- Gastartikel -

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Um sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen, kommt man um die Wahl eines Bauunternehmens nicht herum. Dabei können unseriöse Firmen zur nervenaufreibenden und kostspieligen Hürde werden. Die besten Tipps, wie man vertrauenswürdige Bauunternehmen erkennen kann, zeigen wir hier.

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Tipp 1: Angebote vergleichen

Professionalität ist leider nicht immer eine Selbstverständlichkeit. Die Wahl der Baufirma des Vertrauens fängt also bei einer umfangreichen Recherche an und es gilt Angebote miteinander zu vergleichen. Das gestaltet sich allerdings oftmals schwierig, da nie exakt dieselben Posten und Leistungsumfänge angeboten werden.

Beispielsweise kann die Qualität des Außenputzes variieren, sowie die Wahl der Sanitärkeramik oder die verwendeten Dämmstoffe – Achtung also vor allzu billigen Schnäppchen. Denn nicht selten gibt es Mängel zu beklagen, die Bauherr/-innen erst im Nachhinein erkennen. Zu den häufigsten zählen:

  • Fehlende Ausstattungsmerkmale
  • Undichte Stellen an der Gebäudehülle
  • Unsachgemäße Anbringung der Dämmung

Deshalb gibt es neben dem Preisvergleich noch einige weitere Faktoren bei der Wahl der Baufirma zu beachten.

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Tipp 2: Persönlichen Kontakt aufbauen

Ein persönliches Gespräch kann oft sehr aufschlussreich sein. Meistens wird schon auf den ersten Blick klar, ob man es wirklich mit einem kompetenten Partner zu tun hat, oder einem ein Schwätzer gegenübersteht. Gute Baufirmen werden professionell auf Einwände eingehen und diese sogar selber ansprechen, anstatt sich mit allem einverstanden zu zeigen. Wird jedes Problem sofort auf eine Lappalie reduziert, mangelt es vermutlich an Fachwissen.

Beim richtigen Unternehmen sollte man sich also auf seine Fragen und Bedenken kompetente Antworten erwarten können. Wichtig ist ein detailliertes Gespräch über die Punkte des Bauvorhabens, in dem kompetent auf spezielle Gebiete eingegangen werden kann. Alternative Lösungen werden am besten immer sofort persönlich geklärt.

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Tipp 3: Referenzen recherchieren

Schöne Musterhäuser à la Prospekt bieten leider keine Garantie für deren reale Umsetzung. Daher ist es von Vorteil, sich vorher nach Referenzbeispielen zu erkundigen, und diese auch zu besichtigen. Im Normalfall hat eine seriöse Baufirma schon eine Projektauswahl auf ihrer Website zusammengestellt.

Relevante Fragen wären zum Beispiel die nach der bisherigen Etablierung auf dem Markt, oder nach der Handhabung der Finanzangelegenheiten. Die Reputation einer Firma kann viel über ihre Qualität aussagen. Doch auch ein Auge auf die Partnerbetriebe und Subunternehmen zu werfen, kann nicht schaden.

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Tipp 4: Erfahrungen einholen

Empfehlenswert ist es auch, sich Erfahrungen von anderen ehemaligen Kunden einzuholen. Bauherr/-innen können am besten aus erster Hand von ihren Eindrücken berichten. Sich nach aktuellen Bewertungen und Referenzen zu erkundigen, ist bestimmt kein Fehler. Reicht das nicht zur Beruhigung des Gewissens, kann immer auch ein Anwalt beauftragt werden, um die Bauprozesse der jeweiligen Firma zu recherchieren.

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Tipp 5: Wirtschaftsauskünfte besorgen

Bleibt man auf diesem Weg ohne Antworten, kann man sich auch über den sogenannten Bauherren-Schutzbund informieren. Man kann sich an deren Website (www.bsb-ev.de) wenden, an den Verband privater Bauherren e. V. oder an den Verbraucherschutzbund. Diese Wirtschaftsauskünfte erfolgen allerdings kostenpflichtig.

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Tipp 6: Einen individuellen Bauvertrag schließen

Der Abschluss eines Vertrages ist natürlich eine der wichtigsten Komponenten beim Hausbau. Wie genau dieser aussehen sollte, wissen aber leider die wenigsten. Denn die meisten Baufirmen setzen auf Musterverträge – und genau da liegt das Problem! Dem Bauherren-Schutzbund zufolge, werden 47% der Fragen in diesen Verträgen nicht eindeutig abgedeckt. Im Falle eines Streitgrunds kann es dadurch also schwierig werden, sein Recht durchzusetzen.

Was oftmals fehlt, sind nämlich gewisse Vereinbarungen, wie:

  • der Leistungsumfang
  • ein konkreter Beginn-und Fertigstellungstermin
  • Art und Qualität der Baustoffe
  • der Ausstattungsstandard des Hauses
  • die Erfüllungsbürgschaft der Bank

Da die Realität nun einmal individuelle Vorgaben für jedes Bauprojekt vorsieht, ist auch eine individuelle Anpassung für den Bauvertrag wichtig. Eine vertrauensvolle Firma wird keine Probleme mit solchen schriftlichen Fixierungen haben. Im Gegenteil wird sie den Vertrag sogar gemeinsam mit dem Kunden durchgehen und adaptieren. Mit einem transparenten, detaillierten Bauvertrag ist man schon einmal auf der sichereren Seite.

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Tipp 7: Erfüllungsbürgschaft verlangen

Eine seriöse Firma sollte mit einer Erfüllungsbürgschaft einverstanden sein. Dadurch wird garantiert, dass die Bank dem Kunden sein Geld zurückerstattet, sollte der Vertrag nicht erfüllt werden. Vorsicht also bei einer Ablehnung solch einer Forderung! Denn die ist durchaus berechtigt und sollte auch von der Baufirma genehmigt werden.

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Tipp 8: Regelmäßig den Bau überprüfen

Wichtig ist auch das Wissen um die eigenen Rechte an der Baubesichtigung. Falls jemals Zweifel aufkommen sollten, kann man das Grundstück sowie die verschiedenen Bauphasen jederzeit durch einen Sachverständigen kontrollieren lassen. Zumindest, wenn das entsprechende Bauunternehmen wirklich seriös arbeitet. Denn wenn Mängel oder Schäden rechtzeitig aufdeckt werden, kann man so einiges verhindern. Qualitätskontrollen sind legitim und durchaus eine sinnvolle Prävention. Prinzipiell deuten auffallende Zeitverzögerungen auf eine mögliche Insolvenz der Firma hin.

Bei Fertigteilhäusern sollte man unbedingt beachten, dass diese Möglichkeit nur im Falle einer konkreten Vertragsfestlegung besteht.

Nutzen Sie unsere Vorlage für ein Bautagebuch:

Zum Download

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pdf  Bautagebuch

Unsere zusammenfassende Checkliste:

  • Angebote vergleichen
  • Persönlichen Kontakt aufbauen
  • Referenzen recherchieren
  • Erfahrungen einholen
  • Wirtschaftsauskünfte besorgen
  • Einen individuellen Bauvertrag schließen
  • Erfüllungsbürgschaft verlangen
  • Regelmäßig den Bau überprüfen

Neben den harten, rechtlichen und materiellen Fakten dieser Liste, sollte man sich trotzdem auch auf sein Bauchgefühl verlassen. Denn die Wahl der richtigen Baufirma ist schließlich auch die Wahl für eine Zukunftsinvestition. Es gilt, sich genügend Zeit zu lassen und vor einer endgültigen Entscheidung alle Faktoren gegeneinander abzuwägen.

Eine gute Kombination aus gründlichen Recherchen und der inneren Stimme lohnt sich bestimmt. 

Gastautor

Stefan Gassner 250Autorenname: Mag. (FH) Stefan Gassner

Position: Geschäftsführer

Als Geschäftsführer vom Immobilienmaklerbüro SAGE Immobilien in Zell am See ist Stefan Gassner der perfekte Kontakt für bestehende und interessierte Neukunden. Unter anderem aufgrund des kompetenten Teams und der umfassenden Marktkenntnis, wurde der Betrieb bei den European Property Awards dreimal in Folge als „Bester Immobilienmakler Österreichs“ ausgezeichnet. 

Video

Das folgende Video geht ergänzend auf die größten Fallen beim Hausbau ein:

Youtube-Video

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Im Zusammenhand interessant

Der Verband Privater Bauherren (VPB) empfiehlt Bauherren beim Hausbau mit dem Bauunternehmer verbraucherfreundliche und eindeutige Verträge auszuhandeln, d.h.

  1. Der Bauherr sollte sich nicht unter Druck setzen lassen. Die Zeit zur Überprüfung des Vertrages durch einen Experten sollte man sich nicht nehmen lassen.
  2. Die wichtigsten Termine sollten im Vertrag genannt werden. Das schafft Planungssicherheit und spart Geld, beispielsweise durch die rechtzeitige Kündigung der Mietwohnung.
  3. Die Termine sollten in einem gesonderten Abschnitt des Vertrages für den Laien verständlich formuliert werden.
  4. Im Vertrag sollte vereinbart sein, dass das zeitnahe Fortschreiten des Terminplans Sache des Planers oder Unternehmers ist.
  5. Bei nicht Einhaltung der Termine kann eine Vertragsstrafe vereinbart werden, was aber erfahrungsgemäß den Preis erhöht, da die Flexibilität des Unternehmers eingeschränkt wird.

Geschrieben von

Bauen-und-Heimwerken.de
Bauen und Heimwerken

Bauen-und-Heimwerken.de Team

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