Wollen Sie etwas Farbe in Ihr Leben bringen, reicht es oftmals schon, die Veränderung in den eigenen vier Wänden zu (ver-)suchen. Farbige Wände machen ein Zuhause oftmals so richtig gemütlich. Ob man sich dabei für eine neue Tapete mit spezieller Musterung oder für eine einfache Wandfarbe entscheidet, bleibt einem selbst überlassen. Wer sich für das Streichen entscheidet und verhindern möchte, dass ungewollte Flecken oder Farbwechsel zu sehen sind oder gar die alte Farbe durchschimmert, sollte die folgenden 4-Schritte gehen.
Mit Anleitung zum Auftragen von Rand-Streifen in einer anderen Farbe. Kinderleicht!
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Wir haben eine Kurzfassung unseres Artikels zum Ausdruck zusammengestellt. Diese können Sie bequem mit "auf die Baustelle" nehmen:
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Alles eingekauft?
1. Die Farbe einkaufen
Egal wie gut die Vorbehandlung der Wände nun erledigt wurde, geht man jetzt mit der Farbe falsch um, kann es auch wieder unschön enden. Schon beim Kauf der Farbe sollte keinesfalls zu billigen Angeboten gegriffen werden. Das rächt sich meist beim Auftragen. Hier am falschen Ende sparen, wird sich nicht auszahlen. So sollten immer Farben und Lacke einer Qualitäts-Marke ausgewählt werden, damit am besten schon die erste Lage Farbe an der Wand überzeugt.
Mit der richtigen Farbe lassen sich nämlich gleich mehrere Arbeitsschritte und unnötigen Ärger beim Streichen verhindern. Auf die Deckkraft kommt es bei der Farbe an. Zum Beispiel dann, wenn vorher die Wand dunkelrot, grün oder orange war und nun wieder weiß gestrichen werden soll.
Wer sich viele Arbeitsgänge und vor allem Ärger ersparen möchte, benötigt ein Weiß, was auch richtig deckt. Bei der Farbe sind zwar die Anstricheigenschaften wie zum Beispiel die Deckkraft oder das Aussehen schon recht wichtig. Es kommt aber auch darauf an, wie sich die Farbe verarbeiten lässt. So sollte sie sich beispielsweise auf der Farbwalze gut verteilen und auch das Reinigen der Farbwalze sollte leicht möglich sein.
Die Deckkraft ist geraden bei weißer Farbe von Bedeutung. Eine gute weiße Wandfarbe sieht meist nach dem ersten Anstrich am besten aus. Durch den zweiten Anstrich könnte die Farbe Schlieren bilden und die Struktur gröber werden.
2. Abkleben
Zunächst sollten Sie wie vom Streichen gewohnt alle Kanten und Fußleisten abkleben und den Fußboden bzw. Möbelstücke mit Plane abdecken.
3. Wand vorbereiten
Wenn Sie die Farbe direkt auf sandenden Kalkputz oder anderen problematischen Untergründen auftragen wollen: Vor dem Streichen sollten die Wände dann mit Tiefengrund bearbeitet werden. Tiefengrund wird verwendet, um die Saugfähigkeit der Untergrundflächen zu begrenzen, beziehungsweise Unterschiede bei verschiedenen Untergründen auszugleichen. Tiefengrund verhindert also, dass bestimmte Stellen der Wand mehr Farbe aufnehmen als andere oder Farbpigmente sich lösen. Zudem dient es der Befestigung der Untergrundfläche.
Muss die alte Farbe runter?
3.1. Tipp
Man kann testen, ob alte Farbe abblättert, indem man ruckartig einen Streifen Klebeband von der Wand abzieht. Wenn dann Teile der Farbe am Klebeband hängen bleiben, muss erst die Fläche komplett abgewaschen (siehe Beitrag: Alte Farbe entfernen) und dann die Wand mit Tiefengrund vorbehandelt werden.
Wenn noch Kalkfarbe an den Wänden ist
Auch alte Kalkfarbe kann problematisch werden. Wenn man sich nicht sicher ist, ob es sich um solche Farbe handelt, kann man das daran erkennen, indem man mit dem Daumen fest an der Oberfläche reibt. Wenn dabei die Haut weiß wird, muss man den Putz vor dem Streichen am besten mit einer Wurzelbürste abwaschen und danach ebenfalls mit dem Tiefengrund behandeln.
Alte Leimfarbe muss ebenfalls vorab entfernt werden. Zudem darf kein Staub mehr auf der Wand sein.
4. Umrühren
Danach sollten Sie die Wandfarbe gut umrühren. Gerade bei dunklen Farbtönen setzen sich Farbpigmente am Boden des Eimers ab.
Immer gut abrollen, damit die Farbe auf der Rolle gleichmäßig verteilt wird!
5. Streichen
Das eigentliche Streichen geht am Ende recht schnell von der Hand.
Tipps vom Profi
- Wichtig: Streichen Sie die Rolle/den Pinsel nach dem Eintauchen gut aus, um "Nasen" durch Farbtropfen zu verhindern.
- Streichen Sie die Bahnen immer mit Überlappungen und von „nass“ in „nass“, damit die Farbe ineinander verläuft.
- Große Wandflächen sollten Sie im besten Fall mit einer anderen Person streichen, da Sie so schneller sind. Häufigster Grund für sichtbare Streifen ist nämlich, dass man zwischen den einzelnen Bahnen zu lange braucht, und eine Bahn bereits angetrocknet ist, sobald man die andere beginnt.
5.1. Beginnen Sie mit dem Streichen am Rand
Ganz außen verwenden Sie einen (Heizkörper-)Pinsel, danach können Sie (nur bei Bedarf) den Rand mit einer weichen Lammfellrolle erweitern.
Problem: Ränder sind "satter"
Die meisten Menschen verwenden für das Auftragen an Ränder einen Pinsel, da man so präziser arbeiten kann. Jedoch nimmt der Pinsel, im Gegensatz zu einer Rolle mehr Farbe auf. Falls sich also nach dem Trocknen der Farbe, die Ränder deutlich von der restlichen Wand abheben, liegt das einfach daran, dass an dieser Stelle mehr Farbe benutzt wurde. Ihre Lösung dafür: die Ränder zuerst mit dem Pinsel bemalen, anschließend die überschüssige Farbe mit einer Rolle abrollen, sodass überall die gleiche Farbmenge herrscht.
Profitipp: Exakte Ränder
Wenn Sie einen genauen Randabschluss mit dem Pinsel erreichen wollen, lassen Sie beim ersten Farbauftrag mit dem Pinsel zunächst einen kleinen Abstand zum Rand. Gleich danach können Sie mit dem Pinsel ganz bis zum Rand streichen. Dies geht nun wesentlich exakter, da der Pinsel auf der ersten Farbschicht sanft gleiten kann.
5.2. Dann die große Wand streichen
Die große Wandfläche malern Sie dann satt mit der Rolle. So gehen Sie vor:
- Gehen Sie abschnittsweise vor.
- Tragen Sie zunächst 3–4 Bahnen mit der Rolle von oben nach unten auf.
- Arbeiten Sie vom Lichteinfall des Fenstes weg, so behindern Sie sich nicht mit ihrem eigenen Schatten.
- Verteilen Sie die Farbe dann "kreuzweise" mit der Rolle, ohne neue Farbe aufzunehmen.
- Am Ende dann noch einmal "senkrecht verschlichten", meint: noch einmal von oben nach unten gleichmäßig die Farbe ausrollern.
Tipp vom Profi: Arbeiten Sie auch an der Wand mit der Rolle auf einer Teleskopstange. Das ist bequemer, zügiger und Sie können den Farbauftrag durch den Abstand besser beurteilen.
Mit der richtigen Technik gelingen Streifen auch auf unebenen Wänden - wie mit dem Messer gezogen
5.3. Wie Sie "Wände mit Rand" streichen
Es geht ganz einfach, eine "Wand mit Rand" zu streichen. Gehen Sie wie folgt vor:
- Streichen Sie zunächst den Rand mit einem Pinsel und einer Lammfellrolle.
- Warten Sie ab, bis der Rand getrocknet ist.
- Zeichnen Sie mit Zollstock und Bleistift an mehreren Stellen die genaue Randbreite ein.
- Nun kleben Sie den Rand mit Malerband an der gemessenen Kante ab (auf dem Rand).
- Profitipp für einen scharfen Farbrand: Nun noch einmal das Klebeband "außen" (also nicht auf der Randseite) mit der Randfarbe "versiegeln", sprich über das Klebeband rüberstreichen. Danach müssen Sie noch einmal warten, bis diese Farbe getrocknet ist.
- Nun die "Innenfarbe" zunächst am Klebeband mit einer kleinen Rolle aufbringen.
- Danach großflächig mit der Rolle wie oben beschrieben die Wandfarbe auftragen.
- Fertig? Dann das Rand-Klebeband abziehen, solange die Wandfarbe noch feucht ist.
5.4. Wenn dunkle Töne an die Wand sollen
Wenn es jetzt um das Auftragen von Farbe geht, sollte man für dunkle Töne lieber eine Rollwalze mit längerem und weichem Flor wählen. Diese sollte immer mit ausreichend Farbe belegt werden. Dann sollte man sie so an der Wand ansetzen, dass die Walze in Streifen der noch nicht getrockneten Farbe hinein malt.
Diese Technik wird als "Nass-in-nass" bezeichnet. So kann man die Kanten vermeiden, die gerne bei schrägem Lichteinfall sichtbar werden. Weil man mit der Hand an der Rolle in der Bewegung an verschiedenen Höhen der Wand einen unterschiedlichen Druck ausübt, empfiehlt es sich, eine Teleskopstange zu benutzen. Dadurch werden die Bewegungen gleichmäßiger. Wenn man es schafft, ohne Pause eine Fläche fertigt zu bekommen, kann man dadurch sichtbare Ansätze an der Wand vermeiden.
6. War alles verständlich?
War diese Anleitung "Streichen mit Rand" verständlich?
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Die bisherigen Stimmen:
Eher nein, manches ist unklar geblieben. | 86 Stimmen |
Ja, problemlos. | 57 Stimmen |
Ja, es war aber nicht ganz einfach zu verstehen. | 38 Stimmen |
Was ist unklar bzw. unverständlich gewesen?
Vielen Dank für jeden Hinweis!
7. Videos "Wände mit Rand streichen"
Das folgende Video zeigt das Vorgehen mit dem Rand anschaulich:
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Hier wäre noch ein alternatives, sehr gutes Video:
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Neue Farbe – neues Zimmer
8. Nach dem Streichen alles richtig machen
8.1. Die Wand
Das Klebeband sollte man vorsichtig entfernen, solange die Farbe noch nicht trocken ist, ansonsten ziehen Sie unabsichtlich einen Teil der Farbe mit ab und es entstehen unsaubere Übergänge.
Durch Stoßlüften mit Fenstern und Türen trocknet die Farbe dann schneller. Nur wenn es draußen zu kalt oder feucht ist, lassen Sie diese am besten geschlossen.
Falls Ihnen das Ergebnis noch nicht ausreicht, können Sie ein zweites Mal drüber streichen, allerdings erst, wenn die Erste bereits trocken ist. Denn:
Im feuchten Zustand erkennt man nicht, wie viel Farbe sich tatsächlich schon auf der Wand befindet und ob die Flecken auch im Trockenen noch sichtbar sind.
Fazit: Solange Sie diese Tipps beachten, sollten Ihre Wände keine Streifen vorweisen und chico wie vom Maler glänzen. Also: losgelegt! Sorgen Sie für ein bunteres Zuhause, ohne Bedenken! Weitere Tipps finden Sie in der Kategorie Wandgestaltung.
8.2. Werkzeug reinigen
- In kurzen Arbeitspausen kann die Farbrolle einfach auf dem Deckel des Farbeimers abgelegt werden.
- Bei längeren Pausen sollten Rolle und Pinsel in einer Plastiktüte verstaut werden, die möglichst luftdicht verschlossen wird.
8.3. Arbeitsende und Farbe übrig?
- Reinigen Sie den Deckelrand von Farbresten und gießen Sie etwas Wasser auf den Farbrest (so vermeiden Sie eine Hautbildung der Farbe). Am Ende verschließen Sie den Deckel dicht und können zusätzlich den Rand mit einem Klebeband luftdicht "versiegeln".
- Alle Streichwerkzeuge am Ende gründlich mit Wasser auswaschen.
9. Kurzfassung zum Ausdruck
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10. Ergänzung oder Frage von dir?
Gibt es eine Frage zum Beitrag, etwas zu ergänzen oder vielleicht sogar zu korrigieren?
Fehlt etwas im Beitrag? ... Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet. Vielen Dank!
11. Mehr zum Thema "Wand streichen"
Tapezieren oder streichen: Die richtige Wahl treffen
Mit der Frage „tapezieren oder streichen?“ sind viele Leute beschäftigt, die eine neue Wohnung oder ein neues Haus beziehen. Die Antwort darauf ist nicht immer eindeutig und von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig. Neben allen objektiven Kriterien ist es darüber hinaus auch immer eine Frage des persönlichen Geschmacks, welcher Variante der Vorzug gegeben wird. Wir haben das Thema ein wenig näher analysiert und versucht, die wichtigsten Fragen zu beantworten.
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Wie lange muss Wandfarbe trocknen?
Wie lange muss Wandfarbe trocknen?
Rike fragt:
Hi,
wie lange muss Wandfarbe trocknen, bevor ich mit anderen Farben Streifen darüber malen kann? Ich will das Zimmer mit Streifentechnik verschönern und will natürlich nicht, dass die Farben ineinander verlaufen.
Tausend Dankeschön
Rike
Die Antworten lauten wie folgt:
Malerarbeiten selbst gemacht – oder lieber vom Fachmann?
Die Wand oder Decke selbst zu streichen, liegt im Trend. Das Ergebnis ist allerdings manchmal nicht so professionell wie bei einem Maler. Der schafft außerdem den Quadratmeter in nur 5 bis 6 Minuten und verbraucht ganze 150 ml Farbe dafür. Schafft das ein DIY-Fan auch, oder ist es vorteilhafter, eine Malerfirma zu beauftragen?
In diesem Artikel geben wir dir einen umfassenden Überblick über die Vor- und Nachteile beider Optionen, um dir bei dieser Entscheidung zu helfen. Zudem beantworten wir die häufigsten Fragen rund um das Thema Maler und streichen.
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Wer in seiner Wohnung oder in seinen Geschäftsräumlichkeiten schon einmal selbst ausgemalt hat, der weiß, dass die Kalkulation der richtigen Menge an Farbe eine hohe Kunst ist, die sich nur durch jede Menge Routine vollständig erlernen lässt. Deswegen bleibt den meisten etwas Farbe übrig, die gemeinsam mit den leeren Eimern und dem verwendeten Malerwerkzeug entsorgt werden muss. Die Frage, die sich dabei stellt: Kann das in den Hausmüll oder handelt es sich bei den einzelnen Utensilien um Sondermüll?
Wand in Streifen streichen Anleitung
Wand in Streifen streichen: Profi-Anleitung und Tipps für perfekte Ergebnisse
Streifen sind ein ebenso vielfältiges wie zeitloses Designkonzept, das jedem Raum eine besondere Wirkung verschafft. Egal ob du dein Wohnzimmer aufpeppen oder deinem Schlafzimmer einen neuen Look verpassen möchtest – mit Streifen an der Wand bringst du frischen Wind in deine vier Wände. Doch aufgepasst, der Weg zum perfekten Streifenmuster erfordert nicht nur ein ruhiges Händchen, sondern auch eine gute Vorbereitung und die richtigen Techniken. Von der Wahl der Farben bis hin zum präzisen Abkleben der Streifen – hier erfährst du alles, was du wissen musst, um dein Zuhause in ein echtes Schmuckstück zu verwandeln. Lass uns gemeinsam die Ärmel hochkrempeln und den Pinsel schwingen!