Wie Sie Ihren Wintergarten auch im Winter gemütlich nutzen können (ohne dabei arm zu werden)
Wer würde nicht gerne auch im Winter gemütlich im eigenen Garten sitzen und die Sonne genießen? Mit einem Wintergarten ist das möglich! Ein Wohnwintergarten ist ganzjährig nutzbar und kann auch bei kalten Temperaturen als extra Wohnraum dienen. Wie man den Wintergarten winterfit macht und was dabei beachtet werden muss, erfahren Sie hier.
1. Was muss beim Wintergarten im Winter beachtet werden?
Der Vorteil eines Wintergartens ist, dass er vom natürlichen Glashauseffekt profitiert. Die Sonnenstrahlen fallen durch die großflächigen Glasscheiben ein und die Wärme wird dann im Innenraum gehalten. Auf diese Weise heizt sich ein Wintergarten bei Sonnenschein quasi von selbst auf und Sie sparen sich Energiekosten.
Das Problem ist aber, dass das nur funktioniert, solange auch die Sonne scheint. An kalten, sonnenarmen Wintertagen sieht die Sache schon ganz anders aus. Da die Glaswände nur sehr schlecht isolieren, ist der Energieverbrauch sogar viel höher als in anderen Räumen. So kann es schon vorkommen, dass der Wintergarten die 3-4-fache Heizleistung anderer Räume benötigt, um warm zu werden. Mit einer guten Dämmung und der richtigen Heizung können die Heizkosten aber etwas gemildert werden.
2. Verglasung und Rahmen: die richtige Dämmung
Wenn der Wintergarten gedämmt werden soll, spielt vor allem die richtige Verglasung eine Rolle. Für Fensterscheiben gibt es unterschiedliche Kennwerte, wichtig sind für den Wintergarten aber vor allem der g-Wert und der U-Wert.
2.1. g-Wert:
Der g-Wert gibt an, wie viel Prozent der einfallenden Sonnenenergie als Energie ins Rauminnere gelangt. Je kleiner der g-Wert, desto weniger Energie wird durch die Scheibe gewonnen. Bei einem g-Wert von 0,3 gelangen beispielsweise 30% der Sonnenenergie von außen nach innen.
2.2. U-Wert:
Der U-Wert ist das Maß für die Wärmedurchlässigkeit. Er gibt an, wie viel Energie nach außen abgegeben wird und somit verloren geht. Ein niedriger U-Wert bedeutet auch einen geringen Wärmeverlust. Die Einheit ist W/m²K (Watt pro Quadratmeter und pro Kelvin).
Bei einer guten Wärmedämmung ist der g-Wert möglichst hoch, der u-Wert jedoch möglichst gering. Für den Wintergarten eignet sich deshalb am besten ein 2- oder 3-faches Isolierglas. Die Scheiben sind mit einem Umfassungsprofil miteinander verbunden und es entsteht ein Zwischenraum. Dieser Raum wird dann mit einem Edelgas-Luft-Gemisch gefüllt. Dadurch ist das Isolierglas dämmend und sehr energieeffizient, mit einem g-Wert von etwa 77% und einem U-Wert von 3,0 W/m²K.
Wärmeschutzverglasungen sind auf der raumseitigen Scheibe zudem mit einer Metalloxidschicht versehen und dämmen noch besser. Dadurch haben sie einen niedrigen U-Wert von etwa 1,0 W/m²K und einen g-Wert von 62%. Zum Vergleich: Einfachglas ist mit einem U-Wert von 5,8 W/m²K nicht für den Wohnwintergarten verwendbar, weil die Wärmedämmung zu gering ist.
2.3. Das Material für den Rahmen
Auch die Fensterrahmen müssen isolierend wirken. Dazu ist das Material der Verbindungselemente ausschlaggebend. Dazu eignen sich vor allem:
- Holz: Holz hat eine gute Wärmedämmung sorgt auch optisch für Gemütlichkeit. Leider ist es nicht sehr witterungsbeständig und benötigt alle vier Jahre einen neuen Schutzanstrich. Am besten kombinieren Sie es deshalb mit einer Aluminiumschale.
- Aluminium: Das Metall ist sehr wetterbeständig und hat ein sehr geringes Gewicht. Reine Aluminiumrahmen können gegen Wärmeverlust auch mit Kammern versehen oder ausgeschäumt werden.
- Kunststoff: Diese Variante ist zwar günstig, benötigt aber dennoch einen Kern aus Stahl oder Aluminium. Zudem isoliert Kunststoff nicht so gut wie Holz.
Die Dämmung allein macht den Wintergarten aber noch nicht warm. Wenn Sie sich im Winter länger dort aufhalten wollen, kommen Sie nicht umhin, ihn zusätzlich noch zu heizen.
3. Wie kann man den Wintergarten heizen?
Bei kalten Temperaturen muss der Wintergarten auf alle Fälle beheizt werden. Meistens wird der Wintergarten dabei einfach in ein bestehendes Heizungssystem integriert. Beachten Sie aber: Der Wintergarten muss wegen seiner Glaswände viel mehr beheizt werden als andere Räume. Das funktioniert aber nur, wenn der Heizkessel die höhere Leistung auch erbringen kann. Ist das nicht der Fall, muss er durch einen neuen, leistungsstärkeren Wärmeträger ersetzt werden.
3.1. Konvektionsheizung mit Strahlungsheizung kombinieren
Die Temperatur im Wintergarten wird vor allem von der Außentemperatur beeinflusst. Das Heizungssystem muss daher flexibel sein und schnell auf Temperaturschwankungen reagieren. Zieht man Betriebskosten und Wohlbefinden in Betracht, ergibt sich eine gute Lösung: eine Kombination aus Konvektionsheizung und Strahlungsheizung. Während die Konvektionsheizung die Raumluft erwärmt, gibt die Strahlungsheizung Wärme an umliegende Flächen und Personen ab.
Idealerweise wird die Konvektionsheizung an der kältesten Stelle, nämlich entlang der Glasflächen, eingebaut. Dadurch zieht es weniger von den Scheiben herab und die Fenster beschlagen auch nicht so leicht. Als Zusatzheizung kann eine Infrarotheizung gute Dienste leisten. Besonders wenn bestimmte Teilbereiche, wie eine Sitzgruppe, gezielt und ohne Zugluft beheizt werden sollen, ist sie ideal. Da sie keinen Staub aufwirbelt, ist sie sowohl für die Menschen als auch für die Pflanzen im Wintergarten wohltuend.
Die Infrarotheizung kann zwar die Hauptheizung unterstützen, als Alleinheizung ist sie jedoch eher ungeeignet, da sie im Dauerbetrieb deutlich teurer ist. Dasselbe gilt für eine Fußbodenheizung, die als Zusatzheizung in Wintergärten sehr beliebt ist. Weil sie jedoch sehr träge und nicht leistungsfähig genug ist, kann auch sie nicht als alleinige Heizung verwendet werden.
Im eigenen Wintergarten können Sie also auch bei kalten Temperaturen eine angenehme Atmosphäre kreieren. Wichtig ist, dass die Glasflächen und Rahmen eine gute Dämmung aufweisen. Wenn Sie die Konvektionsheizung mit einzelnen Infrarotstrahlern kombinieren, können Sie gewisse Teilgebiete gezielt beheizen und dort für angenehme Wärme sorgen. So lässt es sich selbst bei kalten Temperaturen zu Hause im Wintergarten entspannen.
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Siehe auch:
5. Wintergarten: Selber bauen, Sonnenschutz, Reinigung
5.1. Wintergarten richtig reinigen und pflegen
Ein Wintergarten ist nicht nur super praktisch, sondern auch ein toller Ort um sich zurückzuziehen, sich mit Freunden zu treffen oder eine Feier auszurichten. Außerdem kann ein Wintergarten Ihre Heizkosten senken und Sie können bares Geld sparen.
Wenn Sie einen Wintergarten haben und ihn gerne nutzen, sollten Sie ein paar Tipps zur Pflege einhalten. Schließlich wollen Sie ihn lange nutzen und nicht viel Geld in Reparaturen stecken. Oft führen nämlich nur mehrere Kleinigkeiten zu größeren Schäden, die sehr kostspielig werden können.
5.2. Sonnenschutz im Wintergarten
Ein Wintergarten erfreut durch Helligkeit und Weite. Große, offene Glasflächen, gerne auch in Richtung Himmel, zeichnen für diesen Effekt verantwortlich. Doch wo Licht ist, ist leider nicht immer auch Schatten. Die Flut an Sonnenenergie sorgt im Sommer für Verdruss, wenn die Temperatur im Wintergarten die 50 Grad-Marke anpeilt. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Wärme in erträglichen Grenzen zu halten. Wir listen diese auf und nennen Vor- und Nachteile.
5.3. Den Wintergarten selber bauen
Der Wintergarten ist ein Ort zum Wohlfühlen in jeder Jahreszeit.
Wintergärten sind sehr beliebt, um auch bei kälteren Temperaturen die Sonne optimal genießen zu können. Gleichzeitig dient der Wintergarten als Vergrößerung der Wohnung sowie als Erweiterung des Gartens mit Überdachung. Dieser Bereich ist nicht nur optisch ein Blickfang, sondern bietet auch im Innenraum interessante und individuelle Vorteile.