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Holzflächen schleifen: So wird Holz sauber und eben geschliffen

Beim Schleifen von Holzflächen können durch unbedarftes Schleifen Schäden auf der Oberfläche und an der Maserung entstehen. Unser Artikel zeigt, wie du beim Schleifen unterschiedlicher Holzoberflächen richtig vorgehst.

Mit vielen Profi-Tipps!

Inhalt: Holzflächen schleifen

Die drei Schritte grob, mittel und fein

1. Vorgehensweise beim Schleifen und Tipps zu den Körnungen

1.1. Grobschliff / Vorschliff

Je nach Oberflächenbeschaffenheit und Arbeitsgang verwendest du das geeignete Schleifmittel mit der entsprechenden Körnung. Für den Vorschliff der unbehandelten Fläche verwendet man in der Regel Schleifmittel mit der Körnung 40 bis 80. Je höher die Körnungszahl, desto feiner wird der Schliff.

Das Vorgehen:

  1. Die Werkstücke zur Fixierung ggf. einspannen.
  2. Führe das Gerät immer so, dass der Schleifteller parallel (waagrecht) zur Werkstückoberfläche geführt wird.
  3. Bewege zum Abschleifen den Schleifer gleichmäßig über das Werkstück.
  4. Verweile nicht zu lange auf einer Stelle, denke daran: Der Schleifer schleift Holz weg, das kann zu Dellen in der Oberfläche führen!

Vor allem beim Schleifen von furnierten Oberflächen besteht die Gefahr des "Durchschleifens". Besonders an den Brettkanten bestehen hierzu gute Chancen.

Gesammelte allgemeine Tipps zum Schleifen:

  • Tipp 1: Verkleinere mit dem Einstellrad die Motordrehzahl, dadurch wird der Abtrag verringert.
  • Tipp 2: Drücken bringt nichts. Wer elektrische Maschinen aufs Holz presst, erhöht nicht den Abrieb. Die Maschine läuft aber langsamer.
  • Tipp 3: Wenn das Schleifmittel zusetzt, sollte man zunächst einige Male den Staub mechanisch entfernen. Irgendwann ist ein Schleifmittel aber "durch" und will ersetzt werden.
    Tipp 4: Darauf achten: Beim Schleifen nie zu lange auf einer Stelle verweilen, da sich der Schleifer dann "eingräbt".
  • Tipp 5: Nach Abschluss des Grobschliffs fege alles vom Holzstaub sauber
  • Tipp 6: Befeuchte nach dem Grobschliff die Holzfläche. Gehe dafür mit einem feuchten Schwamm über das Holz und lasse die Fläche danach bis zum nächsten Schleifgang trocknen. Durch das Befeuchten richten sich die Holzfasern auf und können beim Zwischenschliff besonders gut abgetragen werden.

1.2. Zwischenschliff

Für den Zwischenschliff (Mittelschliff) der unbehandelten Fläche verwende Schleifmittel mit der Körnung 80 bis 150.

Beim Zwischenschliff kannst du (mit wenig Druck!) quer zur Maserung arbeiten.

Löcher in der Oberfläche?

Wenn nach dem Grobschliff oder Zwischenschliff Risse oder Löcher in der Oberfläche vom Holz auftauchen, lassen sich diese an diesem Punkt besonders gut reparieren.

Nimm dazu den Schleifabrieb des Grobschliffs und gib diesen in einen Mischbehälter mit ein wenig Leim oder Fugenmasse. Mische so, dass du eine dicke breiige Konsistenz erhältst.

Trage nun diese Holz-Leim-Masse mit einem Spachtel auf die Holz-Schadstelle. Überschüssige Reparaturmasse ziehe mit einem Spachtel ab.

Nun lasse die reparierte Stelle vollständig durchtrocknen und beginne dann mit dem Feinschliff.

1.3. Feinschliff

Für den Endschliff bzw. Feinschliff oder Finish der unbehandelten Fläche verwende Schleifmittel mit der Körnung 180 bis 240 oder noch feiner. Dieser Schliff sollte mit Fingerspitzengefühl und besonderer Sorgfalt ausgeführt werden. Arbeite wieder in gleichmäßigen Schleifbewegungen längs zur Maserung.

Weitere Tipps

  • Für einen Lackzwischenschliff verwende lack-geeignetes Schleifmittel mit der Körnung 240.
  • Beachte beim Auflegen von Schleifmitteln: die Löcher im Schleifmittel müssen mit den Löchern des Schleiftellers übereinstimmen. Nur dann ist eine optimale Staubabsaugung von Schleifstaub möglich.
  • Wische am Ende die Holzoberfläche feucht ab. Entferne alle Holzrückstände, ansonsten können diese, besonders am Boden, für unschöne Kratzer auf Holz sorgen.
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2. Feinkontrolle am Ende der Schleifarbeiten

Am Ende kontrolliere das Schleifergebnis.

Möglichkeit 1: Streiche mit den Händen behutsam über die Oberfläche.

Möglichkeit 2: Halte eine Lampe knapp über die Holzfläche und lenke den Lichtstrahl seitlich darüber.

Wenn du weitere Rillen oder Unebenheiten fühlst oder siehst, musst du nochmal mit dem Schleifer ran. Manchmal geht das ruckzuck: Einfach mit 180er oder 240er Körnung leicht entlang der Maserung über die Delle und weg ist sie.

3. Welches Schleifmittel für welches Holz?

  • Normal hartes Holz schleifen: synthetische Schleifmittel aus künstlichem Material wie brauner Aluminiumoxid, Siliziumkarbid oder synthetische Korunde. Diese Schleifmittel sind besonders "scharf" und bestechen durch relativ lange Haltbarkeit. Die Streuung des Schleifmittels – gemeint ist der Abstand der einzelnen Schleifkörner auf dem Schleifpapier – gilt es ebenfalls zu beachten. Eine dichte Körnung, wie sie auch für den Lackschliff gerne eingesetzt wird, eignet sich besonders gut, harte Hölzer von unnötigen Erhebungen zu befreien.
  • Weiches Holz wie Kiefer oder Fichte: Hier empfehlen sich Schleifmittel aus natürlichen Materialien wie Flint, Quarz, Korund, Schmirgel oder Granat. Sie halten nicht zu lange, schonen dafür die weiche Holzoberfläche. Die Streuung der Körner auf dem Papier sollte relativ offen (mit verhältnismäßig viel Zwischenraum) sein. Diese Schleifmittel setzen sich nicht so schnell zu, wie es bei einer dichten Streuung in Kombination mit weichen Hölzern der Fall ist.

4. In welche Richtung schleifen?

Für den "normalen" Holzschliff gilt immer

  1. Maserung beachten! Insbesondere mit groben Körnungen und beim Feinschliff immer in Faserrichtung schleifen (meint das gleiche wie "längs zur Maserung" oder "entlang der Maserung), ansonsten entstehen leicht tiefe Kratzer.
  2. Sauber arbeiten! Staub und Abrieb auch zwischendurch immer wieder entfernen (Handfeger, Sauger oder Lappen), ansonsten werden die Poren des Holzes verstopft, das Schleifpapier wird unnötig zugesetzt und/oder es kommt sogar zu Kratzern. 

5. Einführende Tipps zu Maschinen und Schleiftechnik im 5-Minuten-Video

Youtube-Video

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6. Auf die Gesundheit achten

Wichtig! Für alle Schleifarbeiten gilt

  • Mit Staubabsaugung arbeiten! Die Löcher des Schleifmittels müssen zur Lochung des Gerätes passen.
  • Generell hochwertige Staubmaske, Handschuhe und Schutzbrille tragen.

Bei Schleifarbeiten muss mit Absaugung oder sehr guter Atemschutz verwendet werden. Viele Schleifmaschinen haben eine Absaugung eingebaut, um den feinen Abrieb von der Lunge des Schleifenden wegzusaugen. Sie werden mit einer Filterkassette geliefert. Diese kann z. B. außerhalb der Werkstatt verwendet werden, wenn kein Absauger mitgeführt wird.

In Schreinereien/Tischlereien wird die Verwendung eines Absaugers der Staubklasse M von der Holz - BG gefordert. Werden lackierte Flächen geschliffen, muss die Antistatik-Ausführung verwendet werden.

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7. Damit schleift man Holzflächen

Maschinen / Elektrogeräte zum Holz-Schleifen

  • Bandschleifer: für sehr große Flächen
  • Schwingschleifer: für grobe Schleifarbeiten
  • Exzenterschleifer: für feines Schleifen, Polierarbeiten und Problemstellen (siehe unten)
  • Deltaschleifer: für Ecken, Kanten und schmale Zwischenräume

Video: Welche Schleifmaschine für welchen Zweck?

Anders gefragt: Wann benutze ich welchen Schleifer?

Länge: 37 Minuten

Youtube-Video

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Handwerkzeuge für manuelles Schleifen

  • Schleifklotz: für Flächen und Kanten
  • Schleifschwamm: für Profile und gewölbtes Holz

Schleifmittel

Für die meisten Maschinen lassen sich mindestens sechs verschiedene Körnungsstufen im Baumarkt kaufen. Die Körnungen reichen von unter 10 bis 1.000 heran. Am gängigsten ist Schleifpapier der Körnung 40 (Grobschliff) bis 240 (feiner Feinschliff).

8. Profitipp Planschleifen großer Holzflächen

Man markiere die Holzplatte nach dem Grobschliff über die gesamte Fläche durchgehend, aber fein und nur mit leichtem Druck (!) per Bleistift mit großen S-Schleifen. So erkennt man beim anschließenden Feinschleifen mit 240er-Körnung deutlich, an welchen Stellen der Schleifer noch nicht durchgedrungen ist. Man schleife, bis der Bleistift nirgends mehr zu sehen ist.

Ausnahme: grobporiges Holz wie Esche oder Eiche, dort könnten die Partikel des Bleistiftes zu tief ins Holz wandern und trotz Schliff zu sehen bleiben.

9. Sensible Bereiche beim Schleifen

Überall dort wo bei der Arbeit Längs- und Querholzflächen aneinander treffen, muß besonders darauf geachtet werden, dass beim Schleifen keine "Querfahrer" entstehen und dadurch die Qualität des Werkstückes leiden würde.

Insbesondere bei Rahmenkonstruktionen stoßen Stirnholz und Längsholz aneinander.

Beim Schleifen ergibt sich damit das Problem, dass in diesen Bereichen nicht quer zur Faser geschliffen werden darf, dadurch würde die Holzoberfläche vom Schleifmittel beschädigt. In diesen Fällen kann nicht mit einer Schleifmaschine geschliffen werden die eine "lineare" Schleifbewegung ausführt. Dies sind Bandschleifer und Linearschleifer.

Auch das Schleifen per Hand mit einem Schleifklotz ist hier problematisch, da die Handbewegung auch einer linearen Bewegung entspricht.

9.1. Problemflächen mit dem Exzenterschleifer

Für die obengenannten Problemsituationen eignen sich hervorragend eine Exzenterschleifmaschine. Sie ermöglichen eine schleifkringel- und riefenfreie Oberfläche trotz Schleifens der problematischen Holzflächen.

Es macht hier keinen Unterschied, ob die Maschine mit oder gegen die Faserrichtung geführt wird.

Der rotierende Schleifteller hinterlässt keinerlei Schleifspuren.

Ist zunächst ein Grobschliff erforderlich, kann zunächst per Rotationsschleifen vorgeschliffen und anschließend per Exzenterschleifen feingeschliffen werden, wenn die Maschine beide Schleifarten beherrscht.

10. Videoratgeber zum Schleifen von Holzflächen

10.1. Tischplatte schleifen

Länge: 2 Minuten

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10.2. Große Holzflächen mit dem Bandschleifer schleifen

Länge: 25 Minuten

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10.3. Vermeide diese Fehler beim Schleifen

Länge: 15 Minuten

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11. Ergänzung oder Frage von dir?

Gibt es eine Frage zum Beitrag, etwas zu ergänzen oder vielleicht sogar zu korrigieren?

Fehlt etwas im Beitrag? ... Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet. Vielen Dank!

 

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12. Weiterlesen

Parkett schleifen – so geht es richtig

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Welche Körnung zum Abschleifen? Profi-Schleif-Tipps für viele Materialien

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Das Bauen-und-Heimwerken-Projekt entstand aus einer Dachdämmungs-CD-ROM, die Peter zusammen mit mehreren Mitstreitern Anfang der 2000er in eine Heimwerker-Seite umwandelte. Als Hausbesitzer, Gartenbetreiber und leidenschaftlicher Holzwerber bereitet es ihm viel Freude, über Heimwerkerprojekte zu recherchieren, Experten zu befragen und sich eine möglichst einfache und anschauliche Umsetzung der Sachverhalte und How-Tos zu überlegen.

https://www.bauen-und-heimwerken.de

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