Wie Abfluss reinigen? Ganz einfach mit diesen 6 bewährten Methoden
Manchmal kündigt sich ein verstopfter Abfluss lange vorher an. Das Wasser läuft zunächst immer langsamer ab, dann läuft weniger ab, als der Hahn in das Becken strahlt und dann – wenn man immer noch nicht zur Tat geschritten ist – läuft gar nichts mehr. Doch wie verhindere ich die lästige Abflussverstopfung? Wie kann ich am besten den Abfluss reinigen? Wir zeigen in diesem Artikel 6 bewährte Vorgehensweisen, wie man ganz einfach mit haushaltsüblichen Mitteln den Abfluss reinigen kann. Als Bonus geben wir (nicht ganz so bekannte) Tipps, wie sich Verstopfungen in Zukunft vermeiden lassen.
1. Kurz gefasst: die hilfreichsten Vorgehensweisen zum Reinigen des Abflusses
Ein verstopfter Abfluss kann eine nervige Angelegenheit sein – vor allem, wenn das Wasser einfach nicht abfließen will. Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl von bewährten Methoden, um Abflüsse zu reinigen und das Problem zu lösen, bevor der Installateur gerufen werden muss. Aber Vorsicht: Nicht jede Methode ist gleichermaßen effektiv oder umweltfreundlich. Im Folgenden findest du die 15 wichtigsten Empfehlungen, wie du deinen Abfluss reinigen kannst, geordnet nach Relevanz und mit einem kritischen Blick auf potenzielle Nachteile.
1. Heißes Wasser
Gieße kochendes Wasser langsam in den Abfluss, um Fett und Seifenreste zu lösen.
Tipp: Wiederhole dies mehrmals für eine bessere Wirkung.
Nachteil: Bei Plastikrohren vorsichtig sein – zu viel Hitze kann sie beschädigen.
2. Natron und Essig
Diese natürliche Methode funktioniert durch die chemische Reaktion von Natron (Backpulver) und Essig, die Verstopfungen auflöst.
Anwendung: Eine halbe Tasse Natron in den Abfluss geben, dann eine halbe Tasse Essig nachgießen. Mit heißem Wasser nachspülen.
Nachteil: Der Erfolg bei hartnäckigen Verstopfungen ist oft begrenzt.
3. Pümpel
Der altbewährte Pümpel (oder Saugglocke) schafft durch Unterdruck Verstopfungen ab.
Tipp: Den Abfluss mit Wasser füllen, damit der Pümpel gut saugen kann.
Nachteil: Funktioniert nicht bei tiefen oder sehr festen Blockaden.
4. Abflussreiniger (chemisch)
Chemische Abflussreiniger sind zwar effektiv, aber auch aggressiv. Sie lösen Haare, Fett und andere Rückstände.
Nachteil: Sie sind umweltschädlich und greifen Rohre an – vor allem bei häufiger Anwendung.
5. Rohrreinigungsspirale
Eine Rohrreinigungsspirale (oder „Spiralschlange“) wird in den Abfluss eingeführt, um tiefliegende Blockaden manuell zu lösen.
Tipp: Besonders hilfreich bei Haaren im Abfluss.
Nachteil: Bei unsachgemäßer Anwendung können Rohre beschädigt werden.
6. Handbetriebene Saugnapfpumpe
Ähnlich wie der Pümpel, jedoch mit mehr Druck – eine Saugnapfpumpe saugt hartnäckige Blockaden an.
Nachteil: Braucht Übung, und funktioniert bei sehr tiefen Blockaden oft nicht.
7. Drahtbügel oder Haken
Ein Drahtkleiderbügel, der zu einem Haken gebogen wird, kann oberflächliche Blockaden, wie Haare, aus dem Abfluss fischen.
Tipp: Vorsichtig arbeiten, um das Rohr nicht zu beschädigen.
Nachteil: Nur für oberflächliche Blockaden geeignet.
8. Salz und heißes Wasser
Eine Mischung aus Salz und heißem Wasser kann Fettablagerungen effektiv lösen.
Anwendung: Eine Tasse Salz in den Abfluss geben und dann kochendes Wasser hinterher gießen.
Nachteil: Funktioniert nicht bei festen Blockaden.
9. Saugnapf-Pumpe
Eine kleine, handliche Saugpumpe, die durch kräftiges Pumpen Verstopfungen löst.
Nachteil: Kann mühsam sein und erfordert viel Kraft.
10. Cola oder Limonade in den Abfluss giessen
Die enthaltene Kohlensäure in Cola oder Limonade kann bei leichten Verstopfungen hilfreich sein.
Nachteil: Nicht besonders effektiv und nicht die umweltfreundlichste Lösung.
11. Abflusssieb
Ein Abflusssieb verhindert, dass Haare und größere Partikel überhaupt erst in den Abfluss gelangen.
Tipp: Eine präventive Maßnahme, die langfristig hilft.
Nachteil: Muss regelmäßig gereinigt werden.
12. Sauger mit Druckluft
Ein Druckluftsauger erzeugt einen starken Luftstoß, der Verstopfungen lösen kann.
Nachteil: Bei unsachgemäßer Anwendung kann das Rohr beschädigt werden.
13. Spülmittel und heißes Wasser
Besonders bei Fettablagerungen kann Spülmittel in Kombination mit heißem Wasser hilfreich sein.
Tipp: Eine kleine Menge Spülmittel in den Abfluss geben und heißes Wasser nachgießen.
Nachteil: Nicht immer effektiv bei hartnäckigen Verstopfungen.
14. Vakuumtechnik
Mit einem Nass-/Trockensauger kann man Blockaden im Abfluss regelrecht „heraussaugen“.
Nachteil: Eher aufwändig, da spezielles Gerät nötig ist.
15. Backpulver und Salz
Mische Backpulver und Salz im Verhältnis 1:1 und gebe es in den Abfluss. Mit kochendem Wasser nachspülen.
Nachteil: Nicht bei allen Verstopfungen effektiv.
Es gibt viele Möglichkeiten, einen verstopften Abfluss zu reinigen – von Hausmitteln wie Natron und Essig bis hin zu technischen Hilfsmitteln wie der Rohrreinigungsspirale. Doch nicht jede Methode ist gleich gut für jeden Abfluss geeignet. Während chemische Reiniger sehr effektiv sein können, bergen sie auch ökologische Risiken und können langfristig die Rohre beschädigen. Es lohnt sich, umweltfreundliche Alternativen auszuprobieren und sich schrittweise an hartnäckige Blockaden heranzutasten, bevor man zu den „schweren Geschützen“ greift.
Im Folgenden erläutern wir 6 bewährte Vorgehensweisen näher.
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2. Top-Empfehlung: Kochendes Wasser
Im Grunde genommen ist es so simpel: Wenn der Abfluss regelmäßig – je nach Benutzungsgrad auch gerne täglich – mit kochendem Wasser gespült wird, kommt es im normalen Alltag zu keiner Verstopfung. Auch leichte Verstopfungen lassen sich durch heisses Wasser – wenn man die Anwendung über einige Tage konstant aufrecht erhält – beheben. Das kochende Wasser löst Verschmutzungen und Ablagerungen und macht so das Rohr wieder frei.
Vor allem in der Küche lässt sich der Tipp mit dem kochenden Wasser problemlos beherzigen. Beispiele:
- Man lasse das noch kochende Eierwasser nicht auf dem Herd abkühlen oder gieße es einfach irgendwo in das Spülbecken. Stattdessen kippt man es gezielt (noch kochend) direkt in den Abfluss. So kann das heiße Wasser am besten seine Reinigungskraft entfalten.
- Beispiel 2: Wasserkocher. Meist bleibt nach dem Verbrauchen des aufgekochten Wassers noch ein mehr oder weniger großer Rest im Wasserkocher zurück. Diesen lässt man nicht ungenutzt im Gerät, sondern gießt das heiße Wasser wieder direkt in den Abfluss. Tipp: Koche hin und wieder einen halben Liter mehr auf als du eigentlich benötigst und nutze diesen Überschuss für eine regelmäßige Abflussreinigung.
Sieb benutzen
Der beste Schutz vor verstopften Abflüssen ist es, keine verstopfenden Dinge in den Abfluss zu geben. Stoffe wie Haare, Speisereste, Farben, Gips, Fette, Öle, Fussel, Kunststoff-Kleinteile oder auch Kleber gehören nicht in den Abfluss, sondern in den Haushaltsmüll. Ein feines Sieb sollte immer genutzt werden, wenn Gemüse geputzt, Haare gewaschen oder Speisereste abgespült werden.
3. Backpulver und Essig
Wenn hauptsächlich Speisereste oder andere kleinere Verschmutzungen das Wasser langsamer abfliessen lassen und der Abfluss noch nicht ganz verstopft ist, kann der Trick mit dem Backpulver und Essig helfen.
So funktioniert es:
- Füllen Sie fünf Teelöffel Backpulver in den Abguss und spülen Sie mit einer kleinen Tasse Essig hinterher.
- Bald beginnt es in den Rohren zu sprudeln. Wenn diese Geräusche verstummt sind, spüle man wieder mit kochendem Wasser nach – je mehr, je gründlicher wird es. Zwei Liter sollten es auf jeden Fall sein.
Das Video zeigt den Vorgang:
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4. Der Pümpel
Wenn man mit Backpulver und Essig nicht weiterkommt, muss man mechanische Rohrreiniger zur Hand nehmen. An erster Stelle den Pümpel.
Vorgehen
- Das Waschbecken bzw. die Duschwanne soweit mit Wasser füllen, dass der Gummiüberzug des über dem Abfluss aufgesetzten Pümpels vollständig unter Wasser getaucht ist.
- Dann presst man den Pümpel auf den Abfluss und pumpt hoch und runter. Hierdurch wird abwechselnd Sog und Druck erzeugt, was das schmutzige Wasser und festen Dreck herausbefördert. Diesen Schmutz entsorge man im Haushaltsmüll.
- Wenn das Wasser unter den Pümpelrand sinkt, lasse man einfach frisches Wasser nachlaufen, bis das komplette Gummi vom Pümpel wieder unter Wasser steht.
- Wenn die Verstopfung gelöst ist, wieder mit mindestens zwei Litern kochendem Wasser nachspülen.
Der Vorgang im Video:
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Der Pümpel beim Befreien des Waschbeckens:
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5. Rohrreinigungsspirale
Nicht immer findet sich eine Abflussspirale im Haushalt, nicht immer lässt sich diese problemlos in den Abfluss einführen. Aber wenn Sie eine zur Hand haben und diese in den Abfluss hineinbekommen, drehen Sie die Spirale im Uhrzeigersinn. Mit einer Spirale lassen sich auch grobe Verschmutzungen bis tief in die Rohre hinein lösen.
Der Vorgang plus Trick zum Einführen der Rohrreinigungsspirale im folgenden Video:
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6. Siphon abnehmen
Wenn Pümpel, Spirale und Backpulver keinen Erfolg bringen, sollte man den Siphon abnehmen und reinigen. Wenn unter dem Waschbecken noch alles in einigermaßen gutem Zustand ist, lässt sich so ein Siphon recht einfach abnehmen.
Vorgehen
- Stellen Sie einen großen Eimer unter das Waschbecken bzw. das Siphon.
- Schlingen Sie einen Lappen um die Siphon-Schraube und setzen Sie dann mit der Rohrzange an.
- Halten Sie den Kunststoff-Siphon entgegen der Drehrichtung stabil, um diesen nicht zu verkanten oder gar kaputt zu machen.
- Lösen Sie die Siphon-Schrauben.
- Reinigen Sie Siphon und Dichtungen.
- Schrauben Sie alles wieder an und spülen Sie wie oben auch mit zwei Litern kochendem Wasser nach.
Der Vorgang im Video:
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7. Vorbeugemaßnahmen und Zwischendurchreinigung
Vorbeugungsmaßnahmen: künftig Verstopfung vermeiden
Spülbecken, Waschbecken, Badewanne & Dusche
- Um verstopfte Rohre zu vermeiden, sollte vorab schon darauf geachtet werden, keine größeren Essensreste in den Abfluss herunterzuspülen.
- Im Handel kann man günstig Abflusssiebe (Haarfänger) erhalten, welche alles auffangen, das nichts im Abfluss zu suchen hat (zum Beispiel Haare und andere feste Materialien) und somit einem Verstopfen der Rohre entgegenwirken.
- Vorbeugend kann auch wöchentlich etwas Salzwasser den Abguss hinunter gegossen werden. Hierfür einfach vier Esslöffel Salz in eine Tasse Wasser geben und den Abfluss herunter spülen.
- Hin und wieder heißes Wasser in den Waschbecken-Abfluss geben, z. B. das Restwasser aus dem Wasserkochen oder beim Eiwasser abgiessen direkt in den Abguss zielen. Kochendes Wasser hat eine stark reinigende Wirkung und bewirkt, dass sich Fette und Öle nicht oder kaum in den Rohren absetzen. Besonders befreiend soll kochendes Kartoffelwasser sein.
- Ebenfalls hilfreich: Den Abfluss mit einem Liter Cola spülen und danach einige Stunden lang kein Wasser hinterherlaufen lassen. Möglichst über Nacht einwirken lassen, die Cola geht derweil den Verschmutzungen an den Kragen. Am nächsten Morgen dann mit kochendem Wasser nachspülen.
Eine ähnliche Wirkung erzielt man, wenn man statt der Cola pures Spüli nimmt. Davon reichlich. Das ist aber aus umwelttechnisch nicht zu empfehlen. - Vermeide es, Fett oder Öl in das Waschbecken zu gießen. Diese Substanzen können sich verhärten und einen Block bilden.
- Reinige das Waschbecken regelmäßig mit einem milden Reinigungsmittel, um die Ansammlung von Seifenresten zu verhindern.
- Badewannenstöpsel durch einen Stöpsel zu ersetzen, der ein eingebautes Sieb hat.
- Zahnseide, Damenhygieneprodukte und andere Haushaltsabfälle gehören immer in den Papierkorb.
- Haare vor dem Duschen oder Baden bürsten, um lose Haare zu entfernen und zu verhindern, dass sie den Duschabfluss verstopfen.
- Wenn ein Hund in der Wanne oder Dusche gebadet werden muss, solltest du einen Waschlappen über den Abfluss legen.
WC (Toilette)
- Keine großen Dinge oder Speisereste der Toilette übergeben. Letzteres kann sogar Ratten anlocken.
- Keine Taschentücher, Papier oder Küchenpapier im WC herunterspülen. Nur Toilettenpapier löst sich vernünftig auf.
- Ausreichend spülen, besonders bei großem Geschäft. Eventuell zwischenspülen. Wasser zu sparen, ist zwar generell ratsam, aber nicht um jeden Preis. Experten warnen davor, dass zu extreme Sparmaßnahmen in der Kanalisation Probleme verursachen, da das Abwasser die abgeführte Kloake nicht ausreichend abtransportieren kann. Doch besonders schlimm können die Folgen im heimischen Leitungssystem sein. Werden die Bestandteile nicht zügig abgeleitet, bilden sich Verstopfungen. Deshalb sollte das Wassersparen nicht übertrieben werden.
- Generell niemals versuchen, dichte, faserige oder sperrige Materialien in der Toilette herunterzuspülen.
Küche
- Gröbere Essensreste, Kaffeesatz und Fett sollten von Küchenabflüssen ferngehalten werden.
- Abgelaufene Lebensmitte und Reste gehören in den Müll oder auf den Komposthaufen, nicht in den Abfluss.
Allgemein
- Reinige alle Abflüsse einmal pro Woche, den Abfluss der Badewanne oder Dusche zusätzlich einmal im Monat besonders gründlich.
Video vom NDR: Abfluss verstopft – was hilft?
Länge: 6 Minuten
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8. Ergänzung oder Frage von dir?
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Geschrieben von
Peter Bödeker
Peter arbeitet seit seinem Studium im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Das Bauen-und-Heimwerken-Projekt entstand aus einer Dachdämmungs-CD-ROM, die Peter zusammen mit mehreren Mitstreitern Anfang der 2000er in eine Heimwerker-Seite umwandelte. Als Hausbesitzer, Gartenbetreiber und leidenschaftlicher Holzwerber bereitet es ihm viel Freude, über Heimwerkerprojekte zu recherchieren, Experten zu befragen und sich eine möglichst einfache und anschauliche Umsetzung der Sachverhalte und How-Tos zu überlegen.
https://www.bauen-und-heimwerken.de
- Details
- Geschrieben von: Peter Bödeker