Wie kann ich eine Terrasse überdachen? 8 Möglichkeiten
Die Terrasse ist ein herrlicher Ort zum Sitzen, Entspannen und Feiern. Wenn man aber den dritten Sommer hintereinander feststellt, dass Regen einen Großteil der geplanten Terrassenzeit zunichtegemacht hat, sollte man sich Gedanken zu einer Überdachung machen.
Die eigene Terrasse überdachen ► Möglichkeiten & Ideen ► Selber bauen / DIY ► Regelungen ► Kosten ► Tipps

Kurz zusammengefasst: Wie kann ich eine Terrasse überdachen?
- Eine Segeltuchüberdachung ist die leichteste und günstigste Möglichkeit, eine Terrasse zu überdachen.
- Wer seine Überdachung selber bauen möchte, sollte vor allem darauf achten, hochwertige Materialien auszuwählen.
- Eine einfache Terrassenüberdachung gibt es schon für unter 100 Euro. Wer jedoch hohe Stabilität und guten Regenschutz wünscht, muss deutlich mehr ausgeben.
- Ob für eine Terrassenüberdachung eine Baugenehmigung notwendig ist, muss beim örtlichen Bauamt erfragt werden. Meist ist jedoch bis 30 Quadratmeter keine Genehmigung notwendig.
Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.
1. Auf gute Planung kommt es an
Bei der Planung der Überdachung kommt es auf die eigenen Vorstellungen und Wünsche an, sowie auf die Zwecke, welche die Überdachung erfüllen soll. Deswegen sollte man für sich zunächst einmal einige Fragen vorab beantworten:
- Soll nur vor Regen geschützt werden, sprich soll die Überdachung ein reiner Regenschutz sein?
- Oder sollen auch die Sonnenstrahlen eingedämmt werden, um die Terrasse auch bei voller Sonnenstrahlung nutzen zu können?
- Soll die Terrassenüberdachung vor neugierigen Blicken schützen?
- Könnten Äste auf die Überdachung fallen?
- Sollen die Möbel dauerhaft unter der Überdachung stehen können?
Du bist dir noch nicht ganz sicher, wie du deine Terrasse gestalten möchtest? Dann schau dir einmal unsere Ideen und Inspirationen für die Gestaltung deiner Traumterrasse an.
Je nachdem, wie du diese Fragen beantwortest, kannst du aus den verschiedenen Varianten weiter unten wählen. Zunächst muss jedoch noch eine wichtige rechtliche Frage beantwortet werden:
2. Genehmigung notwendig?
Eine Terrassenüberdachung kann rechtlich gesehen schon als Umbaumaßnahme gezählt werden, in diesem Fall braucht man eine offizielle Baugenehmigung. In der Regel ist dies ab einer Überdachungsgröße von über 30 Quadratmetern der Fall.
Die genauen Definitionen und Regeln, z. B. wie groß eine Überdachung ohne Baugenehmigung sein darf, unterscheiden sich jedoch von Bundesland zu Bundesland und sogar von Kommune zu Kommune. Bevor man mit dem Überdachungsprojekt loslegt, sollte man sich deswegen zuvor mit dem zuständigen Bauamt dahingehend abstimmen, ob eine Baugenehmigung für die Überdachung notwendig ist.
Ist diese wichtige rechtliche Frage geklärt, kannst du dich endlich konkret damit beschäftigten, was für eine Art von Überdachung für dich die Richtige ist:
3. Überdachung – Varianten
3.1. Segeltuchüberdachung - Einfach, aber kein guter Regenschutz
Die leichteste und meist auch günstigste Variante ist die Segeltuch-Überdachung der Terrasse. Bei starken Regem und Sturm ist diese jedoch häufig einsturzgefährdet.
Wie man so eine Segel aufhängen kann, zeigt das folgende Video:
3.2. Markise - Maximale Flexibilität
Die Überdachung mit einer Markise hat einen großen Vorteil: Man kann sie ein- und ausziehen. Je nach Wetterverhältnissen kann man die Markise als Regenschutz oder Sonnenschutz ausklappen. Gleichzeitig kann sie bei Sonne auch wieder eingeklappt werden, wenn gerade ein Sonnenbad auf dem Programm steht. Was die Stabilität angeht, ist die Markise jedoch nur auf einem ähnlichen Niveau wie die Segeltuchüberdachung.
Eine "high-end"-Variante der Markisenüberdachung zeigt dieses kurze Video:
3.3. Robuste Überdachung aus Stegplatten
Wer robusten Wetterschutz wünscht, kommt um eine stabile Konstruktion aus festen Materialien nicht herum. Viele dieser stabilen Terrassenüberdachungen werden aus Stegplatten erstellt. Diese gibt es in verschiedenen Varianten. Man kann Stegplatten bequem im Onlineshop kaufen (besonders günstig als Stegplatten Komplettsets) oder sich im Fachhandel inspirieren lassen.
Solche Stegplatten gibt es in unterschiedlichen Materialien, zum Beispiel Acrylglas oder Polycarbonat. Oft wird Lichtdurchlässigkeit bis zu einem gewissen Grad gewünscht.
3.4. Mobiler Pavillon - Terrassenüberdachung ohne Bohren
Ähnlich flexibel wie die Markise ist es, einen Pavillon als Überdachung zu nutzen. Dieser muss weder am Dach festgebohrt werden noch mit Beton im Boden verankert werden. Ein Pavillon ist somit ein freistehender und mobiler Regenschutz.
Mobile Pavillons können je nach Bedürfnis auf- und abgebaut werden, worin gleichzeitig ein Nachteil liegt, denn damit ist regelmäßig Arbeit verbunden. Mobile Pavillons sind außerdem häufig auch nicht besonders stabil.
3.5. Glasüberdachung - Lichtdurchfluteter Regenschutz
Eine Glasüberdachung ist meist stabil, schützt vor Wind und Wetter und ermöglichst trotzdem eine gute rundum Sicht in den Garten. Für diese Vorteile muss man jedoch auch mit recht hohen Anschaffungskosten rechnen.
3.6. Pergola-Überdachung
Eine Pergola-Überdachung lässt sich vergleichsweise unkompliziert aufbauen und kann anschließend sogar noch bepflanzt werden. Besonders Naturliebhaber kommen hier auf ihre Kosten.
Gleichzeitig bietet eine Pergola keinen wirklichen Schutz vor Wind und Wetter.
3.7. Bausatz mit Kunststoffdach
Ein Bausatz ist eine einfache Möglichkeit, eine Überdachung mit festem Dach zu konstruieren. Häufig handelt es sich bei den Bausätzen um hölzerne Pfosten, auf die ein Kunststoffdach montiert wird.
3.8. Terrassenüberdachung komplett selber bauen
Wer gerne handwerkelt, der kann seine Terrassenüberdachung natürlich auch vollständig selbst bauen. Für eine DIY-Konstruktion aus Holz benötigst du beispielsweise Stützbalken, Pfetten, Sparren, Stegplatten oder je nach Gusto Glas oder Dachziegel. Aber auch Konstruktionen aus Aluminium oder anderen Materialien sind denkbar.
Achte darauf, hochwertige Materialien auszuwählen, und sorge dafür, dass die Pfosten deiner Überdachung richtig im Boden einbetoniert werden. Ein mögliches Vorgehen zeigt dieses Video:
Wie wirst du deine Terrasse überdachen?
4. Von den Kosten
Aufgrund der Vielfalt an möglichen Terrassenüberdachungen können die Kosten nicht pauschalisiert werden, Segeltuch- und Pavillon-Überdachungen sind jedoch meist am preiswertesten und gibt es schon für unter 100 Euro. Pergola-Überdachungen und Bausätze beginnen preislich meist bei einigen hundert Euro.
Einfache Aluminium-Überdachungen gibt es ab einem Preis von wenigen tausend Euro, hochwertigere Polycarbonat-Überdachungen kosten hingegen gerne mal 10.000 Euro und mehr.
Wer seine Terrassenüberdachung selbst baut, zahlt in der Regel deutlich weniger, da keine Kosten für die Installation anfallen. Wie hoch die Kosten hier konkret ausfallen, hängt von deinen Ansprüchen, der Materialwahl und nicht zuletzt der Größe der Terrasse ab.

5. Abschließende Tipps
- Die Terrassenüberdachung sollte optisch so gewählt werden, dass sie mit der Umgebung (Haus und Garten) ein harmonisches Ganzes eingeht.
- Wer sich über die Terrassenüberdachung sogar eine Erweiterung des Wohnraumes wünscht, sollte über eine Rundumkonstruktion nachdenken (Wintergarten).
- Trotz Überdachung sollten die Möbel unter einer Terrassenüberdachung weiterhin wetterbeständig gekauft werden.
- Eine Terrassenüberdachung sollte regelmäßig gereinigt werden.
- Man kann außerdem nicht oft genug betonen, dass sich der Bauherr vor der Entscheidung über die finale Konstruktion genau überlegt, was diese am Ende leisten soll. Was nützt zum Beispiel die zunächst günstige Segeltuchkonstruktion, wenn man schon bei leichtem Regen wieder alle Möbel unterstellen muss?
6. Ergänzung oder Frage von dir?
Hast du eine Frage zum Beitrag oder etwas zu ergänzen bzw. zu korrigieren?
Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet.
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