Wie den Oldtimer richtig überwintern? 11 Tipps für die Winterpause
Die kalten Wintermonate sind für einen Oldtimer eine echte Herausforderung. Frost, Nässe, Salz und Schmutz setzen dem in die Jahre gekommenen Klassiker besonders zu. Wer seinem Oldie etwas Gutes tun will, lässt ihn in der kalten Jahreszeit stehen. Um das Fahrzeug optimal auf die Standzeit vorzubereiten, ist besondere Pflege notwendig.
Wir geben dir 10 Tipps und Empfehlungen, wie du beim Einwintern deines Oldtimers richtig vorgehst.

Eine Frage vorab:
Wo verbringt dein Oldtimer den Winter?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Unbeheizte Garage. | 42 Stimmen |
Carport. | 24 Stimmen |
Unbedeckt an der Straße. | 4 Stimmen |
An der Straße unter einer Plane. | 4 Stimmen |
Zeltgarage. | 4 Stimmen |
Schuppen. | 4 Stimmen |
Beheizte Garage. | 1 Stimme |
Oldtimer überwintern: Luftfeuchtigkeit
1. 1. Den geeigneten Platz für den Winterschlaf finden
Der ideale Platz, um einen Oldtimer sicher durch den Winter zu bringen, ist gut durchlüftet, hat eine konstante Temperatur und lässt keine Feuchtigkeit hinein. Der Klassiker ist hierfür die eigene Garage. Allerdings verfügt nicht jeder Autobesitzer über diesen Luxus.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, eine Garage oder einen Platz in einer Abstellhalle für die Wintermonate anzumieten.
Aus der Praxis
Als Geheimtipp kann es für Oldie-Besitzer auf dem Land lohnend sein, die örtlichen Bauernhöfe nach einem günstigen Scheunenstellplatz zu fragen.
Im städtischen Raum hingegen ist es oft nicht so einfach, einen gleichzeitig günstigen und gut klimatisierten Unterstand zu finden. Im Freien sollte das Fahrzeug aber keinesfalls stehen, weil Feuchtigkeit der größte Feind eines Oldtimers ist. Parkt das Auto monatelang in der Winterkälte und -nässe, sind Rostschäden fast schon vorprogrammiert. Ein Carport ist ebenso keine optimale Lösung, da er nur von oben Schutz bietet.
Garage versus Carport: die jeweiligen Vor- und Nachteile
Unterschied Carport – Garage: Ist das Carport alles in allem die bessere Garage?
Wer sein Auto liebt, der möchte es auch sicher aufgehoben wissen, wenn es abgestellt wird. Einfach nur am Straßenrand oder auf einem Stellplatz geparkt, bietet sich Dieben oder Vandalen jedoch eine gute Gelegenheit. Im besten Fall kann man das Fahrzeug auf dem eigenen Grundstück parken und zusätzlich mit einer Garage oder einem Carport schützen. Somit wird das Auto nicht nur vor Unbefugten, sondern auch vor Wettereinflüssen geschützt. Viele Autobesitzer stehen bei dieser Entscheidung vor der Frage, ob eine Garage oder ein Carport die bessere Variante ist. Pauschal lässt sich hier keine Antwort geben. In mancherlei Hinsicht gesehen ist ein Carport jedoch oft die vorteilhaftere Variante. Wo liegen hier also die Vorteile?
1.1. Zeltgarage
Alternativ kannst du deinen Oldie auch mit einer mobilen Zeltgarage schützen. Diese besteht aus wasserabweisendem PVC-Material und hält Wind und Wetter von Ihrem geliebten Klassiker fern. Gerade für hohe Fahrzeuge, die in einer normalen Garage gar nicht Platz finden, ist dies eine praktikable Lösung.
1.2. Trockene Garage mit Granulaten
Sollte die Garage zu feucht sein, kann ein Entfeuchtungsgranulat Abhilfe schaffen. Dazu wird ein Behälter mit Granulat in der Garage aufgestellt und zum Winter dessen Verschlussfolie abgezogen. Das Granulat entzieht daraufhin der Garagenluft einen Teil der Luftfeuchtigkeit.
Auf dem Markt sind verschiedene Arten von Granulaten verfügbar. Eine Art löst sich nach der Wasseraufnahme auf und muss dann entsorgt und ggf. ersetzt werden. Die Feuchtigkeit wird dabei in einen Auffangbehälter geleitet.
Eine andere Art von Granulat nimmt die Feuchtigkeit auf, wird dann im Backofen wieder getrocknet und kommt erneut zum Einsatz.
Oldtimer überwintern: Motor
2. 2. Den Motor richtig vorbereiten
Vor dem Abstellen und Einwintern empfiehlt es sich, noch einmal ordentlich Gas zu geben, dass der Motor richtig heiß wird. Pro Tropfen Benzin, der verbrannt wird, entsteht nämlich ein Tropfen Wasser.
Erreicht die Temperatur bei der letzten Fahrt vor dem Winter keine 100 Grad, kann das Wasser nicht verdampfen und bleibt im Motor und Auspuffsystem liegen. Im Frühling erwartet unerfahrene Oldtimerfreunde dann eine böse Überraschung, wenn der Rost sich in den Auspuff gefressen hat.
Oldtimer mit vollem Tank überwintern: Tank und Benzin
3. 3. Auftanken
Die Treibstoff-Füllmenge ist vor allem in Blechtanks ein großes Thema. Bei viel Luftvolumen bildet sich Kondenswasser, welches das Blech von innen angreift. Es gilt also: Je voller der Tank, desto kleiner die Wahrscheinlichkeit, dass er rostet.
Bei Kunststofftanks hingegen musst du darauf nicht achten. Manche Autoliebhaber empfehlen sogar, den Treibstoff soweit wie möglich aufzubrauchen, weil Diesel und Benzin mit der Zeit an Qualität verlieren. Über einen Winter ist das aber normalerweise kein Problem. Sollte das Auto längere Zeit stehen, ist es besser, den Tank vorher leerzufahren.
Oldtimer überwintern: Öl
4. 4. Öl wechseln
Wenn bald ein Ölwechsel ansteht, kann dieser ruhig noch vor dem Winter gemacht werden, da altes Öl Säuren und andere korrosionsfördernde Stoffe enthält. Im Handel gibt es zwar spezielles Öl für den Korrosionsschutz zu kaufen, dies ist aber nur notwendig, wenn das Auto mehrere Jahre stehenbleiben soll.
Oldtimer überwintern: Frostschutz
5. 5. Flüssigkeitsstände prüfen
Zusätzlich ist es ratsam, nachzusehen, ob genügend Kühlflüssigkeit samt Frostschutz vorhanden ist. Sie schützt das Kühlsystem, falls es am Abstellplatz des Oldies doch einmal zu kalt wird.
Auch in der Scheibenwaschanlage ist Frostschutzmittel Pflicht, damit das Scheibenwasser nicht einfriert und Leitungen beschädigt. Alternativ kann die Anlage komplett entleert werden.
6. 6. Kleinere Schäden ausbessern
Besonders heikle Stellen wie Unterboden und Radhäuser sollten unbedingt vor dem Winter auf Schäden kontrolliert werden. Kleine Steinschläge verursachen ebenfalls gerne Rost, diese können mithilfe eines Lackstifts meist selbst ausgebessert werden.
Generell ist ein kurzer Rundum-Check aller schwer einsehbaren Stellen hilfreich. Auch wenn es sich um vermeintliche Kleinigkeiten handelt, kann es sonst im Frühjahr ein böses Erwachen geben.
7. 7. Das Auto gründlich reinigen
Unterziehe deinem Oldtimer einer gründlichen Innen- und Außenreinigung, bevor er eingemottet wird. Die Außenreinigung über eine Waschanlage mag zwar bequem sein, allerdings kann diese dem Lack schaden. Zudem bleibt dabei immer eine gewisse Restverschmutzung zurück. Für ein Cabrio ist sie noch weniger empfehlenswert, weil das Verdeck darunter leidet.
Vertraue daher besser auf eine gründliche Handwäsche. Schwer zu reinigende Bereiche wie der Unterboden, Radkästen, Türkanten, Zierleisten, etc. dürfen dabei nicht übersehen werden. Zurückbleibender Schmutz hat sonst den ganzen Winter Zeit, das Material anzugreifen.
Anschließend ist es wichtig, das Auto nach der Reinigung zu trocknen. Ein noch nasser Oldtimer bietet den perfekten Nährboden für Rost. Ein geeignetes Wachs schützt den sauberen, trockenen Lack. Die Felgen können Sie ebenfalls mit Wachs behandeln.
Die Innenreinigung funktioniert am besten mit dem Staubsauger und einem handelsüblichen Putzschwamm oder Mikrofasertuch. Nehme dabei die Bodenbeläge heraus und prüfe feuchte Stellen, um Schimmel vorzubeugen.
Einige Stellen im Fahrzeug benötigen besondere Aufmerksamkeit. Für die Behandlung der Leder-Innenausstattung empfiehlt sich eine spezielle Lederpflege. Gummidichtungen werden am besten mit einem Gummipflegeprodukt eingerieben, um das Material geschmeidig zu halten. Für Chromteile gibt es ebenso eigene Polituren.
Besitzer eines Cabrios sind an dieser Stelle besonders gefordert, denn die Pflege des Verdecks darf nicht vernachlässigt werden. Hierfür gibt es im Fachhandel spezielle Reiniger, die das Material schonen.
Oldtimer überwintern: Batterie
8. 8. Die Batterie ausbauen oder abklemmen
Die Batterie sollte über den Winter nicht im Oldtimer verbleiben. Das liegt daran, dass eine Autobatterie auch im Ruhezustand Energie verbraucht. Ist sie leer, schadet das ihrer Lebensdauer enorm. Bei Frost kann sie dann sogar einfrieren.
Ausbauen oder abklemmen heißt die Devise, außerdem etwa alle 2 Monate nachladen oder an ein Erhaltungsladegerät anschließen. So ist sichergestellt, dass der geliebte Oldie im Frühling weiter seinen Dienst tut.
Oldtimer überwintern: Reifen
9. 9. Der Umgang mit den Reifen
- Falls du alte Reifen für deinen Oltimer hast, kannst du diese perfekt als Standreifen für das Überwintern verwenden. Alternativ dazu einfach den Reifendruck um mindestens ein Bar erhöhen.
- Eine weitere Möglichkeit ist das Aufbocken des Oldtimers oder das Unterlegen eines Reifenschoners. So verhinderst du, dass beim Auswintern erst einmal ein Standplatten repariert werden muss.
- Um auf Nummer sicher zu gehen, hilft es, das Auto alle paar Wochen um etwa einen halben Meter zu verschieben. Starte dazu aber keinesfalls den Motor, sonst bildet sich das unliebsame Kondenswasser.
10. 10. Den Oldtimer richtig abstellen
Beim Abstellen des Fahrzeugs gibt es gleich mehrere Dinge zu beachten:
- Die Handbremse nicht anziehen, da sonst die Bremsbeläge festkleben könnten.
- Als Staubschutz eignet sich am besten eine Abdeckung mit weicher, kratzfreier Innenseite. Vermeide Kunststofffolien, da diese keine Luftzirkulation zulassen. Besser sind natürliche Materialien wie Baumwolle.
- Zum Thema Belüftung hilft es überdies, die Autofenster einen Spaltbreit offen stehen zu lassen.
- Cabrio-Besitzer sollten das Verdeck nicht über lange Zeit geöffnet lassen, um Falten und Risse zu vermeiden. Halte es lieber fast oder gänzlich geschlossen.
11. 11. Nach dem Winter
Der Frühling ist endlich da, die Temperaturen steigen und die erste Ausfahrt des neuen Jahres steht an. Erst musst du jedoch noch einige Vorbereitungen treffen. Die Batterie muss wieder eingebaut und ein erhöhter Reifendruck wieder verringert werden. Prüfe nochmals Motoröl und Kühlflüssigkeit und tanke wieder auf, falls nötig.
Hast du auf eine Standbereifung gewechselt, ist es nun Zeit, wieder auf die richtigen Reifen umzusteigen. Anschließend noch Glasflächen und Spiegel reinigen, damit die Sicht nicht behindert wird.
12. Fazit
13. Videos zum Oldtimer überwintern
Alle Tipps und weitere Empfehlungen finden sich noch einmal in folgenden Videos erläutert:
Länge: 10 Minuten
Video: Empfehlungen vom ADAC
Länge: 3 Minuten
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