Bitte vorab lesen
Laminat verlegen: Checkliste und Vorbereitungen
Bevor Sie mit der Verlegung Ihres Laminatbodens (-> zur eigentlichen Laminat Verlegeanleitung) beginnen, sollten Sie sich ein wenig Zeit nehmen und sich über grundlegende Punkte einige Gedanken machen. Wir haben hierfür eine Checkliste erstellt.

Kurz zusammengefasst
- Vorbereitung des Raumes: Alte Bodenbeläge entfernen, Untergrund reinigen und auf Feuchtigkeit prüfen.
- Materialien und Werkzeuge: Laminat, Unterlage, Verlegewerkzeug, Abstandskeile.
- Verlegung: Unterlage verlegen, Laminat schwimmend verlegen, Dehnungsfugen einhalten.
- Nachbereitung: Boden reinigen, Übergangsprofile anbringen.
Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.
1. Checkliste Laminat verlegen
1.1. Grundbedingungen zum Verlegen
- Wir haben dazu für Sie eine Checkliste erstellt, die nach unserer Meinung alle wichtigen Vorüberlegungen beinhaltet.
- Laminat ist in erster Linie für die schwimmende Verlegung konzipiert. Sollten Sie dennoch das Laminat vollflächig verleimen wollen, erkundigen Sie sich beim Holzhändler, welches Laminat geeignet ist und welcher Kleber zum Einsatz kommt. Ansonsten gelten die gleichen Bedingungen an den Untergrund wie bei der Verklebung von Parkett (siehe "Parkett verlegen ")
- Der Untergrund muss eben, trocken und fest sein. Da Laminat recht dünn ist, übertragen sich Unebenheiten relativ schnell, sodass gegebenenfalls mit Ausgleichsmasse nachgebessert werden muss. In Neubauten sollte generell der Estrich auf Feuchtigkeit mit einem CM-Messgerät untersucht werden. Um das Risiko weiter aufsteigender Feuchte zu minimieren, sollte eine mindestens 2 mm dicke PE-Folie auf dem Estrich verlegt werden, wobei darauf zu achten ist, dass Folienbahnen mindestens 30 cm überlappen und am Fußbodenrand so viel Folie stehen bleibt, dass noch ein Stück Folie an der Wand hinter der abschließenden Sockelleiste stehen bleibt. Nur so ist gewährleistet, dass keine Feuchtigkeit über den Fußbodenrand in den Laminatboden eindringen kann.
- Niemals "normales" Laminat im Bad oder Keller verwenden, da die Umgebung zu feucht ist. Hierfür gibt es spezielle Laminate.
- Laminatverlegung auf Fußbodenheizung ist grundsätzlich möglich, jedoch muss das Laminat ausdrücklich für die Verlegung auf Fußbodenheizung geeignet sein. Geeignet sind jedoch nur Warmwassersysteme. Auf elektrischer Fußbodenheizung sollte nicht verlegt werden. Bei neuen Heizestrichen ist vom Heizungsbauer ein Auf-und Abheizprotokoll zu erstellen. Bevor dieses Protokoll erstellt wird, muss der Fußboden eine Zeit lang liegen.(Zement-Estriche mindestens 25 Tage, Anhydrit-Estrich mindestens 15 Tage) Nach dem Protokoll muss eine CM-Messung des Estrichs gemacht werden, um den Feuchtigkeitsgehalt zu ermitteln. Dabei dürfen Zement-Estriche max. 1,8 CM % und Anhydrit-Estrich max. 0,3 CM % Feuchte haben. Bei Fußbodenheizung sollte grundsätzlich eine PE-Folie verlegt werden (wie oben beschrieben), die Verlegetemperatur des Estrichs sollte an der Oberfläche ca. 18° C und die relative Luftfeuchtigkeit unter 70 % betragen. Nach dem Verlegen muss die Oberflächentemperatur 3 Tage konstant bei ca. 18° C bleiben, danach in den folgenden 3 Tagen sollte die Temperatur schrittweise auf Bedarfstemperatur erhöht werden.
- Grundsätzlich sollte die Raumtemperatur während der Verlegung bei ca. 18 °C liegen und die relative Luftfeuchtigkeit unter 70 %.
- Wenn Sie das Laminat auswählen, bedenken Sie, in welchem Bereich Sie das Laminat einsetzen wollen. Das Laminat kann dann mit der entsprechenden Beanspruchungsgruppe ausgewählt werden(siehe "Laminatboden ")
- Machen Sie ein genaues Aufmaß von den Räumen, in denen der Fußboden verlegt werden soll. Wenn Sie im wilden Verband legen (siehe"Verlegemuster "), müssen Sie auf die berechnete Grundfläche in m² ca. 5-10 % als Verschnitt draufrechnen. Sprechen Sie mit Ihrem Holzhändler ab, dass ungeöffnete Pakete zurückgebracht werden dürfen.
- Die Pakete sollten ca. zwei Tage ungeöffnet in dem Raum liegen, wo der Fußboden verlegt werden soll, damit sich das Laminat an das Raumklima anpassen kann.
- Denken Sie an die entsprechende Trittschalldämmung und gegebenenfalls an Sockelleisten als Wandabschluss. Ebenso müssen Übergangs-, Ausgleichs- und Abschlussprofile gekauft werden
1.2. Was bei der Verlegung zu beachten ist
- Neben den Materialien, müssen alle wichtigen Werkzeuge vorhanden sein. Dazu zählt: Bleistift, Zollstock, Hammer (mindestens 800Gramm), Zugeisen, geigneter Schlagklotz (wenn nötig), Akkuschrauber, Bohrmaschine, Kapp- und Gehrungssäge, Handsäge(Fuchsschwanz), Keile, Stichsäge.
- Entfernen Sie alte Bodenbeläge und reinigen Sie den Untergrund gründlich.
- Überprüfen Sie den Raum auf Schimmel oder Feuchtigkeit.
- Die Verlegerichtung (siehe " Verlegemuster ") muss festgelegt werden.
Die wichtigste Regel besagt, dass die Verlegerichtung sich nach der Hauptlichtquelle im Raum richten muss, d.h. die Verlegerichtung sollte sich längst des einfallenden Lichtes bewegen. Ein Ausnahme bilden Räume, die lang und schmal sind, wie z.B. Flure. Hier ist die Verlegerichtung immer in Längsrichtung des Raumes. - Bei einer Verlegebreite und Länge von über 10 Meter sollte eine Dehnungsfuge in Form eines Bewegungsfugenprofils eingefügt werden.(siehe auch die Verlegeanleitung des Herstellers) Die Bewegungsfugenprofile gibt es in Form von Übergangs- Abschluß- und Ausgleichsprofil. Bestehen die Profile aus einem Basisprofil und einer Deckschiene, muss das Basisprofil vor dem Verlegen des Laminatbodens auf dem Untergrund befestigt werden.
- Im Bereich von Türöffnungen sollten ebenfalls Übergangsschienen verwendet werden, wobei die Schiene so gesetzt werden sollte, dass sie sich bei geschlossener Tür genau unter dem Türlatt befindet.
- Ganz wichtig ist, dass mindestens 10 mm Abstand zur Wand eingehalten wird, damit der Fußboden sich entsprechend der jahreszeitlich wechselnen Raumklimabedingungen bewegen kann. Wird zu wenig Luft zur Wand gelassen, wird das sich ausdehnende Laminat an die Wände stoßen und schließlich sich in der Mitte des Raumes anheben. Verwenden Sie Distanzkeile zur Gewährleistung der Dehnungsfuge.
- Auch zu Heizungsrohren und Türzargen sollte 10 mm Luft gelassen werden.
- Bei den Türzargen, wenn es nicht gerade eine Stahlzarge ist, hat man noch die Möglichkeit, die Zarge in Höhe des neuen Fußbodens mit einer scharfen Handsäge einzuschneiden, damit das Laminat unter der Zarge läuft.
- Bevor die erste Bahn gelegt wird, sollte der Raum auf Winkeligkeit überprüft werden. Ist der Raum nicht im Winkel, wird die letzte Bahn entlang der Wand schräg zu schneiden sein.
Auf jeden sollte die erste, gerade Bahn an der Wand gelegt werden, die am stärksten im Focus der Betrachtung steht. - Verwenden Sie Schutzausrüstung wie Knieschoner und ggf. eine Schutzbrille.
1.3. Ergänzung von Leserseite
Kannst du einen Punkt zu unserer Checkliste ergänzen?
Vielen Dank für jeden Hinweis!
Weiter geht es mit der eigentlichen Laminat Verlegeanleitung:
2. Laminat und Parkett leimen und verlegen
2.1. Verlegeanleitung: Laminat und Parkett leimen und verlegen
Gab es vor wenigen Jahren nur Laminate, die verleimt werden mussten, und die somit sehr aufwendig in der Verlegung waren, so gibt es heute Klicklaminate, die man nur noch zusammenstecken muss und die somit sehr schnell zu verlegen sind.
In diesem Anwendungsbeispiel wird gezeigt, wie man Laminat oder auch Fertigparkett verleimt und verlegt. Klicklaminate bzw. Klickparkett sind analog zu verlegen, man spart sich das jeweilige Verkleben.