Muttern lösen – 7 Möglichkeiten plus Tipps und Tricks

Jeder Heimwerker kennt das Szenario: Man steht in der Garage, den Werkzeugkoffer in der Hand, bereit, das nächste Projekt in Angriff zu nehmen, und plötzlich – der Showstopper. Eine verrostete Mutter, die sich keinen Millimeter rühren lässt. Was nun? Mit roher Gewalt ran? Das könnte die Lage nur verschlimmern. Aber keine Panik, es gibt mehr als genug Tricks im Ärmel eines erfahrenen Bastlers, um auch den hartnäckigsten Gegner zu bezwingen. L

Zum Glück gibt es mehrere Möglichkeiten, die festsitzende Mutter von der Schraube abzubekommen. Ein Blick auf unsere Tipps und Tricks zum Lösen von Muttern lohnt sich!

Mutter verrostet

Inhalt: Muttern lösen

Kurz zusammengefasst

  • Problembeschreibung: Muttern und Schrauben können durch Korrosion oder Beschädigung schwer lösbar sein. Die Herausforderungen reichen von festgerosteten bis hin zu rundgedrehten Muttern, die den Einsatz eines Werkzeuges erschweren.
  • Lösungsmethoden: Es gibt verschiedene Ansätze, um festsitzende Muttern zu lösen, darunter:
    • Kriechöle wie WD-40, die durch Kapillarwirkung Rost lösen und die Reibung minimieren.
    • Spezialwerkzeuge wie Doppelspiralstecknüsse und Mutternsprenger, die speziell für beschädigte Gewinde entwickelt wurden.
    • Hausmittel wie Essig und Zitronensäure, die umweltfreundlich und kostengünstig Rost angreifen.
    • Thermische Verfahren wie das Erhitzen mit einer Lötlampe, um Metall auszudehnen und die Mutter zu lockern.
  • Vorsichtsmaßnahmen: Der Einsatz von chemischen Rostlösern sollte überlegt erfolgen, um Hautirritationen und Umweltschäden zu vermeiden. Sicherheitsmaßnahmen wie gute Belüftung und das Tragen von Schutzhandschuhen sind empfohlen.
  • DIY-Lösungen: Einfache, kreative Lösungen wie der Gummibandtrick oder der Bau eines eigenen Mutternlösers können in engen oder speziellen Situationen hilfreich sein.
  • Prävention: Regelmäßige Wartung und die Verwendung von Rostschutzmitteln können langfristig helfen, das Problem festsitzender Muttern und Schrauben zu minimieren. 

Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.

1. Probleme mit Muttern und Schrauben – kaputt gedreht und festgerostet

Muttern, typischerweise werden 6-Kant-Muttern verwendet, können nicht nur festgerostet, sondern auch beschädigt, abgebrochen oder rundgedreht sein. Die mit der Schraube zusammengerostete Mutter sitzt zu fest und lässt sich nicht mehr lösen. Bei beschädigten und rundgedrehten Muttern findet das Werkzeug keinen richtigen Ansatz mehr. Mit Geduld und Besonnenheit plus dem richtigen Trick stehen die Chancen nicht schlecht, die Schraubverbindung doch noch zu lösen.

2. Gute Laune Optionen für festgerostete, verkantete und kaputte Muttern

Im einfachsten Fall liegt ein Spezialwerkzeug für beschädigte Muttern und Gewinde bereit – wie etwa eine Doppelspiralstecknuss (siehe unten) oder ein Mutternsprenger (siehe ebenfalls unten).

Manchmal reicht der Platz allerdings nicht aus, um das Werkzeug anzusetzen – und auch der Einsatz von Winkelschleifer und Meißel sind aus Platzgründen nicht immer möglich.

Bei allen diesen "invasiven" Maßnahmen zum Lösen der Mutter kann zudem das Werkstück beschädigt werden.

3. Das Problem

Meist sind die Schraubverbindungen von Rost und Korrosion betroffen. Mutter und Schraube verbinden sich mit chemischer Unterstützung zu einer Einheit, die sich kaum noch bewegen lässt. Diese verrosteten Verbindungen können zu schweren Schäden führen – nicht nur beim Versuch, die Schrauben zu lösen.

Am stärksten vom Rost betroffen sind Verbindungselemente, wie etwa bei Haushaltsgeräten oder Automobilbauteilen. Idealerweise wird die Schraubenmutter möglichst komplett entfernt – zum Schutz der Schraubverbindung.

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4. So werden Muttern gelöst – 7 Möglichkeiten

Die verschiedenen Lösungsansätze zum Lösen von Muttern haben wir zusammengestellt:

4.1. Kriechöl und Co. – Schmierung der Mutter, Rost lösen

Die Klassiker zum Lösen von festgerosteten Schrauben ist das Kriechöl, wie Ballistol, WD-40 oder Caramba. Einige der Fettlöser und Kriechöle unterstützen den Lösevorgang, indem sie gleichzeitig den Rost angehen. Das Kriechöl dringt durch Kapillareffekte selbst in feinste Spalten ein und verringert so die Reibung zwischen den rostigen Flächen.

Video: Kriechöl-Anwendung im Detail erklärt

Länge: 2 Minuten

Youtube-Video

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Chemische Hilfsmittel

In der Welt der Werkzeuge und Reparaturen sind Produkte wie WD-40 oder die aggressiveren Lösungsmittel wie „Liquid Wrench“ oder „PB Blaster“ nicht mehr wegzudenken. Sie dringen tief in das Gewinde ein und lösen auch die hartnäckigsten Verbindungen. Doch der Einsatz solcher Chemikalien sollte nicht leichtfertig erfolgen. Neben der effektiven Wirkung bringen diese Mittel auch Risiken mit sich, wie Hautreizungen und Umweltbelastungen.

Es ist also ratsam, diese Hilfsmittel mit Bedacht zu verwenden und stets in Kombination mit anderen Methoden, um nicht nur auf Chemie angewiesen zu sein. Und natürlich solltest du immer gut lüften und Schutzhandschuhe tragen, um dich selbst zu schützen.

Verwendung von Hausmitteln gegen Rost

Bevor du zu teuren Spezialmitteln greifst, solltest du wissen, dass oft schon einfache Hausmittel wie Essig oder Zitronensäure wahre Wunder wirken können. Diese umweltfreundlichen Alternativen haben nicht nur den Vorteil, dass sie deinen Geldbeutel schonen, sondern sind auch noch schonend zur Umwelt. Der Trick liegt darin, die verrostete Mutter für einige Stunden in Essig oder eine Mischung aus Zitronensäure und Wasser einzulegen. Die Säure frisst sich durch den Rost und lässt die Mutter oft schon nach einer kurzen Einwirkzeit wieder frei drehen. Doch Vorsicht! Nicht jedes Material verträgt diese Behandlung gut, also prüfe vorab, ob dein Werkstück durch die Säure beschädigt werden könnte.

 

Punkt 2

4.2. Rostlöser mit Vereisungskompontente

Eisen und Rost dehnen sich bei Temperaturänderungen unterschiedlich aus. Durch den Kälteschock kann sich die Oxydschicht des Metalls lösen. Danach kann das Öl besser eindringen und die Muttern lassen sich möglicherweise wieder lösen.



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Punkt 3

4.3. Hitze – Lötlampe, Föhn, Heißluftgebläse

Hitzeanwendung zur Expansion: Das Erwärmen einer festgesitzenden Mutter kann diese ausdehnen und so das Lösen erleichtern.

Vorsicht ist jedoch geboten, denn viele der Schmierstoffe sind brennbar und auch der Föhn kann sich bis zum Brand überhitzen. Die offene Flamme im Motorraum ist nicht zu empfehlen und auch andere Werkstoffe können unter der Hitze leiden. Das Muttern-Metall sollte nicht rot glühen, aber durch ausreichend Hitze seine Beständigkeit verlieren.

Punkt 4

4.4. Spezial-Stecknuss – löst rundgedrehte Schraubenmuttern

Klein aber effektiv ist die Doppelspiralstecknuss für das Lösen von defekten Muttern. Angeboten werden Stecknuss-Sets in unterschiedlichen Größen von 17, 19, 21, 22 Millimeter und ½ Zoll (z. B. von Wuerth). Für das Lösen von Radbolzen oder Muttern kommt die Nuss auf Ratsche oder Schlüssel. Gegenüber dem herkömmlichen Sechskantpofil liegt ein konisch geformtes Spiralprofil mit geschwungenen Schneiden. Dieser Teil beißt sich genau dort an der kaputten Mutter fest, wo die Normal-Nuss keinen Halt mehr findet.



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Der Gummibandtrick

Wenn man ein robustes Gummiband über den Schraubenkopf legt und den Schraubendreher darauf ansetzt, erhöht sich die Reibung und ermöglicht es oft, die Schraube doch noch zu lösen.

Punkt 5 

4.5. DIY-Mutternlöser basteln

  1. Auf eine neue Schraube wird zunächst eine neue Mutter gedreht.
    schraube mit mutter
  2. Die festsitzende Mutter wird zwischen Schraubkopf und frischer Mutter (der neuen Schraube) gelegt.
  3. Die frische Mutter wird so stark wie möglich angezogen, dass sie die festsitzende Mutter quasi einzwängt.
  4. Damit wird die neue Schraube zu einer Art "Schraubstock" über der festsitzenden Mutter: Auf einer Seite liegt der Schraubenkopf an der alten Mutter an, auf der gegenüberliegenden Seite spannt die neue Mutter die festgebackene Mutter ein.
  5. Durch Drehen der oben liegenden neuen Schraube lässt sich die alte, runde oder beschädigte Mutter unter Umständen doch noch lösen.
    Tipp: Gedreht werden kann die Schraube noch einfacher, wenn das runde Loch des Schraubenschlüssels als Hebel für die "Schraubenzwinge" genutzt wird. 

Für innen liegende Mutterverbindungen mit wenig Platz ist der DIY-Mutternlöser nicht unbedingt geeignet.

 Punkt 6

4.6. Vernichtung mit dem Mutternsprenger

Wie der Name schon sagt – der Mutternsprenger zerstört die Mutter, lässt aber das Bolzengewinde in der Regel unversehrt. Allerdings braucht auch der Mutternsprenger etwas Freiraum. Er besteht aus einem bügelförmigen Rahmen, der um die festsitzende Mutter gelegt wird. Ein bewegliches Druckstück drückt von außen eine meißelförmige Schneide in die Mutter. Die erzeugte Einkerbung schwächt die Mutter und sie lässt sie brechen.

Definition: Was ist ein Mutternsprenger?

Stark korrodierte, nicht mehr lösbare Muttern kann mit einem Mutternsprenger zu Leibe gerückt werden. Ein Mutternsprenger besteht aus einem ring- oder bügelförmigen Rahmen, der um die zu sprengende Mutter gelegt wird. Daneben besitzt er ein bewegliches Druckstück, das eine meißelförmige Schneide seitlich von außen in die Mutter hineindrückt. Dabei wird eine Kerbe in die Mutter getrieben, schwächt deren Wand und lässt diese brechen. In der Regel bleibt dabei der Schraubenbolzen unversehrt.

Mutter zerstört – Bolzengewinde heile.



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Punkt 7

4.7. Hammerschläge, Schlagschrauber oder Schneiden

Die Muttern oder Schrauben werden mit kräftigen Schlägen auf die Mutter gelöst. Die vorsichtigen Schläge können die rostigen Muttern durchaus lösen, sodass diese mit dem Schraubenschlüssel abgedreht werden können.

Helfen alle Tipps nicht weiter, bleibt nur noch der Griff zum Trennschleifer oder der Eisensäge. Dazu das folgende Video:

Länge: 3 Minuten

Youtube-Video

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5. Umfrage: Welche Methode funktioniert?

Welche der Methoden zum Lösen von Muttern hat bei dir schon einmal funktioniert?

 

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Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓

Die bisherigen Stimmen:

Kriechöl 76 Stimmen
Erhitzen der Mutter 51 Stimmen
Rostlöser 50 Stimmen
Hammerschläge 40 Stimmen
Mutternsprenger 32 Stimmen
Doppelspiralstecknuss 14 Stimmen
DIY-Mutternlöser 7 Stimmen

6. Hast du einen ergänzenden Tipp zum Lösen einer Mutter?

Kannst du eine Möglichkeit ergänzen, eine festsitzende Mutter zu lösen?

Vielen Dank für jeden Tipp!

 

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7. Geschafft – so sorgst du in Zukunft vor!

Defekte Muttern kosten nicht nur Nerven, sondern auch Zeit. Um das Verbacken oder Rosten von Schraubverbindungen zu vermeiden, sollten Muttern und Schrauben gelegentlich kontrolliert werden. Gerostet wird vor allem im feuchten Klima oder bei zu viel Feuchtigkeitseinwirkung.

Nicht alle Rostformen sind sichtbar, können aber bereits in einem frühen Stadium Schäden an Geräten verursachen oder sogar Fehlfunktionen auslösen. Das gilt umso mehr für Materialien, die witterungsbedingt rosten oder oxidieren können. Werden sie regelmäßig mit Rostlösern eingesprüht, unterwandert die Flüssigkeit den Rost und baut nachhaltig einen Korrosionsschutz auf.

8. Ergänzung oder Frage von dir?

Gibt es eine Frage zum Beitrag, etwas zu ergänzen oder vielleicht sogar zu korrigieren?

Fehlt etwas im Beitrag? ... Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet. Vielen Dank!

 

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter arbeitet seit seinem Studium im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Das Bauen-und-Heimwerken-Projekt entstand aus einer Dachdämmungs-CD-ROM, die Peter zusammen mit mehreren Mitstreitern Anfang der 2000er in eine Heimwerker-Seite umwandelte. Als Hausbesitzer, Gartenbetreiber und leidenschaftlicher Holzwerber bereitet es ihm viel Freude, über Heimwerkerprojekte zu recherchieren, Experten zu befragen und sich eine möglichst einfache und anschauliche Umsetzung der Sachverhalte und How-Tos zu überlegen.

https://www.bauen-und-heimwerken.de

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