Feuchte Wand: Bewährte Tipps zum Trocknen von feuchten Wänden

Feuchtigkeit in den Wänden kann ganz schön lästig sein. Es gehört ohne Frage zu den Dingen, die Hausbesitzer am meisten ärgern. Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, um gegen dieses Ärgernis vorzugehen und so die Bildung von Salpeter oder gar Schimmel zu vermeiden. Beides kann Folgen für die Gesundheit haben. Ganz zu schweigen von schwerwiegenden Schäden am Mauerwerk.

Im besten Fall wird bereits bei der Planung des Hauses darauf geachtet, dass das Risiko von Feuchtigkeit gering ist. In einigen Fällen ist das jedoch nicht möglich, da beispielsweise ein Niedrigenergiehaus relativ anfällig für Feuchtigkeit ist. Allerdings nur dann, wenn es nicht regelmäßig gelüftet wird. Das eigene Verhalten spielt also weiterhin eine Rolle.

Ist die Feuchtigkeit einmal in das Mauerwerk eingezogen, sollte diese schnellstmöglich wieder vertrieben werden. Schauen wir uns an, wie die Mauerwerkstrocknung gelingen kann.

Kellergewölbe
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Eine kurze Frage vorab:

Was hat bei dir nicht funktioniert?

Welche der folgenden Maßnahmen hast du bereits OHNE ERFOLG bei deiner feuchten Wand ausprobiert?

 

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Die bisherigen Stimmen:

Mehrfach am Tag Stoßlüften. 40 Stimmen
Die Wohnräume stets über 15 °C warmhalten. 26 Stimmen
Möbel von der Wand abgerückt. 22 Stimmen
Elektrischen Luftentfeuchter aufgestellt. 21 Stimmen
Richtiges Lüften nach Duschen, Baden und Kochen. 16 Stimmen
Luftentfeuchter-Granulat aufgestellt. 15 Stimmen
Außenabdichtung der Wand. 12 Stimmen
Innenabdichtung der Wand. 9 Stimmen
Rohrbruch beseitigt. 8 Stimmen
Defekte Dichtung in der Dusche/Badewanne getauscht. 8 Stimmen
Trocknung mit Heizstabtechnik. 8 Stimmen
Die Wand mit Bohrungsverfahren (und Chemie) trocken gelegt. 6 Stimmen
Draußen Drainage verlegt. 6 Stimmen
Wasserleck in Wohnung darüber beseitigt. 5 Stimmen
Defekte Dichtung an Balkon/Terrassentür/Fenster getauscht. 5 Stimmen
Trocknung mit Infrarotplatten. 4 Stimmen
Elektrophysikalisches Verfahren. 2 Stimmen
Sperrschicht in die Wand eingebracht. 1 Stimme
Rammverfahren. 1 Stimme

Punkt 1

1. Ursache feststellen

Die Ursache der Feuchtigkeit sollte direkt am Anfang geklärt werden. In einigen Fällen steckt eine einfache Ursache dahinter, die sich ohne großes Einwirken beseitigen lässt.

Eine Trocknung ist also nicht immer notwendig, sollte aber im Normalfall in Betracht gezogen werden, um das Mauerwerk möglichst lange zu erhalten.

Bei plötzlich auftretender Feuchte könnte eine defekte Dichtung in der Dusche bzw. in der Badewanne oder sogar ein Rohrbruch in der Wand dahinterstecken. Feuchte Flecken an der Decke oder Schimmel am Übergang von Wand und Decke könnten von Wasserlecks in der Wohnung darüber verursacht sein. So etwas muss vor der Trocknung identifiziert werden.

Wer die Ursache kennt, kann auch entsprechende Maßnahmen treffen. Da es zahlreiche Verfahren zur Mauerwerkstrocknung gibt, gilt es ein geeignetes Verfahren auszusuchen.

Punkt 2

2. Feuchtigkeit messen

Um die Situation besser einzuschätzen, kann es helfen, die vorliegende Feuchtigkeit zu messen. Das ist mit einem Hygrometer möglich. Allerdings schneiden nicht alle Hygrometer bezüglich der Messgenauigkeit gut ab. Viele Modelle mit Zeiger liefern ein ungenaues Ergebnis. Es ist daher besser, digitale Geräte zu nutzen, da diese eine präzisere Einschätzung ermöglichen. Des Weiteren sollten die Geräte immer kalibriert sein und es ist ratsam, sie vor dem Messen kurz akklimatisieren zu lassen. Wer sich der Aufgabe nicht gewachsen fühlt, sollte dafür einen Fachmann beauftragen. Fachmännische Feuchtigkeitsmessungen sind zwar manchmal etwas übergründlich, liefern aber dafür ein eindeutiges Ergebnis.

 Punkt 3

3. Tipps gegen feuchte Wände durch menschliches Fehlverhalten

Oftmals werden Wände feucht, weil sich die Bewohner des Hauses bzw. der Wohnung falsch verhalten. Solche Fehler können leicht abgestellt werden. Beispiele

  • Nach dem Duschen, Baden und Kochen richtig (Stoß-)lüften
Beitrag: Badezimmer richtig lüften

Badezimmer richtig lüften - nach dem Duschen, im Winter, Schimmelschutz 

Viele, insbesondere kleine Badezimmer erinnern nach der heißen Dusche an eine Dampfsauna. Das heiße Wasser verteilt sich wie ein feiner Nebel im Raum. Das wäre kein Problem, wenn sich die Feuchtigkeit nicht auf die Wände absetzen würde und damit den überall vorhandenen Schimmelsporen einen wachstumsfördernden Nährboden böte. Doch keine Angst: Bei Beherzigung einiger Lüftungstipps braucht niemand die Schimmelbildung in Wohnung oder Haus zu fürchten.

Richtig Lüften mit und ohne Fenster ► Feuchtigkeit schnell nach draußen befördern ► ohne Wärme zu verschwenden ► Schimmelbildung vorbeugen ► Tipps für Sommer und Winter

Hier weiterlesen

  • Mehrfaches Stoßlüften von 8 bis 10 Minuten statt Fenster den ganzen Tag „auf Kipp“.
  • Wäsche nur dort trocknen, wo die Feuchtigkeit abtransportiert wird. Meiden Sie das Trocknen in kleinen, unbeheizten, gar nicht oder kaum belüfteten Räumen. Im Sommer am besten draußen.
  • Die Raum- und Wandtemperatur sollte auch bei unbenutzter Wohnung nicht unter 15 ° Celsius sinken, da kalte Wände Schimmelfeuchte fördern. Es reicht nicht, einmal am Tag die ausgekühlten Räumlichkeiten kurz aufzuheizen, denn dann wird nur kurz deren Luft warm. Das Mauerwerk bleibt, vor allem in der Tiefe, kalt.
  • Vor allem im Keller sollten Möbel nicht direkt an der Wand stehen. Lassen Sie stets einen Hinterlüftungsabstand frei.
  • Bei feuchten Räumen können Sie Luftentfeucher-Granulate aufstellen oder, bei größerer Feuchtigkeit, einen elektrischen Luftentfeuchter nutzen. Aktuelle Angebote:


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Punkt 4

4. Drainagesystem, Dichtung & Horizontalsperre

Wenn die Wände unterhalb des Balkons oder einer Terrasse feucht sind, kann dies an einer defekten Dichtung von der Feuchtigkeitsabfuhr des Balkons liegen. Auch Fenster haben feuchtigkeitsabführende Dichtungen, Feuchte um diese herum könnte ebenfalls mit spröder Dichtung zu tun haben.

Bevor eine feuchte Wand wieder getrocknet wird, sollte als Erstes verhindert werden, dass neue Feuchtigkeit in die Wand einzieht. Dazu kann eine Sperrschicht in die Wand gegen aufsteigende Feuchte eingebracht werden.

Wenn dies möglich ist, sollte bei feuchten Kellerwänden von außen eine Drainage verlegt und die Wand von außen abgedichtet werden. Sehr anschaulich zeigt diesen Prozess das folgende Video:

Länge: 8 Minuten

Nicht übereilt tätig werden

Bevor Sie größere und damit kostpieligere Maßnahmen veranlassen oder selber beginnen, sollten Sie diese mit einem Fachmann (Bautechniker, Architekt oder einem Bauingenieur) besprochen werden. Zudem muss als Mieter stets mit dem Vermieter Rücksprache genommen werden.

Punkt 5

5. Trocknen durch Heizen

In einigen Fällen kann die richtige Heizmethode beim Trocknen helfen. Oft wird Heizen jedoch nur unterstützend zu anderen Methoden genutzt. Es ist meist nicht möglich, eine Mauerwerkstrocknung nur mit Hilfe von Heizgeräten durchzuführen.

 Ein bewährtes Verfahren ist die Trocknung mit Heizstabtechnik. Sie wird oft genutzt, um vor einer dauerhaften Mauertrocknung das Mauerwerk vorzutrocknen. Alternativ können auch Infrarotplatten vor die Wand gehängt werden. Heizmethoden werden zudem sowohl bei der Sanierung als auch Renovierung von Gebäuden verwendet. Sie können die Trocknung stark beschleunigen und lassen sich mit einigen Verfahren kombinieren.

Punkt 6

6. Horizontale und Vertikale Verfahren zur Mauertrocknung

Neben dem unten beschriebenen elektrophysikalischem Verfahren gibt es noch weitere Maßnahmen, wie ein Experte die Mauer trocken legt. Diese seien hier kurz aufgelistet:

  • Außenabdichtung und Innenabdichtung: Die Mauer wird freigelegt und mit Dichtschlamm, Grundierung, Bitumendickbeschichtung, Noppenbahn, Filtervlies und/oder Sperrputz gegen Feuchtigkeit immunisiert.
  • Bohrungsverfahren (auch für den Heimwerker durchführbar): In die Mauer werden in festgelegtem Abstand Löcher gebohrt und Chemie eingespritzt, welche die Wand abdichtet. Dies kann auch unter Druck erfologen und heißt dann „Druckinjektion“.
  • Rammverfahren: Bei älteren Häusern wird zur Vermeidung vom Aufstieg der Feuchte ein keilförmig zulaufendes Chromstahlblech mit viel Druck in die Lagerfuge getrieben.

Punkt 7

7. Elektrophysikalisches Verfahren (z. B. Drymat Systeme) nutzen

Bei Drymat handelt es sich um zum Patent angemeldete Systeme zur Beseitigung von Feuchtigkeit im Mauerwerk. Die Systeme ermöglichen eine hohe Kostenersparnis und basieren auf dem Prinzip elektrophysikalische Mauertrocknung. In Deutschland ist das Thema umstritten, auch hier im Forum auf bauen-und-heimwerken.de. Allerdings gab es bereits einige erfolgreiche Großaufträge, die mit Drymat durchgeführt wurden. Des Weiteren gibt es eine Ö-Norm, welche die Anforderungen regelt.

Neben Drymat gibt es noch weitere Verfahren zur Mauerwerkstrocknung. Allerdings sollte man wissen, welche zu einem bestimmten Zweck am ehesten geeignet sind. Bei Drymat Systemen spielt das meist keine Rolle. Das System kann in fast allen Fällen angewendet werden und zwar unabhängig vom vorliegenden Mauerwerk und der Intensität der Feuchtigkeit.

 Punkt 8

8. Leserumfrage: Was hat wirklich geholfen?

Was hat bei dir geholfen, die feuchte Wand wieder trocken zu bekommen?

Welche der aufgeführten Maßnahme(n) hat beim Loswerden der Feuchte geholfen?

 

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Punkt 9

9. Weiterlesen

Wenn es an den Kellerwänden rieselt und bröckelt oder sich gar eine verdächtige Schimmel-Schicht über das Gestein legt, ist es höchste Zeit zu handeln. Im folgenden SWR-Beitrag finden sich fachkundige Tipps für die ersten Schritte, um feuchte Keller wieder abzudichten.

Länge: 7 Minuten

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9.1. Warum Schimmel an Wänden gefährlich ist und wie Sie ihn beseitigen

Schimmelpilze in Wohnräumen sind gleich aus einer ganzen Reihe an Gründen gefährlich. So belasten die Pilze nicht nur die Gesundheit der Bewohner, sondern schädigen gleichzeitig auch die Bausubstanz. Da vor allem feuchte Wände und Decken das Wachstum begünstigen, sollte man Wasserschäden schnellstmöglich beseitigen. Doch was ist eigentlich zu tun, wenn bereits ein Befall durch Schimmel vorliegt?

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9.2. Bautrocknung Neubau: Tipps & Empfehlungen für eine rasche Entfeuchtung

Der Bau von Gebäuden geht mit zahlreichen Besonderheiten einher. Diese sollten Sie kennen, wenn Sie schon bald in Ihre eigenen vier Wände einziehen möchten. Neben Bauwissen rund um das zu verarbeitende Material, die Statik und ähnliches gilt es, das Material richtig zu trocknen. Schließlich dient zur Herstellung von Estrich, Zement und Co. Wasser als Grundsubstanz. Sie macht den Baustoff schmierfähig sowie bereit zur Verarbeitung. Doch nur wenn der Baustoff auf Temperatur gehalten wird, kann das enthaltene Wasser nach der Verarbeitung des Baustoffes wieder entweichen. Dies führt dazu, dass aus einem klebrigen Beton eine feste, stabile Masse wird.

Wir geben Tipps, wie Sie Ihren Neubau so schnell wie möglich trocken kriegen.

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Geschrieben von

Bauen-und-Heimwerken.de
Bauen und Heimwerken

Bauen-und-Heimwerken.de Team

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