Welche Klimaanlage brauche ich für die Wohnung?
Der Sommer hat seine Unschuld verloren – wurde er noch in den 1980er-Jahren von allen Sonnenanbetenden unbefangen genossen, regiert heute bei seinem Erscheinen das blanke Entsetzen. Mit der Heißzeit gehen jedes Jahr zuverlässig Naturkatastrophen wie Dürre, Austrocknung von Seen und Flüssen sowie Waldbrände einher. Hinzu kommt, dass aus der wohlig warmen Atmosphäre, die der Sommer in Deutschland einst verbreitet hatte, sengende Hitze geworden ist, die brutal aufs Gemüt schlägt und die Leistungsfähigkeit herabsetzt.
Kein Wunder, dass der Ruf nach der Klimaanlage auch in Deutschland zunehmend verlockend klingt.
Die Frage steht im Raum: Welche Klimaanlage ist für meine Bedürfnisse die richtige? ► Monoblock- versus Splitanlage ► Jeweilige Vor- und Nachteile ► Warum passt die Monoblockanlage zu einer Wohnung, vor allem für Mieter? ► Tipps gegen Hitze in der Wohnung

1. Die Art der Klimaanlage: Monoblock und Split
Bei Klimaanlagen unterscheiden wir zwischen Monoblockanlagen und Splitgeräten. Der Name gibt bereits Auskunft über die Unterschiede beider Anlagen.
Während die Monoblockanlage aus nur einem Gerät besteht (sieht aus wie ein größerer Luftentfeuchter), das in einem Zimmer steht, ist eine Splitanlage aus mindestens zwei Geräten zusammengesetzt. Kompressor und Kondensator sind getrennt, und es ist eine Installation mit Wanddurchbruch notwendig, um die Einzelteile miteinander zu verbinden. Für diese Arbeiten stehen örtliche Dienstleister wie Klivatec für Münster (https://klivatec.de/klimaanlagen-service-in-nrw/muenster/) zur Verfügung.
Die erste Faustregel ist nun, dass eine Splitanlage eher die Klimaanlage für das Eigenheim ist und die Monoblockanlage eher für die Wohnung.
Doch warum ist das so?
2. Warum die Monoblockanlage eher für die Wohnung ist
- Der für die Installation der Splitanlage notwendige Wanddurchbruch zur Verbindung der Einzelteile stellt eine baurechtliche Veränderung dar, die bei einem Mietverhältnis genehmigungspflichtig ist. Viele Vermieter stimmen der Installation aufgrund der Schwere des Eingriffs nicht zu, sodass nur die Monoblockanlage bleibt.
- Der wesentlich höhere Preis der Splitanlage geht außerdem in die Tausende, während er beim Monoblockgerät in die Hunderte geht. Auch aus diesem Grund ist die Monoblockanlage für Mieter, bei denen das Geld meistens nicht so locker sitzt, die kostengünstige Alternative.
- Als dritter Faktor steht die eher bescheidene Wohnungsgröße, weil die Monoblockanlage nur zur Befeuchtung und Abkühlung eines einzigen Raumes fähig ist. Für eine Wohnung ist dies in vielen Fällen ausreichend. Für ein Haus hingegen, das aus mehreren Etagen besteht, gilt dies nicht.
3. Die Vorteile der Splitanlage
- Die Splitanlage bietet zunächst den Vorteil, dass ihre Klimatisierung sich nicht auf einen Raum begrenzt. Beliebt sind Multisplitanlagen, mit denen mehrere Räume gleichzeitig gekühlt werden können. Sie passen sich dem Bedarf an. Wer zum Beispiel drei Zimmer kühlen möchte, findet dafür das richtige Modell auf dem Markt und jedes Zimmer bekommt sein Einzelteil.
- Für eine Splitanlage spricht überdies die effizientere Kühlleistung, denn es wird für dieselbe Kühlleistung weniger Energie verwendet, als dies bei einer Monoblockanlage der Fall wäre.
- Durch ihre wesentlich höhere Leistungsfähigkeit sind Splitanlage deutlich schneller, was die Befeuchtung und Abkühlung von Räumen betrifft.
- Sie sind leiser als Monoblockanlagen, was jedoch nur für den Innenbereich gilt.
- Splitanlagen sind komplexe Geräte, die oft mehrere Funktionen erfüllen. So können manche Anlagen nicht nur die Zimmer abkühlen und befeuchten, sondern auch erhitzen und entfeuchten.
- Auch haben viel mehr Splitanlagen einen Luftfilter integriert, als sich dies über Monoblockanlagen sagen ließe.
- Andere mögliche Features sind die Luftzirkulation für eine erfrischende Zugluft sowie die Aromatisierung der Raumluft, zum Beispiel mit ätherischen Ölen.
- Viele Splitanlagen sind smart und lassen sich über das Smartphone oder Sprachsteuerung steuern.
- Andere bieten die Klimatisierung nach Wochenplan und können als Inverter-Klimaanlagen durch Sensoren den Kühlungs- und Befeuchtungsbedarf erkennen und jederzeit passgenau und ohne Verschwendung das gewählte Raumklima herstellen.
Siehe dazu:
Klima Splitgeräte – Test Juni 2022
Klima Splitgeräte – Test Juni 2022
Die Stiftung Warentest hat in der Ausgabe 6/2022 sechs Klima-Splitgeräte getestet. Testsieger waren
Punktgleich (GUT, 2,0) auf Platz 1:
- Daikin FTXM25R + RXM25R
- Midea MSAGAU-09HRFN8-ME + MOX201-09HFN8-ME
Platz 3 (GUT, 2,1)
- Samsung ARO9TXCAAWKN + ARO9TXCAAWKX
Preis-/Leistungs-Sieger (Gut, 2,5)
- LG DCO9RH.NSJ + DCO9RH.UL2
Stromverbrauch der Testgeräte in 10 Jahren: um die 40 bis 50 Euro pro Jahr
Durchschnittspreise für die Testsieger: 1.000 bis 1.600 Euro
Installation: Darf bei Split-Klimaanlagen nur ein Fachmann vornehmen.
Alle Klimageräte-Test auf test.de/klimageraete
4. Weitere Vorteile der Monoblockanlage
Die Monoblockanlage besticht vor allem wie schon gesagt durch ihren vergleichsweise geringen Preis und den fehlenden Installationsaufwand. Sie kann sofort verwendet werden, sobald sie geliefert wurde. Da sie keine räumliche Veränderung verursacht, ist ihr Einsatz nicht genehmigungspflichtig.
Zwar ist sie in den Innenräumen lauter als die Splitanlage. Dafür erzeugt sie im Gegensatz zu dieser im Außenbereich kaum eine Geräuschkulisse. Damit entfällt das Risiko, dass sich Nachbarn gestört fühlen könnten.
Da die Monoblockanlage nicht fest verbaut ist, kann sie nach Belieben in der Wohnung verschoben werden. Kleine Monoblockanlagen eignen sich sogar als mobile Klimageräte gut dazu, in den Urlaub mitgenommen zu werden, um in der Ferienwohnung oder im Wohnwagen bzw. Wohnmobil in den Genuss eines angenehmen Binnenklimas zu kommen.
5. Was ist bei einer Monoblockanlage zu beachten? Die Nachteile
Ein ernst zu nehmender Nachteil einer Monoblockanlage besteht in ihrem Abluftschlauch, der mit seinem Durchmesser von rund 15 cm nicht so einfach zu handhaben ist. Theoretisch könnte er einfach aus dem Fenster abgeführt werden, und nicht wenige Nutzer machen dies auch, weil die Monoblockanlage anders als die Splitanlage nicht für den Dauergebrauch ausgelegt ist, sondern nur an heißen Tagen in Betrieb genommen wird. Leider fällt dadurch der Dämmungseffekt der Wohnung vollkommen weg und das Fenster muss während der Nutzung permanent offen gehalten werden.
Für Abhilfe sorgt eine fachmännische Fensterverdichtung, die allerdings nicht den Makel des ständigen Unterdrucks auszugleichen vermag. Dadurch, dass durch den Abluftschlauch beständig die Abluft nach draußen befördert wird, entsteht ein nach innen wirkender Sog. In der Folge dringt die Luft aus Spalten und Ritzen in den Raum ein und die Klimaanlage arbeitet weniger energieeffizient, da sie immer wieder aufs Neue die Raumluft bearbeiten muss.
Wer den Druckausgleich bei seiner Monoblockanlage vermeiden möchte, findet auf dem Markt Klimaanlagen mit Zweischlauchtechnik. Bei diesen Geräten sorgt ein zusätzlicher Schlauch für die Zuluft für den Druckausgleich (diese Funktion erfüllt sonst ein im Gerät verbauter Ventilator). Dafür müssen Besitzer nun mit zwei Schläuchen statt einem hantieren, was dieses Gerät weniger handlich erscheinen lässt.
6. Fazit: Schutz vor Sommerhitze auch für Mieter
Die Monoblockanlage ist das typische Klimagerät für die Wohnung, das am ehesten dem Anforderungsprofil von Mietern entspricht. Sobald sie gekauft wurde, ist sie für die Klimatisierung bereit. Vor allem für das Home-Office im Sommer ist sie eine echte Entlastung. Lediglich die Fensterverdichtung für den Abluftschlauch stellt für den Gebrauch eine Herausforderung dar. Wer den ständigen Druckausgleich im Sinne einer höheren Energieeffizienz vermeiden möchte, kann zu einer Monoblock-Klimaanlage mit Zweischlauchtechnik greifen.
7. Ergänzungen und Fragen von Lesern
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Klimaanlage – was ist zu beachten?
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