Werkzeug mit Qualität erkennen
Ein gut gefüllter Werkzeugkasten ist das wichtigste Utensil eines Heimwerkers. „Gut“ ist hier in zweierlei Hinsicht zu verstehen, nämlich quantitativ und qualitativ. Du brauchst nicht nur viele verschiedene Werkzeuge für jede Gelegenheit, sondern solltest bei jedem einzelnen Exemplar auch darauf achten, dass es möglichst hochwertig ist. Worauf du beim Kauf achten solltest, erklären wir dir hier.
Inhalt: Werkzeug-Qualität erkennen
- Das Motto
- Einzeln oder im Werkzeugsatz?
- Achte auf geprüfte Qualität: Siegel und Normen
- Welches Werkzeug brauche ich?
Konkrete Tipps für Werkzeug mit Qualität: - Akku-Schrauber
- Schraubendreher
- Hammer
- Schraubenschlüssel
- Sechskantschlüssel (Inbus)
- Werkzeugkoffer
- Zange
- Bohrmaschine
- Messer
- Zusatztipp 1: Wähle ein Markenprodukt
- Zusatztipp 2: Wähle „Deutsches Werkzeug“
- Entscheide dich für ergonomische Werkzeuge
- Pflege deine Werkzeuge
- Weitere Video-Werkzeug-Tipps
zu Stichsäge, Stechbeitel und Billigwerkzeug
Das Motto
Beim Kauf neuer Werkzeuge solltest du also stets getreu dem Motto
„Ich bin zu arm, um etwas Billiges zu kaufen“
vorgehen. Das heißt auf Deutsch, oder im Klartext, in diesem Fall auf Deutsch: Lieber etwas mehr investieren und dafür ein langlebiges und sicheres Werkzeug kaufen, als sich für die Billiglösung zu entscheiden, die nach drei Monaten kaputt ist.
Natürlich lässt sich gutes Werkzeug nicht alleine am Preis erkennen.
Einzeln oder im Werkzeugsatz?
Ein Werkzeugset ist oftmals preisgünstiger als der Kauf aller enthaltenen Werkzeuge im Einzelkauf. Allerdings ist die Qualität der Werkzeuge in einem Set meist fragwürdig. Zudem wird meist ein Großteil der enthaltenen Werkzeuge nie gebraucht. Profis raten von daher zum Einzelkauf der Werkzeuge. Nach und nach – jeweils in guter Qualität – so füllt sich eine freudebringende Heimwerkerwerkstatt.
Auch bei Bits gibt es deutliche Qualitätsunterschiede. Markenware sticht!
Achte auf geprüfte Qualität: Siegel und Normen
Wenn du dein Werkzeugarsenal erweitern willst, ist es die halbe Miete, den richtigen Händler aufzusuchen. Du solltest also auf jeden Fall in den Baumarkt gehen oder Hammer, Säge und Co. bei einem Online-Werkzeug-Fachhändler (wie diesem) kaufen. Die andere Hälfte der Miete sind Prüfsiegel, die den Werkzeugen hohe Qualität in Sachen Material, Verarbeitung und Sicherheit attestieren.
Die wichtigsten dieser Zertifizierungen sind:
DIN Norm
Um eine DIN-Norm zu erfüllen, muss das Werkzeug allerhöchsten Ansprüchen genügen – diesen Kauf wirst du in der Regel nicht bereuen.
GS – geprüfte Sicherheit
Dieses Siegel wird vom TÜV verliehen, wenn das Arbeitsmittel die sogenannte Baumusterprüfung bestanden hat. Es garantiert nicht nur hohe Qualität, sondern auch sehr sicheres Arbeiten.
VDE-Prüfzeichen
Auf Elektrogeräten wie Bohrmaschinen oder Stichsägen zeigt diese Zertifizierung an, dass eine aufwändige Sicherheitsprüfung bestanden wurde, was bei solchen Geräten natürlich besonders wichtig ist.
Welches Werkzeug brauche ich?
Wir haben dir eine Checkliste für den Inhalt im Werkzeugkoffer zusammengestellt - das gehört wirklich hinein:
Konkrete Tipps für Werkzeug mit Qualität
Der Akku-Schrauber
Heutzutage eines der wichtigsten Werkzeuge im Haushalt, da es sich mittlerweile um einen Multifunktionskünstler handelt. Sowohl Bohren, auch mit Schlag als auch Verschraubungen sind mit einem guten Gerät möglich. Ein Akkuschrauber ist ein Werkzeug, was jeder haben sollte.
Ein Akkuschrauber hält viele Jahre lang und kommt oft zum Einsatz. Jedes Mal wird man sich über eine Top-Qualität erfreuen. Du spürst sie einfach beim Arbeiten.
Auf jeden Fall sollte heutzutage ein Lithium-Ionen-Akku im Gerät verbaut sein. Ein zweiter Akku macht Sinn, wenn man längere Arbeiten plant.
Achtung: Wer öfter in kleinen Ecken schrauben muss, ist mit dem Super-Profi-Gerät mit seinen entsprechenden Ausmaßen nicht gut bedient. Es gibt auch sehr kleine Geräte von hoher Qualität und mit ordentlich "Druck".
Weitere Tipps im Video:
Der Schraubenzieher (Schraubendreher)
Ein echter Mehrwert liegt in einer magnetischen Spitze beim Schraubenzieher. Diese sollte zudem noch gehärtet sein.
Die Qualität des Metalles kann mit einem kleinen Test geprüft werden: Man drücke die Spitze bei halbschrägen Stiel auf den Fußboden. Je höher die Qualität des Schraubendrehers ausfällt, desto weniger biegt er sich durch.
Der Griff sollte ergonomisch gut in deiner Hand liegen.
Der Hammer
Ein guter Hammer beginnt am Stiel. Dieser sollte angenehm zu fassen sein und auch in Schweißhänden sicher sitzen. Holzgriffe lassen eventuellen Verschleiß frühzeitig erkennen, so dass diese rechtzeitig (vor Gefahreintritt) ausgetauscht werden können.
Apropos Gefahr: Kunststoffgriffen wird nachgesagt, dass sie unter Belastung abrupt zerbersten können.
Der Hammerkopf sollte nicht nur verklebt sein, sonder mit einem Metallring am Stiel festgemacht sein.
Vollmetallhammer sind deutlich haltbarter und belastbarer als Hammerkopf-Stiel-Kombinationen.
Der Schraubenschlüssel
Ein guter Schraubenschlüssel weicht um 15 Grad von Achse des restlichen Werkzeuges (dem Griff) ab. Das erleichtert das Ansetzen des Schlüssels bei beengten Verhältnissen.
Achte auf die Verarbeitung: Achse und Innenprofile sollten keine Grate aufweisen. Ansonsten kannst du dich beim Arbeiten leicht verletzen.
Rückstände im Innenprofil verschlechtern das Ansetzen an der Mutter – kaufe nur sauber verarbeitete Schlüssel.
Schmale und kurze Schlüssel sind eher für enge Arbeiten geeignet, die dickeren Maulschlüssel sind stabiler.
Als Material bei guten Schraubenschlüssel kommt meist Chrom-Vanadium-Stahl zur Anwendung.
Sechskantschlüssel (Inbusschlüssel)
Ähnlich wie das "Tempo-Taschentuch" wird auch der Sechskantschlüssel gerne als Inbusschlüssel oder kurz Inbus bezeichnet, obwohl Inbus auch nur eine Marke von vielen ist, die Sechskantschlüssel herstellen.
Ein normaler (klassischer) Sechskantschlüssel wird in gerader Linie zur Schraubachse bewegt. Dies will ein Ausrunden des Profils möglichst lange vermeiden. Eien zweite Variante wäre ein Sechskantschlüssel mit Kugelkopf, dies ermöglicht eine abgewinkelte Schraubenführung.
Viele Hersteller legen ihren Produkten zum Zusammenbau einen Sechskantschlüssel bei, so dass sich in der Werkstatt bald ein ganzer Haufen mehr oder weniger gleich großer Sechskantschlüssel zusammenfindet. Diese Herstellerzugaben reichen nur für kleine Aufgaben aus.
Wer häufiger mit Sechskantschrauben zu tun hat, sollte sich ein entsprechendes Markenset zulegen. Bewährt haben sich gehärtete Stahlvarianten wie Chrom-Vanadium-Stahl. Wer auf einen Markenhersteller wie Wera, PB Baumann, Bondhus, Wiha oder Inbus setzt, wird qualitativ nichts zu meckern haben.
Jeder Hersteller wirbt seinerseits noch mit speziellen Merkmalen, die er seinen Sechskantschlüsseln mitgegeben hat. Meist sollen diese Eigenheiten die Haltbarkeit des Schlüssels verlängern oder der Schonung der Schraube dienen. Beispiel wäre Wera mit seinem Hex-Plus-Profil. Über Sinn oder Unsinn solcher Spezifikationen gibt es unterschiedliche Meinungen.
Einen praktischen Halt bieten die Sechskantschlüssel in T-Form, diese können jedoch nicht an allen engen Stellen verwendet werden.
Der Werkzeugkoffer
Bei der Materialwahl gibt es keine eindeutigen Aussagen. Die einen schwören auf Werkzeugkoffer, in denen jedes Teil seinen Platz hat. Andere wählen die kreative "Wirf-alles-rein-Aufbewahrung". Ich habe mehrere Varianten ausprobiert und bin nun bei einem
- abgerundeten Plastikwerkzeugkoffer (weil viel leichter als die Eisenvarianten) zum Ausklappen
- mit herausnehmbaren,
- unterschiedlich unterteilten Böden angekommen.
Für mich der ideale Kompromiss aus Übersichtlichkeit und Handhabe.
Andere (Profis) schwören aufgrund der Stabilität im täglichen Arbeitseinsatz auf der Baustelle eher für klassische Metallwerkzeugkästen.
Die Zange
Hier zählt die Ergonomie. Ihre Hand sollte die Zange gut greifen und bedienen können. Du spürst die Qualität anhand der Stabilität der Zangenachsen.
Weitere Tipps im Video:
Die Bohrmaschine
Eine Bohrmaschine ist heutzutage beim klassischen Heimwerkerbetrieb kaum mehr vonnöten. Seit ich meinen Makita-Akkus-Bohrschrauber besitze, fristet meine Bohrmaschine samt Bohrer ein einsames Dasein in ihrem Koffer. Ohne Schnur ist es einfach praktischer.
Wer dennoch noch eine Bohrmaschine braucht, sollte auch hier auf ein Markenprodukt mit Recht-Links-Lauf und Schlagfunktion achten. Die Drehgeschwindigkeit sollte stufenlos regelbar sein.
Ein Seitengriff sorgt für sicheren Halt beim Bohren und ein Tiefenanschlag hilft beim Verhindern von unnötig tiefen Bohrlöchern.
Die Messer
Eigentlich ein Küchen-Werkzeug, aber dennoch für viele interessant: Wer auf der Suche nach einem qualitativ hochwertigen Messer ist, der schaue sich das folgende Video an:
Zusatztipp 1: Wähle ein Markenprodukt
Im Gegensatz zu den oben genannten Siegeln ist hier kein unabhängiger Dritter beteiligt, der die Qualität überprüft. Allerdings garantieren renommierte Marken wie Bosch, Makita oder Black & Decker, dass du ein hochwertiges Exemplar kaufst. Der Ruf dieser Unternehmen kommt schließlich nicht von Ungefähr.
Zusatztipp 2: Wähle „Deutsches Werkzeug“
Natürlich gibt es auch sehr gute Werkzeuge aus anderen Ländern. Aber: Wenn wir Deutsche – neben dem Pünktlichsein – im Ausland für etwas positiv besetzt sind, dann für unsere hervorragenden Fertigkeiten beim Werkzeug- und Maschinenbau. „Deutsches Werkzeug“ ist zwar kein offizielles Qualitätssiegel, lässt aber dennoch auf ein langlebiges, hochwertiges Produkt schließen.
Wäre doch schade, wenn hier schlechtes Werkzeug hinge
Entscheide dich für ergonomische Werkzeuge
Neben Material, Verarbeitung und Sicherheit ist es bei einem Werkzeug auch extrem wichtig, dass es möglichst gut in der Hand liegt. Der Griff sollte also ergonomisch geformt sein. Im Baumarkt kannst du das leicht überprüfen, indem du das Werkzeug in die Hand nimmst. Bei Online-Shops ist das schon schwieriger. Einerseits findest du dort aber in der Regel Hinweise zur Ergonomie, andererseits kannst du von deinem Rückgaberecht Gebrauch machen, wenn dir ein Fehlkauf unterlaufen ist.
Nochmal kurz zum Material: Hier kommt es darauf an, wo das Werkzeug verwendet wird. Willst du beispielsweise bevorzugt unter freiem Himmel arbeiten, sind Arbeitsmittel mit Metallgriff denkbar schlecht geeignet, weil sie sich in der Sonne aufheizen. In diesem Fall bist du mit einem Holzgriff deutlich besser beraten.
Pflege deine Werkzeuge
Egal wie gut ein Produkt ist – wenn du es nicht ordentlich pflegst, lebt es nicht allzu lange. Das gilt selbstverständlich auch für Werkzeuge. Achte also darauf, es regelmäßig – im Idealfall nach jedem Einsatz – zu säubern. So sorgst du dafür, dass dir deine Arbeitsmittel über Jahre treue Dienste leisten und du sie nicht ständig nachkaufen musst.
Hast du noch einen Qualitäts-Tipp für uns? Lass hören!
Weitere Video-Werkzeug-Tipps
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In den TABs rechts findest du weitere Video-Ratgeber zu den Themen Stichsäge, Stechbeitel und Billigwerkzeug
{tab Stichsäge}
{tab Stechbeitel}
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