Alte Styroporplatten bzw. Styropor von der Decke entfernen

Die alten Styroporplatten unter der Decke sind dir schon lange ein Dorn im Auge? Mit einem großen Spachtel bewährt begibst du dich tatenfreudig an deren Abriss. Die alten Platten gehen zunächst runter wie nix. Doch dann stößt dein Arbeitsgerät auf vehementen Widerstand: die alten Klebestellen, an denen der Styropor befestigt worden ist. Ab da wird es kompliziert.

Styroporentfernung von der Decke

Vorbereitung der Arbeitsumgebung

Bevor du die Styroporplatten von der Decke entfernst, solltest du deine Arbeitsumgebung gründlich vorbereiten. Das klingt vielleicht nach einem unnötigen Aufwand, aber glaub mir, es macht den gesamten Prozess deutlich einfacher und vor allem sauberer. Zunächst einmal: Schließe Fenster und Türen, damit sich der Staub nicht in der ganzen Wohnung oder dem Haus verteilt. Styropor zerfällt leicht in feine Partikel, die schwer zu entfernen sind. Ein offenes Fenster kann dazu führen, dass der leichte Staub durch die Luft wirbelt und sich in angrenzenden Räumen niederlässt – das möchtest du definitiv vermeiden.

Schütze dich selbst! Gerade bei Arbeiten über Kopf kommt man schnell mit herunterfallenden Materialien in Kontakt. Eine Schutzbrille, eine Atemmaske und ein Schutzanzug sind keine Übertreibung. Der Staub aus Styropor kann sich in den Atemwegen und in den Augen absetzen, was zu Reizungen führt. Um deine Haare vor den feinen Partikeln zu schützen, empfiehlt sich eine Kopfbedeckung, etwa eine einfache Kappe oder ein Haarnetz.

Nicht zuletzt solltest du den Boden gründlich abdecken. Verwende dafür Malerplanen oder robustere Abdeckfolien, die du sicher fixierst, um ein Verrutschen zu verhindern. Herunterfallende Styroporstücke und Kleberreste können sonst den Boden beschädigen oder eine mühsame Reinigungsaktion nach sich ziehen. Mit einer gut vorbereiteten Umgebung hast du schon die halbe Arbeit getan und vermeidest unnötigen Stress am Ende des Tages.

Wenn dir der Heimwerkergott gnädig ist ...

Wenn du die Styropor Deckenplatten entfernen möchtest, löse mit dem Spachtel und einem Hammer erst einmal alle losen Styroporplatten von der Decke. Dann bleiben nur noch die Problemstellen übrig. Selbst wenn du alles Styropor weggekrazt hast, bleiben Kleckerplacken an der Decke zu sehen.

Styroporkleber haftet hartnäckig!

Dir stehen nun zwei Wege offen: Gründliche Kleber- und Styroporentfernung oder Abdecken bzw. Abhängen. Wir beginnen mit:

Die Kleberentfernung

Anleitung

Vorab: Das kann eine Sauarbeit werden. Aber:

Nicht jeder Styroporkleber ist gleich widerspentig!

Versuche zunächst, mit einem stabilen Spachtel unter den Kleber zu hebeln und die Placken bei geringstmöglicher Beschädigung der Decke zu lösen. Manchmal reicht es auch, den Kleber mit einem Föhn zu Leibe zu rücken. Erwärme die unlösbaren Stellen und hebele dann mit dem Spachtel nach.

Große Klebeflächen können mit einer Nagelwalze perforiert werden, so dass du gute Ansatzpunkte für den Spachtel hast.

Kleberentfernung mit einem Elektroschaber

Manchmal reichen Föhn und Spachtel nicht aus, der Kleber will sich einfach nicht lösen. Hier kommen Elektroschaber ins Spiel. Diese Geräte sind besonders effektiv, wenn der Kleber sehr hartnäckig ist oder die Styroporplatten stark verklebt sind. Sie ermöglichen es, auch festere Kleberrückstände zu lösen, ohne dass man zu viel Muskelkraft aufwenden muss.

Video: Kleberentfernung mit einem Elektroschaber

... geht recht schnell von der Hand:

Länge: 1 Minute

Youtube-Video

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Wenn es schwieriger wird

Eine weitere Option, die sich vor allem bei größeren Flächen lohnt, sind Schleifgeräte mit Staubabsaugung. Diese Geräte bieten nicht nur eine gleichmäßigere Bearbeitung der Oberfläche, sie sorgen auch dafür, dass der entstehende Feinstaub direkt abgesaugt wird. Das spart dir später Zeit bei der Reinigung und schützt gleichzeitig deine Gesundheit. Beachte dabei jedoch, dass die Schleifmittel schnell verschleißen können, besonders wenn der Kleber sehr stark ist. Es lohnt sich, vorab genügend Ersatzmaterial bereitzuhalten. Trage unbedingt eine hochwertige Schutzmaske, Schutzbrille und Schutzkleidung!

Eine Fräse arbeitet schneller und gründlicher, dafür wird meist auch die Decke in Mitleidenschaft gezogen. So eine Fräse kannst du dir im Baumarkt für wenig Geld ausleihen.

Chemieeinsatz

Oder du greifst zur Chemiekeule und sprühst (Blumenspritze!) die Klebeplacken mit Terpentinersatz ein, wartest ab, bis das Lösungsmittel den Kleber aufgeweicht hat, und schabst dann den Rest ab.

Je nach verwendetem Styroporkleber kann auch ein Tapetenablöser den Kleber soweit lösen, dass dieser nach dem Auftragen und Einwirken lassen mit einem Spachtel abgsechabt werden kann.

Im Baumarkt gibt es spezielle Lösungsmittel ins Spiel, die den Kleber aufweichen können. Allerdings solltest du sicherstellen, dass sie für den verwendeten Kleber geeignet sind. Wenn du den genauen Klebertyp nicht kennst, ist es ratsam, erst an einer unauffälligen Stelle zu testen.

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Alles runterhauen

Manchmal hilft auch das beste Lösungsmittel nicht weiter. In diesen Fällen bleibt oft nur der Griff zu Hammer und Meißel. Das klingt nach harter Arbeit, und das ist es auch. Der Kleber muss in solchen Fällen zusammen mit dem darunterliegenden Putz entfernt werden. Das bedeutet, dass du die betroffenen Stellen im Anschluss neu verputzen und streichen musst – ein nicht zu unterschätzender Mehraufwand. Überlege dir also gut, ob es nicht sinnvoller ist, den Kleber zu belassen und die Decke anders zu bearbeiten.

Wenn du nach dem Ablösen der Klebestellen das Gefühl hast, deine Decke ähnelt nun einer Kraterlandschaft, greifst du erneut zum Spachtel und füllst die Löcher mit ebensolchem. Am Ende noch einmal abschleifen und alles ist bereit für frische Farbe oder eine Verfliesung.

Gesammelte Tipps von Leserseite (ohne Garantie)

  • Mit einem Spaten (ja, so ein richtiger Spaten aus dem Garten!) an einer Ecke ansetzen und dann den Kleber bzw. die Styroporplatten großflächig runterschaben.
  • Druckluftschaber im Baumarkt ausleihen, damit geht der Kleber leicht runter und die Decke bleibt heile.
  • Kleber mehrfach (ca. 3-mal) mit Wasser mit etwas Spülmittel einsprühen, jeweils eine halbe Stunde einwirken lassen, dann geht der Kleber mit einem Tapetenschaber gut zu lösen.
  • Wir haben ein Tapetenentfernungsgerät, das mit Wasserdampf arbeitet, den Kleber gut lösen können.
  • Bei uns half nur Hammer und Meißel.

Kannst du einen Tipp ergänzen, Styroporkleber von der Decke (oder einer Wand) abzubekommen?

Vielen Dank für jeden Hinweise!

 

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Antwort 1
…..bei mir hat es mit einem Heißluft-Fön (kein Haarfön) prima geklappt; der Kleber wird leicht weich und lässt sich dann mit einem normalen Spachtel ganz leicht und rückstandslos von der Decke abschaben.

Leserumfrage: Was hat geklappt?

Wie hast du den Styroporkleber abbekommen?

Es wäre schön, wenn du nach Kleberentfernung kurz die von dir angewandte(n) erfolgreiche(n) Lösung(en) angibst:

 

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Die bisherigen Stimmen:

Nur mit einem Spachtel. 32 Stimmen
Decke abgehängt. 16 Stimmen
Kleber abgeschliffen. 13 Stimmen
Kleber mit Wasser & Spüli eingeweicht. 7 Stimmen
Fräse genutzt. 7 Stimmen
Kleber mit Föhn aufgeweicht. 7 Stimmen
Mit Elektroschaber. 5 Stimmen
Spezieller Entferner für Styroporkleber. 5 Stimmen
Hammer und Meißel mussten ran. 4 Stimmen
Mit Spaten. 4 Stimmen
Kleber mit Wasser eingeweicht. 4 Stimmen
Kleber mit Tapetenablöser aufgeweicht. 3 Stimmen
Mit Druckluftschaber. 3 Stimmen
Tapetenentfernungsgerät mit Wasserdampf. 1 Stimme
Kleber mit Terpentinersatz aufgeweicht. 1 Stimme
Vorher mit Nagelwalze perforiert. 0 Stimmen

Übrigens: Du kannst den Styropor auch an der Decke lassen und stattdessen:

Alternative 1: Gras über die Sache wachsen lassen

Wenn du ohnehin vorhast, eine Unterkonstruktion unter die Decke zu bringen, Rigips unterzuziehen oder mittels Verputz grobe Unebenheiten auszugleichen, kannst du auf das mühselige Entfernen der letzten Kleberplatten verzichten. Sicherlich die einfachste Lösung.

Beachte jedoch, dass das Überkleben der Styroporplatten die Deckenhöhe geringfügig reduziert. In Räumen mit niedrigen Decken könnte dies ein Problem darstellen. Zudem muss sichergestellt werden, dass die Deckenstruktur die zusätzliche Last tragen kann. Ein Statiker oder erfahrener Handwerker kann dir hier weiterhelfen.

Alternative 2: Decke abhängen

Mancher Altbau erreicht Höhen, die an christliche Gefilde gemahnen. Warum nicht die Gelegenheit nutzen und die Wärme unter der Decke in bewohnte Bereiche herunterholen? Eine Dämmung lässt sich gleich mit unter die abhängende Unterkonstruktion einarbeiten. Der Einsatz von Schaumstoffen ergänzt eine Schalldämmung. 

Entsorgung und Recycling

Die Entsorgung von Styropor ist ein zentraler Aspekt, den du nicht vernachlässigen solltest. Styropor kann in zwei Kategorien unterteilt werden: sauberes (reines) Styropor und verschmutztes Styropor, das Kleberreste oder Verunreinigungen enthält. Sauberes Styropor kann in der Regel günstig und umweltfreundlich recycelt werden. Unternehmen bieten hierfür spezielle Recycling-Services an. Verschmutztes Styropor hingegen muss oft als Sondermüll entsorgt werden, was die Kosten erhöhen kann.

Um die Entsorgungskosten zu minimieren, solltest du das Material platzsparend stapeln und eventuell sogar zerkleinern. Einige Entsorgungsunternehmen bieten Maschinen an, die das Styropor verdichten, sodass es weniger Platz im Container einnimmt. So zahlst du am Ende nicht für „Luft“, sondern nur für das tatsächliche Material. Wenn du die Möglichkeit hast, das Styropor zu recyceln, kannst du nicht nur Geld sparen, sondern auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Achte darauf, dass du die Styroporabfälle vor der Entsorgung korrekt sortierst, um zusätzliche Kosten zu vermeiden.

Wohin mit dem Styropor von der Decke?

Unbehandelte Styroporplatten sind Baumischabfall und müssen entsprechend auf einer Deponie bzw. Schadstoffsammelstelle entsorgt werden. Sie können auch in den Restmüll. Wenn die Platten aber mit Brandschutzmitteln behandelt sind, gehören sie in den Sondermüll.

Mehr zum Baumischabfall in diesem Beitrag:

Beitrag: Hemlock: Eigenschaften & Verwendung

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Gesundheitliche und umwelttechnische Bedenken

Ein oft unterschätztes Thema beim Entfernen von Styroporplatten sind die gesundheitlichen und umwelttechnischen Aspekte. Styropor enthält häufig Flammschutzmittel oder Fluorkohlenwasserstoffe, die bei unsachgemäßer Entsorgung die Umwelt belasten können. Daher ist es wichtig, sich schon vor Beginn der Arbeiten darüber zu informieren, welche Art von Styropor verbaut wurde. Besonders alte Platten können problematische Inhaltsstoffe enthalten, die nicht in den normalen Hausmüll gehören. Erkundige dich bei deiner lokalen Entsorgungsstelle, wie du die Materialien korrekt entsorgst. Einige Städte bieten spezielle Abholservices oder Sammelstellen für schadstoffbelastete Materialien an.

Auch für deine eigene Gesundheit solltest du Vorsichtsmaßnahmen treffen. Styropor zerfällt leicht in kleine Partikel, die als Mikroplastik in die Atemluft gelangen. Diese Partikel können die Lunge reizen oder sogar langfristige Schäden verursachen. Eine Atemschutzmaske ist daher unerlässlich. Achte darauf, eine Maske zu verwenden, die für feine Partikel geeignet ist (z. B. FFP2). Der Staubschutz dient nicht nur deiner Gesundheit, sondern schützt auch deine Atemwege vor den Kleberdämpfen, die beim Erhitzen des Klebers mit einer Heißluftpistole entstehen können.

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter arbeitet seit seinem Studium im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Das Bauen-und-Heimwerken-Projekt entstand aus einer Dachdämmungs-CD-ROM, die Peter zusammen mit mehreren Mitstreitern Anfang der 2000er in eine Heimwerker-Seite umwandelte. Als Hausbesitzer, Gartenbetreiber und leidenschaftlicher Holzwerber bereitet es ihm viel Freude, über Heimwerkerprojekte zu recherchieren, Experten zu befragen und sich eine möglichst einfache und anschauliche Umsetzung der Sachverhalte und How-Tos zu überlegen.

https://www.bauen-und-heimwerken.de

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