Abflussrohre reinigen – bewährte Methoden ohne Chemie
Es ist doch zum Haare raufen: Kaum steht man unter der Dusche, verwandelt sich das Bad in einen kleinen See – der Abfluss macht mal wieder Ärger. Jeder kennt das Problem, sei es im Bad, in der Küche oder im Waschbecken. Da hilft nur eines: Ärmel hochkrempeln und der Verstopfung den Kampf ansagen. Glücklicherweise gibt es jede Menge bewährte Methoden – von einfachen Hausmitteln bis hin zu Profi-Werkzeugen, die jede Blockade in die Knie zwingen. Doch Vorsicht ist geboten: Nicht alles, was schnell hilft, ist auch langfristig gut für die Rohre. Also: Wie bringt man seine Rohre wieder zum Laufen, ohne größere Schäden zu verursachen? Und wie lässt sich das Ganze in Zukunft vermeiden?
Kurz zusammengefasst
- Pömpel: Der Pömpel ist die einfachste und bewährteste Methode, um Abflüsse zu reinigen. Vorsicht bei alten Rohren, da diese beschädigt werden können.
- Rohrreinigungsspirale: Effizientes Werkzeug für tiefer sitzende Verstopfungen. Geschick ist nötig, da bei falscher Handhabung Rohre beschädigt werden können.
- Hausmittel: Essig, Backpulver und Cola lösen leichte Verstopfungen auf schonende Weise. Diese Mittel sind umweltfreundlicher als chemische Reiniger.
- Chemische Reiniger: Effektiv, aber riskant. Sie sind aggressiv, belasten die Umwelt und können Plastikrohre beschädigen.
- Sieb verwenden: Verhindert das Eindringen von Haaren und Schmutz in den Abfluss und hilft, Verstopfungen vorzubeugen.
- Fett und Öl: Niemals in den Abfluss gießen, da sie sich abkühlen und verhärten. So entstehen Fettablagerungen, die schwer zu beseitigen sind.
Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.
1. Abflussrohre reinigen mit Hilfe bewährter Hausmittel
1.1. Der Pömpel
Sehr bewährt hat sich der Pömpel (oder Pümpel). Dieser ist nicht nur hilfreich bei verstopften Rohren, sollte ihre Toilette einmal verstopft sein, dann kann er auch hier angewandt werden und schnell alles wieder frei machen. Bevor man den Rohren mit dem Pömpel an den Kragen geht, sollte man etwas Seife und warmes Wasser in den Abfluss gießen und der Überlauf sollte, wenn möglich, bedeckt werden.
Die Methode mit dem Pömpel ist bei fast allen Verstopfungsgraden die wirkungsvollste.
Aber Vorsicht
Dichtungen und alte Rohre können unter dem Druck den der Pömpel verursacht leiden und beschädigt werden. Eventuell wird auch Wasser unter der Dusche durch die Rohrverbindungen hinausgepresst. Darum pömpele nicht wie wild drauflos, sondern drücke mit Gefühl und nur so viel Druck, wie nötig.
Video: Korrekter Einsatz des Pömpels
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Der Pümpel beim Befreien des Waschbeckens:
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Aktuelle Angebote Pömpel
1.2. Rohrreinigungswelle (Spirale): Die Königsdisziplin der Heimwerker
Die Rohrreinigungswelle, auch Spirale genannt, ist ein Klassiker unter den Werkzeugen für die Abflussreinigung. Diese flexible Spirale wird in das Rohr eingeführt und kann durch eine Kurbel tief sitzende Blockaden aufbrechen und herausziehen. Sie ist besonders nützlich bei verstopften WCs oder Abflüssen, die sich weit in der Wand oder im Boden befinden.
Eine Spirale, die in Baumärkten erhältlich ist, wird ein bis zwei Meter in die Wand reichen können und hartnäckige Verstopfungen lösen.
Doch Vorsicht: Der Einsatz einer Spirale erfordert Geschick und Fingerspitzengefühl. Wenn man zu grob vorgeht, besteht die Gefahr, dass man das Rohr beschädigt oder die Spirale stecken bleibt. Dies kann zu teuren Reparaturen führen, die den ursprünglichen Schaden weit übertreffen. Daher ist es ratsam, bei Unsicherheit lieber einen Fachmann zu Rate zu ziehen. Trotzdem bleibt die Spirale eine der effektivsten Methoden zur mechanischen Reinigung von tiefer sitzenden Verstopfungen.
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1.3. Plastikflasche
Sollte jedoch keines der beiden Geräte im Haushalt vorhanden sein und man möchte schnell handeln, kann man es auch mit einer Plastikflasche versuchen. Den Deckel einfach abschrauben, Flasche mit der Öffnung fest auf den Abfluss drücken und dann kann ein Vakuum erzeugt werden, welches Verstopfungen lösen kann. Bei dieser Methode muss die Öffnung der Flasche den Abfluss allerdings komplett bedecken.
1.4. Mechanische Drahtbürsten: Einfach, aber effektiv
Für Heimwerker, die nach einer einfachen und kostengünstigen Lösung suchen, bieten mechanische Drahtbürsten eine solide Option. Diese länglichen Bürsten sind flexibel genug, um in Siphons und Rohre einzudringen und leichte Kalk- sowie Fettablagerungen zu entfernen. Die Handhabung ist unkompliziert und das Risiko von Beschädigungen ist relativ gering, solange man vorsichtig vorgeht.
Ein Nachteil dieser Methode ist, dass Drahtbürsten nicht immer tief genug in das Rohr gelangen, um tiefer liegende Verstopfungen zu erreichen. Sie sind also eher für kleinere Blockaden und regelmäßige Wartungsarbeiten geeignet. Zudem können sie bei falscher Handhabung Kratzer in den Rohren hinterlassen, die langfristig zu Korrosion führen könnten.
1.5. Hausmittel
- Sickert das Wasser noch einigermaßen ab, wenn auch nur sehr langsam, können Haushaltsmittel schnelle und zuverlässige Abhilfe schaffen. Hier kann man auf Essig und Backpulver zurückgreifen, die zusammen eine Mischung ergeben, die es in sich hat und dabei aber schonend mit ihren Rohren umgeht.
Video: Essig&Backpulver richtig einsetzen
Länge: 4 Minuten
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- Zitronensäure kann ebenfalls verwendet werden anstelle des Essigs und Natron anstelle des Backpulvers.
- Doch nicht nur Essig oder Zitronensäure sind richtige Power-Waffen um Rohre freizubekommen, auch Cola hat sich als Geheimwaffe erwiesen. Diese wird einfach den Abfluss hinunter gegossen und über Nacht lässt man sie dann einwirken. Am nächsten Morgen wird man staunen, wie effektiv auch dieses Haushaltsmittel ist.
- Manchmal kann auch Gebissreiniger helfen. Zerkleinert man ein paar Tabletten und löst diese in Wasser auf, kann man anschließend die Flüssigkeit in den Abfluss gießen. Das Waschbecken oder die Spüle, in die die Mischung herunter gespült wurde, sollte danach zwölf Stunden nicht benutzt werden.
1.6. Vorsicht bei chemischen Reinigern
Chemische Reiniger sind eine beliebte, aber durchaus problematische Lösung. Viele Heimwerker greifen in der Not schnell zur chemischen Keule, da diese im Handel einfach erhältlich und effektiv gegen die meisten Verstopfungen sind. Ob in flüssiger Form oder als Granulat – chemische Rohrreiniger lösen Fett, Haare und andere Ablagerungen auf, die den Abfluss blockieren.
Aber Vorsicht: Diese Reiniger sind oft stark ätzend und können erhebliche Schäden an den Rohren verursachen, insbesondere an Kunststoffrohren, die durch die entstehende Wärme schmelzen oder Risse bekommen können. Außerdem belasten sie das Abwasser erheblich und sollten daher nur im äußersten Notfall eingesetzt werden. Ein weiterer Nachteil ist die Gesundheitsgefahr: Die Dämpfe, die beim Einsatz dieser Reiniger entstehen, sind oft toxisch und erfordern daher eine besonders sorgfältige Handhabung (z.B. mit Handschuhen und offenem Fenster).
Darum: Vorsicht!
Die Gerüche der chemischen Reiniger sollten, im besten Fall nicht eingeatmet werden und Rohre werden eventuell Schaden nehmen durch die Aggressivität der verschiedenen Reiniger. Chemische Mittel könne Hitze entwickeln, die vor allem bei Kunststoffrohren zu einer Verformung führen kann.
Aktuelle Angebote chemischer Reiniger
2. Spezifische Tipps
2.1. Siphon reinigen
Des Öfteren befindet sich das Problem im Siphon. Dieses kann man abmontieren und anschließend können die verschiedenen Teile mit Drahtbürste & Co. gereinigt werden. Ein Siphon lässt sich normalerweise mit der Hand abschrauben. Sollte dies jedoch nicht der Fall sein, und man muss zur Rohrzange greifen, sollte man auf Kratzer acht geben, die die Zange an der verchromten Fläche verursachen kann.
Anleitung & Video: Siphon abnehmen und reinigen
Vorgehen
- Großen Eimer oder Wanne unter das Siphon platzieren.
- Schrauben Sie den Siphon mit der Hand ab.
Wenn das nicht möglich ist: Leben Sie einen Lappen um die Siphon-Schraube und setzen Sie dann mit der Zange an. - Halten Sie während des Abschraubens den Siphon gegen die Drehrichtung stabil, um Verkantungen zu vermeiden.
- Nehmen Sie den Siphon vorsichtig ab. Achten Sie darauf, dass keine Gummidichtungen in den Siphon oder das Afbflussrohr fallen.
- Reinigen Sie den Siphon gründlich, auch die Dichtungen.
Video
Länge: 6 Minuten
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Ein Lappen oder Küchentuch an der Stelle an welcher man die Zange anlegt, kann da schon helfen.
2.2. Der Einsatz von Dampfreinigern
Dampfreiniger sind eine umweltfreundliche und effektive Lösung, um vor allem fetthaltige Rückstände in Abflüssen zu beseitigen. Besonders in der Küche sind Fette die häufigste Ursache für Verstopfungen. Wenn Butter oder Öl in den Abfluss gelangen, kühlen sie ab und verhärten sich im Inneren der Rohre. Hier kann ein Dampfreiniger wahre Wunder wirken. Der heiße Wasserdampf löst Fettansammlungen auf, ohne dass aggressive Chemikalien zum Einsatz kommen müssen. Diese Methode ist nicht nur nachhaltig, sondern auch schonend für die Rohrleitungen.
Allerdings gibt es auch Einschränkungen: Ein Dampfreiniger erfordert den richtigen Umgang, denn bei unsachgemäßer Anwendung kann er das Problem eher verschlimmern, insbesondere wenn die Verstopfung zu weit im Rohr sitzt. Zudem ist ein Dampfreiniger nicht in jedem Haushalt vorhanden und die Anschaffungskosten sind verhältnismäßig hoch. Dennoch ist es eine hervorragende Alternative, um hartnäckigen Fettablagerungen den Garaus zu machen – besonders in Küchen, wo Fettrückstände häufiger vorkommen.
3. Wenn alles nichts hilft muss der Profi ran
Eine professionelle Abflussreinigung ist in Erwägung zu ziehen, wenn man alles Mögliche versucht hat und keinen Erfolg erzielen konnte. Moderne Technik wie elektromechanische oder hydrodynamische Abflussreinigung werden von Profis eingesetzt, um hartnäckige Verstopfungen loszuwerden, das Rohr dabei aber schonend behandeln.
4. Umfrage: Was hat bei dir geholfen?
Welche Maßnahme hat bei dir geholfen, den Abflussgestank zu beseitigen?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Essig und Backpulver | 187 Stimmen |
Pömpel | 165 Stimmen |
Chemischer Reiniger | 125 Stimmen |
Heißes Wasser | 114 Stimmen |
Rohreinigungs-Spirale | 84 Stimmen |
Siphon abmontieren und reinigen | 62 Stimmen |
Pumpen mit Plastikflasche | 60 Stimmen |
Cola | 58 Stimmen |
Zitronensäure mit Natron | 51 Stimmen |
Gebissreiniger | 47 Stimmen |
Half alles nicht, bei mir musste der Klempner kommen. | 25 Stimmen |
Soda | 7 Stimmen |
Druckluftreiniger | 1 Stimme |
5. Zwischendurch: Humor
Humor: Verstopft!
Ein Maurer kommt zum Arzt und klagt, dass auf dem Klo immer so stark drücken müsse, bevor etwas rauskomme. Der Arzt fordert ihn auf, sich freizumachen und sich bäuchlings auf seiner Liege auszustrecken. Dann untersucht er ihn.
"Oha!", hört der Maurer den Arzt ausrufen. Er sieht, wie der Arzt einen Baseballschläger aus dem Schrank holt und – bevor er reagieren kann – ihm damit kräftig auf den nackten Hintern haut.
6. Tipps im Video dargestellt
Video mit 6 Empfehlungen: Abfluss verstopft – was hilft?
Länge: 13 Minuten
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7. So vermeidest du Rohrverstopfungen und Schützt deine Installation
7.1. Gieße kein Öl oder Fett in den Abfluss
Vielleicht hast du schon mal gehört, dass Menschen scherzhaft darüber sprechen, sich "eine Schicht Fett anzufressen". In Wirklichkeit spielt Fett eine große Rolle – nicht nur in deinem Körper, sondern auch in deinen Rohren. Genau wie sich Fett in den Arterien ansammeln kann, setzt es sich auch in deinen Abflüssen ab, wenn du es einfach hineinschüttest. Das Ergebnis? Verstopfungen. Und diese können zu einem größeren Problem führen, als du vielleicht denkst.
Zunächst bleibt das Fett flüssig und du merkst nichts davon. Es rinnt scheinbar problemlos durch die Rohre, genauso wie das Wasser. Doch mit der Zeit kühlt es ab, wird fest und sammelt sich an den Wänden deiner Abflussrohre. Fettablagerungen in den Rohren sind eine der Hauptursachen für Verstopfungen, die nicht nur unschön sind, sondern auch teuer werden können, wenn du einen Installateur rufen musst, um die Rohre wieder freizubekommen.
Wie kannst du also sicherstellen, dass dieses Problem gar nicht erst auftritt? Vermeide es, Fett oder Öl in den Abfluss zu schütten! Stattdessen solltest du warten, bis das Fett fest geworden ist. Dann kannst du es einfach in den Kompost oder den Restmüll werfen. Dieser einfache Schritt kann dir viel Ärger und unnötige Kosten ersparen. Es ist ein kleines Detail im Alltag, das aber einen großen Unterschied macht. Schone deine Rohre – und deine Nerven.
7.2. Verwende ein Sieb – Der einfache Helfer gegen Verstopfungen
Wenn es um Abflüsse geht, denken viele nicht weiter darüber nach, was alles im Laufe der Zeit darin verschwindet. Doch gerade im Badezimmer sind Haare, Seifenreste und anderer Schmutz oft die Hauptverursacher für hartnäckige Verstopfungen. Wie kann man das vermeiden? Die Lösung ist überraschend einfach: Verwende ein Sieb!
Ein Abflusssieb ist ein kleines, aber äußerst nützliches Hilfsmittel. Es fängt Haare und andere grobe Partikel ab, bevor sie in die Rohre gelangen und dort zu einem Problem werden. Besonders in der Dusche oder im Waschbecken, wo viel Schmutz anfällt, kann ein Sieb eine echte Rettung sein. Dadurch verhinderst du, dass sich über die Zeit Klumpen bilden, die nur schwer zu beseitigen sind.
Diese kleine Investition in ein Sieb kann dir eine Menge Kopfschmerzen ersparen. Verstopfungen sind nicht nur lästig und zeitaufwendig, sie können auch richtig ins Geld gehen, wenn sie von einem Fachmann behoben werden müssen. Aber mit einem Sieb musst du dir darüber keine Sorgen mehr machen. Es filtert effektiv alle möglichen Störstoffe heraus und sorgt dafür, dass dein Abfluss frei bleibt. Einfach, praktisch und äußerst effektiv!
7.3. Beobachte, was du spülst – Nicht alles gehört in den Abfluss
Was viele Menschen nicht wissen oder unterschätzen: Nicht alles gehört in die Toilette oder den Küchenabfluss. Die Versuchung ist oft groß, Dinge einfach in den Abfluss zu werfen und darauf zu vertrauen, dass das Wasser sie schon wegspülen wird. Doch das kann schwerwiegende Folgen haben. Eine Verstopfung kann schnell entstehen, wenn Gegenstände im Abfluss landen, die dort nicht hingehören.
Besonders bei Toiletten sollte man genau darauf achten, was hineingeworfen wird. Nur Toilettenpapier und menschliche Abfälle sollten hier entsorgt werden. Andere Dinge wie Feuchttücher, Wattepads, Hygieneprodukte oder Medikamente gehören definitiv nicht in die Toilette. Auch wenn sie auf den ersten Blick harmlos erscheinen, können sie die Rohre verstopfen oder das Abwassersystem erheblich belasten. Feuchttücher sind besonders problematisch, da sie sich nicht so schnell auflösen wie Toilettenpapier und häufig verklumpen, was die Rohre blockiert.
Ein weiteres Problem sind Speisereste. Viele Menschen neigen dazu, diese einfach in der Spüle wegzuspülen. Doch besonders Fett, Kaffeereste oder größere Essensstücke können sich im Rohrsystem festsetzen und dort große Schäden anrichten. Das Risiko einer Verstopfung steigt, und damit auch die Kosten für eine Rohrreinigung.
Der Tipp lautet daher: Immer zweimal nachdenken, bevor etwas in den Abfluss geworfen wird! Du kannst viele Probleme vermeiden, indem du achtsam mit deinen Abflüssen umgehst. Entsorge Abfälle lieber im Müll als in den Rohren, die sonst mit der Zeit immer stärker belastet werden.
7.4. Weitere Tipps zur Rohrpflege
Neben den oben genannten Hauptpunkten gibt es noch viele weitere Aspekte, die du beachten solltest, um deine Rohre langfristig zu schützen und Verstopfungen vorzubeugen. Hier sind einige zusätzliche Tipps:
- Regelmäßige Wartung und Reinigung: Warte nicht, bis es zu spät ist. Reinige deine Abflüsse regelmäßig, um Ablagerungen und Schmutz zu entfernen. Es gibt spezielle Abflussreiniger, die dir dabei helfen können, deine Rohre sauber zu halten. Natürliche Hausmittel wie Essig und Backpulver können ebenfalls effektiv sein und sind umweltfreundlicher als chemische Reiniger.
- Heiße Wasser-Spülung: Eine regelmäßige Spülung mit heißem Wasser kann helfen, Fettablagerungen zu lösen und Ablagerungen in den Rohren zu verhindern. Besonders nach dem Kochen ist es ratsam, heißes Wasser durch die Spüle laufen zu lassen, um etwaige Rückstände von Öl oder Fett auszuspülen, bevor sie fest werden.
- Achtsamkeit bei der Toilettennutzung: Wie bereits erwähnt, sollten nur Toilettenpapier und menschliche Abfälle in die Toilette geworfen werden. Doch auch hier kannst du proaktiv sein und darauf achten, nicht zu viel Papier auf einmal zu verwenden, um Verstopfungen vorzubeugen.
- Professionelle Kontrolle: Selbst bei den besten Vorsichtsmaßnahmen kann es hin und wieder sinnvoll sein, einen Fachmann zu Rate zu ziehen, besonders wenn du bereits erste Anzeichen einer Verstopfung bemerkst. Eine professionelle Rohrinspektion kann frühzeitig Probleme aufdecken, die du selbst vielleicht noch nicht wahrgenommen hast.
7.5. Die Vorsorge-Tipps zusammengefasst
Vorbeugungsmaßnahmen: künftig Verstopfung vermeiden
Spülbecken, Waschbecken, Badewanne & Dusche
- Um verstopfte Rohre zu vermeiden, sollte vorab schon darauf geachtet werden, keine größeren Essensreste in den Abfluss herunterzuspülen.
- Im Handel kann man günstig Abflusssiebe (Haarfänger) erhalten, welche alles auffangen, das nichts im Abfluss zu suchen hat (zum Beispiel Haare und andere feste Materialien) und somit einem Verstopfen der Rohre entgegenwirken.
- Vorbeugend kann auch wöchentlich etwas Salzwasser den Abguss hinunter gegossen werden. Hierfür einfach vier Esslöffel Salz in eine Tasse Wasser geben und den Abfluss herunter spülen.
- Hin und wieder heißes Wasser in den Waschbecken-Abfluss geben, z. B. das Restwasser aus dem Wasserkochen oder beim Eiwasser abgiessen direkt in den Abguss zielen. Kochendes Wasser hat eine stark reinigende Wirkung und bewirkt, dass sich Fette und Öle nicht oder kaum in den Rohren absetzen. Besonders befreiend soll kochendes Kartoffelwasser sein.
- Ebenfalls hilfreich: Den Abfluss mit einem Liter Cola spülen und danach einige Stunden lang kein Wasser hinterherlaufen lassen. Möglichst über Nacht einwirken lassen, die Cola geht derweil den Verschmutzungen an den Kragen. Am nächsten Morgen dann mit kochendem Wasser nachspülen.
Eine ähnliche Wirkung erzielt man, wenn man statt der Cola pures Spüli nimmt. Davon reichlich. Das ist aber aus umwelttechnisch nicht zu empfehlen. - Vermeide es, Fett oder Öl in das Waschbecken zu gießen. Diese Substanzen können sich verhärten und einen Block bilden.
- Reinige das Waschbecken regelmäßig mit einem milden Reinigungsmittel, um die Ansammlung von Seifenresten zu verhindern.
- Badewannenstöpsel durch einen Stöpsel zu ersetzen, der ein eingebautes Sieb hat.
- Zahnseide, Damenhygieneprodukte und andere Haushaltsabfälle gehören immer in den Papierkorb.
- Haare vor dem Duschen oder Baden bürsten, um lose Haare zu entfernen und zu verhindern, dass sie den Duschabfluss verstopfen.
- Wenn ein Hund in der Wanne oder Dusche gebadet werden muss, solltest du einen Waschlappen über den Abfluss legen.
WC (Toilette)
- Keine großen Dinge oder Speisereste der Toilette übergeben. Letzteres kann sogar Ratten anlocken.
- Keine Taschentücher, Papier oder Küchenpapier im WC herunterspülen. Nur Toilettenpapier löst sich vernünftig auf.
- Ausreichend spülen, besonders bei großem Geschäft. Eventuell zwischenspülen. Wasser zu sparen, ist zwar generell ratsam, aber nicht um jeden Preis. Experten warnen davor, dass zu extreme Sparmaßnahmen in der Kanalisation Probleme verursachen, da das Abwasser die abgeführte Kloake nicht ausreichend abtransportieren kann. Doch besonders schlimm können die Folgen im heimischen Leitungssystem sein. Werden die Bestandteile nicht zügig abgeleitet, bilden sich Verstopfungen. Deshalb sollte das Wassersparen nicht übertrieben werden.
- Generell niemals versuchen, dichte, faserige oder sperrige Materialien in der Toilette herunterzuspülen.
Küche
- Gröbere Essensreste, Kaffeesatz und Fett sollten von Küchenabflüssen ferngehalten werden.
- Abgelaufene Lebensmitte und Reste gehören in den Müll oder auf den Komposthaufen, nicht in den Abfluss.
Allgemein
- Reinige alle Abflüsse einmal pro Woche, den Abfluss der Badewanne oder Dusche zusätzlich einmal im Monat besonders gründlich.
7.6. Fazit: Vorsorge ist die beste Rohrpflege
Wie so oft im Leben gilt auch bei der Rohrpflege: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Mit einigen einfachen Maßnahmen kannst du das Risiko von Verstopfungen deutlich reduzieren und gleichzeitig deine Installationen schützen. Es sind oft die kleinen Gewohnheiten, die einen großen Unterschied machen. Ob es darum geht, kein Fett in den Abfluss zu gießen, ein Sieb zu verwenden oder einfach darauf zu achten, was in die Toilette oder den Abfluss gelangt – diese praktischen Tipps sind leicht umzusetzen und können dir viel Ärger ersparen.
8. Verwendung von Inspektionskameras
Ein besonders cleverer Ansatz zur Verstopfungsbekämpfung ist die Verwendung von Inspektionskameras. Mit diesen kleinen, flexiblen Kameras kann der genaue Ort der Blockade identifiziert werden. Dies ist besonders hilfreich, wenn unklar ist, was die Verstopfung verursacht – seien es Essensreste, Kalkablagerungen oder ein unglücklich platziertes Spielzeug, das seinen Weg in den Abfluss gefunden hat. Dank der Kamera kann das Problem gezielt angegangen werden, anstatt blind mit verschiedenen Werkzeugen herumzuprobieren.
Die Kamera erspart dir Zeit und Mühe und verhindert potenzielle Schäden an den Rohren. Allerdings sind Inspektionskameras eher ein Werkzeug für ambitionierte Heimwerker. Nicht jeder hat eine solche Kamera zur Hand, und sie kann in der Anschaffung oder Miete relativ teuer sein. Dennoch: Wenn man öfters mit hartnäckigen Rohrverstopfungen zu kämpfen hat, könnte dies eine lohnende Investition sein.
9. Gasreinigung: Eine schnelle, aber umstrittene Methode
Die Gasreinigung ist eine weitere Option, die eher selten zur Sprache kommt, aber in bestimmten Fällen nützlich sein kann. Hierbei wird ein Gas, häufig Kohlendioxid, unter Druck in das Rohr gepumpt. Durch die starke Ausdehnung des Gases wird die Blockade aufgelöst. Dies ist eine schnelle und effektive Methode, die sich vor allem bei größeren und tiefer sitzenden Verstopfungen anbietet.
Doch diese Methode ist nicht unumstritten. Einerseits funktioniert sie schnell, andererseits ist sie teuer und birgt gewisse Risiken. Bei unsachgemäßer Anwendung kann es zu Schäden an älteren Rohren kommen. Zudem sollte die Gasreinigung von Fachkräften durchgeführt werden, da der Einsatz von Druckgas im Haushalt nicht ungefährlich ist. Für den durchschnittlichen Heimwerker ist diese Methode daher eher ungeeignet, aber bei extrem hartnäckigen Verstopfungen eine Überlegung wert.
10. Ergänzung oder Frage von dir?
Gibt es eine Frage zum Beitrag, etwas zu ergänzen oder vielleicht sogar zu korrigieren?
Fehlt etwas im Beitrag? ... Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet. Vielen Dank!
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Geschrieben von
Peter Bödeker
Peter arbeitet seit seinem Studium im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Das Bauen-und-Heimwerken-Projekt entstand aus einer Dachdämmungs-CD-ROM, die Peter zusammen mit mehreren Mitstreitern Anfang der 2000er in eine Heimwerker-Seite umwandelte. Als Hausbesitzer, Gartenbetreiber und leidenschaftlicher Holzwerber bereitet es ihm viel Freude, über Heimwerkerprojekte zu recherchieren, Experten zu befragen und sich eine möglichst einfache und anschauliche Umsetzung der Sachverhalte und How-Tos zu überlegen.
https://www.bauen-und-heimwerken.de
- Details
- Geschrieben von: Peter Bödeker