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Wer besonders teure Wertgüter oder Waffen versichern will, wenn der diese zuhause aufbewahrt, muss unter gewissen Umständen eine Aufbewahrung dieser Wert- und Gefahrengüter in einem Tresor vornehmen. Doch es kann nicht jedes Möbelstück mit Schloss versehen und zum Panzerschrank erklärt werden. Tresore werden nach Sicherheitsstufen eingeteilt. Die folgenden Prüf-Einteilungen werden am häufigsten verwendet.

Die Versicherungseinstufung erfolgt aufgrund der Angaben auf dem Typenschild (Prüflabel). Doch was sagen die kryptischen Ziffern auf der im Schrank befindlichen Plakette aus und warum gibt es mehrere Einteilungen?

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Die VDMA-Norm

Tresore können auf eine lange Geschichte zurückblicken. Vorgänger der Euronormen waren Bauvorschriften wie das Einheitsblatt VDMA 24992. Diese stammt allerdings von Mai 1995 und wurde von der VDMA zurückgezogen. Dennoch findet sie im aktuellen Waffengesetz (vom Juli 2009) nach wie vor Erwähnung.


Ältere Typenschilder können auch noch die Bezeichnungen für die Bauvorschriften RAL-RG 621-624, 626 zeigen.

 
 
Nach Empfehlungen der European Certification Body (ECB) sollen Tresore der VDMA-Klassen A und B seit dem Jahr 2004 nicht mehr versichert werden.
 

VDMA Sicherheitsstufen

nach VDMA 24992

Schutzeinstufung

Versicherbarkeit

(gewerblich und privat)
Klasse A
Einwandiger Stahlschrank

leichter Schutz
 
Laut ECB: nein
In der Praxis: Bis 2.500 Euro Inhalt
Klasse B
Mehrwandiger Stahlschrank
leichter Schutz Laut ECB: nein 
In der Praxis: Bis 2.500 Euro Inhalt
Bei besonders schweren Tresoren höher. Beim Versicherer fragen!
 

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Europanormen

Sicherheitsstufen für Tresore und Wertschutzschränke nach VdS 2450 und EN 1143-1 und EN 14 450

VdS steht für Verband der Schadensversicherer, EN für Europanorm. Alle Angaben ohne Gewähr!
 

VDS, ECB-S, VVÖ 

Sicherheitsstufen

Schutzeinstufung

Versicherbarkeit

(gewerblich und privat)

Sicherheitsschrank

VdS Grad S1
EN 14450
 
leichter Schutz

Versicherbarkeit gewerblich: schwierig, auf Anfrage
Versicherbarkeit privat: ca. 5.000,- EUR


Sicherheitsschrank

VdS Grad S2
EN 14450
 
leichter Schutz

Versicherbarkeit gewerblich: üblich 2.500,- EUR
Versicherbarkeit privat: 20.000,- EUR

 
Wertschutzschrank
 
VdS Grad 0
ECB-S Grad 0
VSÖ/VVÖ-Klasse EN 0
Basissicherheit
 bis 40.000 €
 
Wertschutzschrank
 
VdS Grad I
ECB-S Grad I
VSÖ/VVÖ-Klasse EN 2
Basissicherheit  bis 65.000 €

Tresore der VdS-Klasse 0 und 1 bieten einen Basisschutz gegen Einbruch. Das reicht im Privatbereich oftmals aus. Diese Stufen wollen den typischen Fall abdecken, dass es Einbrecher auf kleinere Wertgegenstände wie Gold, Schmuck oder Bargeld abgesehen haben. Diese Klassen dokumentieren den Schutz nur gegen kleinere Einbrecherwerkzeuge, die bei begrenzter Zeit bis zur Entdeckung des Einbruches zum Einsatz kommen könnten. Praxistipp: Da diese Tresore oftmals weniger als drei Zentner wiegen, werden sie von kräftigen Tätern einfach mitgenommen und - in aller Ruhe - in der heimischen Diebeshöhle in aller Ruhe geknackt. 

 Die Preise für solche Tresore beginnen bei 1.000 Euro, gesehen bei "Tresor kaufen".

tresor antik 564 

 

VDS, ECB-S, VVÖ 

Sicherheitsstufen

Schutzeinstufung

Versicherbarkeit

(gewerblich und privat)

Wertschutzschrank
VDS Grad II
ECB-S Grad II
VSÖ/VVÖ-Klasse EN 2
stärkerer Einbruchsschutz  ca. 100.000 €

Wertschutzschrank
VDS Grad III
ECB-S Grad III
VSÖ/VVÖ-Klasse EN 3
stärkerer Einbruchsschutz  ca. 200.000 €

Bei den VdS-Graden  II und III wird es für die Langfinger schon schwerer. Diese Tresore können Einbruchversuchen wesentlich länger standhalten. In Grad III wird ein Einbruchsversuch mit typischen Werkzeugen (jedoch noch aus dem Heimwerkersegment) wirksam erschwert.

 

VDS, ECB-S, VVÖ 

Sicherheitsstufen

Schutzeinstufung

Versicherbarkeit

(gewerblich und privat)

Wertschutzschrank
VDS Grad IV
ECB-S Grad IV
VSÖ/VVÖ-Klasse EN 4
guter Einbruchsschutz  150.000 bis 400.000 €

Wertschutzschrank
VDS Grad IV / KB
VSÖ/VVÖ-Klasse EN 5
guter Einbruchsschutz  mind. 250.000 €

Wertschutzschrank
VDS Grad V
ECB-S Grad V
VSÖ/VVÖ-Klasse EN 5
starker Einbruchsschutz  mind. 250.000 €

Tresore der VdS-Grade IV, V und VI können schon als "sicher" eingestuft werden. Natürlich kann werden, aber Tresore dieser Bauweise  setzen mechanischen und thermischen Aufbruchsversuchen einen erheblichen Widerstand entgegen.

Kleine Ergänzungen

  • Bei Wandtresoren (fest eingebaut) entfällt die Forderung nach einem Mindestgewicht.
  • Bei einem Tresorgewicht von unter einer Tonne wird empfohlen, diesen im Boden zu befestigen.

 

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Ergänzung: Brandschutz - Einstufungen

Beim Brandschutz unterscheidet man zwischen S60 und S120. Die Prüfung erfolgt mittels der Einheitstemperaturzeitkurve mit einer Höchsttemperatur von 1080 °C, die über 60 (S 60) bzw. 120 (S 120) Minuten ausgehalten werden muss; zudem kommt eine Aufheiz- und Abkühlphase hinzu, damit dauert der Aufenthalt im "Brand-Tresor" mehrere Stunden.

Video: Tipps zu Heimtresoren

Die folgende Doku gibt weitere Tipps für den Tresorkauf:

Weiterlesen:

Tresor im Haus einbauen – Tätervorgehen, Ratgeber und Markt-Überblick

tresor

Wer sich ein Haus bauen kann, der besitzt auch attraktive Vermögenswerte. Die Anzahl der registrierten Wohnungseinbrüche in Deutschland ist in 2017 zum zweiten Mal in Folge zurückgegangen. Dies gleich um mehr als ein Fünftel auf nun noch gut 116.000 versuchte und vollendete Wohnungseinbrüche (Berechnungen der Deutschen Presse-Agentur auf Grundlage der Kriminalstatistiken). Immer mehr Raubzüge scheitern schon im Ansatz, rund 40 Prozent der Diebe gehen mit leeren Taschen nach Hause. Grund sind nicht zuletzt die verbesserten Sicherheitseinrichtungen in den Häusern. Ein Tresor gehört dabei zu einem abgerundeten Sicherheitskonzept.

Wir schildern das typische Tätervorgehen, geben einen Marktüberblick über die Welt der Tresore und helfen bei der Kaufentscheidung.

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Geschrieben von

Bauen-und-Heimwerken.de
Bauen und Heimwerken

Bauen-und-Heimwerken.de Team

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