Kaminofen nachrüsten – hierauf gilt es zu achten
Ein Kamin trägt mit seiner wohligen Wärme nicht nur zu einem gemütlichen Ambiente bei. Er hilft auch effektiv dabei, Heizkosten zu sparen. Denn durch die Ofenheizung wird der Raum sehr schnell erwärmt, auch wenn die Heizung ausgeschaltet bleibt. Ein Gewinn ist das auch für die Umwelt, denn Holz verbrennt CO2-neutral.
Wer in seinem Haus nachträglich einen Kaminofen nachrüsten möchte, sollte zuvor den Rat eines Schornsteinfegers einholen und auf die folgenden Punkte achten.

1. Welcher Kaminofen ist der richtige?
Spezialisiere Kaminofen-Händler wie Kamdi24, die großen Baumärkte und auch Dachdecker bieten Kaminöfen in verschiedenen Formen, Farben und Ausführungen an. So gibt es beispielsweise Öfen aus Eisen oder Stahl, die mit Naturstein, Granit, Speckstein oder Keramik verkleidet sind. In der Regel werden die Kaminöfen, anders als Heizkamine, nicht in die Wand eingelassen, sondern stehen frei im Raum und strahlen Wärme in alle Richtungen ab. Aktuelle Modelle verfügen über zusätzliche Wärmespeicher, die den Ofen bis zehn Stunden nach Erlöschen des Feuers nachheizen können. Die Wahl des Modells hängt von baulichen Voraussetzungen, gesetzlichen Vorschriften, Zweck und eigenen Vorlieben ab.
2. Rat vom Schornsteinfeger, Vorbedingungen
Der Kaminofen muss zwingend von einem Schornsteinfeger abgenommen werden, vorher ist ein Betrieb nicht zulässig. Zu prüfen ist, ob sich der Schornstein für den Kaminanschluss eignet, oder ob ein separater Abzug nötig ist.
Gebäude, die der Energieeinsparverordnung (EnEV) unterfallen, müssen gegebenenfalls externe Luftanschlüsse erhalten, damit Rauchgase problemlos entweichen können und dem Ofen genug Luft für die Verbrennung zugeführt wird.
Im Wohnraum darf kein Ventilator betrieben werden, damit der Rauch durch den Schornstein abzieht und nicht in die Wohnung gezogen wird.
Wichtig ist selbstverständlich auch die Einhaltung der Brandschutzbestimmungen. Nach diesen Bestimmungen muss der Ofen einen bestimmten Sicherheitsabstand zu Wänden und Decke einhalten. Auch darf er nicht neben brennbarem Material wie Textilien und Möbeln installiert werden. Falls der Bodenbelag brennbar sein sollte, muss rund um den Ofen ein Schutzblech oder ein anderer Schutz in Form von Stein- oder Glasplatten verlegt werden.
3. Dimensionierung eines Kaminofens und nachträglicher Anbau des Schornsteins
Wichtige Informationen zu Heizleistung und korrekte Dimensionierung liefert ebenfalls der Schornsteinfeger. Für die nötige Raumtemperatur ist maßgeblich, welches Volumen die zu beheizenden Räume aufweisen (Kubikmeterzahl).
Wenn der Ofen die Heizung ersetzen soll, muss er sich für den Dauerbrand eignen, das heißt, es muss massiv und gemauert konstruiert sein, damit er ständig befeuert werden kann. Soll der Ofen nur gelegentlich heizen, reichen kleinere Modelle aus Stahl.
Wer keinen Schornstein an seinem Haus hat, kann trotzdem einen Kaminofen anschließen. Dazu muss lediglich ein doppelwandiges Rohr aus Edelstahl an der Hausfassade verlegt werden. Für das Rohr muss in die Außenwand ein Loch gebohrt und im Anschluss das Rohr an den äußeren Schornstein angeschlossen werden.
4. Das Immissionsschutzgesetz
Das Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchV), auch Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen gennant, regelt den Betrieb von Heizungsanlagen im häuslichen Bereich. Unter anderem werden dort Schadstoffgrenzwerte und zugelassene Brennstoffe festgelegt. Die letzte Fassung vom 01.01.2015 legt folgende Werte für Kaminöfen fest:
- Kohlenmonoxid: 1,25 Gramm je Kubikmeter Abgas
- Feinstaub: 0,04 Gramm je Kubikmeter Abgas
- Wirkungsgrad: 73 Prozent
Der neue Kaminofen muss die Vorschriften des Bundesimmissionsschutzgesetzes erfüllen und die dort vorgeschriebenen Grenzwerte einhalten, die für Kohlenmonoxid (CO) und Staub gelten. Alle derzeit in Deutschland erhältlichen Kaminöfen erfüllen in der Regel diese Anforderungen der Bundesimmissionsschutzverordnung.
5. Zusammenfassung
In die meisten Wohnungen und Häusern kann ein Kaminofen nachträglich eingebaut werden. Bei Einhaltung der Vorschriften und Begleitung durch den Schornsteinfeger ist ein Kaminofen für viele Menschen eine lohnende Anschaffung, die Heizkosten spart eine gemütliche Wohnatmosphäre verbreitet.
- Kaminöfen sind eine beliebte Alternative zu Öl- oder Gasheizungen.
- Holzfeuer verbrennt (in gewissem Sinne) CO2-neutral und darum diesbezüglich klimaneutral.
- Kaminöfen können frei im Raum stehen und heizen rundum.
- Der Kaminofen muss von einem Schornsteinfeger abgenommen werden.
- Kaminöfen müssen die Vorschriften des Bundesimmissionsschutzgesetzes und der Bundesimmissionsschutzverordnung erfüllen und die Grenzwerte für Kohlenmonoxid (CO) und Staub einhalten.
6. Rund ums Thema
6.1. Videobeiträge
Kaminofen und Feinstaub
Die folgenden Videobeiträge erläutern die Thematik bzw. Problematik sehr gut:
Video: Sind Kaminöfen Feinstaub-Schleudern? Doku
Länge: 45 Minuten
Video: Ist es sinnvoll, einen Feinstaub-Filter nachzurüsten?
Kurze Antwort: in der Regel nein. Die Begründung:
Länge: 5 Minuten
Video: Bundesimmisionsschutzgesetz - Was muss ich tun?
Länge: 2 Minuten
6.2. Artikel
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