Günstige Zinsen in der Baufinanzierung sichernGeht es Ihnen auch so wie meinem Nachbar Hans-Werner, der sich fast bei jeder Plauderei über den Gartenzaun darüber ärgert, dass er noch zu "unverschämt hohen" Konditionen von 4,5% seine Baufinanzierung abgeschlossen hat? Der Verdruss wird von Angst gewürzt, Angst, bei Fälligkeit des eigenen Vertrages wieder ein Zinshoch am Markt vorzufinden. Doch Hans-Werner kann geholfen werden. Im folgenden Ratgeber finden sich die Möglichkeiten, jetzt schon von den aktuell günstigen Zinsen zu profitieren.

Die Maus wird zum Elefanten

Schon kleine Zinsdifferenzen können mehrere Hundert Euro Ersparnis pro Jahr bedeuten. Rechnen wir ein einfaches Beispiel:

  • Kreditbetrag: 300.000 Euro
  • Damaliger Zins: 4,5%
  • Zinszahlung pro Jahr: 13.500 Euro

  • Jetziger Zins: 2,5%
  • Zinszahlung pro Jahr: 7.500 Euro

6.000 Euro erwirtschaftet die Zinsdifferenz von 2% - Jahr für Jahr. Wie kann ich profitieren?

Für alle: Mit der Bank sprechen

Will man vorzeitig aus einem Kreditvertrag heraus, um neu günstiger abzuschließen, verlangen Banken zumeist Entschädigungen, welche die potenzielle Ersparnis schmälern oder zunichtemachen. Doch das muss nicht so sein und fragen kostet nichts. Darum sollte der erste Weg zur eigenen Bank führen und einfach einmal nachzuforschen, welche Möglichkeiten der Kreditberater sieht, von den jetzigen Zinsen zu profitieren. Vielleicht lässt er sich unter bestimmten Bedingungen darauf ein, sofort den alten Vertrag durch einen Günstigen zu ersetzen.

Für alle: Forward-Darlehen

Wenn die Zinsbindung innerhalb der nächsten 3 Jahre abläuft, bieten viele Banken ein sogenanntes Forward-Darlehen an. Heute die Konditionen für morgen sichern - wenn der jetzige Vertrag ausläuft kann im Anschluss mit den Konditionen des Forward-Darlehens weiter finanziert werden. Aber die Zukunftssicherung ist nicht kostenlos zu haben.

Zumeist ist eine vorzeitige Konditionensicherung bis zu einem halben Jahr im voraus kostenlos zu haben. Danach werden durchschnittlich 0,02 bis 0,04 Prozent pro Monat Vorlaufzeit erhoben. Zwei Jahre Vorlauf kommen so auf rund einen halben Prozent Mehrverzinsung, beim jetzigen Stand könnte man eine Bau-Anschluss-Finanzierung in zwei Jahren zu 3% sichern.

Fazit: So ein Forward-Darlehen lohnt sich, wenn Zinssteigerungen am Horizont zu erkennen sind. Das ist momentan nicht der Fall, kann sich aber schnell ändern. Weitere Tipps zur Baufinanzierung finden sich unter www.aktuellebauzinsen.org/ratgeber

Für Bausparer: Teures Bauspardarlehen sofort umschulden

Leichter haben es da Bausparer, die ein teures Bauspardarlehen abzahlen. Diese Darlehen dürfen in der Regel jederzeit getilgt werden. Hier kann jederzeit durch Kündigung und Neuaufnahme von den günstigen Zinsen profitiert werden.

Für alle, die vor 2004 mit einer Zinsbindung von mehr als 10 Jahren abgeschlossen haben

Für diese Glücklichen gilt: Sie dürfen mit einer Frist von 6 Monaten kündigen und neu abschließen. Dabei darf keine Vorfälligkeitsentschädigung vonseiten der Bank erhoben werden. 

Alternativen

Und wenn man nicht rauskommt, bleiben trotzdem Möglichkeiten:

Zusatztipp 1: Tilgung erhöhen

Die Zinsen für Festgeld und Tagesgeld sind historisch niedrig. Aber jeder zusätzliche Tilgungseuro der teuren Baufinanzierung verzinst sich zum Zinssatz ebenjenes Kreditsatzes. Muss man also im teuren Vertrag verbleiben, sollte man Festgeldanlagen in Zusatztilgungen der Baufinanzierung umschichten. Auch Riesterverträge dürfen seit 2014 zur Tilgung verwendet werden. 

Zusatztipp 2: Für Klagefreudige

Die Verbraucherzentrale Hamburg berichtet, dass mehr als zwei Drittel der von ihnen geprüften Verträge eine falsche Widerrufsbelehrung enthielten. Mit der Folge, dass diese Kunden jederzeit einen Kreditvertrag widerrufen dürfen, auch vor Ablauf der Vertragslaufzeit. Eine Vorfälligkeitsentschädigung steht der Bank dann nicht zu. Dieser Weg führt aber nur über einen Anwalt, da sich die Banken verständlicherweise dagegen sträuben. 

Geschrieben von

Bauen-und-Heimwerken.de
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Bauen-und-Heimwerken.de Team

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