Wand streichen – was braucht man?
Im Verlauf der Zeit verändert sich die Wandfarbe bedingt durch die Sonne, Gerüche und Staubpartikel in der Raumluft. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Farbe hin und wieder zu erneuern. Damit der Wandanstrich gelingt und optisch ansprechend aussieht, sind eine gute Vorbereitung und das richtige Werkzeug entscheidend.
1. Untergrund sorgfältig überprüfen
Für ein gutes Farbergebnis zuerst den Untergrund überprüfen und bei Bedarf ausbessern. Er muss sowohl trocken als auch staub- und fettfrei sein, da Farbe nur auf einem sauberen Untergrund hält. Beim sorgfältigen Reinigen der Wände darauf achten, ob sich ein kreidiger oder sandiger Abrieb auf dem Putztuch zeigt. Falls dies der Fall ist, eine Grundierung auftragen. Maßgeblich sind auch die tragfähigen Eigenschaften des Untergrundes, sodass die bisherige Wandfarbe in der Lage ist, den neuen Farbanstrich aufzunehmen.
Grundsätzlich haben Putz und Rigips nur eine einschränkte Aufnahmefähigkeit. Als Lösung bietet sich das Vorbereiten mit Tiefgrund an, welcher in die lose Farbschicht eindringt und eine feste Schicht bildet. Alte Farbe mit einer weichen Bürste und viel Wasser entfernen, danach die Wände hinlänglich austrocknen lassen. Wenn eine Tapete vorhanden ist, muss diese fest genug mit der Wand verbunden sein. Ansonsten kann es passieren, dass sie nach dem Streichen abfällt oder stellenweise aufplatzt.
Bei allen Tätigkeiten am besten eine Arbeitskleidung als Schutz tragen, um Verschmutzungen an der eigenen Kleidung zu vermeiden.
Was wirst du tun: Maler bestellen oder selber streichen?
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Selber streichen | 29 Stimmen |
Maler beauftragen | 24 Stimmen |
2. Umgebung und Wand für den Anstrich vorbereiten
- Im Idealfall das Zimmer vor dem Streichen komplett leer räumen, um Farbspritzer zu verhindern. Wenn das nicht geht, die verbliebenen Möbel und sonstigen Gegenstände in der Mitte des Raumes aufbauen.
- Anschließend großzügig mit Folie abdecken und sie gut befestigen.
- Danach den Boden vollständig abdecken, dafür am besten Malervlies verwenden.
- Die Wand muss vor dem Anstreichen frei von Löchern und Rissen sein, ebenso wie von Dübeln, Nägeln und Schrauben. Sie lassen sich mit einer Kombizange oder einem Schraubendreher entfernen.
- Im Anschluss die dadurch entstandenen Unebenheiten in den Wänden ausbessern, andernfalls sind sie nach dem Anstrich sichtbar. Löcher, Risse und unebene Bereiche mit Fugen- oder Spachtelmasse ausbessern.
- Vor dem Abnehmen der Steckdosen und Lichtschalter den Strom am Sicherungskasten komplett abstellen. Eventuell vorhandene Wandlampen ebenfalls abhängen.
- Als Nächstes die Fußleisten, Fensterbänke und Türrahmen mit einem Kreppband abkleben. Dafür müssen alle Untergründe sauber sein, sonst haftet das Kreppband nicht.
3. Eine adäquate Farbe aussuchen
Für die meisten Wände eignet sich am besten eine Dispersionsfarbe, welche einfach aufzutragen und leicht zu mischen ist. Sie lässt sich gut überstreichen, wenn es wieder erforderlich ist.
In feuchten Räumen wie dem Badezimmer und der Küche besser eine abwischbare und wasserfeste Latexfarbe auswählen.
Wer großen Wert auf ein gesundes Raumklima legt, für den ist umweltfreundliche Leimfarbe oder Silikatfarbe genau richtig. Sie lässt sich vor einem Neuanstrich gut abwaschen.
Bei strukturierten Wänden haben sich Mineralfarben als passend bewährt. Brillante Effekte lassen sich stellenweise mit Lackfarben erzielen, zum Beispiel bei den Fußleisten, Fensterbänken und Türrahmen. Allerdings verschließt Lack die Poren in der Wand, dazu haben die Produkte einen starken Geruch nach Chemikalien. Des Weiteren den Farbton entweder dem Rest der Einrichtung anpassen oder diesen ganz bewusst als Kontrast einsetzen. Neutrale und warme Farbtöne erschaffen eine Atmosphäre zum Wohlfühlen. Dagegen dienen leuchtende Farben als Blickfang bei der Wandgestaltung, unter anderem:
- Himmelblau
- Apfelgrün
- Pink
Sie passen gut zu modernen Möbeln mit einem puren Design.
4. Ausreichende Menge an Farbe für die Wand kaufen
Vor dem Einkauf der Farbe ist zu berechnen, wie viel von dem Produkt gebraucht wird. Bei der Kalkulation der Menge spielen mehrere Faktoren eine ausschlaggebende Rolle. Dazu gehört die Größe der Fläche, die Beschaffenheit des Untergrundes und die Qualität des Produktes. Deswegen im Vorfeld die Fläche genau ausmessen und sich anschließend an den Angaben auf dem Farbeimer orientieren. Bei rauen Untergründen besser mit etwas mehr Farbe rechnen. Darüber hinaus ist bei dunklen Farbtönen in der Regel ein zweimaliges Streichen notwendig. Wer sich bezüglich der Menge unsicher ist, kann sich entweder im Baumarkt oder Fachmarkt für Farben beraten lassen.
5. Die richtigen Werkzeuge für Malerarbeiten besorgen
Damit der Wandanstrich optimal gelingt, stellen diverse Werkzeuge eine unverzichtbare Voraussetzung dar. Dazu gehört eine Farbrolle mit einem Abstreifgitter für den Farbeimer, um einen gleichmäßigen Farbauftrag zu erhalten. Die Größe der verwendeten Rolle ist von der Größe und Zugänglichkeit der jeweiligen Wandfläche abhängig. Für unzugängliche Bereiche hinter dem Heizkörper sowie bei schrägen Ecken haben sich Rollen mit einem geringen Durchmesser bewährt, die dazu noch über einen längeren Stiel verfügen. Mit einer Teleskopstange lassen sich sogar die Decken und hohe Wände ohne Leiter gut erreichen.
Darüber hinaus stehen gesonderte Rollen für den flüssigen Übergang zwischen den Wänden und der Decke sowie für die Ecken zur Auswahl. Bei den Rollen besser keine billigen Produkte aus Plüsch oder Vestan verwenden, da damit das Ergebnis nicht überzeugend wirkt. Besser geeignet sind Farbwalzen aus Polyamid oder Polyacryl, die mit einem guten Farbauftrag punkten. Wenn das Budget für den Wandanstrich ausreichend hoch ist, auf Rollen aus Lammfell zurückgreifen. Sie sind zwar teurer im Anschaffungspreis, aber dafür liefern sie das beste Streichergebnis. Für kleinere und besonders schwer zugängliche Stellen bieten sich Pinsel an, die es in vielen verschiedenen Ausführungen gibt.
6. Angemessener Umgang mit den Farbrollen
Die verwendete Rolle vor dem ersten Anstrich immer ausreichend anfeuchten. Erst dadurch öffnen sich die Fasern, damit die Farbe leichter und besser aufgenommen wird. Wer zwischen dem Streichen kurze Pausen macht, darf die Pinsel und Rollen mit der Farbe nicht austrocknen lassen. Um das beständige Reinigen zwischen den diversen Arbeitsgängen zu umgehen, das feuchte Arbeitswerkzeug entweder mit Haushaltsfolie umwickeln oder in eine Plastiktüte packen. Ansonsten ist nach dem Ende der Arbeit eine direkte Reinigung der Pinsel und Rollen erforderlich, um das Antrocknen der Farbreste zu unterbinden.
Bei der Dispersionsfarbe reicht das Abwaschen mit lauwarmem Wasser komplett aus. Bei anderen Farben ist der Einsatz von Terpentin angebracht.
7. Richtiges Vorgehen beim Wandanstrich
- Grundsätzlich zuerst die Zimmerdecke streichen und danach sind die Wände an der Reihe.
- Stets mit dem Lichteinfall weg vom Fenster aus arbeiten und diesem folgen.
- Am Anfang die Kanten mit einem Pinsel oder einer kleinen Rolle akkurat streichen.
- Erst dann folgt mit der großen Rolle der flächige Anstrich der ganzen Wände.
Wenn es möglich ist, die ganze Decke und die Wandflächen in einem einzigen Arbeitsgang streichen und zu lange Pausen vermeiden. Sonst kann es passieren, dass sich nach dem Trocken sichtbare Ansätze zeigen. Nicht zu viel Farbe auf einmal benutzen, sondern die Rolle gründlich am Gitter abstreichen, bis keine Flüssigkeit mehr tropft.
Eine fundierte Anleitung findet sich in folgendem Artikel:
Beitrag: Wie Sie Ihre Wand "wie vom Maler" streichen – auch mit Streifen
Wie Sie Ihre Wand "wie vom Maler" streichen – auch mit Streifen
Wollen Sie etwas Farbe in Ihr Leben bringen, reicht es oftmals schon, die Veränderung in den eigenen vier Wänden zu (ver-)suchen. Farbige Wände machen ein Zuhause oftmals so richtig gemütlich. Ob man sich dabei für eine neue Tapete mit spezieller Musterung oder für eine einfache Wandfarbe entscheidet, bleibt einem selbst überlassen. Wer sich für das Streichen entscheidet und verhindern möchte, dass ungewollte Flecken oder Farbwechsel zu sehen sind oder gar die alte Farbe durchschimmert, sollte die folgenden 4-Schritte gehen.
Mit Anleitung zum Auftragen von Rand-Streifen in einer anderen Farbe. Kinderleicht!
Wer für die Arbeiten eine professionelle Hilfe sucht, findet im Internet garantiert einen Malerbetrieb in der Nähe.
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9. Fazit
Dank der genannten Aspekte lässt sich jede Wand perfekt streichen. Dazu zählen vor allem die richtige Vorgehensweise sowie qualitativ hochwertige Farbprodukte und Werkzeuge.
10. Weiterlesen
Wie Sie Ihre Wand "wie vom Maler" streichen – auch mit Streifen
Wollen Sie etwas Farbe in Ihr Leben bringen, reicht es oftmals schon, die Veränderung in den eigenen vier Wänden zu (ver-)suchen. Farbige Wände machen ein Zuhause oftmals so richtig gemütlich. Ob man sich dabei für eine neue Tapete mit spezieller Musterung oder für eine einfache Wandfarbe entscheidet, bleibt einem selbst überlassen. Wer sich für das Streichen entscheidet und verhindern möchte, dass ungewollte Flecken oder Farbwechsel zu sehen sind oder gar die alte Farbe durchschimmert, sollte die folgenden 4-Schritte gehen.
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Tapezieren oder streichen: Die richtige Wahl treffen
Mit der Frage „tapezieren oder streichen?“ sind viele Leute beschäftigt, die eine neue Wohnung oder ein neues Haus beziehen. Die Antwort darauf ist nicht immer eindeutig und von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig. Neben allen objektiven Kriterien ist es darüber hinaus auch immer eine Frage des persönlichen Geschmacks, welcher Variante der Vorzug gegeben wird. Wir haben das Thema ein wenig näher analysiert und versucht, die wichtigsten Fragen zu beantworten.
► Alle Argumente in der Kurzübersicht ► Vorteile vom Streichen ► Vorteile vom Tapezieren ► Die jeweiligen Nachteile ► Exakter Kostenvergleich ► Leserumfrage ► Zahlreiche Tipps und Anleitungen
Wie lange muss Wandfarbe trocknen?
Wie lange muss Wandfarbe trocknen?
Rike fragt:
Hi,
wie lange muss Wandfarbe trocknen, bevor ich mit anderen Farben Streifen darüber malen kann? Ich will das Zimmer mit Streifentechnik verschönern und will natürlich nicht, dass die Farben ineinander verlaufen.
Tausend Dankeschön
Rike
Die Antworten lauten wie folgt: