Infrarotheizung – effiziente Alternative oder Ergänzung zur normalen Heizung?
Mehr und mehr Menschen möchten bei sich zu Hause auf Öl- und Gasheizungen verzichten – umso lieber, wenn sich dies zusätzlich mit einer Kostenersparnis kombinieren lässt. Aus diesem Grund lohnt es sich, in eine moderne Heizungsanlage zu investieren und/oder mehrere Heizarten miteinander zu kombinieren.
1. Die Infrarotheizung - wie funktioniert sie genau?
Grundsätzlich handelt es sich bei einer Infrarotheizung nicht um eine Marktneuheit – denn auch Infrarotstrahler gibt es bereits seit Jahrzehnten in der Industrie und im privaten Bereich. So arbeitet auch die Infrarotheizung mit dieser Strahlung. Das bringt einige Vorteile mit sich. Sie gilt mittlerweile als ernstzunehmende Ergänzung zur klassischen Öl- oder Gasheizung, da sie – mit Ökostrom betrieben – nicht nur umweltschonend ist, sondern auch das Raumklima optimieren kann.
Um dies zu verstehen, ist es erforderlich, das Funktionsprinzip von Infrarotheizungen zu kennen: Normale wasserführende Heizkörper arbeiten mit dem Konvektionsprinzip, welches die Luft in der unmittelbaren Nähe der Heizquelle erwärmt. Bei der Infrarotheizung ist dies jedoch anders, da sie Strahlen aussendet und diese durch den Raum schickt. Trifft die Infrarotstrahlung auf ein Objekt, erwärmt sich dieses und gibt die Wärme wieder direkt an den Raum ab. Dieses Prinzip macht die Infrarotheizung zu einer besonderen Form der Heizungsanlagen auf dem Markt.
Grundsätzlich gilt: Je höher der Anteil an Strahlung bei einer Infrarotheizung ist, desto höher ist auch ihr Wirkungsgrad.
Übrigens: Sind Räume beispielsweise eher feucht, lassen sich diese durch den Einsatz einer Infrarotheizung trocknen, ohne dass dafür die Luft im selben Raum austrocknet.
2. Leistungsklassen und Kosten
Es gibt Infrarotheizung mit unterschiedlicher Leistung, wobei für private Haushalte in der Regel eine Leistung von 650 Watt ausreicht, damit ein Raum von ca. 12 m² zuverlässig beheizt werden kann. Wie groß eine Infrarotheizung in einem Raum idealerweise sein sollte, lässt sich am besten bestimmen, indem man einen Experten zu Rate zieht oder einen Bedarfsrechner aus dem Internet verwendet.
2.1. Die Stromkosten im Detail
Das Heizen mit einer Infrarotheizung benötigt Strom und verursacht dadurch Kosten. Sie können die Heizkosten pro Stunde nach folgender Formel berechnen:
KWH-Verbrauch x €/KWH x Heizrate
Erläuterung
- KWH-Verbrauch: Verbrauch der Infrarotheizung in KWH
- €/KWH: Strompreis pro KWH
- Heizrate: Wieviel Prozent einer Stunde läuft die Heizung. Typischer Wert: 0,6
Siehe auch die Diskussion im Forum: Sind Infrarot-Heizungen effizient?
Rechnen Sie selbst, wie hoch die Kosten mit einer Infrarotheizung ausfallen. Die Berechnung ist ganz einfach, Sie müssen nur Ihren Strompreis kennen. Am Beispiel des 12 m2-Zimmers:
- Stromverbrauch Infrarotheizung: 650 Watt
- Angenommener Strompreis: 30 Cent pro Kilowattstunde
- Tägliche Heizzeit in diesem Raum mit Infrarotheizung im Jahresdurchschnitt: 3 Stunden
=> Tägliche Heizkosten für diesen Raum: 58,5 Cent
=> Jährliche Heizkosten für diesen Raum: 365 x 0,6 Euro = 213,76 €
3. Design und Standort der Infrarotheizung
Nicht wenige Menschen entscheiden sich für eine Infrarotheizung, weil diese im Gegensatz zu anderen Heizsystemen deutlich weniger Stellfläche einnimmt. Denn während ein gewöhnlicher Heizkörper eine nicht unerhebliche Fläche im Raum für sich beansprucht, sind Infrarotheizungen meist kompakter gebaut und zudem in dekorativen Bauarten erhältlich.
Es gibt sie beispielsweise als Spiegel, die auf den ersten Blick gar nicht als Heizung zu erkennen sind und somit zwei praktische Funktionen in einem Objekt vereinen. Auf diese Weise ergibt sich ein nahezu unendliches Gestaltungsspektrum – auch in kleinen Räumen ist der Einsatz von Infrarotheizungen kein Problem.
Siehe dazu:
Ein Infrarotheizung Spiegel im Bad
Badezimmer sind längst mehr als die Orte, an denen die Körperpflege erledigt wird. Sie sind zu richtigen Wohlfühloasen geworden, die den Bewohnern eines Zuhause auch wohlige Entspannungsmomente liefern kann. Doch gleichzeitig gilt es, ästhetische Aspekte bei der Gestaltung dieser Räumlichkeit zu beachten. Gerade Spiegel stehen hier im Focus der Aufmerksamkeit. Denn sie sollen nach dem Duschen nicht beschlagen, sondern freien Blick gewähren. Zugleich soll es wohlig warm sein. Die Lösung: ein Infrarotheizung Spiegel.
Praktisch ist in diesem Zusammenhang natürlich auch, dass man bei der Positionierung einer Infrarotheizung deutlich freier ist als bei einem anderen Heizsystem.
Aber egal, ob das System an der Decke oder der Wand montiert wird, es sollte darauf geachtet werden, dass die Heizung die Strahlung wirksam in die Umgebung abgibt. Hinter sperrigen Möbelstücken oder Schränken wäre sie natürlich fehl am Platz - es ist immer besser, wenn sie einen frei stehenden Standort erhält.
4. Vorteile für Allergiker
Da die Luft bei einer Infrarotheizung nicht umgewälzt wird, wirbelt die Infrarotheizung auch wesentlich weniger Staub auf als bei einem Standardheizkörper (Konvektionsheizung), was vor allem für Allergiker von Vorteil ist. Für Allergiker gibt es kaum eine bessere Lösung als eine Strahlungsheizung wie eine Wandheizung, eine Fußbodenheizung oder eben eine Infrarotheizung. Während Konvektionsheizungen wie Öl- und Gasheizungen mit Heizkörpern vorwiegend die Raumluft erwärmen und diese dann zirkuliert, setzt die Strahlungsheizung auf eine andere Funktionsweise. Sie reguliert das Raumklima auf eine besonders schonende Weise und kann somit zu einer gesunden Umgebung beitragen.
5. Fazit
Somit zeigt sich: Der Einsatz von Infrarotheizungen bringt eine ganze Menge Vorteile mit sich. Ob sich diese Heizungsart auch für einen selbst eignet und lohnt, hängt von den individuellen Bedingungen (Räume, vorhandene Heizysteme, Stromkosten, Vorlieben ...) ab.
6. Bücher zu "Heizen mit einer Infrarotheizung"
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7. Siehe auch
Heizen mit einer Infrarotheizung an der Decke: Ratgeber & Tipps
Beim Bau des Eigenheims muss auch an die Beheizung der Räume gedacht. Mit der richtigen Heizungsart können Energie und Betriebskosten eingespart und die Wohnräume entsprechend beheizt werden. Infrarotheizungen sind platzsparend und können problemlos an der Decke oder an der Wand montiert werden.
7.1. Welche Heizung einbauen? 8 Heizsysteme im Vergleich
Noch um die Jahrtausendwende hatten Häuslebauer oft nur die Wahl zwischen 2-3 möglichen Heizsystemen für ihren Neubau. Heutzutage ringen mehr als ein halbes Dutzend Heizungsarten – abhängig von den Möglichkeiten vor Ort – um die Gunst der Bauherren. Bei den Investitionskosten, bei den Verbrauchskosten und den betriebsgebundenen Kosten für Wartung, Schornsteinfeger und Betriebsstrom unterscheiden sich die Heizanlagen deutlich.
Wir stellen die einzelnen Heizsysteme mit ihren wichtigsten Vor- und Nachteilen vor, gehen dabei auch auf Aspekte wie Umweltfreundlichkeit und Zukunftsfähigkeit ein und beantworten die häufigsten Fragen zum Thema.