Nicht erst, wenn es brennt – Wohngebäudeversicherung ist bedeutsam
Es muss unterschieden werden zwischen dem Wert einer Immobilie und der Höhe des Schadens, welcher infolge eines Brandes oder anderer Lädierung am Wohnhaus passieren könnte. Der umfassende Schutz eines Gebäudes ist nur durch eine ausreichend hohe Wohngebäudeversicherung gegeben. Doch wie versichert man sich richtig, um im Fall der Fälle nicht doch leer auszugehen?
1. Genügt der Basistarif?
Versicherungen haben ihren Preis, deshalb wird jeder Hausbesitzer darauf achten, nicht überversichert zu sein. Man sollte jedoch nicht vergessen, dass der Wert der eigenen Immobilie durch Sanierung, An- und Umbau über die Jahre stetig ansteigt. Wer es dann versäumt, seine Wohngebäudeversicherung auf aktuellen Stand bringen zu lassen und gegebenenfalls aufzustocken, rutscht schnell in eine Zone der Unterversicherung. Im Schadensfall klafft ein Fehlbetrag zwischen der Versicherungsleistung und der benötigten Summe einer Sanierung, eines Abrisses oder Neubaus des Eigenheims. Um das zu vermeiden, sollte man jährlich seine Police mit dem tatsächlichen Wert abgleichen. Es ist ratsam, folgende Aspekte zu prüfen:
2. Was beinhaltet meine Police überhaupt?
Wer eine Immobilie kauft, übernimmt in vielen Fällen die Wohngebäudeversicherung seines Vorgängers. Das ist einfach, birgt allerdings die Gefahr, dass man im Zuge der Kaufaktivitäten später versäumt nachzuschauen, wofür genau die Versicherung die jährlichen Beiträge abbucht. Da in den vergangenen Jahren Naturerscheinungen wie Starkregen, Hagel und Stürme verstärkt auftraten, sollten also diese Schadensarten unbedingt auf den neuesten Stand gebracht werden. Stehen hohe Bäume auf dem Grundstück, welche umstürzen und Schaden anrichten könnten? Und: Welche Hotelkosten übernimmt die Versicherung im Falle einer Evakuierung oder wer zahlt bei einem Mietausfall?
3. Wonach richtet sich die Höhe der Versicherungssummen?
Die Grundregel ist einfach: Wie hoch wären die Kosten, wenn das vorhandene Haus abgerissen und neu aufgebaut werden müsste? Dazu wird vom Gesamtverband der Versicherer, kurz GDV und dem Statistischen Bundesamt für jedes Jahr ein Indexwert ermittelt, an dem sich die Versicherungsunternehmen orientieren. Dieser Wert wird aus dem Erfahrungsschatz des jeweiligen Vorjahres ermittelt und spiegelt die derzeitige Situation bezüglich aller vorgefallenen Schadensregulierungen wider. Die Berechnungsgrundlage der eigenen Wohngebäudeversicherung basiert auf dem Neuwert einer Immobilie und dem daraus resultierenden Zeitwert – zuzüglich der stattfindenden Wertschöpfung durch Sanierung oder Erweiterungen des Hauses.
4. Minimum oder Maximum?
Den Richtwert für die Höhe der Versicherungssumme in den jeweiligen Schadenskategorien bildet besagter Index, allerdings gibt es hier zahlreiche Variationen hinsichtlich gewünschter Optionen. Leistungen im Standardbereich sollten elementare Schäden, also Sturm ab einer Windstärke acht, Schneedruck oder auch Hagel und Starkregen ausreichend berücksichtigen. Hier spielen auch lokale Besonderheiten eine Rolle. Für Eigentümer von Wohngebäuden in Gebieten mit häufigen Überschwemmungen werden die Beiträge höher ausfallen als für Hausbesitzer in weniger betroffenen Gegenden. Dennoch sollte hier nicht an der falschen Stelle gespart werden. Es ist weiterhin zu überdenken, ob auch etwaige Wasserschäden, die durch Mieter in deren Wohnung auftreten können, besser durch die Haftpflichtversicherung der Bewohner abzudecken sind.
5. Auf Vollständigkeit achten
Es ist unabdingbar, sich auch darum zu kümmern, außerhalb des Hauses gelegene Garagen und Nebengebäude in den Versicherungsvertrag aufzunehmen, damit diese nicht unversichert bleiben. Auch Markisen, die Wärmepumpe oder die vollbiologische Kleinkläranlage sollten aufgenommen werden. Wer einen Neubau errichtet, benötigt ebenfalls eine Wohngebäudeversicherung für den bereits errichteten Rohbau. Änderungen sollten zeitnah gemeldet werden, damit diese in die Police aufgenommen werden.
6. Eine unerlässliche Sicherheit für Eigentümer
Wer also im Schadensfall ausreichend abgedeckt sein will, sollte sich die möglichen Risiken bewusst machen und sich nach einer eingehenden Beratung für die passende Wohngebäudeversicherung entscheiden.
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Antwort 1
Herzlichen Dank für diesen bereichernden Artikel :)))))
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