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Schweißen – was braucht man, wie geht das? Die Grundlagen der Schweißausrüstung und Anleitung für Anfänger

Ganz egal, ob du einen knatternden Auspuff flicken oder deine eigenen DIY-Möbel schweißen willst: Mit ein wenig Übung und der richtigen Ausstattung ist das Hobby-Schweißen leichter gelernt, als man im ersten Moment denken mag.

Hier erfährst du, welche Schweißverfahren es im Heimwerkerbereich gibt, welche Schweißausrüstung du jeweils für den Anfang benötigst und wir haben dir gute Anleitungen für das jeweilige Schweißverfahren zusammengestellt.

Was ist mit Schweißen gemeint?

Beim Schweißen werden Werkstücke durch Erwärmen oder Pressen dauerhaft miteinander verbunden. Es gibt verschiedene Schweißverfahren, die auch für Heimwerker geeignet sind. Ich werde einige der gängigsten Methoden erläutern, ihre Anwendungen, Vor- und Nachteile sowie die benötigten Ausrüstungen beschreiben.

Wahl der Schweißmethode

Bevor du dir Gedanken um die Ausrüstung machen kannst, musst du dich für eine Schweißmethode entscheiden. Dabei ist zu beachten, dass die Wahl der Schweißmethode von ganz vielen Faktoren abhängt.

  • Materialstärke,
  • Umfang des Projekts und
  • der Preis

sind sicherlich die wichtigsten drei Aspekte, die du dabei beachten solltest.

Im privaten Bereich ist das Lichtbogenschweißen mit großem Abstand das beliebteste Verfahren. Genauer gesagt ist das Lichtbogenschweißen jedoch nur der Überbegriff für alle Schweißmethoden, bei denen zwischen der Elektrode und dem Werkstück ein sichtbarer Lichtbogen brennt.

Lichtbogenschweißen (Elektrodenschweißen)

Anwendung: Dies ist eine der häufigsten Methoden für Heimwerker und wird oft für Reparaturen und kleinere Projekte mit Stahl und Eisen verwendet. Lichtbogenschweißen eignet sich vor allem zum Schweißen von Stahl ab einer Materialstärke von 2 mm.

  • Vorteile: Kostengünstig in der Anschaffung, mobil einsetzbar, keine zusätzliche Schutzgasversorgung nötig.
  • Nachteile: Erfordert Übung für saubere Schweißnähte, nicht ideal für sehr dünne Materialien.
  • Ausrüstung: Schweißgerät, Elektroden, Schweißhelm, Schutzkleidung.

MIG/MAG-Schweißen (Metall-Inertgas/Metall-Aktivgas-Schweißen)

Anwendung: Geeignet für eine Vielzahl von Metallen, einschließlich dünnerer Materialien. MIG wird mit inerten Gasen wie Argon für nicht-reaktive Metalle verwendet, MAG nutzt aktive Gase wie Kohlendioxid für Stähle.

  • Vorteile: Relativ einfach zu erlernen, ermöglicht saubere und präzise Schweißnähte, effizient bei längeren Schweißarbeiten.
  • Nachteile: Ausrüstung kann teurer sein, erfordert Schutzgasflaschen, nicht so mobil wie das Lichtbogenschweißen.
  • Ausrüstung: Schweißgerät, Schutzgasflaschen, Drahtspule, Schweißhelm, Schutzkleidung.

WIG-Schweißen (Wolfram-Inertgas-Schweißen)

Anwendung: Ideal für hochwertige und präzise Schweißarbeiten an dünnen Materialien und verschiedenen Metallen wie Edelstahl, Aluminium und Kupfer.

  • Vorteile: Sehr saubere und hochqualitative Schweißnähte, wenig Spritzer, präzise Steuerung des Schweißvorgangs.
  • Nachteile: Erfordert ein höheres Maß an Geschick und Übung, relativ langsam, teurere Ausrüstung.
  • Ausrüstung: Schweißgerät, Wolframelektroden, Schutzgas, Fußpedal (für die Stromstärkeregelung), Schweißhelm, Schutzkleidung.

Autogenschweißen

Anwendung: Traditionell verwendet für Rohrinstallationen und Metallreparaturen, auch geeignet für Kunstprojekte.

  • Vorteile: Vielseitig, kann auch zum Schneiden von Metallen verwendet werden, keine elektrische Ausrüstung nötig.
  • Nachteile: Weniger präzise als elektrische Schweißverfahren, erfordert Umgang mit brennbaren Gasen.
  • Ausrüstung: Gasbrenner, Sauerstoff- und Brenngasflaschen (z.B. Acetylen), Schweißhelm, Schutzkleidung.

Allgemeine Sicherheitshinweise

Unabhängig vom gewählten Verfahren ist es wichtig, immer entsprechende Sicherheitsausrüstung wie Schweißhelme, Handschuhe und Schutzkleidung zu tragen, um sich vor Funken, Hitze und UV-Strahlung zu schützen. Ventilation ist ebenfalls wichtig, besonders beim Arbeiten in geschlossenen Räumen. Bei schlechter Belüftung sollte man eine Schweißer-Atemmaske tragen.

Wahl des Schweißverfahrens

Die Wahl des Schweißverfahrens hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Art des Metalls, die Dicke des Materials, die gewünschte Qualität der Schweißnaht, die verfügbaren Ausrüstungen und die persönliche Erfahrung. Heimwerker beginnen oft mit dem Lichtbogenschweißen wegen der geringeren Anfangsinvestitionen und der Einfachheit des Verfahrens.

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Empfehlungen zum Schweißgerät

Lichtbogenschweißen (Elektrodenschweißen)

Beim Kauf eines Schweißgeräts für das Elektrodenschweißen gibt es einige wesentliche Aspekte, die du berücksichtigen solltest, um sicherzustellen, dass das Gerät deinen Bedürfnissen entspricht und sowohl sicher als auch effektiv ist. Hier sind die wichtigsten Punkte, die du in Betracht ziehen solltest:

  • Leistung und Regelbarkeit
    Ein Schweißgerät sollte eine angemessene Leistung für die Arten von Materialien bieten, die du häufig verschweißen möchtest. Die Leistung wird in Ampere (A) gemessen, und für Heimwerker sind Geräte im Bereich von 100 bis 200 Ampere oft ausreichend. Achte darauf, dass das Gerät eine einfache und präzise Regelung der Stromstärke ermöglicht, um verschiedene Materialdicken und -arten bearbeiten zu können.
  • Elektrodengröße und -typ
    Stelle sicher, dass das Schweißgerät mit den Elektrodengrößen und -typen kompatibel ist, die du verwenden möchtest. Verschiedene Projekte erfordern unterschiedliche Elektroden, daher ist Flexibilität in diesem Bereich ein Vorteil.
  • Einschaltdauer
    Die Einschaltdauer ist ein wichtiger Faktor, der angibt, wie lange das Gerät innerhalb eines bestimmten Zeitraums bei maximaler Stromstärke betrieben werden kann, bevor es abkühlen muss. Ein höherer Wert ist besonders wichtig, wenn du planst, längere Zeit zu schweißen. Ein Gerät mit einer Einschaltdauer von 60% kann beispielsweise 6 Minuten lang bei maximaler Belastung schweißen, bevor es 4 Minuten abkühlen muss.
  • Tragbarkeit und Gewicht
    Wenn du vorhast, dein Schweißgerät an verschiedenen Orten zu verwenden oder es häufig zu transportieren, sollte es leicht und tragbar sein. Ein kompaktes Design und ein robuster Tragegriff sind nützliche Merkmale.
  • Stromversorgung
    Berücksichtige die verfügbaren Stromquellen in deinem Arbeitsbereich. Die meisten Heimwerker-Schweißgeräte sind für den Betrieb an einer normalen 230-Volt-Haushaltssteckdose ausgelegt, aber es gibt auch Modelle für 110 Volt oder sogar batteriebetriebene Optionen.
  • Zusätzliche Funktionen
    Einige Schweißgeräte bieten zusätzliche Funktionen wie Hot Start (erleichtert das Zünden der Elektrode), Anti-Stick (verhindert das Festkleben der Elektrode am Werkstück) und Arc-Force (stabilisiert den Lichtbogen unter schwierigen Bedingungen). Diese Funktionen können besonders für Anfänger hilfreich sein, um die Handhabung zu erleichtern und bessere Schweißergebnisse zu erzielen.
  • Hersteller und Garantie
    Ein renommierter Hersteller kann oft eine bessere Qualität und Kundensupport garantieren. Achte auch auf die Garantiebedingungen, die dir zusätzliche Sicherheit beim Kauf bieten.
  • Preis
    Setze dir ein Budget, aber denke daran, dass ein zu günstiges Gerät möglicherweise nicht die Leistung und Langlebigkeit bietet, die du benötigst. Investiere in ein Gerät, das eine gute Balance zwischen Kosten und Qualität bietet.

MIG-Schweißen

Das Schweißgerät ist mit Abstand deine größte Initialausgabe, vor allem beim Schutzgasschweißen. Glücklicherweise bieten einige Hersteller inzwischen gute, für Einsteiger vollkommen ausreichende Schutzgasschweißgeräte für einen moderaten Preis zwischen 300 und 500 Euro an. Professionelle Geräte weit über 500 Euro sind als Erstgerät nicht notwendig.

Der Oberbegriff Schutzgasschweißgerät untergliedert sich in MIG-, WIG und Kombi-Geräte.

Es gibt auch Kombigeräte, mit denen du beide Verfahren schweißen kannst.

MIG-Schweißgeräte besitzen einen automatischen Drahtvorschub, bei der der zu schweißende Draht zunächst auf einer Spule aufgewickelt werden muss, um anschließend während des Schweißens kontinuierlich zugeführt zu werden. Um den Lichtbogen zu zünden, muss der Abzug an der Schweißpistole betätigt werden. Solange der Auslöser gehalten wird, wird der Draht samt Schutzgas der Schweißstelle zugeführt. Der Hitze des Lichtbogens lässt das Werkstück und die Elektrode (den Draht) miteinander verschmelzen, um eine feste Verbindung in Form einer Schweißnaht einzugehen.

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WIG-Schweißen

Hierbei wird der Schweißzusatz beim manuellen Schweißen als Schweißstab und beim mechanischen Schweißen als Schweißdraht zugeführt.

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Hast du dich für ein bestimmtes Schweißgerät entschieden, brauchst du einen passenden Schweißdraht und Schutzgas.

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Zubehör zum Schweißen

Elektroden (für Lichtbogenschweissen)

Beim Elektrodenschweißen ist die Auswahl der richtigen Elektrode entscheidend, da sie einen großen Einfluss auf die Schweißqualität und die Handhabung des Schweißprozesses hat. Für Heimwerker gibt es spezielle Elektroden, die einfacher zu handhaben sind und für die häufigsten Schweißaufgaben geeignet sind. Hier sind einige Typen von Elektroden, die du als Heimwerker in Betracht ziehen solltest:

Rutilumhüllte Elektroden

Diese Elektroden sind ideal für Anfänger und Heimwerker, da sie leicht zu zünden sind und einen stabilen Lichtbogen mit geringen Spritzern erzeugen. Sie sind für alle Positionen geeignet und verzeihen auch ungleichmäßige Handführungen, was sie zu einer guten Wahl für weniger geübte Schweißer macht.

  • Einsatzbereich: Geeignet für dünne bis mitteldicke Stähle.
  • Vorteile: Leichtes Zünden, geringe Spritzer, gute Schlackenablösung.
  • Nachteile: Nicht die höchste Einbrandtiefe, daher weniger geeignet für sehr dicke Materialien.

Basisch umhüllte Elektroden

Diese Elektroden bieten eine sehr saubere und hochwertige Schweißnaht und sind besonders für tragende Konstruktionen geeignet, wo Festigkeit und Rissbeständigkeit gefordert sind. Sie erfordern allerdings eine genauere Handhabung und sind etwas schwieriger zu zünden.

  • Einsatzbereich: Mittlere bis dicke Stähle, Konstruktionen, die hohe Festigkeit erfordern.
  • Vorteile: Hohe Festigkeit und Duktilität der Schweißnaht, gute mechanische Eigenschaften.
  • Nachteile: Schwieriger zu handhaben, erfordern trockene Lagerung.

Zelluloseumhüllte Elektroden

Diese Elektroden sind bekannt für ihre tiefe Penetration und eignen sich besonders für Wurzelschweißungen und Arbeiten an Rohrleitungen. Sie sind jedoch hauptsächlich für erfahrene Schweißer empfohlen, da sie eine sehr flüssige Schlacke und hohe Geschwindigkeit aufweisen.

  • Einsatzbereich: Pipeline-Konstruktionen, Passschweißungen.
  • Vorteile: Tiefe Penetration, gut für vertikale und Überkopfschweißungen.
  • Nachteile: Erfordern Übung, um mit der schnellen Schweißgeschwindigkeit und Schlackeführung umzugehen.

Allgemeine Tipps zur Auswahl von Elektroden

  • Materialkompatibilität: Stelle sicher, dass die Elektrode für das Metall geeignet ist, das du schweißen möchtest.
  • Dicke des Materials: Wähle die Elektrodendicke entsprechend der Dicke des Materials. Eine zu dünne Elektrode kann bei dickeren Materialien zu schlechter Durchschweißung führen, während eine zu dicke Elektrode schwerer zu handhaben ist.
  • Schweißposition: Einige Elektroden sind speziell für bestimmte Positionen (z. B. horizontal, vertikal, über Kopf) entwickelt.
  • Lagerung: Elektroden müssen trocken gelagert werden. Feucht gewordene Elektroden können vor der Verwendung in einem Elektrodentrockner oder einem Ofen getrocknet werden.

Draht und Schutzgas (für 

Auf die Menge gerechnet ist der Draht sehr preiswert und äußerst unkompliziert in der Handhabung. Der Schweißdraht wird auf einer Spule aufgewickelt in verschiedenen Stärken verkauft. Gängige Drahtdurchmesser abhängig von der Stärke des zu schweißenden Werkstücks sind 0,8, 1 und 1,2 mm.

Die meisten Schweißgeräte können mindestens zwei Drahtdurchmesser verarbeiten, sodass du eine Bandbreite an Materialstärken schweißen kannst. Abgesehen vom Durchmesser des Schweißdrahts musst du auch darauf achten, dass sein Material auf das Werkstück abgestimmt ist.

Auch beim Schutzgas kannst du dich nicht für ein Beliebiges entscheiden, sondern musst eins wählen, das an das Schweißverfahren deiner Wahl angepasst ist. Beim MIG werden inerte, also inaktive Gase eingesetzt, die nicht chemisch reagieren. Dies kann Argon, Kohlendioxid, Sauerstoff oder Helium sein. Oft wird Argon 4.6 oder Schutzgas 18 eingesetzt, welches zu 82 % aus Argon besteht und zu 12 % aus Kohlendioxid.

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Das deutsche Wort „Schweißen“ kommt vom althochdeutschen sueizan (= „heiß machen“, „erhitzen“). Es entspricht dem altnordischen sviða und wurde zwischen 800 und 1000 n. Chr. verwendet.

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Schweißhelm

Der Lichtbogen ist so hell, dass Verblitzungen und Schäden am Auge vorprogrammiert sind, wenn du keinen adäquaten Augenschutz benutzt. Automatisch verdunkelnde Helme sind inzwischen zum Standard geworden, um nicht ständig die Maske anheben zu müssen, wenn du mal nicht schweißt. Die automatische Verdunkelung setzt erst dann ein, wenn helles Licht vom Lichtbogen ausgesendet wird. Binnen Sekundenbruchteilen stellen Sensoren am Helm den Lichtbogen fest und verdunkeln das Sichtfeld so stark, dass die Augen geschützt sind.

Erlischt der Lichtbogen, hellt die Sicht wieder auf, sodass du ohne Probleme durch die Scheibe des Helms weiterarbeiten kannst, ohne den Arbeitsfluss zu unterbrechen.



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Schweißbrillen sind für die lichtintensiven Verfahren des Lichtbogenschweißens keine Alternative. Die Abdunklung solcher Brillen reicht lediglich für lichtarme Schweißverfahren oder Hilfsarbeiten, nicht aber für den direkten Blick in einen Lichtbogen.

Schutzausrüstung

Abgesehen vom Schutz vor Strahlung brauchst du noch Schutzbekleidung, die dich vom Funkenflug abschirmt. Dazu gibt es spezielle Arbeitsschutzbekleidung, für die du jedoch ein kleines Vermögen zahlen musst.

Wenn du deutlich weniger ausgeben willst, reicht ein Paar Schweißerhandschuhe und eine Schweißerschürze aus Leder gepaart mit einer feuerfesten Unterbekleidung und robusten Schuhen.



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Ich würde auch nie ohne Arbeitsschuhe schweißen. Siehe dazu unseren eigenen Beitrag:

Arbeitsschuhe - was beachten?

Arbeitsschuhe

Arbeitsschuhe kaufen – worauf achten? Sicherheit, Normen und Design

Im Dschungel der Arbeitssicherheitsanforderungen könnte man leicht den Überblick verlieren. Doch wenn es um Arbeitsschuhe geht, steht fest: Hier entscheidet sich oft, ob ein Arbeitstag schmerzfrei endet oder nicht. Was früher als plump und klobig galt, hat sich zu einem unverzichtbaren und oft stilvollen Schutz entwickelt. Aber nicht alles, was glänzt, ist Gold – auch bei Arbeitsschuhen gibt es Fallstricke und Herausforderungen, die man kennen sollte.

Hier weiterlesen: Arbeitsschuhe - was beachten?


Schlackenhammer und Drahtbürste

Gilt nur für das Elektrodenschweißen: Beim Schweißen entsteht Schlacke, die von der Naht geklopft werden muss, um das tatsächliche Schweißergebnis freizulegen. Ein Schlackenhammer besitzt einen Kopf mit zwei verschieden geformten Enden. Die eine Seite läuft spitz zu, um punktuell Schlacke abklopfen zu können. Die andere Seite ist wie ein Meißel geformt, um längere Schweißnähte von der Schlacke zu befreien.

Bei Schweißen mit Schutzgas entsteht keine Schlacke.



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Zusätzlich sollte eine Drahtbürste zum Einsatz kommen, um die letzten Schlackereste zu beseitigen und das Werkstück aufzupolieren.



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Optional: Schweißzange beim Schutzgasschweißen

Zu guter Letzt wird eine Schweißzange benötigt, mit der die Drahtlänge gekappt werden kann. Einige Schweißzangen erfüllen darüber hinaus weitere Funktionen. So kannst du mit einer Multifunktionszange beispielsweise auch die Gasdüse reinigen oder die Düsen vom Schweißbrenner abziehen.



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Anleitungen zum Schweißen

Lichtbogenschweißen (Elektrodenschweißen)

Ein Funke, der verbindet

Lichtbogenschweißen, oft einfach als Elektrodenschweißen bekannt, ist eine faszinierende Kunst, die ebenso viel Geschick wie Geduld erfordert. Es ist nicht nur ein Schweißverfahren – es ist eine Fertigkeit, die, einmal gemeistert, dir die Tür zu unzähligen DIY-Projekten und Reparaturen öffnet. Stell dir vor, wie du aus verschiedenen Metallstücken alles von einem robusten Gartenzaun bis zu einem kunstvollen Gartentor schweißen kannst. Klingt das nicht nach einem spannenden Abenteuer?

Grundlagen – So fängst du an

Zunächst brauchst du natürlich das richtige Werkzeug. Ein Schweißgerät, das für Elektrodenschweißen geeignet ist, sollte deine erste Anschaffung sein. Unten findest du dazu nähere Empfehlungen. Dazu kommen unverzichtbare Sicherheitsausrüstungen wie ein Schweißhelm, der nicht nur vor Funken schützt, sondern auch deine Augen vor der intensiven UV-Strahlung bewahrt, robuste Handschuhe und feuerfeste Kleidung.

Der Schweißprozess – Schritt für Schritt

  1. Vorbereitung: Sicherheit geht vor! Ziehe deinen Schweißhelm an, schlüpfe in die Handschuhe und die Schutzkleidung. Sorge auch dafür, dass dein Arbeitsbereich gut belüftet ist und keine entflammbaren Materialien in der Nähe sind.
  2. Elektrodenwahl: Die Wahl der Elektrode hängt vom Material und der Art der Schweißnaht ab. Für den Anfang sind rutilumhüllte Elektroden eine gute Wahl, da sie einfacher zu handhaben sind.
  3. Einstellungen am Schweißgerät: Stelle die Stromstärke je nach Dicke des Materials und der Elektrode ein. Eine Faustregel ist, pro Millimeter Elektrodenstärke (Durchmesser etwa 35-40 Ampere zu rechnen. Du kannst demnach pro Millimeter Elektrodendurchmesser die Stromstärke um 35-40 Ampere erhöhen.

Der Funke zum Erfolg – Tipps und Tricks

  • Kurz und heiß: Halte die Elektrode nahe am Werkstück, aber lass sie nicht berühren. Ein kurzer Lichtbogen reduziert Spritzer und verbessert die Kontrolle.
  • Gleichmäßig ziehen: Führe die Elektrode gleichmäßig und ruhig. Stell dir vor, du malst eine gerade Linie – jede Zitterbewegung kann die Naht ungleichmäßig machen.
  • Überlappung und Kanten: Achte bei Überlappungen und Kanten besonders auf eine gute Durchschweißung, damit deine Konstruktion stabil und haltbar ist.

Praxis macht den Meister

Beim Lichtbogenschweißen ist Übung unerlässlich. Beginne mit einfachen Projekten, um ein Gefühl für den Schweißvorgang zu bekommen. Alte Metallstücke oder Schrott bieten eine hervorragende Übungsfläche, ohne dass du teures Material verschwendest.

Auf Sicherheit achten

Abschließend sei gesagt: Die Sicherheit darf beim Schweißen niemals vernachlässigt werden. Die Funken und die Strahlung sind nicht zu unterschätzen. Sorge immer für eine angemessene Belüftung und halte einen Feuerlöscher griffbereit, für den Fall der Fälle.

Lichtbogenschweißen ist nicht nur ein Handwerk, sondern eine Fähigkeit, die dir ermöglicht, kreativ und produktiv zu sein, während du etwas Beständiges und Nützliches erschaffst. Mit jedem Funken, den du zündest, und jeder Naht, die du legst, wirst du sicherer und deine Projekte ambitionierter. Pack's an und lass es funken!

Video: Anleitung zum Elektrodenschweißen

Das folgende Video wurde schon über 1 Millionen  mal aufgerufen und dient vielen als verständliche Anleitung zum Elektrodenschweißen. Am Anfang findest du auch Tipps zur Ausrüstung.

Länge: 8 Minuten

Youtube-Video

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MIG (Metall-Inertgasschweißen)

1 Vorschubrichtung 2 Kontakthülse 3 Schweißdraht 4 Schutzgas 5 Schmelzgut 6 Schweißraupe 7 Grundmaterial
Nathaniel C. Sheetz, GMAW weld area, CC BY-SA 3.0

Für Anfänger ist neben dem Elektrodenschweißen oft das MIG (Metall-Inertgas-Schweißen) besser geeignet als das WIG-Schweißen, da der Schweißdraht gleichzeitig als Elektrode dient und über einen Vorschub in den Lichtbogen gespeist wird. Das Inertgas sorgt dafür, dass die abschmelzende Elektrode nicht mit der Umgebungsluft reagiert. Das Gas schützt das flüssige Metall unter dem Lichtbogen vor Oxidation, welche die Schweißnaht schwächen würde. Aus diesem Grund zählt das MIG innerhalb des Lichtbogenschweißens zu den Schutzgasschweißverfahren.

Als Vairante gibt es noch das Metall-Aktivgasschweißen (MAG) mit reaktionsfreudigen Gasen, die gewünschte, chemische Reaktionen bewirken.

Video: Einführung in das MIG-Schweißen

Teil 1

Youtube-Video

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Teil 2

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Teil 3

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WIG (Wolfram-Inertgas-Schweißen)

Kolossos, GTAW-de, CC BY-SA 3.0

Das Wolfram-Inertgas-Schweißen (WIG-Schweißen, auch Arcatom-Schweißen oder in den USA Tungsten Inert-Gaswelding (TIG) oder Gas Tungsten Arc Welding (GTAW) genant) ist ebenfalls ein beliebtes Schutzgasschweißverfahren und zählt zu den Lichtbogenschweißverfahren. Hierbei brennt ein elektrischer Lichtbogen zwischen dem Werkstück und einer Elektrode aus Wolfram, diese schmilzt dabei aber nicht ab. Ein meist genutzter aber optionaler Zusatzwerkstoff wird als Draht oder Stab in den Lichtbogen gehalten und abgeschmolzen. Zudem schmilzt der Lichtbogen den Grundwerkstoff.

Um eine Reaktion der Schmelze mit der Umgebungsluft zu vermeiden, kommen Schutzgase wie Argon oder Helium zum Einsatz, die inert sind (= gehen keine chemischen Reaktionen mit den beteiligten Werkstoffen ein).

Der Vorteil ist, dass mit dem WIG-Schweißen hohe Nahtqualitäten erzielt werden können. Dafür ist es langsamer als das MIG-Schweißen und gilt als schwieriger zu erlernen. 

Empfehlung

Mit dem MIG-Schweißen bist du eher auf der sichereren Seite, wenn du dir die Handhabung selbst beibringen willst. Entscheidest du dich dafür, musst du dich um ein MIG-Schweißgerät und um weitere Ausrüstung kümmern, die nachfolgend besprochen werden.

"Sechs Schweizer Schwertschweißer schweißen schwitzend sechs Schweizer Schwerter."

Zungenbrecher

Fazit

Ein Großteil der Schweißausrüstung muss nur einmal gekauft werden und hält anschließend viele Jahre oder gar Jahrzehnte. Die laufenden Kosten beschränken sich auf den Strom, den Draht und das Gas.

Am unteren Ende kannst du dir eine Ausrüstung ab rund 500 Euro zusammenstellen. Einsteiger, die etwas mehr Geld in ihr Schweißgerät und das Zubehör stecken wollen, bekommen für 750 Euro eine Ausrüstung, die für die meisten Anwendungen im Privatbereich vollkommen ausreicht.

Wer professioneller arbeiten möchte oder höhere Anforderungen an das Schweißergebnis stellt, muss Schutzgas und Draht genau auf das verwendete Werkstück und die Ziele des Schweißens abstimmen.

Darf die Schweißausrüstung 1.000 Euro aufwärts kosten, gibt es dann neben einem umfangreichen, hochwertigen Zubehör auch Schweißgeräte, die für einen semi-professionellen Gebrauch genügen. Dabei können auch spezielle Wünsche beim Schweißen erfüllt bzw. mehr Materialien geschweißt werden. Alternativ lässt man in Spezialfällen den Profi schweißen.

Vielen Dank an Herrn B. Tröger für die wertvollen Ergänzungen und Korrekturen zum Beitrag.

Punkt 1

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Punkt 1

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter arbeitet seit seinem Studium im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Das Bauen-und-Heimwerken-Projekt entstand aus einer Dachdämmungs-CD-ROM, die Peter zusammen mit mehreren Mitstreitern Anfang der 2000er in eine Heimwerker-Seite umwandelte. Als Hausbesitzer, Gartenbetreiber und leidenschaftlicher Holzwerber bereitet es ihm viel Freude, über Heimwerkerprojekte zu recherchieren, Experten zu befragen und sich eine möglichst einfache und anschauliche Umsetzung der Sachverhalte und How-Tos zu überlegen.

https://www.bauen-und-heimwerken.de

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