Ein entscheidendes Kriterium für die Schnittgüte ist die Beschaffenheit und die Auswahl des Kreissägeblattes.

Kreissägeblatt

Als Erstes sollten sie in der Lage sein, die Beschriftung auf dem Sägeblatt richtig deuten zu können:

  • Die erste Zahl(185) beschreibt den Sägeblattdurchmesser in mm
  • Die zweite Zahl(20) beschreibt den Bohrungsdurchmesser in mm
  • Die dritte Zahl(2,2) beschreibt die Schnittbreite in mm
  • Die vierte Zahl(60Z) beschreibt die Anzahl der Zähne
  • Max 7000 min  bedeutet, dass das Sägeblatt maximal mit 7000 Umdrehungen pro Minute betrieben werden darf.

Folgende Merkmale sind für Sägeblätter entscheidend:


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  • Das Material der Schneide
  • Die Anzahl der Zähne
  • Die Form der Zähne
  • Die Zahnstellung


Das Material der Schneide

Bei Sägeblättern für handgeführte Kreissägen haben sich im Wesentlichen zwei Werkstofftypen durchgesetzt:  Chrom-Vanadium-(CV)Stähle und Verbundwerkstoffe. Bei Verbundwerkstoffen bestehen Stammblatt und Zähne aus verschiedenen Materialien. Üblich sind in diesem Fall Zähne aus Hartmetall (HM).

CV-Stahl (A)
CV-Sägeblätter bestehen aus einem Stück. Stammblatt und Zähne sind also aus demselben Material. Die Zähne werden geschränkt, dann gehärtet und geschliffen. CV-Stahl gestattet auf Grund seiner Elastizität sehr scharf geschliffene Zähne mit hoher Aggressivität. Der Einsatzbereich von CV-Blättern ist dort, wo eine hohe Schnittqualität in weichem Holz gewünscht wird. Werden CV-Blätter nicht regelmäßig nachgeschärft, dann wird wegen der erhöhten Reibung der abgestumpften Zähne das Sägeblatt durch "Ausglühen" der Zahnspitzen unbrauchbar. Auf Grund der geringen Standzeit bei Harthölzern und bei Verbundwerkstoffen werden CV-Blätter nur noch wenig eingesetzt.

HM-Blätter (B)
Bei sogenannten Hartmetall-(HM-)Blättern werden auf das Stammblatt Hartmetallplättchen als Zähne hart aufgelötet. Die Hartmetallzähne sind hochhitzebeständig und bleiben lange scharf, haben also eine hohe Standzeit, speziell bei Harthölzern und Verbundwerkstoffen, welche den Mehrpreis gegenüber dem CV-Blatt mehr als wett macht. Diese Eigenschaften haben dazu geführt, dass das HM-Blatt das CV-Blatt bei handgeführten Kreissägen fast vollständig vom Markt verdrängt hat.

Zähne zeigen

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Die Anzahl der Zähne


Die Anzahl der Zähne bestimmt bei einem Kreissägeblatt wesentlich die Schnittqualität und die notwendigen Vorschubkräfte. Die Zähnezahl muss stets im Verhältnis zum Durchmesser des Sägeblattes gesehen werden.

Geringe Zähnezahl (A)
Zwischen den einzelnen Zähnen sind große Lücken, in denen lange Späne sehr gut aus dem Sägeschnitt herausgefördert werden. Dadurch neigt das Sägeblatt mit wenigen Zähnen auch weniger zum Verstopfen. Aus diesem Grunde verwendet man Sägeblätter mit wenigen, aber großen Zähnen vorzugsweise für Schnitte längs zur Faser (Längsschnitte). Die Schnittqualität ist relativ rau.

Hohe Zähnezahl (B)
Eine hohe Zähnezahl ermöglicht eine sehr gute Schnittqualität, insbesondere bei Schnitten quer zur Faser (Querschnitte). Bei Schnitten längs der Faser neigen solche Blätter jedoch zum Verstopfen, auch ist eine hohe Vorschubkraft nötig.

Sehr hohe Zähnezahl (C)
Sägeblätter mit sehr hoher Zähnezahl (Feinschnittblätter) werden in erster Linie für Sonderzwecke eingesetzt, wo es auf sehr hohe Schnittqualität, hauptsächlich bei dünnen Werkstoffen (Sperrholz) ankommt. Für Längsschnitte sind die Sägeblätter untauglich. Blätter mit sehr hohen Zähnezahlen lassen sich in der Regel nur in der CV-Technik realisieren.

 

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Die Form der Zähne

Die Zahnform beeinflusst neben der Standzeit vor allem die Schnittqualität.


Flachzahn (HM)
Kostengünstige Zahnform mit Allroundeigenschaften. Bei geringer Zähnezahl gute Schnittleistung in spröden Werkstoffen wie Spanplatten. Schnittqualität eher grob und rauer Lauf.

Wechselzahn (HM)
Durch wechselseitigen Schliff sind die einzelnen Zähne weniger stark belastet. Man erreicht dadurch hohe Standzeit und ruhigen Lauf. Die ausgeprägten Spitzen der Zähne ergeben eine hohe Schnittqualität. Wechselzahnblätter werden vorzugsweise bei Hölzern aller Art verwendet, sind aber empfindlich gegenüber
Fremdkörpern wie z. B. Nägel.

Trapez-Flachzahn (HM)
Die wechselnd angeordneten Zähne mit Trapez- bzw. Flachprofil ergeben eine sehr gute, auf den HM-Werkstoff abgestimmte Lastverteilung. Die Zähne sind daher sehr robust und erreichen eine hohe Standzeit bei guter Schnittqualität. Besonders gut geeignet für harte Werkstoffe. Relativ unempfindlich gegenüber Fremdkörpern wie z.B. Nägel. Schnitte in NE-Metallen möglich.


Hohlzahn (HM)
Besonders gut geeignet für beschichtete Spanplatte

Image Die Zahnstellung

Die Zahnstellung beeinflusst nachhaltig die Aggressivität des Kreissägeblattes. Sie muss deshalb auf den Werkstoff und die Bearbeitungsart abgestimmt sein.

Positive Zahnstellung
"Typische" Zahnstellung für den Werkstoff Holz. Der Zahn "greift" in den Werkstoff ein und übernimmt damit einen Teil der Vorschubarbeit. Die Belastung der Zahnspitze ist jedoch hoch. Beim Auftreffen auf Fremdkörper (z. B. Nägel) oder Metall kommt es in der Regel zu Zahnbrüchen. Die dazu passende Zahnform ist meistens der geschränkte Zahn, Flachzahn oder Wechselzahn.
Image Neutrale Zahnstellung
Hier verteilt sich die Belastung beim Eintritt in den Werkstoff auf die gesamte Zahnvorderkante, es entstehen also keine übermäßigen Spitzenbelastungen. Die Vorschubarbeit wird durch diese Zahnform nicht unterstützt, es sind also höhere Vorschubkräfte nötig. Bei Auftreffen auf Fremdkörper verhält sich der Zahn robust. Für die Anwendung in Metall geeignet. Anwendungen zusammen mit Trapez-Flachzahnform.
Image Negative Zahnstellung
Zahnstellung für spezielle Anwendungen im Stationärbereich. Der Zahn stößt sich vom Material ab. Bei handgeführter Anwendung besteht Rückschlaggefahr. Bei stationärer Anwendung wird der Werkstoff gegen die Anschläge gedrückt (Kappsägen).

Wir danken der Firma BOSCH für das zur Verfügung gestellte Material.

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Geschrieben von

CA

Christian (Tischlermeister)

https://www.bauen-und-heimwerken.de

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