Sessel selbst neu beziehen – Schritt-für-Schritt Anleitung & Tipps
Ein alter Sessel hat oft seinen ganz eigenen Charme, aber mit der Zeit zeigt sich auf dem Bezug doch der Zahn der Zeit: Flecken, Risse und Abnutzungsspuren nehmen ihm schnell die einstige Eleganz. Doch bevor man das liebgewonnene Möbelstück aufgibt, gibt es eine Lösung, die nicht nur den Geldbeutel schont, sondern auch jede Menge kreatives Potenzial bietet: Den Sessel neu beziehen. Es klingt aufwendig, aber mit der richtigen Anleitung und etwas Geschick wird dein Sessel in neuem Glanz erstrahlen. Selbst Hand anlegen ist hier das Zauberwort, und auch wenn das Ergebnis vielleicht nicht wie vom Profi ist – die Freude über ein selbstgemachtes Unikat ist unbezahlbar. Und wer es etwas einfacher mag, für den gibt’s auch pfiffige Alternativen.
Kurz zusammengefasst
- Materialwahl: Die Wahl des Stoffes beeinflusst Optik, Haptik und Langlebigkeit. Stoffarten wie Samt, Leinen, Leder und Mischgewebe haben jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile.
- Polsterung: Die Polsterung spielt eine entscheidende Rolle für den Komfort. Schaumstoff und Polstervlies bieten Stabilität und sorgen für eine gleichmäßige Oberfläche.
- Werkzeuge und Technik: Stoffscheren, Möbeltacker und Sprühkleber sind unerlässlich für das Neubeziehen. Gute Vorbereitung, wie das Markieren und Fotografieren der Arbeitsschritte, sichert den Erfolg.
- Alternative Methoden: Für eine schnelle Veränderung bieten Sesselüberzüge eine einfache Möglichkeit, den Sessel optisch aufzufrischen.
- Kosten: Der Neubezug durch Fachkräfte kostet ab 200 €, mit Polsterung ab 400 €, abhängig von Stoff und Aufwand.
Kritische Punkte
- Schwierigkeit des Neubeziehens: Obwohl DIY-Anleitungen helfen, kann das Ergebnis leicht unprofessionell aussehen. Profis lernen das Handwerk über Jahre hinweg.
- Materialpflege: Einige Materialien, wie Samt und Leinen, benötigen viel Pflege und sind nicht immer praktisch im Alltag.
- Kosten bei Fachbetrieben: Professionelle Bezüge sind oft teuer, vor allem bei hochwertigen Stoffen oder aufwendigen Polsterungen.
Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.
1. Materialauswahl für das Neubeziehen eines Sessels
Beim Neubeziehen eines Sessels spielt die Materialauswahl eine entscheidende Rolle. Sie beeinflusst nicht nur die Optik und Haptik, sondern auch die Langlebigkeit und den Pflegeaufwand des Sessels. Unterschiedliche Stoffarten bringen ihre eigenen Vor- und Nachteile mit sich, die je nach individuellem Bedürfnis und Nutzungsverhalten abgewogen werden sollten.
1.1. Samt: Der luxuriöse Klassiker
Samt ist ein Material, das durch seine weiche, flauschige Oberfläche eine elegante und luxuriöse Optik verleiht. Er ist besonders beliebt für Sessel, die einen zentralen Blickfang im Raum darstellen sollen. Ein Samtsessel vermittelt immer einen Hauch von Glamour und Behaglichkeit.
Vorteile:
- Haptik: Samt fühlt sich weich und angenehm auf der Haut an, was den Sitzkomfort erheblich steigert.
- Optik: Die reflektierende Oberfläche von Samt sorgt für eine gewisse Tiefe und changierende Farbnuancen, was besonders in gut beleuchteten Räumen eindrucksvoll wirkt.
Nachteile:
- Abriebfestigkeit: Leider ist Samt empfindlich gegenüber starkem Abrieb, weshalb er sich weniger für stark frequentierte Möbelstücke eignet.
- Pflege: Samt neigt dazu, Staub und Schmutz stärker anzuziehen. Er muss regelmäßig abgesaugt und sorgfältig gereinigt werden, damit er lange schön bleibt.
1.2. Leinen: Robust und atmungsaktiv
Leinen gilt als natürliches, atmungsaktives Material, das durch seine schlichte und gleichzeitig edle Optik überzeugt. Es ist ein Favorit für Liebhaber von minimalistischen und natürlichen Einrichtungsstilen.
Vorteile:
- Haltbarkeit: Leinen ist sehr widerstandsfähig und überzeugt durch seine natürliche Reißfestigkeit. Es kann viele Jahre halten, wenn es richtig gepflegt wird.
- Atmungsaktivität: Dank seiner natürlichen Faserstruktur ist Leinen besonders atmungsaktiv, was für ein angenehmes Sitzgefühl sorgt, vor allem bei warmem Wetter.
Nachteile:
- Knitteranfälligkeit: Ein häufiges Problem bei Leinen ist, dass es schnell knittert, was je nach Sesselmodell störend wirken kann.
- Pflegeaufwand: Obwohl Leinen robust ist, erfordert es spezielle Pflege, um die Fasern nicht zu schädigen.
1.3. Leder: Pflegeleicht und langlebig
Leder ist bekannt für seine Haltbarkeit und seine elegante Optik. Es passt sowohl in klassische als auch moderne Einrichtungsstile und ist besonders pflegeleicht.
Vorteile:
- Pflege: Leder lässt sich leicht abwischen und ist im Gegensatz zu Stoffen nicht anfällig für Flecken. Es ist ideal für Haushalte mit Kindern oder Haustieren.
- Langlebigkeit: Hochwertiges Leder kann Jahrzehnte halten, wenn es regelmäßig gepflegt und geölt wird.
Nachteile:
- Kosten: Echtleder ist oft teuer, was die Anschaffungskosten erhöht.
- Temperaturverhalten: Leder kann bei Hitze unangenehm warm und bei Kälte ungemütlich kühl sein, was den Sitzkomfort beeinträchtigen kann.
1.4. Mischgewebe aus Baumwolle und Polyester: Der Allrounder
Eine weitere beliebte Wahl für Sesselbezüge sind Mischgewebe, oft eine Kombination aus Baumwolle und Polyester. Diese Materialien vereinen die positiven Eigenschaften beider Fasern und sind vielseitig einsetzbar.
Vorteile:
- Abriebfestigkeit: Polyester sorgt für eine hohe Abriebfestigkeit, während Baumwolle für eine angenehme Haptik sorgt.
- Pflegeleicht: Mischgewebe sind in der Regel pflegeleicht und lassen sich gut reinigen. Sie sind weniger anfällig für Faltenbildung und behalten ihre Form über lange Zeit.
Nachteile:
- Optik: Optisch wirken Mischgewebe oft weniger luxuriös als reine Naturmaterialien wie Samt oder Leinen.
- Atmungsaktivität: Polyesteranteile verringern die Atmungsaktivität des Stoffes, was bei längerem Sitzen unangenehm werden kann.
1.5. Spezielle Polstermaterialien: Polstervlies und Schaumstoff
Neben dem äußeren Bezug spielt auch die Wahl der Polstermaterialien eine große Rolle. Hier sind insbesondere Polstervlies und Schaumstoffe entscheidend, um den Sitzkomfort und die Langlebigkeit des Sessels zu garantieren.
- Polstervlies: Dieses Material wird oft zwischen dem Schaumstoff und dem Bezugsstoff eingesetzt, um den Abrieb zu verringern und eine glatte Oberfläche zu schaffen. Es trägt erheblich zur Formstabilität bei.
- Schaumstoff: Schaumstoffe gibt es in unterschiedlichen Härtegraden. Hochwertige Schaumstoffe behalten ihre Form über Jahre hinweg, während günstigere Varianten schnell durchgesessen sind.
1.6. Umfrage: Welchen Stoff bevorzugst du?
Welchen Stoff würdest du für deinen Sessel bevorzugen?
2. Nur ein paar Arbeitsschritte zum neuen Sessel
Wenig Aufwand, große Wirkung – das trifft sicher zu, wenn man ein prägnantes Sitzmöbel wie einen Sessel optisch umgestaltet. Es ist erstaunlich, wie viel Charme das gute alte Stück mit so einer optischen Aufwertung versprühen kann! Bei der Entscheidung für einen Stoff stehen viele verschiedene Stile und Farben zur Verfügung.
2.1. Hier die einzelnen Arbeitsschritte zum Beziehen des Sessels
- Füße abschrauben, falls vorhanden
- Rücken- und Armlehnen abmontieren
- Klammern entfernen
- Stoff abziehen und Nähte auftrennen
- alte Stoffe ausbügeln, als Schablone für die neuen verwenden
- neue Stoffe zusammennähen
- über die Sesselteile ziehen und festtackern
Falls das Ergebnis nicht wie im Möbelhaus aussieht, hier ein kleiner Trost: Professionelle Raumausstatter und Polsterer lernen das korrekte Beziehen von Sitzmöbeln in einer drei Jahre langen Ausbildung. Den Anspruch an ein perfektes Ergebnis sollte man daher großzügig aufgeben und sich vielmehr über das selbstgemachte Unikat freuen.
2.2. Was kostet das Beziehen eines Sessels bei einer Firma?
Der Preis ist abhängig von der Größe des Sessels, wie einfach dieser auseinanderzunehmen ist, von dessen Form, der Art der Polsterung, eventuellen Verzierungen und natürlich von der Güte des Neustoffes.
Bei kleineren Sesseln beginnen die Preise für einen Neubezug bei gut 200 €. Edlere oder aufwendig zu verarbeitende Stoffe kosten mehr.
Wenn auch gleich die Polsterung des guten Stückes erneuert werden soll, beginnen die Preise bei 400 €. Meist liegt hier der Preis zwischen 400 und 1.000 €.
3. Überblick behalten und genau arbeiten
Der neu bezogene Sessel wird zum ansehnlichen Frischekick im Wohnbereich, wenn die Arbeiten möglichst genau ausgeführt werden. Eine gute Hilfe ist es, sämtliche Stellen zu markieren, wo sich vorher die Nähte und Falten befunden haben. Die alten Stoffteile sollte man auf dem Boden ausbreiten und beschriften, zu welchen Sesselteilen sie gehörten.
Beim Entfernen des alten Bezugs empfiehlt es sich, Fotos der verschiedenen Arbeitsschritte zu machen. Wenn der Sessel einen komplizierten Aufbau hat, verliert man beim späteren Beziehen nicht den Überblick.
Zum Beziehen schlägt man den Stoff um das Polsterteil und knickt die Ecken und Seiten um. Mit einem Tacker wird der Stoff schnell und einfach festgehalten. Um sichtbare Tackerstellen zu bedecken, kann man diese mit einer Stoffborte überkleben.
4. Videos Sessel neu beziehen | 4 Beispiele
Beispielhaft hier vier Videoanleitungen zum Neubezug eines Sessels. Im Bild wird mancher Arbeitsschritt noch deutlicher.
4.1. Neubezug eines "normalen" Sessels
Länge: 7 Minuten
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4.2. Cocktailsessel neu beziehen
Länge: 3 Minuten
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4.3. Neubezug im Zeitraffer
Länge: 5 Minuten
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4.4. Sessel neu beziehen im Zeitraffer
Länge: 6 Minuten
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5. Alternative Methoden: Einfache Lösungen für Heimwerker
Nicht jeder möchte oder kann sich die Zeit und Mühe nehmen, einen Sessel komplett neu zu beziehen. Glücklicherweise gibt es alternative Methoden, die deutlich weniger aufwändig sind, aber dennoch eine optische Auffrischung ermöglichen.
5.1. Sesselüberzüge: Die schnelle Lösung
Eine der einfachsten und schnellsten Methoden, einen Sessel neu zu gestalten, ist die Verwendung eines Sesselüberzugs. Diese sind in vielen verschiedenen Designs erhältlich und lassen sich in der Regel über das bestehende Polster und den Bezug ziehen. Sie bieten eine kostengünstige Möglichkeit, die Optik des Sessels zu verändern, ohne ihn vollständig neu zu beziehen.
Vorteile:
- Zeitsparend: Der Überzug ist in wenigen Minuten angebracht.
- Flexibilität: Überzüge können saisonal oder nach Lust und Laune gewechselt werden.
Nachteile:
- Passform: Nicht alle Überzüge passen perfekt auf jeden Sessel, was zu Falten oder einem rutschigen Sitz führen kann.
5.2. Sprühkleber für Polstervlies und Schaumstoff
Für Heimwerker, die ihren Sessel selbst beziehen möchten, ist Sprühkleber eine praktische Hilfe. Er wird verwendet, um den Schaumstoff auf dem Sesselgestell zu fixieren und sorgt dafür, dass nichts verrutscht. Der Vorteil liegt darin, dass der Kleber flexibel bleibt und der Schaumstoff bei Bedarf wieder entfernt werden kann.
6. Werkzeuge und Zubehör für das Neubeziehen eines Sessels
Das Neubeziehen eines Sessels erfordert eine Vielzahl an Werkzeugen, die den Prozess effizienter und präziser machen. Neben den richtigen Stoffen kommt es vor allem auf das Equipment an, um ein professionelles Ergebnis zu erzielen.
- Stoffscheren: Präzises Schneiden für saubere Ergebnisse
Eine gute Stoffschere ist essenziell, um den Stoff sauber zuzuschneiden. Normale Haushaltsscheren sind oft nicht scharf genug und fransen den Stoff aus. Besonders bei dicken Materialien wie Leder oder festem Leinen ist eine Stoffschere unersetzlich. - Möbeltacker: Unverzichtbar für die Befestigung
Der Möbeltacker ist das Herzstück jedes Neubezugsprojekts. Er wird verwendet, um den Stoff straff und gleichmäßig am Sesselgestell zu befestigen. Hierbei ist es wichtig, einen robusten Tacker zu wählen, der auch in harten Holzrahmen sicher verankern kann. Die Tackernadeln sollten nicht zu kurz sein, um einen festen Halt zu gewährleisten, aber auch nicht zu lang, um das Material nicht zu beschädigen. - Sprühkleber: Schaumstoff und Polstervlies fixieren
Sprühkleber ist ideal, um den Schaumstoff oder das Polstervlies auf der Sitzfläche oder Rückenlehne zu befestigen. Er sorgt für einen gleichmäßigen Halt, ohne dass der Schaumstoff verrutscht. Dies ist besonders bei abnehmbaren Polstern praktisch, da diese nicht dauerhaft mit dem Gestell verbunden werden sollen. - Polsterzubehör: Polstervlies und Polsterwatte
Neben den Schaumstoffen sorgen Polstervlies und Polsterwatte dafür, dass der Sessel angenehm weich bleibt und eine gleichmäßige Oberfläche entsteht. Watte wird oft auf stark beanspruchten Flächen wie Sitzflächen und Armlehnen aufgebracht, um den Komfort zu erhöhen. Wichtig ist, dass diese Materialien gleichmäßig und ohne Falten aufgebracht werden, da Unebenheiten später durch den Stoff fühlbar sein könnten. - Stoffborten: Elegante Verdeckung von Nähten und Klammern
Eine elegante Lösung, um Tackernadeln oder unschöne Nähte zu verbergen, ist die Verwendung von Stoffborten. Diese dekorativen Bänder werden über den Kanten angebracht und verleihen dem Sessel nicht nur ein sauberes Finish, sondern auch eine persönliche Note.
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7. Aufbereitung des Sesselrahmens: Frischer Glanz für das Fundament
Bevor du dich an den neuen Bezug machst, lohnt es sich, einen genauen Blick auf das Sesselgestell zu werfen. Viele Sessel, vor allem ältere Modelle, bestehen aus robusten Holzrahmen, die zwar in der Substanz noch stabil sind, aber im Laufe der Jahre optisch etwas gelitten haben. Die gute Nachricht: Mit ein paar einfachen Handgriffen kannst du den Holzrahmen wieder in neuem Glanz erstrahlen lassen.
7.1. Anschleifen: die Basis für einen sauberen Look
Der erste Schritt bei der Aufarbeitung des Gestells ist das Anschleifen. Auch wenn das nach einer recht staubigen und anstrengenden Aufgabe klingt, ist es tatsächlich entscheidend, um eine glatte und saubere Oberfläche zu erhalten. Vor allem, wenn das Holz bereits Kratzer, Verfärbungen oder Abnutzungen aufweist, hilft dir das Schleifen dabei, diese zu beseitigen.
- Welches Schleifpapier?: Für die grobe Arbeit empfiehlt sich Schleifpapier mit einer Körnung von etwa 80 bis 120. Damit entfernst du alte Lack- oder Farbschichten. Anschließend solltest du mit einer feineren Körnung (180 bis 240) nacharbeiten, um eine glatte Oberfläche zu erzielen.
- Maschine oder Handarbeit?: Ein elektrischer Schwingschleifer kann dir viel Arbeit abnehmen, vor allem bei größeren Flächen. Für die Ecken und Kanten solltest du jedoch per Hand schleifen, da du hier mit der Maschine schwer hinkommst.
Wichtig ist, dass du das Holz immer entlang der Maserung schleifst, um Kratzer zu vermeiden. Falls der Rahmen besonders filigran ist, etwa bei geschnitzten Elementen, kannst du feine Schleifpads oder Stahlwolle verwenden, um auch diese Stellen zu bearbeiten. Mehr dazu:
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7.2. Beizen: Den Holzton perfektionieren
Nach dem Schleifen kommt das Beizen, sofern du den natürlichen Look des Holzes betonen möchtest. Eine Beize sorgt nicht nur dafür, dass das Holz eine schöne, gleichmäßige Farbe bekommt, sondern hebt auch die natürliche Maserung hervor.
- Welche Beize passt?: Es gibt Beizen in verschiedenen Farbnuancen, von hellen Naturtönen bis zu sattem Dunkelbraun. Wähle die Farbe, die am besten zur restlichen Einrichtung passt oder die du dir für deinen Sessel wünschst.
- Die Technik: Trage die Beize mit einem weichen Pinsel oder Schwamm gleichmäßig auf. Lass sie für einige Minuten einwirken und wische überschüssiges Material mit einem sauberen Tuch ab. Achte darauf, gleichmäßig zu arbeiten, um Streifen oder Flecken zu vermeiden.
7.3. Lackieren oder Ölen: Schutz und Glanz für das Holz
Damit der Holzrahmen nicht nur schön aussieht, sondern auch gut geschützt ist, empfiehlt sich eine Schicht Lack oder Öl. Während Lack das Holz versiegelt und ihm einen glänzenden Look verleiht, bewahrt Öl die natürliche Optik und verleiht dem Holz einen warmen Schimmer.
- Lack: Lack bietet den besten Schutz gegen Kratzer und Feuchtigkeit. Besonders bei Sesseln, die regelmäßig benutzt werden, ist das eine gute Wahl. Wähle am besten einen Klarlack, der das Holz nicht verfärbt.
- Öl: Holzöl dringt tief in die Poren ein und schützt das Holz von innen. Es verleiht dem Rahmen einen edlen, matten Glanz und bewahrt die natürliche Haptik des Materials.
Lass den Rahmen nach dem Auftragen des Lacks oder Öls gut trocknen, bevor du den Sessel weiterbearbeitest.
8. Polsterung erneuern: der Weg zum perfekten Sitzkomfort
Nicht nur der äußere Bezug, auch die Polsterung deines Sessels spielt eine wesentliche Rolle für den Sitzkomfort. Mit der Zeit verliert der Schaumstoff oft seine Elastizität, und das Polster sackt durch. Bevor du den neuen Stoff aufziehst, lohnt es sich daher, die Polsterung zu erneuern. So schenkst du dem Sessel nicht nur ein frisches Aussehen, sondern auch ein neues „Innenleben“.
8.1. Schaumstoffe: Die richtige Wahl für lange Haltbarkeit
Beim Erneuern der Polsterung steht vor allem der Schaumstoff im Mittelpunkt. Dieser sollte so ausgewählt werden, dass er sowohl bequem ist als auch lange seine Form behält.
- Welchen Schaumstoff wählen?: Es gibt verschiedene Härtegrade und Dichten, die den Sitzkomfort beeinflussen. Für Sitzflächen empfiehlt sich ein festerer Schaumstoff mit einer hohen Dichte (z. B. RG 35 oder höher), da dieser länger seine Form behält und nicht so schnell durchgesessen ist. Für die Rückenlehne und Armlehnen kannst du weicheres Material verwenden.
- Wie viel Schaumstoff benötigst du?: Messe die Flächen des Sessels genau aus, die neu gepolstert werden sollen. Es ist ratsam, den Schaumstoff immer etwas größer zuzuschneiden, damit du ihn später genau anpassen kannst.
8.2. Schaumstoff zuschneiden und befestigen
Das Zuschneiden des Schaumstoffs erfolgt am besten mit einem scharfen Cuttermesser oder einem Elektromesser. Achte darauf, gleichmäßige und saubere Schnitte zu machen, um einen perfekten Sitz zu garantieren.
- Sprühkleber verwenden: Um den Schaumstoff auf dem Holzgestell zu fixieren, ist Sprühkleber ideal. Sprühe sowohl das Holz als auch den Schaumstoff leicht ein und drücke den Schaumstoff für einige Minuten an. So vermeidest du, dass er später verrutscht. Besonders bei abnehmbaren Polstern solltest du allerdings darauf achten, den Kleber nicht zu verwenden, da diese Polster flexibel bleiben müssen.
8.3. Polstervlies und Polsterwatte: Der Feinschliff für die Polsterung
Um das Polster perfekt zu vollenden und für eine glatte Oberfläche zu sorgen, empfiehlt sich die Verwendung von Polstervlies oder Polsterwatte. Diese Materialien kommen über den Schaumstoff und verhindern, dass sich der Bezugsstoff später abnutzt oder Falten wirft.
- Polstervlies befestigen: Polstervlies ist ein leichtes Material, das über den Schaumstoff gelegt wird, um Unebenheiten zu kaschieren. Es sorgt dafür, dass der Stoff nicht direkt auf dem Schaumstoff aufliegt, was den Abrieb minimiert. Am besten tackerst du das Polstervlies an der Unterseite des Sessels fest, um es in Position zu halten.
- Polsterwatte für mehr Komfort: Für Sitzflächen und Rückenlehnen bietet es sich an, zusätzlich Polsterwatte zu verwenden. Diese wird mit Sprühkleber auf den Schaumstoff geklebt und sorgt für zusätzlichen Komfort und eine weichere Sitzfläche. Wichtig ist, dass die Watte gleichmäßig und faltenfrei aufgebracht wird, da Falten später durch den Stoff spürbar wären.
8.4. Falten bei der Polsterwatte vermeiden
Um ein perfektes Ergebnis zu erzielen, ist es entscheidend, Falten bei der Polsterung zu vermeiden. Unebenheiten oder Falten im Polster würden nicht nur optisch stören, sondern könnten den Sitzkomfort beeinträchtigen. Hier ein paar Tipps, um dies zu verhindern:
- Gleichmäßiger Druck: Beim Aufkleben von Polsterwatte oder Vlies solltest du immer darauf achten, gleichmäßig zu arbeiten. Streiche das Material mit den Händen glatt, bevor du es fixierst.
- Überlappungen vermeiden: Wenn du mehrere Schichten verwendest, solltest du darauf achten, dass sich diese nicht überlappen. Schneide überstehende Ränder ab und achte darauf, dass jede Schicht bündig aufliegt.
9. Zusammengefasst
Das Erneuern eines Sessels, vom Gestell bis hin zur Polsterung, ist ein lohnenswertes Projekt für Heimwerker. Mit der richtigen Technik und den passenden Materialien kannst du nicht nur die Lebensdauer deines Sessels erheblich verlängern, sondern ihm auch einen frischen Look und verbesserten Sitzkomfort verleihen. Ob durch das Schleifen und Beizen des Rahmens oder das Anbringen neuer Polster, du gibst dem Möbelstück neues Leben – und das, ohne es vollständig zu ersetzen.
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