Fotostudio einrichten (Anfänger) – was braucht man? Das preiswerte Fotostudio für zuhause
Immer mehr Menschen in Deutschland arbeiten von zuhause und produzieren dort unter anderem auch Content für soziale Netzwerke wie Instagram, Facebook und LinkedIn sowie für Blogs und Webseiten. Neben hochwertigen Texten gehören dabei vor allem erstklassige und herausragende Bilder zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren.
Um entsprechende Qualität zu liefern, ist jedoch auch eine adäquate Ausstattung erforderlich. Das bedeutet aber nicht, dass dafür auch Unsummen an Geld ausgegeben werden müssen.
► Mit dem folgenden Equipment ist es sehr einfach möglich, sich ein preiswertes Fotostudio in den eigenen vier Wänden einzurichten.
1. Grundlegende Tipps für Fotostudio-Einsteiger
Hier sind die Top 15 Tipps zum Einrichten eines Fotostudios für Anfänger. Diese Tipps helfen dir, dein Studio effizient, professionell und ohne unnötige Kosten einzurichten. Dabei findest du auch einige Hinweise zu möglichen Fallstricken.
- Planung des Raumes
Bevor du loslegst, überlege dir genau, wie viel Platz du wirklich benötigst. Größe und Layout des Raumes sind entscheidend. Selbst kleine Räume können effektiv genutzt werden, aber achte auf die Höhe der Decken – besonders bei Porträtfotografie oder wenn du Softboxen verwenden möchtest. - Flexibles Hintergrundsystem
Investiere in ein horizontales Hintergrundsystem mit verschiedenen Stoffen oder Papierrollen. Ein neutraler, weißer Hintergrund ist ein Muss, aber es kann nicht schaden, auch schwarze oder graue Hintergründe zur Hand zu haben. Achte darauf, dass das System leicht zu wechseln ist. - Natürliche Lichtquellen berücksichtigen
Nutze das Tageslicht, wenn möglich! Fensterlicht kann bei Porträts wunderschöne, weiche Effekte erzeugen. Wichtig: Überlege, ob du Vorhänge oder Diffusoren benötigst, um das Licht zu steuern. - Grundausstattung an Lichtquellen
Ein gutes Studiolicht ist unverzichtbar. Softboxen und Dauerlichter sind gut für Anfänger, weil sie eine konstante Lichtquelle bieten und das Licht gleichmäßig streuen. Achte darauf, dass du dimmbare Lampen hast, um die Lichtstärke zu regulieren. - Lichtmodifikatoren und Reflektoren
Reflektoren und Diffusoren sind günstig, aber enorm wirkungsvoll. Sie helfen dir, das Licht weicher zu machen oder Schatten aufzuhellen. Ein goldener und silberner Reflektor bringt dir zusätzlich kreative Möglichkeiten. - Hintergrundbeleuchtung
Eine separate Beleuchtung für den Hintergrund verleiht deinen Bildern mehr Tiefe. Mit einem Akzentlicht kannst du deinen Hintergrund beleuchten und so den Kontrast zwischen Motiv und Hintergrund erhöhen. - Kompakte und mobile Ausrüstung
Versuche, eine Ausrüstung zu wählen, die leicht transportierbar ist. Gerade als Anfänger wirst du vielleicht öfter den Ort wechseln. Ein mobiles Setup gibt dir mehr Flexibilität und spart Platz. - Stativ und Halterungen
Ein solides Stativ ist ein Muss, um verwacklungsfreie Aufnahmen zu garantieren. Achte darauf, dass es stabil und leicht zu verstellen ist. Auch Wandhalterungen für Blitzgeräte oder Reflektoren sind praktisch, um Platz zu sparen. - Spiegel für Model-Feedback
Ein großer Spiegel im Studio hilft deinem Model, die Posen besser zu kontrollieren. Außerdem bekommst du als Fotograf eine andere Perspektive auf das Shooting. - Schalldämmung und Ruhe im Studio
Besonders wenn du auch Videografie oder Interviews planst, achte auf eine gewisse Schalldämmung. Dicke Vorhänge oder spezielle Matten helfen, störende Geräusche zu dämpfen und die Akustik zu verbessern. - Speichermedien und Backup-Systeme
Nichts ist ärgerlicher als verlorene Daten. Investiere in externe Festplatten oder Cloud-Speicher, um deine Dateien direkt nach den Shootings zu sichern. Ein verlässliches Backup-System spart dir unnötigen Stress. - Farbkalibrierung
Achte darauf, dass dein Monitor richtig kalibriert ist. Eine falsche Farbwiedergabe kann später zu bösen Überraschungen führen, wenn die Bilder nicht so aussehen, wie du sie im Studio gesehen hast. - Requisiten und Accessoires
Eine kleine Auswahl an Requisiten wie Stühlen, Kisten oder Stoffen kann das gewisse Etwas in deine Aufnahmen bringen. Aber Vorsicht: Nicht überladen – weniger ist oft mehr, sonst lenken sie vom Motiv ab. - Lüftung und Temperaturkontrolle
Besonders bei längeren Shootings wird es schnell warm. Achte darauf, dass der Raum gut belüftet ist und du eine Möglichkeit hast, die Temperatur zu regulieren. Unwohlsein wirkt sich negativ auf die Stimmung am Set aus. - Sitzgelegenheiten und Komfort für Kunden
Eine bequeme Sitzgelegenheit für deine Kunden oder Models ist ein nettes Extra. Es zeigt Professionalität und sorgt dafür, dass sich alle wohlfühlen, während sie warten oder eine Pause machen.
Du siehst: Ein eigenes Fotostudio einzurichten ist aufregend, aber es gibt einige Stolperfallen. Viele investieren direkt in teure Ausrüstung, ohne zu bedenken, dass man auch mit einfachen Mitteln großartige Ergebnisse erzielen kann. Besonders das Spiel mit Licht und Schatten sollte im Mittelpunkt stehen. Zu viel Technik kann dich anfangs überfordern, während kreative Improvisation oft den größten Lerneffekt hat.
Details und Erläuterungen zu vielen der Punkte im weiteren Artikel.
2. Die räumlichen Anforderungen
Selbstverständlich lassen sich viele Ideen, die einen im Kopf herumschwirren, auch Outdoor realisieren. Doch wenn konkrete Anfragen von Auftraggebern kommen, wie beispielsweise hochwertige Produktfotografie, die grundsätzlich nur bei perfektem Licht in einem vom Wetter unabhängigen Indoor-Raum stattfinden sollte, dann müssen viele passen. Damit einher gehen auch entsprechende Umsatzeinbußen.
Es kann sich also durchaus lohnen, einen Raum in der Wohnung oder im eigenen Haus als Fotostudio einzurichten. Idealerweise sollte der Raum eine Mindestfläche von 4 x 4 Metern aufweisen und zumindest 2,5 Meter hoch sein. Nach Möglichkeit handelt es sich dabei um einen quadratischen Raum. Denn dadurch besteht die Möglichkeit, an den einzelnen Wänden unterschiedliche Hintergründe zu gestalten und trotzdem immer mit den gleichen Foto-Abständen zu arbeiten.
Für bestimmte Projekte ist natürliches Licht ein Vorteil, zwingend vorhanden sein muss es im eigenen Raum zuhause allerdings nicht. Wichtig ist, dass sich ein vorhandenes Fenster komplett abdunkeln lässt.
3. Die Gestaltung der Wände und der Decke
Nachdem ein entsprechender Raum in der Wohnung gefunden wurde, besteht der nächste Schritt darin, die Wände fotostudio-tauglich zu gestalten.
Dazu sollten die Wände und die Decke mit einer glatten Tapete auf Stoß tapeziert werden. Das bedeutet, die einzelnen Stücke sollten Naht an Naht und nicht überlappend, aber auch nicht zu weit auseinander an die Wand geklebt werden. Für die maximale Reflexion des Lichts empfiehlt es sich, die Decke mit weißer Farbe zu streichen.
Die Flexibilität bei den Projekten lässt sich zudem erhöhen, wenn zwei Wände im Raum in weißer Farbe und eine Wand in grau gestrichen werden. In der vierten Wand befindet sich zumeist die Tür. Deshalb ist diese für Fotos unbrauchbar.
Fenster in anderen Wänden können mit Spanplatten verschlossen werden, die bündig mit der Wand abschließen und in der gleichen Farbe bemalt werden.
Zusätzliche Abwechslung bringen frei aufstellbare Wände, die mit Tapeten bezogen werden. Wie wäre es beispielsweise mit einer Wendewand aus Holzlatten auf der einen und einer Steinmauer auf der anderen Seite?
4. Das technische Grundgerüst
Was braucht man technischer Ausstattung für ein Fotostudio? Der schönste Raum ist noch nutzlos, wenn die Technik fehlt. Smartphones haben heutzutage zwar bereits erstaunlich hochwertige Kameras verbaut, aber für die professionelle Fotografie von zuhause aus sind sie dennoch nicht gedacht.
Zur Grundausstattung im eigenen Fotostudio gehört zumindest das folgende Equipment:
- Kamera mit Stativ
- Fernauslöser
- Studioblitz
- Blitzschirm
- Hintergrund-System
- Arbeitsplatz zur Fotobearbeitung
Um das Home-Studio aufzuwerten, sind darüber hinaus auch noch die folgenden Anschaffungen empfehlenswert:
- Heizlüfter
- Bademantel
- Standard-Kleidungsstücke
- Requisiten
- Bluetooth-Lautsprecher
Software
Vorbei ist die Zeit, wo zwangsläufig ein teures Fotoprogramm gekauft werden musste. Mittlerweile lassen sich 99 Prozent aller Fotooptimierungen, -veränderungen und -manipulierungen mit Online-Tools erledigt werden. Auch komplexere Vorgänge wie das automatisierte Entfernen von Bildhintergründen lassen sich online - KI-gestützt - kostenlos erledigen.
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5. Das Herzstück: Eine günstige Einsteigerkamera mit Stativ
Wer zuhause in seinem Fotostudio professionelle Fotos anfertigen möchte, sollte sich für eine Spiegelreflexkamera entscheiden. Zu den großen Vorteilen dabei gehört, dass die Kamera größere Sensoren hat und die Schärfeneinstellung manuell möglich ist. Das Wichtigste dabei ist jedoch, dass es zwischen dem Auge des Fotografen und dem Sucher keine digitalen Zwischenschritte und Einflüsse gibt.
Die günstigste Spiegelreflexkamera für den professionellen Einsatz kommt derzeit aus dem Hause Canon. Die Canon EOS 2000D ist mit Objektiv bereits für unter 500 Euro erhältlich. Sie hat eine Auflösung von 24 Megapixel und enthält grundsätzlich alle Funktionen, die zum Start benötigt werden.
Ebenfalls ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bietet aber auch die Nikon D3500. Zudem enthält sie eine integrierte Bluetooth-Schnittstelle, mit der die Fotos drahtlos zur weiteren Bearbeitung an den Computer übertragen werden können. Ein Kit-Objektiv gehört bei Nikon ebenfalls zum Lieferumfang.
Gute Stative gibt es bereits für unter 100 Euro zu kaufen. Empfehlenswert sind unter anderem das Benro TSL08AN00 sowie das K&F Concept TM2515T, bei dem sich dank beweglicher Mittelachse auch ungewöhnliche Perspektiven einnehmen lassen.
Was sind deine Tipps bezüglich einer Kamera für ein Fotostudio?
6. Fernauslöser für möglichst scharfe Bilder
Wozu wird im Home-Studio ein Fernauslöser benötigt? Ganz einfach: Mit dem Fernauslöser kann der Schnappschuss ausgelöst werden, ohne die Kamera noch einmal zu berühren. Dadurch kann sie sich auch nicht mehr verstellen. Einige Fotografen nutzen den Fernauslöser auch für Makro-Aufnahmen, bei dem es wichtig ist, die Kamera so wenig wie möglich zu bewegen, um möglichst scharfe Bilder zu erzeugen.
Am Markt gibt es Funk- und Infrarot-Auslöser zu kaufen. Der große Vorteil von Funk-Auslösern ist, dass diese keinen direkten Sichtkontakt zum Sender benötigen. Die Kosten dafür halten sich jedenfalls in Grenzen und liegen bei etwa 20 bis 30 Euro. Wichtig ist jedoch im Vorfeld die Kompatibilität zur jeweiligen Kamera zu checken.
7. Studioblitze gehören zu den absoluten Basics
Grundsätzlich gibt es im Fotostudio zuhause die Möglichkeit, mit künstlichem oder natürlichem Licht zu fotografieren. Doch zum einen variiert das Tageslicht ständig und zum anderen ist die Helligkeit zumeist nicht ausreichend dafür, um die Fotos entsprechend zu beleuchten.
Deshalb ist es sinnvoll, den Raum zu verdunkeln und ausschließlich mit künstlichem Licht zu arbeiten. Wie viele Blitze braucht man für ein Fotostudio? Für zuhause ist dafür ein kompakter Studioblitz wie beispielsweise der GODOX SK300II für etwa 160 Euro völlig ausreichend. Mit einer Blitzleistung von 300 Watt ist er perfekt für kleine Studios geeignet. Mit der Lichtsteuereinheit kann eine Vielzahl von Lichteffekten erzeugt werden.
8. Ein Blitzschirm vergrößert die Leuchtfläche des Blitzes
Wer mit einem Blitz ein Objekt ausleuchten möchte, wird schnell feststellen, dass das Licht dabei sehr hart wirkt. Um das Motiv herum bilden sich sehr viele unschöne schwarze Schatten. Die günstigste Lösung, um das harte Blitzlicht etwas weicher zu machen, ist die Verwendung eines sogenannten Blitzschirmes, der einfach hinter dem Blitzgerät angebracht wird.
Der Schirm sollte zumindest einen Durchmesser von 180 Zentimetern haben. Zum Einstieg eignet sich beispielsweise der Walimex Reflexschirm für rund 70 Euro sehr gut.
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9. Mit den richtigen Hintergründen außergewöhnliche Portraits erstellen
Ein Fotohintergrundsystem bietet eine einfache Möglichkeit, das perfekte Setting für jede Aufnahme innerhalb kürzester Zeit herzustellen. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Modelle am Markt, bei denen zumeist mindestens drei unterschiedliche Hintergründe ausgewählt werden können.
Ein günstiges Einsteiger-Set gibt es beispielsweise von Hersteller EMART, der sein Hintergrundsystem bestehend aus einem Metall-Ständer, drei Hintergründen in Schwarz, Weiß und Grün, vier Federklemmen sowie einer praktischen Tragetasche für den Außeneinsatz bereits für unter 90 Euro anbietet.
Gute Modelle in ähnlicher Qualität zu günstigen Preisen gibt es aber auch von Walimex und Hakutatz.
10. Die Fotos gleich im Studio bearbeiten mit dem passenden PC
Welcher PC für die Bildbearbeitung im eigenen Studio optimal ist, hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Um das richtige Equipment zu finden, ist es deshalb wichtig, sich im Vorfeld die folgenden Fragen zu stellen:
- Wie viele Bilder mache ich durchschnittlich bei meinen Projekten?
- Wie groß sind die RAW-Dateien, die meine Kamera anfertigt?
- Wie viele Projekte habe ich gleichzeitig in Bearbeitung?
- Sollen mit dem PC nur Bilder bearbeitet oder auch Videos geschnitten werden?
- Welche Programme möchte ich verwenden?
Aus der Antwort ergibt sich in der Regel die optimale Konfiguration hinsichtlich Prozessor, Hauptspeicher, Grafikkarte und Festplatte. Anbieter wie beispielsweise pixelcomputer.de bieten fertige Konfigurationen für Fotografen an. Das erleichtert die Auswahl erheblich.
Zudem sollte unbedingt ein zweiter Monitor angeschlossen werden. Das macht die Bearbeitung der Bilder erheblich komfortabler.
11. …und noch ein paar weitere „nice to haves“!
Wer nicht nur allein im Studio arbeitet, sondern auch professionelle Models fotografiert oder Porträtfotografien und Bewerbungsfotos anfertigen möchte, sollte sein Studio mit zusätzlichem Equipment aufpeppen.
Dazu zählen vor allem ein Bademantel sowie ein Heizlüfter, damit die Models zum einen ihre Intimsphäre wahren können und zum anderen nicht im Studio frieren müssen.
Musik kann entscheidend dazu beitragen, eine gute Atmosphäre zu erzeugen. Für den guten Sound sorgt in diesem Fall ein einfacher Bluetooth-Lautsprecher, der mit dem PC oder dem Smartphone verbunden wird.
Requisiten wie Hüte, Schals und Brillen können dabei helfen, den Fotos einen bestimmten Stil zu verleihen.
Standard-Kleidungsstücke wie Hemden, Krawatten oder Sakkos sind nützlich für alle Kunden, die nicht passend gekleidet zum Termin erscheinen.
12. Ergänzungen und Fragen von dir
Kannst du ein wichtiges Utensil ergänzen? Hast du einen alternativen Produktvorschlag? Einen Tipp ...
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Fehlt etwas im Beitrag? ... Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet. Vielen Dank!
13. Weiterlesen
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