Manch einer sehnt sich nach einen Ferrari in der Garage, andere träumen lieber vom Kompressor in der Werkstatt. Solch ein Gerät trennt den Laien vom Profi. Ein Werktstattkompressor zeigt: Hier werkelt kein Anfänger. Doch Spaß beiseite, ein Kompressor erleichtert viele Arbeiten oder macht diese erst möglich. Doch beim Kauf gilt es einiges zu beachten.
Einsatzgebiete
Ein Werktstattkompressor kann für viele Arbeiten seine Dienste anbieten. Dies wären zum Beispiel:
- Einen Schlagschrauber antreiben, z.B. für den Reifenwechsel,
- irgendetwas aufpumpen (wenn die entsprechenden Anschlüsse passen),
- zum Ausblasen/Reinigen verwendet werden,
- als Luftschleifer dienen,
- mit dem passenden Aufsatz Hauswände abmeißeln,
- vorzüglich sandstrahlen oder
- sauber und professionell lackieren
Manchmal wird ein Kompressor klein und mobil benötigt
Technische Grundlagen
Kompressoren verdichten die Luft, hierbei wird die Luft zwangsläufig erhitzt, Wärme entsteht. Als Kennzeichen werden die Ansaugleistung und/oder die Abgabeluftmenge (jeweils in Litern pro Minute), der erreichbare Druck (in Bar) und der Kesselinhalt (in Litern) angegeben. Je höher der Kesselinhalt umso mehr Luft kann der Kompressor komprimiert "vorrätig" halten.
Fragen, die es vor dem Kauf zu klären gilt
- Dauerläufer
Wie oft kommt der Werktsattkompressor zum Einsatz? Im privaten Bereich muss das Gerät sicherlich nicht acht Stunden am Stück laufen. Aber bei manchen Arbeiten kommen schon einige Stunden zusammen. Dann sollte das Gerät nicht gleich schlapp machen. Frage also: Ist der Kompressor zum Dauereinsatz in der Werkstatt geeingnet? - Stromanschluss
Welche Spannung benötigt der Kompressor? 220 Volt sind für jede Werkstatt o.k. - darüber hinaus muss ein Starkstromanschluss verfügbar sein. - Druckaufbau
Wie hoch ist der maximale Druck? Zum Sandstrahlen benötigt man zum Beispiel Kompressoren mit mindestens 6 Bar. - Luftleistung
Wie hoch ist die Ansaugleistung? Manche sehen die Grenze zum Profigerät bei 600 Litern. Zu Lackieren reichen allerdings Kompressoren mit 200 Liter pro Minute aus, wenn man die eine oder andere Ansaugpause verkraften kann.
Als Faustregel gilt: Je geringer die Ansaugleitung ausfällt, desto länger läuft der Kompressor und umso wärmer werden die Kolben. Damit wird die angesaugte Luft erhitzt, diese lässt sich schlechter verdichten und der Kompressor muss öfter laufen. Ein Teufelskreis ... - Kesselvolumen
Wie viel Volumen fasst der Druckkessel? Für Hobbyzwecke reicht ein 50 Liter-Kessel, ab 90 Liter-Kompressoren wird es interessant ... - Stromverbrauch
Wie viel Strom verbraucht das Gerät? Achten Sie auf die KW-Angabe. Dies ist auch wichtig für die Absicherung der Geräte.
Wo wird der Kompressor benötigt? Brauchen Sie ein mobiles Gerät oder planen Sie die Verlegung von Druckrohren? Bei Letzterem muss der Kompressor einen entsprechenden Anschluss mitliefern. - Platzbedarf
Wie groß ist die benötigte Stellfläche? Reicht der Platz in der Werkstatt? - Lärmquelle
Legen Sie auf gute Nachbarschaft wert? Wie laut ist das Gerät? Wenn keine Dezibel-Angabe verfügbar ist, hilft nur der Praxistest.
Früher waren die Geräte etwas ... robuster
Kauf
Sie können im Internet Kompressoren kaufen. Wem das zu teuer ist: Es gibt gebrauchte aber dafür werksüberholte Kompressoren. Generell gilt wie immer: Wer wenig Geld besitzt, sollte nicht zu billig kaufen. Auch bei Kompressoren macht sich ein teurerer, aber qualitativ hochwertiger Kauf auf lange Sicht mehrfach bezahlt. "Quality remains, when the price is long forgotten!"
Bedenken Sie auch:
Langes Stehen / wenig Nutzung bekommt keinem Schraubenkompressor (Kondenswasser sammelt sich an, es folgt Rost im Verdichter).