Haushaltsroboter werden populär und nisten sich in immer mehr Wohnungen ein: In vielen Haushalten saugt ein Saugroboter den Boden, mäht ein Rasenmähroboter den Rasen, knetet ein Massageroboter den Rücken und schwimmt ein Poolroboter im Swimmingpool, um es sauber zu halten. Nun kommen Fensterputzroboter hinzu.
Unangenehme Tätigkeiten im Haus und Garten werden mehr und mehr an mechanische Helfer abgegeben und seit ein paar Jahren ist es auch schon beim Fensterputzen so weit, was nicht verwundert, da diese Tätigkeit doch zu einer der unbeliebtesten Haushaltstätigkeiten zählt. Es überrascht daher nicht, dass es inzwischen eine große Auswahl an Fensterputzroboter am Markt gibt.
Die Frage ist
Bringen diese Roboter wirklich die versprochene Entlastung und ist die Technologie schon genügend ausgereift?
Im folgenden Artikel klären wir Sie darüber auf!
Wie funktionieren Fensterputzroboter?
Fensterputzroboter funktionieren ähnlich wie Saug- und Mähroboter. Die Technologie ist jedoch etwas komplizierter, da sie nicht am Boden agieren, sondern eine vertikale Glasfläche auf und abfahren müssen. Auf der Glasfläche hält er sich mittels Unterdruck, die Fortbewegung erfolgt mit Plastik- oder Gummi-Ketten.
Die erste Generation Fensterroboter navigieren am Fenster nach dem Zufallsprinzip. Sprich: Sie fahren die Fläche willkürlich ab, so dass sie statistisch gesehen, nach einer bestimmten Zeit alle Stellen bearbeitet haben sollten.
Modernere Geräte sind jedoch durchaus in der Lage das Fenster systematisch zu putzen, ähnlich wie moderne Staubsaugroboter, die die Wohnung inzwischen systematisch abfahren, und dadurch weniger Zeit zur Reinigung benötigen.
Tuchbefestigung per Hand
Gereinigt wird mittels Reinigungstuch. Das wird am Anfang mit einem Reinigungsmittel besprüht und dann an der Unterseite des Roboters befestigt. Danach müssen sie den Roboter nur noch auf der gewünschten Fensterscheibe befestigen. Ist er mit dieser Scheibe fertig, können sie ihn auf das nächste Fenster setzen, wo er seine Arbeit fortsetzt.
Wir sehen: Fensterputzroboter sind deutlich weniger autonom als Saugroboter oder Rasenmähroboter. Diese Geräte müssen eigentlich nur programmiert werden und drehen dann zu vorgegebenen Zeiten ihre Runden im Haus und Garten. Ist ihr Akku aufgebraucht, fahren sie außerdem selbstständig zur Ladestation zurück.
Fensterputzroboter verlangen hingegen ständig nach menschlicher Intervention, da sie klarerweise nicht selbstständig von Fenster zu Fenster wechseln können. Siehe dazu auch die Videos unten.
Wie sicher sind Fensterputzroboter?
Fensterputzroboter arbeiten auf vertikalen Flächen und oftmals in beachtlicher Höhe, sollten sie bei ihrer Arbeit runterfallen, können sie einen großen Schaden anrichten. Die Frage ist daher, wie sicher diese Roboter sind und wie das Runterfallen vermieden wird.
Die meisten Fensterroboter verfügen über 2 Sicherungselemente:
- Um zu verhindern, dass sie aufgrund eines aufgebrauchten Akkus in den Robotertod stürzen, besitzen sie einen Ersatzakku. Ist der erste Akku zu Ende, stellen sie ihre Arbeit ein, mittels des zweiten Akkus können Sie noch länger am Fenster haften bleiben. Zusätzlich machen sie in diesem Fall mittels Piepton auf ihre missliche Lage aufmerksam.
- Es kann dennoch passieren, dass aufgrund eines technischen Defekts, der Unterdruck nachlässt und der Roboter seine Haftung verliert. Um ein Abstürzen in allen Fällen zu verhindern, sollte man den Roboter außerdem mit einer Sicherungsleine, ähnlich wie einen Bergsteiger, sichern.
Werden bald nur noch Fensterputzroboter in dieser Höhe arbeiten?
Für welche Fenster sind sie geeignet?
Das größte Problem von Fensterputzrobotern ist, dass sie einen Menschen benötigen, der sie von einer Fensterscheibe auf die nächste Scheibe setzt. Gibt es in ihrer Wohnung nur kleine Fenster, oder geteilte Fenster bzw. Sprossenfenster, müssten sie den Roboter ständig umsetzen.
Besser geeignet sind große Fenster, Glastüren, oder Wintergärten. Sie müssen bei der Arbeit zwar in der Nähe bleiben, können in der Zwischenzeit jedoch andere Sachen tun und entspannen.
Wie schneiden Sie im Vergleich mit dem Menschen ab?
Fensterputzroboter benötigen deutlich länger als Menschen zum Putzen eines Fensters. Da sie ihre mechanischen Helfer nicht nach Stundenleistung bezahlen, fällt dieses Manko aber nicht ins Gewicht.
Mit wirklich schweren Verschmutzungen haben alle heutzutage erhältlichen Geräte ihre Probleme, die Roboter sind eher dazu geeignet eine Art Grundsauberkeit sicherzustellen, was zum Beispiel bei Fenstern Sinn ergibt, die an der Straßenseite liegen und schnell verschmutzen. Hin und wieder kommen Sie jedoch nicht daran vorbei, die Fenster manuell von den schwersten verschmutzen zu befreien.
Vorteile und Nachteile von Fensterputzrobotern
Hier zählen wir noch einmal die Vorteile und Nachteile von Fensterputzrobotern auf:
Vorteile:
- Können schwer erreichbare Fenster putzen
- Arbeiten selbstständig
- Stellen eine Grundsauberkeit sicher
Nachteile:
- Haben oft Probleme mit der Reinigung der Ecken
- Reinigen keine starken Verschmutzungen
- Sind oftmals sehr laut
- Benötigen einen Menschen, um ihre Arbeit fortzusetzen
- Sind relativ teuer in der Anschaffung
Zahlt sich der Kauf eines Fensterputzroboters heutzutage schon aus?
Wer über große Fensterflächen verfügt, die schnell verschmutzen, weil die Fenster zum Beispiel in der Nähe einer vielbefahrenen Straße liegen, könnte vom Kauf eines Fensterputzroboters durchaus profitieren. Auch bei schwer erreichbaren oder hohen Fenstern bringen sie eine Entlastung, da deren Reinigung sehr mühsam und oft auch gefährlich ist.
Wir sind aber der Meinung, dass die Roboter für kleine Fenster noch nicht ausgereift genug sind, da sie zu wenig autonom arbeiten und daher keine wirkliche Entlastung bringen, wie zum Beispiel Saugroboter und Rasenmähroboter. Hinzu kommt, dass sie relativ teuer in der Anschaffung sind (mit mehr als 200 Euro sollten sie mindestens rechnen).
Video: Fensterputzroboter im Test
Hier finden sich mehrere Tests (mit Datumsangabe) im Video. Man beachte: Die Entwicklung der Fensterputzroboter ist schnelllebig, so dass wir bald mit verbesserten Modellen rechnen können.
{tab WinBot}
Der Standard.at hat den Winbot-Fensterputzroboter einem Test unterzogen. Im Video hört man gut, dass der Roboter doch recht laut ist:
{tab Pearl}
Computerbild hat einen Fensterputzroboter von Pearl ausprobiert - das Video ist von März 2013:
{tab WinBot W710}
Hier ein dreiteiliger Test des Winbot-Roboters:
Teil 1 - Auspacken und laden
Teil 2 - In der Praxis
Teil 3 - Härtetest
Siehe auch
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