Blei im Trinkwasser? So testen Sie Ihr Leitungswasser auf Blei, Kupfer und andere Schwermetalle
Die Trinkwasserqualität in Deutschland ist nach wie vor auf einem Spitzenniveau, vor allem im weltweiten Vergleich, obwohl in den letzten Jahren Probleme mit der Nitratbelastung zunehmen.
Doch was nützt das beste Wasser in den kommunalen Wasserleitungen, wenn es an meiner Grundstücksgrenze in ein marodes Rohrsystem gespeist wird, welches das Wasser mit Blei und anderen Schwermetallen belastet wird ... Insbesondere Mieter in Altbauten stellen sich oftmals die Frage, ob Ihr morgendliches Glas Wasser wirklich die Gesundheit fördert.
Wir erläutern, wie und wo man das eigene Trinkwasser rasch und kostengünstig (manchmal sogar gratis) testen lassen kann.
Habe ich Bleirohre m Haus?
Wer als Mieter in einer älteren Immobilie sein Bett untergebracht hat, wird sich wahrscheinlich nicht nur einmal die Frage nach der Qualität seiner Leitungsrohre gestellt haben.
Spätestens dann, wenn das Wasser (morgens) eine ungewöhnliche Trübung aufweist oder einen merkwürdig metallischen Geschmack aufweist, sollte man dem Anfangsverdacht nachgehen. Auch eine arg angejahrte Leitung (sind es Bleileitungen bzw. Bleirohre?) sollte Anlass geben, eine Überschreitung eines Grenzwertes aus der Trinkwasserverordnung auf die Spur zu kommen.
Als besonders problematisch gilt , wenn in alten Häusern Bleirohre auf Kupferrohre stoßen
Erste Anlaufstelle: Vermieter
Wer den guten Draht zu seinem Vermieter noch nicht verloren hat, sollte sich als Erstes an diesen wenden. Eventuell haben in letzter Zeit bereits andere Mitbewohner einen Wassertest veranlasst und der Vermieter kann die Besorgnis entkräften.
Zweite Station: Gesundheitsamt
Doch was tun, wenn man nicht mehr den besten Kontakt zu dem Besitzer oder dem Hausverwalter seiner Bleibe hat? Oder dessen Aussagen nicht so recht traut? Dann kann man sich mit seinen Fragen an das örtliche Gesundheitsamt oder an den Wasserversorger wenden. Die Mitarbeiter dort wissen vielleicht von einem früheren Wassertest im Haus oder bei einem der Häuser nebenan. Oder das örtliche Bauamt weiß von den Schwachstellen der Immobilie aus anderen Quellen.
Eventuell veranlasst das Personal im Amt auch gleich eine Probenentnahme bzw. einen Test des Wassers und testet dieses auf Kosten des Vermieters.
Schon die Aufnahme kleiner Mengen an Blei durch das Trinkwasser über eine längere Zeit kann zu chronischen Vergiftungen führen.
Doch auch für die eigenen Recherche stehen weitere Möglichkeiten zur Verfügung:
Der Privattest
Auch im Internet kann ein Wassertest auf Blei und Kupfer geordert werden. Dies empfiehlt sich besonders als schwangere Frau oder wenn Säuglinge im Gebäude wohnen. Mit den ermittelten Werten kann dann an den Vermieter herangetreten werden. Wenn dieser eine Renovierung verweigert, kann wieder das Gesundheitsamt dazwischengeschaltet werden.
Auch wenn alle Leitungen bleifrei sind, muss dies nicht für den Hausanschluss im Keller gelten. Hier können Bleileitungen bzw. Bleirohre verbaut sein und das Blei an die Leitungen im Haus abgeben.
Trinkwasser auf Blei testen – Tipp: Schwanger oder Baby?
Für werdende Mütter oder Haushalte mit Babys bzw. einem Säugling bieten viele Wasserwerke eine kostenfreie Wasseranalyse auf Blei an. Dafür reicht die Vorlage des Mutterpasses oder die Geburtsurkunde.
Wie läuft eine Probeentnahme ab?
Wer einen Test im Internet kauft, sollte sich an die mitgesendeten Vorgaben halten, um aussagekräftige Messwerte zu erhalten. Eventuelle Fragen finden sich gegebenenfalls in einer FAQ-Liste des Herstellers beantwortet. Professionelle Probeentnehmer gehen oft nach einem 3-Stufen-Schema vor:
- Probe 1
Das Trinkwasser wird so lange laufen gelassen, bis die gesamte Hausinstallation durchgespült wurde und „frisches“ Wasser vom Versorger aus dem Hahn kommt. Wenn sich schon in dieser Probe eine hohe Schwermetallkonzentration findet und ein Grenzwert im Trinkwasser überschritten wird, ist es wirklich schlecht um das hauseigene Wasser bestellt. - Probe 2
Nun bleiben die Wasserhähne in der Wohnung für vier Stunden geschlossen. Dann wird der gleiche Wasserhahn wie bei Probe 1 geöffnet und der erste Liter als Probe entnommen. - Probe 3
Nicht nur wer das Trinkwasser auf Blei testen möchte, sollte auch die dritte Probenentnahme durchführen. Unmittelbar nach Probe 2 wird ein weiterer Liter als sogenannte Probe 3 entnommen. Mithilfe dieser letzten Probe erkennen Fachleute, ob das (eventuell vorhandene) Problem vornehmlich aus den Steigleitungen des Hauses resultiert oder ob das Blei durch Rohre in der Wohnung in das Trinkwasser kommt. Mit dieser Probenentnahme kann zudem in einem zugelassenen Labor festgestellt werden, ob der Wochenmittelwert für den Parameter Blei überschritten wird.
Auch das Umweltbundesamt empfiehlt eine Probenentnahme in drei Schritten, um der Überschreitung eines Grenzwertes durch Bleileitungen und Co. auf die Spur zu kommen.
Wer bezahlt die Probe?
Wenn nachgewiesen wird, dass ein Grenzwert aus der Trinkwasserverordnung überschritten ist, sollte der Vermieter bzw. der Hausbesitzer die Kosten des Testes erstatten. Die Kosten für eine Probenentnahme vom Leitungswasser können die Hausbesitzer als Unkosten absetzen.
Wie zuverlässig sind kommerzielle Test bei der Bewertung der Belastung?
Online oder im Geschäft erworbene Tests können einen Verdacht erhärten, dass Bleileitungen oder andere Verursacher von Verunreinigungen eventuell vorhanden sind. Sie können dem Vermieter oder Hausbesitzer damit aber noch nicht beweisen, dass Bleileitungen vorhanden sind bzw. Grenzwerte überschritten wurden und ein Austausch erforderlich ist. Dies geht nur über einen zugelassenen Test vom Gesundheitsamt (Adressen der Gesundheitsämter hier), der gegebenenfalls eindeutig die Belastung bzw. die Überschreitung der Grenzwerte feststellt.
Bleileitungen im Haus oder in einer Wohnung müssen Haubesitzer nur ausgetauscht werden, wenn die Grenzwerte überschritten werden.
Noch mehr Informationsbedarf?
Dann schaue man diese sehenswerte Doku rund um unser Trinkwasser. Länge: 45 Minuten.
Siehe auch:
Neu Vorschriften zur Trinkwasserqualität – Hauseigentümer sind verantwortlich
Seit dem 1. Dezember 2013 gelten neue Vorschriften in der Trinkwasserverordnung. So ist ab jetzt für Blei ein Grenzwert in Höhe von 0,01 mg pro Liter einzuhalten, vorher waren 0,025 ml erlaubt. Überschreitungen werden als Ordnungswidrigkeit geahndet. Unser Film zeigt, worauf Hauseigentümer achten müssen.
Was macht ein Rückspülfilter? Erläuterungen, Tipps & Reinigung
Folgende Nutzerstimme hat uns erreicht: „Wir lieben unseren Wasserfilter von der ersten Sekunde an. Seitdem haben wir endlich das Gefühl, wirklich reines Wasser zu trinken. Zeitgleich tragen wir natürlich enorm dazu bei, die Umwelt zu schonen, da wir keine Plastikflaschen mehr verwenden. Dass unser Rücken und der Geldbeutel geschont werden, ist natürlich nicht zu vernachlässigen. Wir haben es sogar so weit gebracht, dass wir unseren Wasserfilter für eine längere Europareise in unser Wohnmobil haben einbauen lassen. So waren wir nie auf den Kauf und die Unterbringung der großen Wasserkanister angewiesen, haben erneut Platz, Plastik und Geld gespart und hatten zu jeder Zeit sauberes Trinkwasser.“
Was für eine Art Filter ruft solche Begeisterung hervor? Schauen wir uns den Rückspülfilter einer näher an.