Bestandsimmobilie: Übersicht bundesweite und regionale Fördermöglichkeiten
Programme, Hilfstools, Auflistungen, bundesweit und regional.
Die Bauförderung ist stark dezentralisiert - auf den Bauherren mag so manche (positive!) Überraschung warten, wenn er alle Programme ermittelt.
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Welche Fassadendämmung eignet sich für einen Altbau am besten?
ÜDie Fassadendämmung eines Altbaus ist ein komplexes Thema, das viele Aspekte umfasst. Über Sinn und Unsinn der Fassadendämmung bei Altbauten wird viel gestritten. Fakt ist, dass dämmende Maßnahmen den Energieverlust senken, und dass jede Fassade nachträglich gedämmt werden kann. Doch welche Maßnahmen zur Dämmung sind am sinnvollsten?
Wir stellen in diesem Artikel die typischen Dämmmethoden für Altbaufassaden vor, klären die häufigsten Fragen zum Thema und beleuchten auch die Gegenargumente.
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Abbildung 1: Wer sich gegen eine Sanierung entscheidet, muss bedenken, dass auch für den Abriss noch Kosten anfallen, die auf die Kosten für den Neubau on top kommen.
Auf den ersten Blick scheint es eine Glaubensfrage zu sein, die Privatpersonen dazu ermutigt, einen Neubau zu initiieren oder sich für die Sanierung eines Altbaus zu entscheiden. Oder fallen vielleicht auch finanzielle Überlegungen ins Gewicht – und apropos: Was ist eigentlich günstiger? Welche Vor- und welche Nachteile beim Neubau bzw. beim Sanierungsobjekt anfallen und wie es in beiden Fällen um die Kosten bestellt ist, soll Thema in diesem Beitrag sein.