Dampfsperre, Dampfbremse oder Klimamembran?
Thomas fragt:
Wir sind gerade bei uns im Haus dabei, ein kleines Appartement auszubauen. Haben vor kurzem auch das Dach aufgemacht und eine schön große Wiederkehr rausgebaut.
Außen ist so weit alles fertig, nun gehts innen munter weiter.
Alle Decken in diesem Appartement bestehen weitestgehend aus Dachschrägen. Von der Dämmung her habe ich zwischen den Sparren Styroporplatten verwendet, diese sind so konzipiert, dass nach oben hin, also direkt unterhalb der Dachschalung eine Hinterlüftung stattfindet.
Also wie gesagt, zwischen den Sparren die Styroporplatten, dann möchte ich Spanplatten auf die Sparren anbringen und auf die Spanplatten dann Rigips.
Normal muss ja jetzt auf die Spanplatten, dann die Dampfsperre oder eben Bremse drauf, oder?
Nun noch die Frage, was ich denn nun als Dampfsperre verwenden soll ...
Dieses Appartement ist ziemlich offen gehalten, also Wohnküche, Wohnzimmer - alles soweit offen gehalten.
Zuerst hatte ich eben gedacht wegen der Küche, dass es wohl besser wäre, eine Dampfsperre zu integrieren, falls mal nicht so gelüftet wird, wie es sollte ...
Aus meinen Google Nachforschungen bin ich nun so weit, dass ich wohl eher die Dampfbremse bevorzugen würde. Was aber momentan ziemlich angepriesen wird, ist auch die Klimamembran, was ja eigentlich auch nix anderes ist wie eine Dampfbremse, oder?
Was meint ihr? Insgesamt habe ich ca. 50 qm an Dachfläche.
Danke schon mal für eure Hilfe!
Die Antworten lauten wie folgt:
Rolf antwortet
Hallo Thomas,
Die Dampfsperre dient ja dazu, dass keine raumseitige Feuchtigkeit (Schwitzen, kochen, Wäsche trocknen etc.) aus den Räumen in die Dämmung kommen darf. Von daher sollte dort eine Dampfsperre hin oder auch eine Dampfbremse mit hohem SD-Wert.
Wikipedia schreibt:
Ob eine Dampfsperre oder eine Dampfbremse verwendet werden muss, hängt von der Konstruktion ab. Eine Gebäudehülle muss immer nach außen hin diffusionsoffener werden. Muss, zum Beispiel bei einem Flachdach, außen eine Dachhaut (die einen hohen SD-Wert hat, wenig Dampf durchlässt) angebracht werden, muss an der Innenseite der Konstruktion eine noch dichtere Schicht angebracht sein, eine Dampfsperre.
Das kannst natürlich nur du beantworten.
Ich weiß nicht, was es mit der Klimamembran auf sich hat. Von Prinzip her müsste aber ähnliches gelten.
Thomas
Hallo Rolf,
danke für die Antwort.
Das Haus ist vor ca. 25 Jahren gebaut worden und der Aufbau des Daches sieht folgendermaßen aus.
Von oben nach unten gesehen:
- Ziegel,
- Querlattung,
- Konterlattung,
- doppelt Dachpappe,
- Schalungsbretter,
- zwischen den Sparren Polystyrol-Hartschaum von Diart Dämm-Elemente,
- Spanplatten,
- die Folie und dann
- Rigips.
Vorher war ich mir jedenfalls sicher, dass ich eine Dampfsperre verwenden würde, da ja in den Räumen auch gekocht wird, das Bad gleich angrenzend ist und und und.
Ach noch was, ist es richtig, dass ich die Sperre dann auf die Spanplatten drauf mache, oder direkt auf die Sparren und dann die Platten drauf?
Im Bad wärs ja dann sinnvoll denk ich, da ich in die Decke Lichter integrieren möchte und dann würde ich auf die Dämmung die Dampfsperre draufmachen, ne Lattung, Spanplatte und dann Rigips. Brauch ja ein bisschen Luft wegen den integrierten Spots.
Weil andernfalls müsste ich die Dampfsperre doch aufschneiden, damit ich die Lichter reinmachen kann.
drechsler
Thomas schrieb: „Weil andernfalls müsste ich die Dampfsperre doch aufschneiden, damit ich die Lichter reinmachen kann.“
... wenn du das machst, kannst du die Dampfsperre auch ganz weglassen, die Wirkung ist bei jeder Lücke futsch. Du musst sogar darauf achten, dass beim Montieren der Spanplatten die Folie nicht beschädigt werden kann. Auch die Übergänge Dach-Wand sind da immer kritisch, also sorgfältig abkleben.
Thomas
Das mit den Downlights mach ich jetzt anders. Im Bad werde ich die Sparren nach oben hin erhöhen, so dass ich dann genügend Platz für Dämmung und Lichter habe. Dann mach ich die Dampfsperre zuerst, dann erst die Spanplatten und dann die Rigipsplatten.
Im Wohnzimmer allerdings werden keine Downlights in die Decke eingebaut. Dort mach ich es so, dass ich auf die Dämmung die Spanplatten mach, darauf die Dampfsperre und auf die Dampfsperre die Rigipsplatten.
So wird die Dampfsperre zwar von den Schrauben der Rigipsplatte durchlöchert, aber durch den Anpressdruck der Platten müssten diese auch wieder verschlossen sein.
Auch nichts anderes als wenn ich eine Gattung auf die Dampfsperre drauf mach, denk ich ...
Ist aber eine schönere und einfachere Sache, die Platten direkt auf die Spanplatten zu verschrauben und zusätzlich kann man auch jederzeit was in die Decke schrauben, ohne Angst haben zu müssen, dass mir bei ein bisschen größerer Belastung die Decke runterkommt.
Den Anschluss an Wand usw. mach ich mit speziellem Folienkleber von Würth. Wütop heißt der, glaub ich. Soll nicht schlecht sein und zusätzlich brauch ich keine Anpresslatte.
Nun gut, danke euch nochmal.
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Siehe auch
Die Dampfbremsfolie unter dem Dach
Ein Zuhause ist mehr als nur vier Wände und ein Dach; es ist unser privater Rückzugsort, an dem wir uns vor den Unwägbarkeiten der Welt schützen. Das Dach spielt dabei eine besonders wichtige Rolle, und seine Dämmung ist das A und O für ein warmes, gemütliches Heim. Wenn wir über Dachdämmung sprechen, kommt der Dampfbremsfolie eine Schlüsselrolle zu.
Diese unscheinbare, aber hochwirksame Barriere bewahrt die Struktur unseres Hauses vor Feuchtigkeit und Energieverlusten. In diesem Artikel tauchen wir ein in die Welt der Dampfbremsfolien – eine unsichtbare Heldin, die hinter den Kulissen wirkt, um unser Heim Jahr für Jahr behaglich und trocken zu halten. Damit keine Feuchtigkeit von der Raumseite in die Dämmschicht eindringen kann, muss eine Polyäthylenfolie die Dämmschicht schützen. Die sogenannten Dampfbremsfolien oder Dampfsperrfolien befinden sich auf Rollen, welche meist eine Breite von 2 m haben. Die auf dem Markt befindlichen Produkte unterscheiden sich hauptsächlich in ihren Sd-Werten, woraus sich auch die Preisunterschiede erklären.
Woher stammen diese Beiträge?
Früher gab es auf bauen-und-heimwerken.de einen Forumsbereich. Dieser musste aus technischen Gründen abgeschaltet werden, es gab aber auch fast keine neuen Diskussionen mehr.
Um die oftmals sehr wertvollen Beiträge der Forumsteilnehmer zu "retten", wurden die Forenposts in dieses Format übertragen. Dabei wurden Dopplungen, Rechtschreibfehler und auch themenfremde Postings korrigiert, gekürzt oder ganz weggelassen. Diese "Straffung" erleichtert den Einstieg ins Thema. Zudem wurden die Texte neu formuliert und um Sachverhalte, Bilder etc. ergänzt. Fehler durch diese Textergänzungen etc. sind natürlich nur mir anzulasten. Ich hoffe aber, dass die Beiträge dadurch gewonnen haben.
Unter jedem Posts gibt es die Möglichkeit, diesen weiterhin zu ergänzen, auf Fehler aufmerksam zu machen usw.
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