Hausdach: was beachten? 7 Tipps zum Planen
Kaum ein anderes Bauteil hat so viel Einfluss auf die Optik und den Stil eines Hauses wie sein Dach. Deshalb ist die Wahl der Dachform für die meisten Bauherren in erster Linie eine Geschmacksfrage.
Viele vergessen dabei, dass neben dem Erscheinungsbild auch noch andere Faktoren wie die Anschaffungs- und Wartungskosten, die Nutzung des Dachraumes und mögliche Vorteile zur Kühlung, Beschattung und solaren Versorgung des Hauses eine Rolle spielen.
Hier findest du 7 wertvolle Tipps, worauf du neben der Optik bei der Planung deines Hausdaches unbedingt achten solltest.

1. Tipp 1: Bebauungsplan beachten
Bevor es mit der konkreten Planung des Hauses und somit auch mit der Wahl des geeigneten Daches losgehen kann, ist es ratsam einen Blick in den Bebauungsplan zu werfen. Darin wird von der Baubehörde (Stadt oder Gemeinde) genau festgehalten, was überhaupt erlaubt ist und was nicht.
Der Bebauungsplan kann für jedes Baugrundstück ganz individuell ausfallen und möglicherweise die Planungsfreiheit beim Dach sehr stark einschränken. Unter anderem kann es genaue Vorgaben für die Dachform, die Dachneigung, die Ausrichtung des Dachgiebels, die Art und die Farbe der Dacheindeckung, sowie für die Größe der Dachüberstände und die Höhe von First und Traufe geben.
2. Tipp 2: Dachform wählen
Für die Hauptaufgabe eines Daches, nämlich das darunterliegende Mauerwerk vor Witterungseinflüssen zu schützen und das oberste Geschoss gegen Kälte und Hitze zu isolieren, ist bei sorgfältiger Planung- und Ausführung selbstverständlich jede Dachform geeignet.
Hier stehst du als Bauherr – abgesehen von den behördlichen Auflagen – vor der Qual der Wahl. Für jede Dach-Grundform steht eine Vielzahl an Optionen zur Verfügung. So lässt sich durch die Art der Eindeckung, den Einsatz von Dachfenstern, oder den Bau von Gauben, Loggien und Dachterrassen die Nutzung und die Optik jedes Hausdaches ganz individuell gestalten.
Zu bedenken ist nur, dass jedes Highlight und jedes Extra auch Geld kosten. Nicht die Gestaltungsmöglichkeiten stellen die Grenze des Machbaren dar, sondern vielmehr das eigene Baubudget.
Dachformen
Man unterscheidet i. a. folgende Dachformen:
- Satteldach
- Walmdach
- Krüppelwalmdach
- Pultdach
- Zeltdach
- Mansarddach
Welche Dachform ist dein Favorit?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Satteldach | 55 Stimmen |
Walmdach | 27 Stimmen |
Pultdach | 24 Stimmen |
Mansarddach | 7 Stimmen |
Krüppelwalmdach | 6 Stimmen |
Zeltdach | 1 Stimme |
Sheddach | 0 Stimmen |
Schleppdach | 0 Stimmen |
Tonnendach | 0 Stimmen |
Kuppeldach | 0 Stimmen |
Video: Dachformen vorgestellt | Vor- und Nachteile | Kostenvergleich
Länge: 3 Minuten
3. Tipp 3: Passende Eindeckung finden
Die Dacheindeckung ist abhängig von der Neigung des Daches. Daher ist nicht jede Dacheindeckung für jede Dachform geeignet. Hier findest du eine kleine Übersicht, welche Eindeckung bei welcher Regeldachneigung funktioniert.
Selbstverständlich gibt es für Sonderwünsche auch Speziallösungen. Zum Beispiel lässt sich ein besonders flaches Dach bereits ab einer Neigung von 7° mit Dachziegeln eindecken. Damit das möglich ist, muss jeder Ziegel mit einer Dichtung ausgestattet sein. Du kannst dir sicherlich vorstellen, dass der Preis dafür über dem einer Eindeckung mit “normalen” Dachziegeln im Bereich der Regeldachneigung liegt.
Zum Dachzubehör siehe:

Zu den so genannten Spenglerarbeiten gehören die Dachrinnen, Fallrohre und eventuell eine Verblechung von Gauben. Als Materialien finden beschichtete Bleche, verzinkte Bleche und Kupfer Verwendung.
4. Tipp 4: Dachraum optimal nutzen
Geht es darum, den Dachraum optimal als Wohnraum zu nutzen und dabei keinen Platz und kein Geld zu verschwenden, kommen eigentlich nur ein Pultdach oder ein flaches Satteldach in Frage.
Bei diesen beiden Dachformen ist es möglich, den Dachraum als Wohnraum zu nutzen, ohne dass eine weitere Geschossdecke benötigt wird. Das Weglassen einer ganzen Decke wirkt sich sehr positiv auf die Hausbaukosten aus.
Einzig beim Flachdach hat eine oberste Geschossdecke ihre Berechtigung, wenn es darum geht, das beste Preis-Leistungs-Verhältnis rauszuholen. Denn hier stellt die Geschossdecke bereits einen Teil der Dachkonstruktion dar.
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Der Ausbau des Dachbodens ist zwar mit viel Arbeit verbunden, lohnt sich aber in jedem Fall. Neben einer Wertsteigerung des Hauses bietet Ihnen der Ausbau des Dachbodens auch noch jede Menge extra Wohnraum.
Bevor es aber an die eigentlichen Arbeiten geht, muss der Ausbau genau geplant werden.
5. Tipp 5: Anschaffungs- und Wartungskosten abwägen
Ein gewisser Wartungs- und Pflegeaufwand fällt bei jedem Hausdach an. Allerdings gibt es Unterschiede bei der Häufigkeit und bei den Kosten. So ist zum Beispiel ein Flachdach vergleichsweise preiswert zu bauen, aber der spätere Wartungsaufwand am höchsten.
Beitrag: Warum ein Flachdach wählen?
Ein Dach ohne oder nur mit sehr geringer Neigung wird als Flachdach bezeichnet.
Warum Flachdach? Informationen rund um den Aufbau ohne Neigung
In den 60er- und 70er-Jahren lagen die Dächer mit der flachen Oberfläche im Trend und waren eine extravagante Finalisierung für das damals moderne Bungalow-Baukonzept. Danach verschwanden die Flachdächer eine Weile in der Versenkung. Heute – in einer Zeit mit steigendem Bedarf an energieeffizienten Baukonstruktionen – erobern sie den Markt zurück und zeigen sich sowohl bei Industriegebäuden als auch in Wohnsiedlungen mit Mehrfamilienhäusern wieder häufiger.
Warum Flachdach? Es gibt viele verschiedene Arten von Flachdächern und noch mehr Möglichkeiten, die Fläche außerdem kreativ zu nutzen. Dadurch ergeben sich – je nach Konstruktion – zahlreiche Nutzungsvarianten, die von der Dachterrasse über Parkplätze bis hin zu einer grünen Oase reichen. Wir erläutern Vorteile und Nachteile.
Ein besonders günstiges Verhältnis von Anschaffungs- und Wartungskosten weisen Pultdächer und nicht zu steile Satteldächer auf.
Ein Walmdach ist ebenfalls besonders robust und wartungsarm, allerdings liegen die Anschaffungskosten etwas höher. Noch teurer sind aufwändige Dachformen wie ein Krüppelwalmdach oder ein Mansardendach. Dachfenster haben ebenfalls einen starken Einfluss aufs Baubudget und erhöhen die Wartungskosten.
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Es gehört mit zur Grundausstattung eines soliden Hauses und ist neben dem guten Fundament mit das Wichtigste beim Hausbau, das Dach. Es sollte jedem Wetter trotzen, Orkanen und Unwetter locker und möglichst ohne Schäden überstehen können und gleichzeitig für einen sicheren und trockenen Innenraum eines Hauses sorgen.
Ist das nicht der Fall, kann schon ein einziger Regenguss dafür sorgen, dass sich Feuchtigkeit und Nässe im Obergeschoss an Decken und Seitenwänden bilden und dann wird es für den Hausbesitzer so richtig teuer. Denn besonders bei Instandsetzungs- und Reparaturarbeiten bezüglich der Trocknung von Hausmauern, Decken und dem Dachboden schließlich selbst, ist Zeit kostbar und jeder Tag kostet sehr viel Geld.
Das Dach eines jeden Hauses ist wie der Deckel einer Dose. Sitzt dieser nicht oder ist er beschädigt, gelangt automatisch beim ersten Regen oder Schnee Feuchtigkeit und Nässe ins Innere. Deshalb ist Vorkehren und Handeln immer die beste Variante um nicht nur Ärger, sondern auch hohe Kosten einzusparen und zu vermeiden.
6. Tipp 6: Dach zur Kühlung nutzen
Ein Dachüberstand ist zwar aus architektonischer Sicht nicht immer gewünscht, hat aber durchaus ein paar Vorteile zu bieten. So hält ein großzügiger Dachvorsprung die hochstehende Sommersonne von den Fenstern und der Fassade fern. Die Wände heizen sich dadurch weniger auf und können über Nacht leichter wieder abkühlen. Der Wohnraum im Hausinneren kann nicht so leicht überhitzen.
Durch einen Dachüberstand kann für so manche Fenster sogar auf einen zusätzlichen Sonnenschutz verzichtet werden. Im Winter kann die tiefstehende Sonne trotzdem ungehindert ins Haus scheinen.
Ein zusätzlicher Vorteil eines Dachvorsprungs ist, dass die Fassade vor Regen und Schnee geschützt wird und dadurch nicht so schnell verschmutzt oder sich an der Nordseite Algen oder Schimmel bilden können.
Eine Begrünung des Hausdaches trägt ebenfalls in geringem Maße zur Kühlung des Hauses bei, wenn auch bei weitem nicht so viel wie ein Dachüberstand. Die Vorzüge eines Gründachs liegen darin, dass die durch das Haus verbaute Fläche wieder bepflanzt wird und die darunterliegende Dachhaut vor Witterungseinflüssen und UV-Licht geschützt ist.
Ein weiterer Bonus eines begrünten Hausdaches ist, dass Sickerschächte zur Ableitung des Regenwassers kleiner ausgelegt werden können, da die Grünfläche und die darunterliegenden Schichten kurzfristig ein große Menge an Regenwasser aufnehmen und langsam an die Dachrinnen abgeben.
7. Tipp 7: Vorausdenken für Solar und Photovoltaik
Eine Photovoltaik-Anlage lässt sich auf nahezu jedem Hausdach realisieren. Es gibt also keine Dachform oder Dachart die vollkommen ungeeignet ist. Um möglichst viel Strom für den Eigenverbrauch zu erzeugen ist ein Walmdach mit einer Neigung von 20 bis 25° besonders gut geeignet. Die Solarpaneele können nach Osten, Süden und Westen ausgerichtet werden und somit über den ganzen Tag verteilt Strom erzeugen. Der höchste Stromertrag (beispielsweise zum Einspeisen ins Stromnetz) lässt sich mit einer Ausrichtung nach Süden und einer Dachneigung von etwa 35° erreichen. Hier bietet sich die Form eines Satteldaches an.
Da erneuerbare Energien für die Schonung der Umwelt und das Erreichen der Klimaziele unumgänglich sind, macht es Sinn, beim Neubau die solare Nutzung des Dachs von Anfang an in der Planung zu berücksichtigen, auch wenn sie vielleicht erst später nachgerüstet wird.
Eine Leerverrohrung vom Verteilerkasten aufs Dach und ein paar Vorkehrungen für die Befestigung bringen beim Hausbau keinen spürbaren finanziellen Mehraufwand mit sich. Aber sie machen die Montage einer Photovoltaik-Anlage besonders einfach und es fallen auch zu einem späteren Zeitpunkt keine Bauarbeiten mehr an.
Für eine Thermische Solaranlage zur Erzeugung von Warmwasser sollten gleich noch eine Vorlauf- und eine Rücklaufleitung vom Pufferspeicher der Heizung hinauf aufs Dach verlegt werden.
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Der Strom, der durch die Energie der Sonne entsteht, ist unbegrenzt verfügbar und bietet damit einen enormen Vorteil gegenüber anderen erneuerbaren Energieträgern. Photovoltaikanlagen sind besonders umweltfreundlich und setzen keinen Feinstaub, wie beispielsweise Rußpartikel oder das Treibhausgas CO2, frei. Die Montage ist heutzutage standardisiert und kann auf unproblematischen Dächern sogar selbst vorgenommen werden.
8. Fazit
Werden bereits bei der Planung des Hausdaches ein paar grundlegende Dinge berücksichtigt, kannst du nicht nur sicher sein, dass deine optischen Ansprüche und alle baurechtlichen Bedingungen erfüllt werden, sondern du kannst auch bei der Raumnutzung, den Anschaffungs- und Wartungskosten und in Sachen Energiegewinnung das Optimum für dich herausholen.
9. Leser-Ergänzung
Kannst du noch einen Punkt ergänzen, der bei der Planung eines Daches beachtet werden sollte?
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