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Handwerk: Neue Möglichkeiten und Geschäftsfelder durch Digitalisierung

Wie sich Handwerksbetriebe durch digitale Werkzeuge einen Wettbewerbsvorteil verschaffen können.

"Handwerk 4.0" oder "Digitalisierung des Handwerks" lauten die Schlagworte, die das Thema Software- und Internetintegration in die Tätigkeiten des Handwerks umfassen wollen. Der Umfang geht heutzutage weit über die Anfänge mit digitaler Zeiterfassung hinaus. Arbeitserleichterung, Kommunikationsverbesserung, Reduzierung von Mess- und Planungsfehlern sowie die rechtssichere Dokumentation der Arbeit stehen heutzutage im Fokus der Digital-Lösungen für das Handwerk. Wir stellen innovative vier Ansätze vor.

Inhalt: Digitalisierung im Handwerk – Beispiele & Empfehlungen

Punkt 1

Baustellenkommunikation per App

Per App kann der Handwerker vor Ort den Baufortschritt, Besprechungen mit dem Bauherren oder eventuelle Probleme dokumentieren und zur Kenntnis direkt an den Bauleiter im Büro weiterleiten.

Die Vorteile: Über die Firmen-Smartphones und -Apps kann im Büro live nachvollzogen werden, was auf der Baustelle passiert. Zudem werden Arbeitsschritte für spätere Klärungen dokumentiert.

Typischer Vertreter dieser AppGattung ist die Craftnote Handwerker App. Sie ermöglicht die Speicherung von Text, Audio, Video- oder Bilddateien auch ohne Datenverbindung. Ergänzend enthält sie eine Scanfunktion um Lieferscheine und Rapporte als PDF abzuspeichern. Alle Beteiligte auf der Baustelle und im Büro haben so Zugriff auf aktuellen Informationen auf dem Bau.

Punkt 2

Gerüstbauer mit Drohne

Per Drohne werden Bilder und genaue Scans des einzurüstenden Objekts durchgeführt.

Die Vorteile: Die Berechnung und der Aufbau eines Gerüstes werden erleichtert. Darüber hinaus wird die Prüfung der Sicherheit des Gerüstes rechtssicher dokumentiert.

Das System kann auf www.scaffeye.de bezogen werden.

Punkt 3

Digitale Vermessung im Sattlerbetrieb

Früher wurden Pappschablonen und komplizierte Messgeräte über den Rücken eines Pferdes gehalten. Mittlerweile nutzen einige Sattlerbetriebe 3-D-Scanner, die den Pferderücken vermessen.

Die Vorteile: Mehr Vermessungen pro Tag möglich, weniger Nachbesserungen, passgenauere Sättel.

Mehr zur Software in diesem Artikel.

Punkt 4

Tischlerarbeiten mit Virtual-Reality-Brillen visualisieren

Wer als Tischler recht preisintensive individualisierte Einrichtungslösen anbieten möchte, stößt beim Kunden schnell auf Vorstellungsprobleme. Diese erschweren Verkauf und zufriedenstellende Planung der Produkte. Eine Software von DieMeisterTischler nutzt die Möglichkeiten der Digitalisierung, ihre Ideen per Virtual-Reality in 3D dem Kunden zu präsentieren.

Die Vorteile: Der Kunde wird für das Projekt begeistert und kann exakte Vorstellungen definieren. Dadurch entstehen ebenso exakte und umfassende Fertigungsdaten, die dann in einem durchgängigen Datenmodell für die Fertigstellung zur Verfügung stehen.

Das Praxisbeispiel wird auf den Seiten von "Kompetenzzentrum digitales Handwerk" vorgestellt.

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Punkt 5

Fazit mit 8 Empfehlungen

In der Telekom-Studie "Digitale Dividende" von 2018 zeigte sich, dass bereits 38 Prozent der befragen mittelständischen Unternehmen eine "Digitale Dividende" erzielen. Bedeutet: Die Kosten der vorgenommenen Digitalisierung werden von den Vorteilen überwogen. Knapp die Hälfte der Unternehmen sehen die Digitalisierung als Chance, sich Wettbewerbsvorteile zu sichern.

Digitalisierung im Handwerk darf kein Selbstzweck sein und muss sich am Ende rentieren. Zudem wird Zeit benötigt, die digitalen Helferlein im Unternehmen zu etablieren. Schulungsaufwand muss zu den Anschaffungskosten dazugerechnet werden. Hinzu kommt die Notwendigkeit, rein digital erfasste Daten und Vorgänge sicher nachzuhalten.

Doch wer zu lange zögert, könnte im Wettbewerb zurückfallen und Aufträge einbüßen. Experten empfehlen, bei der Einführung digitaler Produkte die folgenden acht Punkte zu berücksichtigen:

  1. Der Nutzen, den die App/Software bzw. das digitale Produkt dem Unternehmen bringt. Kurz- und längerfristig denken.
  2. Die Kosten des jeweiligen Digitalisierungsvorhabens dagegen zu stellen.
  3. Den Schulungsaufwand und die Komplexität der Anwendung klären, idealerweise live auszuprobieren.
  4. Die Einführung des digitalen Produktes mit einem sukzessiven Stufenplan durchdenken.
  5. Wie die Sicherheit digitaler Daten (vor Verlust und Diebstahl) im eigenen Handwerksbetrieb sichergestellt werden kann.
  6. Wie lange die Nutzung des digitalen Helferleins sichergestellt ist (Update- und Patchmanagement).
  7. Abklären, wer welche Daten sehen darf und prüfen, ob diese Einschränkungen mit dem Produkt möglich sind (integriertes Rechtemanagement).
  8. Am besten mit Maßnahmen zu beginnen, die mit wenig Aufwand und Kosten umsetzbar sind, und schnellen Erfolg versprechen.

Geschrieben von

Bauen-und-Heimwerken.de
Bauen und Heimwerken

Bauen-und-Heimwerken.de Team

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