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Arbeitsschuhe – was beachten? Sicherer Schutz für die Füße

Die Füße tragen jeden Menschen zwischen 25.000 und einer Million Kilometer durch sein Leben. Um die unverzichtbare Fortbewegungsweise zu schützen, bestehen für riskante Aktivitäten und Tätigkeiten erhöhte Ansprüche ans Schuhwerk. Im Berufsleben gibt es gesetzliche Vorschriften. Diese Punkte sollten Sie beim Kauf der Arbeitsschuhe beachten.

Inhalt: Arbeitsschuhe – was beachten?

Punkt 1

1. Warum brauche ich gute Arbeitsschuhe?

Je nach Branche können die Füße bei jedem Schritt von allen Seiten bedroht werden. Um 500 bis 800 Meter zurückzulegen, braucht der Mensch je nach Beinlänge und Körpergröße etwa 1000 Schritte. Herabfallende Gegenstände, auf dem Boden befindliche scharfe und spitze Stolperfallen und unsachgemäß bediente Hochleistungsmaschinen sind potenzielle Gefahrenherde. In einigen Berufen und Branchen wie im Bauwesen, bei der Forst- und Waldarbeit und für Feuerwehrleute ist das Risikopotenzial offensichtlich. In Küchen und Werkstätten entstehen rutschige Untergründe. Öl, Benzin und andere Material auflösende Stoffe fallen im Arbeitsalltag an vielen Stellen an. Kälte, Wärme und elektrische Aufladung sind weitere Bedrohungen, die den Füßen schlecht bekommen können.

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Punkt 2

2. Klassifizierungen und Normen

Schützendes und stabiles Schuhwerk für den Beruf wird als Sicherheitsschuhwerk bezeichnet. In vielen Branchen schreibt die zuständige Berufsgenossenschaft speziell ausgestattete Arbeitsschuhe vor. Als Grundlage dient die Norm DIN EN ISO 20 345 mit sieben Sicherheitsklassen.

Alle Normklassen besitzen eine Schutzkappe für die Zehen, die der Aufprallkraft von 200 Joule widerstehen muss. Diese Krafteinwirkung entsteht, wenn zwanzig Kilogramm aus einem Meter Höhe auf die Schuhoberseite auftreffen.

Ebenfalls alle Klassen besitzen eine gegen Benzin und Öl resistente Sohle.

Mit dem Anstieg der Normklassen kommen spezifische Ausstattungsmerkmale hinzu. Abfederung im Fersenbereich, Antistatik, Durchtrittsschutz in der Sohle, Rutschfestigkeit und Wasserdichtigkeit müssen nach der Gefährdungssituation der beruflichen Tätigkeit angepasst werden. Diese Basiseigenschaften werden durch 17 erweiternde Zusatzkennzeichnungen ergänzt.

2.1. DIN EN ISO 20345 und Sicherheitsnormen

Jeder Arbeitsschuh, der die Bedingungen für einen Sicherheitsschuh erfüllen will, muss bestimmte Grundanforderungen erfüllen um der europäischen Norm EN ISO 20345:2011 gerecht zu werden.

Arbeitschuhe mit Schutzausrüstung mit dieser Norm, müssen immer folgende Eigenschaften gewährleisten: Zehenschutzkappe (200 Joule) & eine öl- und benzinresistente Sohle. Besitzen Sie einen Arbeitsschuh, der diese Norm EN ISO 20345 erfüllt, haben Sie einen SB-Sicherheitsschuh. Nur in dieser Sicherheitsklasse SB darf der Fersenbereich auch offen sein.
Daneben gibt es weitere Klassen, welche nach der "Berufsgenossenschaftlichen Regel für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 191" folgendermaßen definiert ist:

  • SB – Grundanforderungen (Zehenschutzkappe (200 Joule) & eine öl- und benzinresistente Sohle.)
  • S1 – Zusatzanforderungen (A+FO+E+R)
  • S1P – Zusatzanforderungen (A+FO+E+P+R)
  • S2 – wie S1, zusätzlich bedingte Wasserdichtigkeit (A+FO+E+WRU+R)
  • S3 – wie S2 und zusätzlich durchtrittsicher (A+FO+E+WRU+P+R)
  • S4 – wie S2, aber als wasserdichter Stiefel
  • S5 – wie S4, zusätzlich durchtrittsicher

2.2. Zusatzanforderungen Abkürzungen

  • A – antistatische Schuhe
  • E – Energieaufnahme im Fersenbereich
  • FO – Öl- und benzinresistente Sohle
  • P – Durchtrittsicherheit
  • WRU – Beständigkeit des Schuhoberteils gegen Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme
  • R – Rutschhemmung (SRA, SRB oder SRC)

2.3. Weitere Abkürzungen für zusätzliche Eigenschaften:

  • AN - Fußknöchelschutz
  • C – leitfähige Schuhe
  • CI – Kälteisolierung (Probe bei -20 °C)
  • CR - Schnittfestigkeit
  • HI – Wärmeisolierung
  • HRO – Verhalten gegenüber Kontaktwärme (Wärmebeständigkeit der Sohle bei 300 °C für min.)
  • I - elektrisches Isolierschuhwerk
  • M - Mittelfußschutz
  • SRA – Rutschhemmung (Testverfahren: Keramikfliese/Reinigungsmittel)
  • SRB – Rutschhemmung (Testverfahren: Stahlboden/Glycerin)
  • SRC – Rutschhemmung (Testverfahren: SRA und SRB bestanden)
  • WR – Beständigkeit des gesamten Schuhs gegen Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme

"Zertritt den Dorn nur, wenn du Schuhe trägst."

Deutsches Sprichwort

Punkt 3

3. Materialien und Konstruktionsformen

In einigen Branchen sind Arbeitsschuhe vorgeschrieben oder werden vom Arbeitgeber gestellt. Dabei handelt es sich nicht zwangsläufig um Sicherheitsschuhe, sondern kann lediglich optische Gründe haben.

Bei Sicherheitsschuhen gilt, dass nur die niedrigste Klasse (SB) an der Ferse offen sein darf. Alle anderen Modelle sind geschlossene Halbschuhe oder Stiefel. Das Obermaterial besteht meist aus Leder, bei einigen Schuhen durch Nylongewebe ergänzt.

Schutz vor mechanischer Krafteinwirkung bilden Kappen und Sohleneinlagen aus Metallen wie Aluminium oder Stahl oder spezielle widerstandsfähige Kunststoffgewebe oder Hartkunststoffe. Je nach Aufgabe sind Einlagen und Sohlen aus Kunststoffen wie Elastomer und Polyurethan und Gummi verarbeitet.

"Ich habe geweint, weil ich keine Schuhe hatte, bis ich einen traf, der keine Füße hatte."

Unbekannt

Punkt 4

4. Arbeitsunfälle und Rechtsrelevanz

Arbeitssicherheit wird in Deutschland durch den gesetzlichen Unfallversicherungsträger streng überwacht. Bei in jedem Jahr etwa 500.000 besichtigten und nach Unfällen untersuchten Betrieben fällt die doppelte Zahl an beanstandeten Mängeln an. Die Arbeitsunfälle und die arbeitsrelevanten Wegeunfälle bewegen sich bei etwa einer Million bei leicht steigender Tendenz. 

Zu den beanstandeten und Unfall fördernden Mängeln zählt auch das mangelhafte Schuhwerk am Arbeitsplatz. Das Anrecht auf Unfallrenten und andere soziale Leistungen bis hin zum Krankenversicherungsschutz kann durch falsches und nicht zugelassenes Schuhwerk eingeschränkt und sogar ausgesetzt werden.

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Punkt 5

5. Aussehen und Mode

Die Schutzfunktion der Sicherheitsschuhe steht im Mittelpunkt. Hersteller von Arbeitsschuhen berücksichtigen mittlerweile aber auch das Aussehen und Design des in früheren Zeiten oft klobig und unelegant wirkenden Schuhwerks.

Hilfreich kommt die Weiterentwicklung bei Materialverarbeitung und Veredelung hinzu. Das ursprünglich reine Funktionsdesign hat sich gewandelt. Sicherheitsschuhe aus den höchsten Schutzklassen können problemlos und unauffällig in der Gastronomie oder bei Bedarf auf nach Feierabend getragen werden. Einige Modetrends in den letzten Jahrzehnten haben ursprünglich als reine Sicherheitsschuhe ausgelegte Marken und Modelle sogar zu einem gewollten modischen Accessoire werden lassen.

Punkt 6

6. Aktuelle Angebote



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Geschrieben von

Bauen-und-Heimwerken.de
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Bauen-und-Heimwerken.de Team

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