Haus in Eigenregie neu bauen oder ausbauen – Tipps zur Vorbereitung
Wer ein Haus bauen will, kann das in Eigenregie tun oder eine Fachfirma beauftragen – auch eine Kombination aus beidem ist möglich. Damit der Neubau oder auch der Ausbau einer bestehenden Immobilie reibungslos abläuft, kommt es auf eine gute Vorbereitung an. Hier ein Überblick, wie Sie sich am besten auf das Projekt „Hausbau“ vorbereiten und welche Dinge die Arbeiten erleichtern.

Kurz zusammengefasst
- Grundstücksplanung
Vorab klären, ob das Grundstück erschlossen ist und welche Genehmigungen nötig sind. Ein Bauzeitenplan hilft, den Überblick über Arbeitsschritte und Termine zu behalten. - Baustellenorganisation
Ordnung spart Zeit und reduziert Risiken. Material und Werkzeuge trocken und sicher lagern. Strom- und Wasseranschluss sollten frühzeitig verfügbar sein. - Sanitäre Anlagen
Baustellen-WCs sind Pflicht. Standort sollte diskret und leicht zugänglich sein. Reinigung und Nachfüllen von Hygienematerial nicht vergessen. - Abfallentsorgung
Mülltrennung ist wichtig: Restmüll, Bauschutt, Metalle separat entsorgen. Saubere Baustellen vermeiden Unfälle und erleichtern das Recycling. - Sicherheit
Persönliche Schutzausrüstung (Helm, Handschuhe, Sicherheitsschuhe) unverzichtbar. Maschinenbedienung erfordert Übung oder Fachpersonal. - Kostenkontrolle
Budget im Blick behalten. Preise für Materialien und Geräte vergleichen, Eigenleistung spart Geld, kostet aber Zeit. Notfallbudget einplanen. - Projektabschluss
Baustelle aufräumen, Geräte und Toiletten zurückgeben. Abnahmen sorgfältig vorbereiten. Dankbarkeit gegenüber verständnisvollen Nachbarn zeigen.
Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.
Grundstücksplanung als optimale Vorbereitung
Ist das Grundstück bereits vorhanden oder gibt es ein Grundstück mit Immobilie, die saniert werden soll – sieht die Vorbereitung jeweils unterschiedlich aus. Ein bereits mit einer Immobilie bebautes Grundstück braucht weniger Vorbereitung als ein Grundstück, das noch gar nicht erschlossen ist. Hier ist ein Bauantrag die erste Pflicht, erst mit den notwendigen Genehmigungen kann es losgehen. Sollen Bestandsimmobilien umfangreich umgebaut oder aufgestockt werden, ist ebenfalls eine Baugenehmigung erforderlich. Sind alle Genehmigungen für Neubau oder Umbau vorhanden und die Grundstücksgrenzen abgesteckt, kann ein konkreter Bauzeitenplan hilfreich sein, die Termine zur Fertigstellung einzelner Schritte einzuhalten. Für eine einfache Anlieferung von Materialien sind extrabreite Zufahrtswege wichtig. Auch die Nachbarn sollten über geplante Baumaßnahmen und deren Dauer informiert sein, damit es nicht zu Streitigkeiten kommt. Ganz wichtig für den nachbarschaftlichen Frieden ist zudem die Einhaltung der Mittags- und Nachtruhe!
Baustelle gut organisieren
Ordnung ist das halbe Leben, das gilt vor allem auch auf einer Baustelle. Materialien, aber auch Werkzeuge sollten ihren festen Platz haben und vor der Witterung sowie vor Diebstahl geschützt sein, damit nichts rostet oder gestohlen werden kann. Um effektiv arbeiten zu können, ist für bestimmte Bauarbeiten Wasser und Strom nötig – beides sollte bei Baubeginn bereits auf dem Grundstück anliegen und (zumindest provisorisch) einfach zugänglich und nutzbar sein. Mit einer Baustellenabsicherung (z. B. Zäune, Warnschilder) sorgen Besitzer dafür, dass kein Fremder Zutritt zur Baustelle hat und auch Kinder und Tiere am Betreten gehindert werden. Bei einem Neubau sind auf dem Grundstück meist noch keine abschließbaren Räume vorhanden. Hier lohnt sich die Investition in einen (Miet-)Baustellencontainer, der zum Lagern von Materialien und Werkzeug, aber auch als Pausenraum sowie als Schutz vor Regen und Unwettern dient.
Sanitäre Anlagen nicht vergessen
Ganz wichtig: die Hygiene nicht vergessen! Für kleine und große Geschäfte brauchen Häuslebauer und helfende Hände eine Toilette. Es gibt speziell für diesen Einsatz geeignete Toiletten für Baustellen, die während der gesamten Bauzeit auf dem Grundstück oder davor stehen können. Ob kleine mobile Toiletten oder große Sanitärcontainer – das hängt davon ab, wie viele Personen gleichzeitig auf dem Grundstück arbeiten sollen. Wichtig ist ein trockener, leicht zugänglicher und diskreter Standort, um ungestört auf die Toilette gehen zu können und Nachbarn und Passanten nicht zu stören. Je nach Nutzungsintensität sind tägliche bis wöchentliche Reinigungsintervalle und das Auffüllen von Hygienematerial nötig. Bei einem Hausumbau, bei dem der Wasseranschluss nicht abgestellt ist, kann alternativ auch der WC-Anschluss im Haus genutzt werden. Zu empfehlen ist das aber nur bei Eigenausbau mit wenigen Personen. Für viele Bauarbeiter (privat oder eine Fachfirma) ist das Mieten eines Baustellen-WCs in der Regel sinnvoller und auch hygienischer.
Fachgerechte Abfallbeseitigung und Baustellenreinigung
Auf Baustellen fällt jede Menge Müll an, für die passende Müllbehälter nötig sind. Restmüll, Kunststoffverpackungen, Sperrmüll, Elektroschrott und Bauschutt sind jeweils getrennt zu entsorgen. Eine ordentliche Baustelle, auf der alles seinen Platz hat, verringert die Gefahr von Unfällen. Stolperfallen wie herumliegende Baumaterialien, Steine und Ähnliches sind regelmäßig zu entfernen. Manche Materialien lassen sich nach Gebrauch noch gut recyceln und für andere Dinge weiterverwenden (z. B. Holz, Metall).
Sicherheit ist das A und O auf jeder Baustelle!
Neben einer ordentlich aufgeräumten Baustelle ist für die Sicherheit auch die Ausrüstung der Bauarbeiter und Helfer wichtig. Zur persönlichen Schutzausrüstung gehören in jedem Fall ein Helm, aber auch Handschuhe und Sicherheitsschuhe, wenn mit schweren Materialien gearbeitet wird. Eine kleine Unaufmerksamkeit – schon ist ein Finger oder Fuß verletzt. Nur mit der passenden Ausrüstung sind alle Mitarbeiter auf der Baustelle geschützt. Zur Unfallverhütung sind neben dem Entfernen von Stolperfallen auch scharfe Werkzeuge und Leitern ordentlich zu sichern. Wer noch nie mit schweren Baumaschinen gearbeitet hat, sollte sich vorher mit der Bedienung vertraut machen und nach Bedarf eine Schulung absolvieren. Sind größere Maschinen nötig, können Bauherren diese auch tageweise inklusive Personal mieten, was für alle Beteiligten die sicherste Variante ist. Das Gleiche gilt auch für den Aufbau von Gerüsten über mehrere Stockwerke. Hier sind Fachfirmen oft deutlich schneller und sicherer im Umgang!
Kosten und Budget im Blick behalten
Ein Hausbau kostet, auch ein Umbau einer bestehenden Immobilie kann je nach Vorhaben mit hohen Kosten verbunden sein. Um nicht unnötig Geld auszugeben, sollten Bauherren ihr Budget im Blick behalten. Sparen lässt sich etwa schon bei der Auswahl geeigneter Materialien – im Großhandel gibt es vieles günstiger. Eventuell lassen sich Holz, Fliesen und Metalle auch von Nachbarn und Freunden oder über Verkaufsplattformen preiswerter bekommen. Ebenfalls vergleichen sollte man die Preise von Geräten – nicht alles muss neu gekauft werden. Baumärkte bieten größere Geräte auch stunden- oder tageweise im Verleih an. Wer so viel wie möglich in Eigenleistung macht, spart enorm, hat aber dementsprechend mehr Zeitaufwand. Wenn Projekte keine Dringlichkeit haben, ist das in Ordnung. Sollen bestimmte Bauschritte aber schnellstmöglich und mit Fachexpertise umgesetzt werden, ist die Beauftragung einer Fachfirma oft deutlich effektiver. Hier lohnt es sich, Dienstleistungen zu vergleichen – viele Handwerker und Fachfirmen bieten dafür ihre Dienste auf Onlineportalen an. Dazu einfach den Auftrag inklusive aller Details beschreiben, mehrere Angebote einholen und dann für den besten Anbieter entscheiden!
Ganz wichtig: Damit es nicht mitten im Bauprojekt zu Zahlungsschwierigkeiten kommt, sollten Bauherren ein kleines Notfallbudget bereitstellen. Es kann immer mal passieren, dass bei einem Umbau doch mehr investiert werden muss als geplant oder andere Vorfälle eine schnelle Finanzierung mit Extrabudget nötig machen.
Abschluss eines Bauprojekts
Zum Abschluss eines Bauprojekts steht noch einiges an: Die Baustelle sollte gründlich geräumt und gereinigt werden – Müll, Schutt und restliches Material gehören ordentlich entsorgt. Gemietete Geräte und Toiletten sind fristgerecht zurückzugeben. Auch letzte Abnahmen oder Übergaben wollen gut vorbereitet sein, damit am Ende alles passt. Wer in der Bauzeit Rücksicht und Unterstützung durch Nachbarn erfahren hat, sollte sich kurz bedanken – ein kleines Dankeschön oder ein paar freundliche Worte sorgen für ein gutes Miteinander, auch nach dem Bau.
7 interessante oder humorvolle Fakten zum Thema
- „Die meisten Bauschäden entstehen nicht durch Materialfehler, sondern durch Kommunikationsprobleme.“ Studien zeigen, dass über 60 % aller Baumängel auf Missverständnisse zwischen Bauherr und Handwerk zurückgehen.
- „Baustellen-WCs sind oft teurer als man denkt.“ Je nach Region und Anbieter können die Kosten für einen Sanitärcontainer während der gesamten Bauzeit über 1500 € liegen – exklusive Reinigung.
- „Historische Baustellenorganisation: Im alten Rom wurde Kalkmörtel in riesigen Bottichen angesetzt – oft von Strafgefangenen, die dabei giftige Dämpfe einatmeten.“ Kein Spaß damals, aber immerhin schon Arbeitsteilung.
- „Wasseranschluss? Auf manchen Grundstücken im ländlichen Raum Deutschlands muss das Bauwasser noch über 100 Meter aus einem Hydranten per Schlauchleitung kommen – oft teurer als gedacht.“
- „Baustellencontainer sind multifunktional.“ Viele werden später als Geräteschuppen, Werkstatt oder sogar Mini-Ferienhaus umgebaut – eine nachhaltige Lösung für den kreativen Bauherrn.
- „Sicherheitsregeln sind nicht nur Bürokratie.“ Bauhelme wurden erst ab den 1930er-Jahren auf Baustellen Standard – vorher galt ein Hut als Schutz, selbst auf Hochhäusern.
- „Humor am Bau: Ein beliebter Baustellenspruch lautet ‚Mach mal Platz, ich will auch nix tun!‘ – weil Pausen, egal wie stressig es ist, zum festen Ritual gehören.“
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