Die alten Styroporplatten unter der Decke sind dir schon lange ein Dorn im Auge? Mit einem großen Spachtel bewährt begibst du dich tatenfreudig an deren Abriss. Die alten Platten gehen zunächst runter wie nix. Doch dann stößt dein Arbeitsgerät auf vehementen Widerstand: die alten Klebestellen, an denen der Styropor befestigt worden ist. Ab da wird es kompliziert.
1. Wenn dir der Heimwerkergott gnädig ist ...
Wenn du die Styropor Deckenplatten entfernen möchtest, löse mit dem Spachtel und einem Hammer erst einmal alle losen Styroporplatten von der Decke. Dann bleiben nur noch die Problemstellen übrig. Selbst wenn du alles Styropor weggekrazt hast, bleiben Kleckerplacken an der Decke zu sehen.
Styroporkleber haftet hartnäckig!
Dir stehen nun zwei Wege offen: Gründliche Kleberentfernung oder Abdecken bzw. Abhängen.
2. Die Kleberentfernung
2.1. Anleitung
Vorab: Das kann eine Sauarbeit werden. Aber:
Nicht jeder Styroporkleber ist gleich widerspentig!
Versuche zunächst, mit einem stabilen Spachtel unter den Kleber zu hebeln und die Placken bei geringstmöglicher Beschädigung der Decke zu lösen. Manchmal reicht es auch, den Kleber mit einem Föhn zu Leibe zu rücken. Erwärme die unlösbaren Stellen und hebele dann mit dem Spachtel nach.
Große Klebeflächen können mit einer Nagelwalze perforiert werden, so dass du gute Ansatzpunkte für den Spachtel hast.
Wollen die festsitzenden Stellen partout nicht runter, kannst du mechanisch weiterarbeiten und holst den Rundschleifer (trage unbedingt eine hochwertige Schutzmaske, Schutzbrille und Schutzkleidung!) raus oder du greifst zur Chemiekeule und sprühst (Blumenspritze!) die Klebeplacken mit Terpentinersatz ein, wartest ab, bis das Lösungsmittel den Kleber aufgeweicht hat, und schabst dann den Rest ab.
Eine Fräse arbeitet schneller und gründlicher, dafür wird meist auch die Decke in Mitleidenschaft gezogen. So eine Fräse kannst du dir im Baumarkt für wenig Geld ausleihen.
Wenn du nach dem Ablösen der Klebestellen das Gefühl hast, deine Decke ähnelt nun einer Kraterlandschaft, greifst du erneut zum Spachtel und füllst die Löcher mit ebensolchem. Am Ende noch einmal abschleifen und alles ist bereit für frische Farbe oder eine Verfliesung.
Video: Kleberentfernung mit einem Elektroschaber
2.2. Video Kleberentfernung mit einem Elektroschaber
... geht recht schnell von der Hand:
Länge: 1 Minute
2.3. Gesammelte Tipps von Leserseite (ohne Garantie)
- Mit einem Spaten (ja, so ein richtiger Spaten aus dem Garten!) an einer Ecke ansetzen und dann den Kleber bzw. die Styroporplatten großflächig runterschaben.
- Druckluftschaber im Baumarkt ausleihen, damit geht der Kleber leicht runter und die Decke bleibt heile.
- Kleber mehrfach (ca. 3-mal) mit Wasser mit etwas Spülmittel einsprühen, jeweils eine halbe Stunde einwirken lassen, dann geht der Kleber mit einem Tapetenschaber gut zu lösen.
- Wir haben ein Tapetenentfernungsgerät, das mit Wasserdampf arbeitet, den Kleber gut lösen können.
- Bei uns half nur Hammer und Meißel.
Kannst du einen Tipp ergänzen, Styroporkleber von der Decke (oder einer Wand) abzubekommen?
Vielen Dank für jeden Hinweise!
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Antwort 1
…..bei mir hat es mit einem Heißluft-Fön (kein Haarfön) prima geklappt; der Kleber wird leicht weich und lässt sich dann mit einem normalen Spachtel ganz leicht und rückstandslos von der Decke abschaben.
2.4. Passende Angebote
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3. Gras über die Sache wachsen lassen
Wenn du ohnehin vorhast, eine Unterkonstruktion unter die Decke zu bringen, Rigips unterzuziehen oder mittels Verputz grobe Unebenheiten auszugleichen, kannst du auf das mühselige Entfernen der letzten Kleberplatten verzichten. Sicherlich die einfachste Lösung.
4. Decke abhängen
Mancher Altbau erreicht Höhen, die an christliche Gefilde gemahnen. Warum nicht die Gelegenheit nutzen und die Wärme unter der Decke in bewohnte Bereiche herunterholen? Eine Dämmung lässt sich gleich mit unter die abhängende Unterkonstruktion einarbeiten. Der Einsatz von Schaumstoffen ergänzt eine Schalldämmung.
5. Wohin mit dem Styropor von der Decke?
Unbehandelte Styroporplatten sind Baumischabfall und müssen entsprechend auf einer Deponie bzw. Schadstoffsammelstelle entsorgt werden. Sie können auch in den Restmüll. Wenn die Platten aber mit Brandschutzmitteln behandelt sind, gehören sie in den Sondermüll.
Mehr zum Baumischabfall in diesem Beitrag:
Baumischabfall – Was ist das und was darf rein?
Bei jeder größeren Renovierung und auf jeder Baustelle fallen erhebliche Mengen Schutt an, die nicht mehr in der schwarzen Tonne beseitigt werden können bzw. dürfen. Bei der Entsorgung gilt es dann einige Dinge zu beachten, besonders wenn es um die Unterscheidung zwischen Bauschutt und Baumischabfall geht.
Wir erklären dir in diesem Artikel, was Baumischabfall ist, was in diesen rein darf und wie du bei der Entsorgung eine Menge Geld sparen und sogar Geld verdienen kannst. Mit Download.
6. Leserumfrage: Was hat geklappt?
Wie hast du den Styroporkleber abbekommen?
Es wäre schön, wenn du nach Kleberentfernung kurz die von dir angewandte(n) erfolgreiche(n) Lösung(en) angibst:
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Nur mit einem Spachtel. | 30 Stimmen |
Decke abgehängt. | 14 Stimmen |
Kleber abgeschliffen. | 12 Stimmen |
Kleber mit Wasser & Spüli eingeweicht. | 7 Stimmen |
Fräse genutzt. | 7 Stimmen |
Kleber mit Föhn aufgeweicht. | 6 Stimmen |
Spezieller Entferner für Styroporkleber. | 5 Stimmen |
Mit Elektroschaber. | 5 Stimmen |
Kleber mit Wasser eingeweicht. | 4 Stimmen |
Mit Spaten. | 4 Stimmen |
Hammer und Meißel mussten ran. | 4 Stimmen |
Kleber mit Tapetenablöser aufgeweicht. | 3 Stimmen |
Mit Druckluftschaber. | 3 Stimmen |
Kleber mit Terpentinersatz aufgeweicht. | 1 Stimme |
Tapetenentfernungsgerät mit Wasserdampf. | 1 Stimme |
Vorher mit Nagelwalze perforiert. | 0 Stimmen |
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