Hobel waren seit jeher das Symbol des Schreinerhandwerks. Heute wird dieses Traditionswerkzeug zunehmend durch die Schleifmaschine verdrängt. Man gibt mit Schleifen, Ölen, Wachsen oder gar Lackieren des Holzes jedoch wesentliche Eigenschaften dieses faszinierenden Werkstoffs auf. Keine Oberfläche ist schöner als die handverputzte, keine riecht besser und keine fühlt sich angenehmer an. Und nichts macht mehr Spaß, als mit einem gut geschärften Kanna hauchdünne Späne zu erzeugen. Metallhobel erreichen diese Leichtigkeit der Funktion nicht. Sie haben jedoch Vorteile beim Abrichten von Flächen sowie in der Bedienbarkeit.Hier setzen die Hobel von Lie-Nielsen zweifellos den Qualitätsstandard, zusammen mit den neuen Modellen von Clifton. Die Metallhobel anderer Hersteller erfordern oft ein erhebliches Maß an Tuning, um befriedigende Ergebnisse zu erzielen.
Clifton Hobel
Die Firma Clifton aus Sheffield hat es sich zur Aufgabe gesetzt, die Tradition des englischen Gusseisenhobels auf gehobenem Qualitätsniveau weiterzuführen:
Bankhobel | Simshobel |
Multihobel | Schweifhobel |
Stanley Einhandhobel
Die bewährten Kompakthobel mit verstellbarer Maulöffnung, leicht justierbarer Spanabnahme und lateraler Eiseneinstellung. Die Eisen liegen mit der Fase nach oben (ohne Spanbrecher) im Bett und werden dadurch bis nahe an die Schneide heran schwingungsdämpfend unterstützt. Graugusskörper.
Kunz Hobel
Einer der traditionsreichen Namen des deutschen Werkzeugbaus erlebte nach der Wende in Thüringen eine Wiedergeburt. Dort entstehen, angelehnt an historische Vorbilder aus dem anglistischen Raum, Metallhobel in solider Gebrauchsqualität.
Einige Modelle, die im Original nicht mehr erhältlich sind, dürfen wir Ihnen hier vorstellen. Die Körper bestehen aus fein lamellarem Gusseisen, die Oberfläche ist grün epoxidbeschichtet, die Arbeitsflächen sind geschliffen.
Anant HobelSeit mehr als 50 Jahren stellt Anant im indischen Jalandhare Hobel aus Metall her. Angelehnt an englische Vorbilder haben sie inzwischen einen Qualitätsstandard erreicht, der den Originalen nahekommt.
Neben dem sensationell günstigen Preis/Leistungsverhältnis sind es vor allem die schönen Griffe aus feinjährigem Edelholz (Shesham), die für Anant Hobel sprechen. Die Hobelkörper aus feinkristallinem Grauguss sind dreiseitig geschliffen. Die Hobeleisen aus Karbonstahl sind auf 58 Rockwell ge-härtet. Vor Gebrauch müssen sie geschärft und die Spanbrecher angepasst werden.
Die bewährten deutschen Schreinerhobel in traditioneller Form der Firma Ulmia
Der Hobel besteht aus folgenden Bestandteilen:
- Der Hobelkörper/Hobelsohle: aus gedämpftem rotbuchen-, Birnbaum- oder Weißbuchenholz je nach Modell, mit starker, tiefer und spitzer Schrägverzahnung, aufgeleimter Hobelsohle aus Weißbuche oder Pockholz.
- Hobelnase/Handschoner: Hobelnase und Handschoner aus gedämpftem Rotbuchen oder Birnbaumholz, ne nach Modell nach ergonomischen Erkenntnissen griffgerecht geformt, im Hobelkörper eingegratet, eingezapft und verleimt
- Keil: Keil aus Weißbuchenholz, durch seitlichen Druck ohne Hammerschläge lösbar.
- Hobeleisen: Hobeleisen aus erstklassigem Werkzeugstahl (WS). Alle Hobeleisen gebrauchsfertig geschärft.
- Keilwiderlager: Keilwiderlager drehbar, mit freiem Spanaustritt. Achse durch dicke, runde Metallscheiben im Hobelkörper sicher verankert.
- Schlagknopf: Schlagkopf aus Metall, zum Schutz vor Beschädigung des Hobelkörpers beim Nachstellen des Hobeleisens durch Hammerschläge.
Japanische Hobel (Kanna)
Der traditionelle japanische Innenausbau bevorzugt handgehobelte Oberflächen, um die natürliche Schönheit des Holzes unverfälscht zum Ausdruck zu bringen. Sie werden mit dem Kanna hergestellt, einem auf die elementare Funktion reduzierten Hobel, der für ziehende Arbeitsweise ausgelegt ist.
Das zweischichtig geschmiedete, konische Eisen ist im Vergleich zum europäischen Hobel um das Mehrfache dicker, um einen erschütterungsfreien Lauf zu gewährleisten. Die Klappe, ebenfalls aus Zweischichtenstahl, übernimmt zugleich die Funktion des Spanbrechers. Mechanische Einstellhilfen sucht man beim Kanna vergebens. Vor dem ersten Gebrauch muss das Eisen abgezogen und in die konische Nut des Eichenkorpus eingepasst werden. Um die Reibung zu minimieren, wird die Hobelsohle mit dem Schabhobel leicht konkav ausgearbeitet. Wer sich diesen Herausforderungen stellt, wird sich der Faszination des Kanna nicht mehr entziehen können.
Chinesische Hobel (Mu Bao)Die Grundform dieser Hobel ähnelt der des japanischen Kanna. Doch während die Japaner das Werkzeug ausschließ-
lich auf Zug einsetzen, können chinesische Hobel sowohl gestoßen als auch gezogen werden. Zur Verbesser-
ung der Handhabe und des Anpress-
drucks sind größere Typen mit einem charakteristischen Querstab versehen, der (beim Arbeiten auf Zug) herausnehmbar ist. Die Eisen sind plan (nicht konisch), sie werden deshalb durch einen Keil oder eine Klappe fixiert. Von besonderem Reiz sind die Hobelkörper, deren leicht wellenförmige Linienführung geradezu zum Gebrauch verführt. Sie sind aus Hei Tan, feinstem indonesischem Ebenholz oder Shun-Gee, einer Palisanderart, hergestellt. Dessen feurige Maserung und hohe Festigkeit machte es seit jeher zum bevorzugten Holz für feine chinesische Möbel. Die unlackierten Oberflächen sind mit der Ziehklinge bearbeitet und poliert. Die Hobeleisen bestehen aus HSS-Stahl von hoher Verschleißfestigkeit und Härte (ca. 64 Rockwell), bei Spezialhobeln aus geschmiedetem Kohlenstoffstahl (ca. 58 Rockwell).