Außenleuchten – was beachten?
Ein vollständiges Lichtkonzept für das eigene Haus umfasst sowohl die eigenen Wohnräume als auch den Außenbereich. Mit den richtigen Außenleuchten lassen sich vielfältige Gestaltungsideen realisieren, die nicht nur für das passende Ambiente bei einem Glas Wein oder beim Lesen sorgen, sondern auch für eine tolle Stimmung bei einer Gartenparty oder einem geselligen Abend mit Freunden oder der Familie. Dabei sollte die Außenbeleuchtung nicht nur für Ästhetik sorgen, sondern auch zweckmäßig sein und die Sicherheit erhöhen.
Dieser Ratgeber beleuchtet, welche Lampen sich für draußen eignen und auf welche Besonderheiten man bei der Umsetzung achten muss. ► Welche Lampen eignen sich für außen? ► Welche Lichtfarbe für draußen? ► Wie viel Lumen bzw. Watt sollte die Aussenlampe haben? ► Welche Leuchtmittel eignen sich für die Außenbeleuchtung?
1. Sicherheit
Aufgrund der Verkehrssicherungspflicht ist man als Hauseigentümer dafür verantwortlich, dass Besucher unbeschadet den Hauseingang erreichen können.
Einfahrten, Wege und Gartenstücke müssen daher beleuchtet sein.
Um die Gefahr eines Unfalls zu minimieren, sollte man sich folgenden Leitsatz merken:
Mehr Licht ist besser als wenig Licht.
Dies gilt besonders für Gefälle, kurvenreiche Wege und Treppen. Für lange Wege sind mehr Leuchten in geringen Abständen zu platzieren, wohingegen kurze Wege weniger Lampen benötigen.
Der Hauseingang inklusive Briefkasten und Klingel benötigen ebenfalls eine ausreichende Beleuchtung. In einigen Kommunen kann die Beleuchtung der Hausnummer verpflichtend sein, weshalb man sich vor dem Hausbau über die genauen Vorschriften erkundigen sollte.
1.1. Bewegungmelder - ja oder nein?
Um Strom und Kosten zu sparen, sind Außenleuchten mit Bewegungsmeldern empfehlenswert. So sind die Lampen nicht die ganze Nacht aktiv und das Licht geht nur an, wenn es benötigt wird. Bewegungsmelder eignen sich somit für Stellen, die nur bei Bedarf beleuchtet werden sollen. Um Fehlmeldungen, die durch Kleintiere wie Katzen und Mäuse oder Hunde ausgelöst werden, zu vermeiden, ist auf Sensoren zu achten, die die Masse des Objektes registrieren können. Dadurch wird der Bewegungsmelder nicht unnötig ausgelöst, sondern erst ab einer bestimmten Größe. Deshalb ist beim Kauf an die Haustierimmunität zu denken.
Eine Blendungsgefahr durch Außenleuchten kann durch die richtige Positionierung verhindert werden. Alle Außenlampen müssen derart angebracht sein, dass der Lichteinfall nach unten oder oben gerichtet ist und damit nicht direkt auf Augenhöhe.
Neben besserer Sichtbarkeit und gemütlicher Atmosphäre bietet eine gute Außenbeleuchtung einen weiteren praktischen Vorteil: den Schutz vor ungebetenen Gästen. Beleuchtete Grundstücke schrecken potentielle Einbrecher ab.
2. Anforderungen: Schutzklasse und Schutzart
Lampen für den Innenbereich dürfen nicht einfach im Außenbereich montiert werden, weil sie draußen anderen Umständen ausgesetzt sind. Temperaturschwankungen, Schmutz und Feuchtigkeit erfordern eine höhere Widerstandsfähigkeit der Lampen. Welche Lampen eignen sich für außen?
2.1. Schutzklasse
Aus diesem Grund sind höhere Schutzklassen notwendig. Diese geben an, welche Schutzmaßnahmen bei Berührung notwendig sind. In Deutschland gibt es für Lampen und andere elektrische Geräte drei Schutzklassen:
- Schutzklasse 1 (I): Geräte mit Schutzleiter
- Schutzklasse 2 (II): Geräte mit Schutzisolierung
- Schutzklasse 3 (III): Geräte mit Schutzkleinspannung
2.2. Schutzart
Von der Schutzklasse ist die Schutzart zu unterscheiden. Diese enthält Angaben zu sicheren Umgebungsbedingungen. Gemäß DIN 40050 wird die Schutzart mit IP und einer zweistelligen Zahl angegeben. Die erste Ziffer zeigt den Fremdkörperschutz an, während die zweite Ziffer den Schutz gegen Wasser angibt.
Für den Außenbereich ist die Schutzart IP44 oder höher erforderlich.
- Die erste 4 bedeutet, dass die Lampe vor dem Eindringen von Fremdkörpern geschützt ist.
- Die zweite 4 steht für Wasserschutz und besagt, dass sie einen ausreichenden Schutz gegen Spritzwasser (Regen) bietet.
In Abhängigkeit vom Montageort ist eine andere Schutzart nötig.
Je weiter man sich vom Haus entfernt, umso höher sollte die Schutzart sein.
Die Empfehlungen für die Schutzklasse der Leuchtmittel an verschiedenen Einsatzorten sind folgende:
- IP23 für überdachte Terrassen oder Balkone
- IP44 für Lampen an der Hauswand
- IP65 für die Wegbeleuchtung im Garten
- IP67 für Bodeneinbauleuchten unter freiem Himmel oder in der Nähe eines Gartenteichs
Vor der Montierung von Außenleuchten ist deshalb eine genaue Planung erforderlich. Hier müssen Häuslebauer individuell folgende Fragen klären:
- Welches Ambiente soll durch die Außenbeleuchtung geschaffen werden?
- Wie oft und an welchen Stellen des Grundstücks wird Licht benötigt?
3. Außenlampen: Typen und technische Besonderheiten
Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten der Außenbeleuchtung, die verschiedenen Außenbereiche des Grundstücks zu beleuchten.
Einige Typen von Außenleuchten im Überblick:
- Außen-Stehleuchten: kleine Kugelleuchten bis hin zu hohen Mastleuchten
- Außenwandleuchten: geben Licht zur Orientieren für eine bestimmte Zone
- Bodeneinbauleuchten: sind platzsparend und können sowohl Deko- als auch Sicherheitszwecken dienen
- Wegeleuchten: sorgen für Sicherheit beim Gehen und sind am Wegesrand montiert
- Pollerleuchten: höchstens hüfthohe Leuchten, die meist senkrecht aufragend stehen
- Sockelleuchten: sind kleiner als Pollerleuchten und für Sockel gedacht
- Solarleuchten: laden sich am hellen Tag durch Sonnenlicht auf und benötigen keinen Strom
3.1. Welche Lichtfarbe für draußen? Welche Leuchtmittel eignen sich für die Außenbeleuchtung?
Im Außenbereich hat sich neutralweißes (3300 bis 5300 Kelvin) oder tageslichtweißes Licht (mehr als 5300 Kelvin) bewährt. Sind LED-Lampen frostsicher? Fast immer ja! Und: Die frostsicheren und energieeffizienten LED-Leuchten und LED-Leuchtmittel sind hinsichtlich der Lichtfarbe besonders vielfältig.
3.2. Wie viel Lumen bzw. Watt sollte die Aussenlampe haben?
Durch das Aufkommen von LED-Lampen und Energiesparlampen wird der Lichtstrom mit Lumen angegeben, um die Helligkeit einzuschätzen. Neuartige Leuchtmittel brauchen weniger Watt als Glühlampen für die gleiche Energieleistung.
Pauschal ist die Frage, wieviel Lumen für die Außenbeleuchtung erforderlich sind, nicht zu beantworten. 400-600 Lumen sind ein Richtwert, an dem man sich orientieren kann. Wer aber einen Teil seines Hauses beleuchten möchte, benötigt Außenstrahler mit mehreren tausend Lumen.
Umrechnungstabellen
Moderne LED | ... mit Lumen1 | Entspricht (circa) ältere Glühbirne | |
1,5 - 2 Watt | 135 | 15 Watt | Amazon Angebote* |
2,2-3 Watt | 250 | 25 Watt | Amazon Angebote* |
4-5 Watt | 470 | 40 Watt | Amazon Angebote* |
7-8,5 Watt | 806 | 60 Watt | Amazon Angebote* |
10,5-11 Watt | 1.055 | 75 Watt | Amazon Angebote* |
13-14 Watt | 1.521 | 100 Watt | Amazon Angebote* |
* Lumen ist das Maß für Helligkeit eines Leuchtmittels. Die Wattzahl der LED ist für den Vergleich mit der älteren Glühbirne (eigentlich) egal. Wichtig ist ja vor allem, dass die Leucht-Leistung vergleichbar ist. Hinweis: Manche Glühlampen-Hersteller erreichen heutzutage bereits mit noch geringeren Wattzahlen die Leuchtleistungen bzw. Lichtausbeute älterer Glühlampen als in der Tabelle angegeben. Beispielsweise gibt es LED-Lampen mit einer Leistung von 11 Watt, die 100 Watt-Glühlampen entsprechen. Solche Angebote sind aber noch selten. |
Glühbirne damals | Glühbirne-Lumen damals | LED-Lumen heute |
25 Watt | 230 Lumen | ca. 250 Lumen |
40 Watt | 430 Lumen | ca. 480 Lumen |
60 Watt | 730 Lumen | ca. 800 Lumen |
75 Watt | 970 Lumen | ca. 1.050 Lumen |
100 Watt | 1380 Lumen | ca. 1.500 Lumen |
Die Tabelle zeigt Vergleichswerte im unteren Spektrum. In der Praxis schafft die LED-Birne meist etwas mehr. So schaffen die meisten 60-Watt-LED-Ersatzbirnen gut 800 Lumen.
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(Früheres) Leuchtmittel | Farbtemperatur in Kelvin |
Glühlampe 40 Watt | 2.600 K |
Glühlampe 60 Watt | 2.700 K |
Hochvolt-Halogenlampe | 2.700 - 2.800 K |
Glühlampe 100 Watt | 2.800 K |
Niedervolt-Halogenlampe | 3.000 - 3.200 K |
Leuchtstoffröhre neutral weiß | 4.000 K |
Zum Vergleich | |
Kerzenlicht | 1.500 bis 1.900 K |
Sonnenlicht | ca. 4.800 K |
Tageslicht | 5.000 - 6.000 K |
blauer Himmel | ca. 10.000 K |
Anmerkungen:
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4. Montageorte im Außenbereich
4.1. Hauseingang
Für den Hauseingang sind Außenwandleuchten empfehlenswert. Ist der Weg zur Haustür ein längerer, sollte dieser gut ausgeleuchtet werden. Für Treppen mit einzelnen Stufen durch Vorgärten sind Pollerleuchten eine sichere Wahl. Für Haustüren mit Vordächern können Einbauleuchten oder Aufbauleuchten nützlich sein.
4.2. Gartenwegbeleuchtung
Auch hier können Pollerleuchten eine geeignete Lichtquelle sein. Wer den Rand des Gartenwegs und die Blumenbeete sowie Pflanzen dahinter beleuchten möchte, sollte auf 360 Grad rundumstrahlende Pollerleuchten setzen. Empfehlenswert ist eine Höhe von 50 bis 120 Zentimetern, um nicht geblendet zu werden.
Bodenaufbauleuchten eignen sich nicht nur für interessante Lichteffekte, sondern bieten auch genügend Trittsicherheit. Alternativ können Bodeneinbauleuchten verwendet werden. Diese können im Gartenweg verbaut werden. Hier bieten sich Solar-Bodeneinbauleuchten an, die sich mit Sonnenlicht am Tag aufladen und nachts den Gehweg im Garten ausleuchten.
4.3. Terrassenbeleuchtung
Für die Terrassenbeleuchtung sind Outdoor-Leuchten mit Lumen-Werten von 200 bis 300 lm für solarbetriebene und ungefähr 400-1000 lm für strombetriebene Leuchten zu empfehlen. Hier ist auch zu beachten, für welchen Einsatz die Lampe dient: Stimmungsaufheller, Arbeitslampe oder Sicherheit. Außenwandleuchten unter dem Dach sollten mindestens die Schutzart44 aufweisen, wohingegen LED-Außenleuchten unter freiem Himmel - im Blumenbeet oder im Terrassenboden - eine höhere Schutzart (IP67) benötigen.
Reicht eine Solarlampe?
Umweltliebhaber können für die Terrasse auf LED-Technik und Beleuchtung mit Solarenergie setzen. Man sollte aber ein qualitativ hochwertiges Modell kaufen, damit die Leuchten bis in die tiefe Nacht hinein Licht liefern können.
Wie viel Lumen sollte man pro Quadratmeter Terrasse haben?
Pro Quadratmeter Terrassenfläche haben sich 100 bis 150 Lumen bewährt. In besonders dunklen oder verwinkelten Bereichen bedarf es etwas höherer Leuchtkraft.
5. Fazit
Mit der richtigen Außenbeleuchtung lassen sich nicht nur die verschiedenen Außenbereiche des Grundstücks in Szene setzen. Auch die Sicherheit für Hausbesitzer und Besucher kann durch ein gut überlegtes Lichtkonzept erhöht werden. Wer eine zu hohe Stromrechnung verhindern möchte, kann auf Bewegungsmelder und eine LED-Außenlampe setzen. In den Wintermonaten sind LED-Leuchten und -Leuchtmittel ideal, die auch bei Minusgraden sicher funktionieren. Für unterschiedliche Montageorte sind entsprechende Leuchten und Schutzarten notwendig. Im Zweifelsfall sollte man sich von Experten beraten lassen.
6. Ergänzungen und Fragen von Lesern
Gibt es eine Frage zum Beitrag, etwas zu ergänzen oder vielleicht sogar zu korrigieren?
Fehlt etwas im Beitrag? ... Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet. Vielen Dank!
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