Welchen DSL-Tarif brauche ich? Hilfe bei der Entscheidung

Wer sich aktuell in Deutschland nach einem neuen DSL-Tarif umsieht, der erkennt oftmals den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Es gibt unzählige Anbieter, die noch dazu alle mehrere unterschiedliche Tarife in ihrem Portfolio haben. Neben Hardware und Software sowie unterschiedlichen Zusatzangeboten wie beispielsweise integriertem Webspace ist das ausschlaggebende Kriterium bei der Wahl des richtigen Tarifs vor allem die Geschwindigkeit. Die entscheidende Frage dabei lautet: Wie viel Bandbreite wird bei welchem Nutzungsverhalten tatsächlich benötigt?   "normale" Nutzung ► viel Streaming? ► mehrere Personen gleichzeitig im Haus? ► Online-Gaming ► die zukünftigen Anforderungen ► Umfrage

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Inhalt: Welchen DSL-Tarif brauche ich? Hilfe bei der Entscheidung

1. Wie wird die Bandbreite gemessen?

Bei der Bandbreite handelt es sich um die Angabe, in welcher Geschwindigkeit ein Internet-Anschluss Daten versenden und empfangen kann. Dieser Wert wird in der Regel in Megabit pro Sekunde (Mbit/S) angegeben. Ein Mbit/S entspricht dabei einer Million Bits pro Sekunde. Anders ausgedrückt: Bei einer Bandbreite von 1 Mbit/S können jede Sekunde eine Million Zeichen ins Internet übertragen werden. Das klingt zunächst viel, doch beim Streamen von Musik oder Videos oder bei der Nutzung von Internet-Telefonie werden sehr viele Bits übertragen.

Die Bandbreite vom Upload ist beim Vergleich von DSL-Anbietern das wichtigste Unterscheidungskriterium.

Meist wird hier zwischen der Geschwindigkeit beim Download und beim Upload unterschieden. Während der Download-Speed angibt, wie schnell die Daten empfangen werden können, gibt der Upload-Speed die Geschwindigkeit für das Hochladen von Informationen ins Internet an.

Manche Anbieter geben bei ihren Tarifen auch noch die Latenzzeit in Ping an. Dabei handelt es sich um den Zeitraum zwischen einem Ereignis und dem Eintreten einer sichtbaren Reaktion darauf. Für das Schreiben oder Lesen einer E-Mail ist dieser Wert nicht von Bedeutung. Wer hingegen zuhause auch online zocken möchte, benötigt eine möglichst niedrige Latenz-Zeit, damit die Spiele möglichst in Echtzeit ablaufen.

In Zukunft wird die Latenzzeit eine noch viel wichtigere Rolle spielen. Etwa dann, wenn es darum geht, einen Roboter aus der Ferne zu steuern oder das vernetzte Auto mit den entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen auszustatten. Denn in diesem Zusammenhang kann bereits eine Verzögerung von einer Hundertstelsekunde verantwortlich für einen schweren Verkehrsunfall sein.

2. Gelegenheitssurfer kommen mit sehr wenig Bandbreite aus

Es gibt noch immer eine Vielzahl von Menschen in Deutschland, die das Internet nur gelegentlich verwenden. Sie checken in regelmäßigen Abständen ihre E-Mails und surfen auch ab und zu im Internet, wenn sie an bestimmten Inhalten interessiert sind oder sich ein bestimmtes Produkt in einem Online-Shop kaufen möchten.

In diesem Fall ist die Bandbreite nahezu egal, da die Anbieter die Mindestgeschwindigkeit ohnehin laufend nach oben korrigieren.

Eine klassische Leitung mit einer Bandbreite von 20 bis 40 Mbit/S im Download und 5 bis 10 Mbit/S im Upload ist für diese Einsatzzwecke völlig ausreichend.  Das gilt selbst dann, wenn der Anschluss von mehreren Personen im Haushalt genutzt werden soll.

Mit diesen Geschwindigkeiten ist es sogar möglich, Filme oder Serien in niedriger bis mittlerer Auflösung zu streamen. Auch das Musik-Streaming über Dienste wie Spotify oder Deezer funktioniert damit im Normalfall problemlos. Denn die Übertragung der Songs erfolgt hier je nach Qualität mit einer Bandbreite von etwa 128 bis 192 Kilobyte pro Sekunde (Kbit/S).

Punkt 3

3. Für Streaming in guter Qualität wird etwas mehr Bandbreite benötigt

Streaming hat sich in den letzten Jahren zum echten Massenphänomen entwickelt. Laut Statista aus dem Februar 2023 geht man von einem weltweiten Zugriff auf Netflix von 1,4 Milliarden Menschen aus.  2022 nutzten rund 61 % der Befragten einer Umfrage Amazon Prime.

Wer die Videos in entsprechend guter Qualität, also in HD oder UHD auf seinem Fernseher genießen möchte, benötigt eine entsprechend hohe Bandbreite dafür. Der Download-Speed sollte hier zumindest bei etwa 40 bis 75 Mbit/S liegen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass es beim Abspielen der Inhalte zum sogenannten Buffering kommt. Das bedeutet, dass der Zwischenspeicher erst neu aufgeladen werden muss. Die Übertragung der Videos ruckelt dabei ständig oder wird im schlimmsten Fall jedes Mal für einige Sekunden unterbrochen.

Der Upload fällt in diesem Fall nicht so ins Gewicht. Dieser ist jedoch entscheidend für alle, die selbst viele Fotos oder auch Videos in ihre Clouds uploaden oder an andere Benutzer versenden möchten. Dafür sollte die Upload-Geschwindigkeit zumindest bei etwa 8 bis 15 Mbit/S liegen.

Für den regelmäßigen Download von Software sind diese Bandbreiten ebenfalls völlig ausreichend. Die meisten Programme haben weniger als 500 Megabyte (MB). Mit 40 Mbit pro Sekunde dauert der Download hier maximal zwei bis drei Minuten.

Etwas anders sieht die Situation jedoch für Gamer aus oder wenn mehrere Personen im gleichen Haushalt zeitgleich unterschiedliche Inhalte nutzen wollen.

Punkt 4

4. Vielnutzer und Gamer benötigen sehr viel Bandbreite

Wer in niedriger Auflösung etwa auf dem Laptop streamen möchte, benötigt dafür rund ein bis zwei Mbit/S. Für das Streaming in HD-Auflösung werden hingegen rund 5 bis 10 Mbit/S benötigt. Bei 4K oder UltraHD können es je nach Anbieter auch bis zu 50 Mbit/S werden.

Diese Werte beziehen sich jedoch immer nur auf den Verbrauch einer Person. Die Bandbreiten müssen also je nach der Anzahl der Personen, die sich im Haushalt befinden und das Internet entsprechend nutzen möchten, addiert werden. Für einen besonders aktiven 4-Personen-Haushalt entsteht hier also ein Bedarf von 100 oder gar 200 Mbit/S.

Online-Gaming wird immer populärer und auch die Zocker benötigen eine gute Internet-Verbindung, um ruckelfrei spielen zu können. Für das ideale Spielerlebnis sind in der Regel zwar Bandbreiten ab 15 Mbit/S im Download sowie 5 Mbit/S im Upload ausreichend. Doch damit der Download von umfangreichen Spielen mit einer Größe von oftmals 50 Gigabyte und mehr in einer halbwegs angemessenen Geschwindigkeit funktioniert, sind zumindest 100 Mbit/S empfehlenswert. Selbst damit dauert der Download eines umfangreichen Spiels noch mindestens 90 Minuten.

Viel wichtiger für das Online-Gaming ist aber ohnehin die Latenzzeit.

Ein Wert von 100 bedeutet in diesem Fall, dass die Aktion des Gegners frühestens nach einer Zehntelsekunde auf dem Bildschirm erkennbar wird.

Manchmal sorgen die Fernseher und Monitore sogar noch für eine zusätzliche Verzögerung.

Für ein reibungsloses Spielerlebnis empfiehlt sich eine Latenzzeit von unter 50, im Idealfall sollte sie in etwa zwischen 10 und 30 Ping liegen.

Der Wert lässt sich übrigens nicht nur durch die DSL-Verbindung verbessern, sondern auch durch die Nutzung eines LAN-Kabels statt der drahtlosen WLAN-Verbindung.

Punkt 5 

5. Glasfaseranschluss oder DSL

Immer mehr Experten raten zu einem Glasfaseranschluss statt der DSL-Verbindung. Während die Daten bei DSL-Verbindungen über Kupferleitungen elektrisch übertragen werden, erfolgt die Übertragung bei Glasfaseranschlüssen mittels Lichtwellen.

Damit sind aktuell bereits Geschwindigkeiten von mehr als 1000 Mbit/S möglich. In Zukunft wird es sogar ein Vielfaches davon sein.

Die Distanzen zu den Verteilerkästen sowie das Wetter haben dabei keinen Einfluss mehr auf die Leistung und garantieren, dass die gebuchte Geschwindigkeit auch tatsächlich zuhause ankommt.

Aktuell setzen vor allem viele Unternehmen auf Glasfaseranschlüsse. Da allerdings zu erwarten ist, dass auch immer mehr Internet-Dienste für private Anbieter auf schnelle Verbindungen aufbauen, werden diese Art von Internet-Verbindungen auch in privaten Haushalten immer populärer.

Auch wenn DSL-Anschlüsse wohl noch eine Zeit lang den meisten Anforderungen gerecht werden, ist ein Glasfaseranschluss mit Sicherheit die Technologie der Zukunft.

Punkt 6

6. Verschiedene Tarife vergleichen und anhand der eigenen Bedürfnisse wählen

Unabhängig von der Art des Anschlusses gilt es, den passenden Tarif für die eigenen Bedürfnisse zu finden. Große Anbieter von Internetdienstleistungen haben nicht nur einen Standardtarif, sondern bieten eine große Auswahl mit unterschiedlichem Leistungsumfang. Manchmal erweist sich hier die schnellere Bandbreite sogar als sinnvoller, da sie günstig zur Verfügung steht. Vergleichen ist nicht nur beim Shopping heute unverzichtbar, sondern insbesondere wenn es um die Wahl eines Internettarifs geht. Dabei sind Faktoren wie Laufzeit und Bandbreite ebenso zu beachten, wie Zusatzleistungen (z.B. integrierter TV-Tarif oder Telefonanschluss.)

Punkt 7

7. Leserumfrage: was wählst du?

Welchen Internetanschluss wählst du?

 

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Die bisherigen Stimmen:

Glasfaser 20 Stimmen
DSL 10 Stimmen
Kabel 6 Stimmen
Sonstiges 1 Stimme
Satellit 0 Stimmen

Für welche Bandbreite hast du dich entschieden?

 

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Die bisherigen Stimmen:

100 Mbit/s 10 Stimmen
250 Mbit/s 9 Stimmen
500 Mbit/s 5 Stimmen
1000 Mbit/s 5 Stimmen
Bis 50 Mbit/s 3 Stimmen
Über 1000 Mbit/s 2 Stimmen
Bis 10 Mbit/s 1 Stimme

Punkt 1

8. Ergänzung oder Frage von dir?

Gibt es eine Frage zum Beitrag, etwas zu ergänzen oder vielleicht sogar zu korrigieren?

Fehlt etwas im Beitrag? ... Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet. Vielen Dank!

 

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Punkt 1

9. Weiterlesen

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