Sägeketten schärfen - so gehst du vor, Tipps und Tricks
Kettensäge schärfen: Anleitung und Tipps
Kettensägen sind leistungsstarke Maschinen zum Schneiden von Holz, die sich für ein optimales Arbeitsergebnis im bestmöglichen Zustand befinden sollten. Die Schärfe der Kette ist dabei ein wichtiger Aspekt. Neben der Hochwertigkeit der Sägekette wird die Schneidfähigkeit durch regelmäßiges Schärfen sichergestellt. Mit ein wenig Geschick lässt sich das Schärfen der Kette problemlos selbst erledigen.
Der folgende Ratgeber enthält eine detaillierte Anleitung zum Schärfen der Kettensäge, beantwortet wichtige Fragen und gibt praktische Tipps.

1. Warum und wie oft muss man eine Kettensäge schärfen?
Eine stumpfe Kettensäge erbringt nur einen Teil der Arbeitsleistung, zu der die Maschine eigentlich in der Lage wäre. Früher oder später ist das Schärfen der Kette deshalb auf jeden Fall notwendig.
Die Abstumpfung ist eine Form der Abnutzung der Kette. Wie schnell oder langsam diese Abnutzung erfolgt, hängt von der Intensität des Gebrauchs ab. Allgemeine Angaben zu einem sinnvollen Intervall lassen sich also kaum machen. Allerdings sollte man nie so lange warten, bis die Kette völlig abgestumpft ist. Sinnvoller ist es, auf die folgenden Anzeichen der Abnutzung zu achten und dann zeitnah zu reagieren.
Früher hieß es unter Forstwirten:
Tanken, schärfen, rauchen
Das meint: Die Kette wird bei jedem Tanken geschärft.
2. Hinweise auf eine stumpfe Kettensäge beim Einsatz
Ob eine Kettensäge scharf genug ist oder nachgeschärft werden muss, lässt sich beim Einsatz anhand verschiedener Anzeichen feststellen.
- Ein deutliches Indiz ist der nachlassende Selbsteinzug beim Aufsetzen. Ist Kraftaufwand nötig, damit sich die laufende Kette in das Holz senkt, kann man von mangelnder Schärfe ausgehen.
- Bei stark abgestumpften Ketten äußert sich die fehlende Schärfe auch darin, dass die Säge beim Ansetzen zurückspringt.
- Ein weiteres Anzeichen ist die Rauchentwicklung. Stumpfe Hobelzähne führen zu einer verlängerten Reibung am Holz. Diese hat wiederum eine erhöhte Hitzeentwicklung zur Folge, die schließlich als Rauch sichtbar wird. Allerdings können auch eine nicht hinreichende Kettenspannung sowie eine mangelnde Schmierung die Ursache sein. Lassen sich diese Faktoren ausschließen, ist die Kette vermutlich stumpf.
- Wenn beim Sägen nicht die typischen groben Hobelspäne abfallen, sondern feines Sägemehl, deutet das ebenfalls auf eine stumpfe Kette hin. Die Säge wirkt im Holz dann weniger wie eine Säge und mehr wie eine Feile. Häufig tritt diese Veränderung gemeinsam mit der Rauchentwicklung auf.
3. Das geeignete Werkzeug zum Schärfen der Kette
Sägeketten lassen sich mit Rundfeilen schärfen. Dabei ist zu beachten, dass nicht jede Rundfeile für jede Sägekette geeignet ist.
Das Kriterium für die Auswahl der Rundfeile ist die Kettenteilung. Die Kettenteilung entspricht wiederum genau definierten Leistungsklassen von Kettensägen und ist als Ziffer oder Kürzel auf dem Tiefenbegrenzer eingestanzt. Eine "1" entspricht zum Beispiel einem Feilendurchmesser von 4 Millimetern, eine "3" einem Durchmesser von 5,2 Millimetern und eine "4" einem Durchmesser 5,5 Millimetern.
4. So funktioniert das Schärfen der Kette genau
4.1. Die Vorbereitung
Neben der zu schärfenden Sägekette und einer passenden Rundfeile sind ein Arbeitsplatz mit ausreichend Raum, Arbeitshandschuhe, eine Bürste und ein Filzstift nötig. Im ersten Schritt wird die Kette gründlich gereinigt. Im Normalfall genügt es, die Kette mit der Bürste gründlich abzubürsten.
Harzrückstände oder andere klebrige Verunreinigungen lassen sich mit einem professionellen Reiniger für Sägeketten, aber auch gut mit handelsüblichem Backofenspray lösen. Mit dem Filzstift wird der Hobelzahn markiert, an dem das Schärfen beginnt. Dann wird die Kette straff gespannt, um Ausweichbewegungen zu reduzieren. Bis zur Verschleißmarkierung sollte noch Platz ein. Ansonsten ist das Schärfen nicht mehr möglich und die Sägekette muss ausgetauscht werden.

Es darf maximal bis zu einer manchmal vorhandenen Verschleißmarkierung auf dem Sägezahn, bzw. falls nicht vorhanden, bis zu einer verbleibenden Länge des Zahndaches von 3 mm geschärft werden. Darunter besteht die Gefahr des Brechens des Sägezahnes!

4.2. Handhabung der Rundfeile beim Schärfen
Die Rundfeile wird beidhändig gefasst. Bei Rechtshändern ruht die linke Hand am Griff, während die rechte Hand die Feile am Hobelzahn entlangführt. Dabei wird ein kontinuierlicher und mäßiger Druck mit der rechten Hand auf die Feile ausgeübt. Ruhige und gleichmäßige Bewegungen von der Innenseite des Hobelzahns nach außen sind optimal.
Etwa ein Viertel des Feilendurchmessers ragt bei einer korrekt angesetzten Feile über den Hobelzahn hinaus. Die Bewegung der Feile erfolgt horizontal zur Führungsschiene und bezogen auf die Kette meist im 30-Grad-Winkel.
Herstellerbedingt können andere Winkel optimal sein.
Der rascheste Arbeitsfortschritt beim Schärfen lässt sich erzielen, wenn man erst alle Hobelzähne der einen Seite schärft, die Kettensäge dann um 180 Grad dreht und im Anschluss die Hobelzähne der anderen Seite schärft.
Am Ende sollte die Länge aller Hobelzähne auf beiden Seiten mit der Länge des Richtzahns übereinstimmen. Als Richtzahn legt man den Hobelzahn fest, der vor dem Schärfen am kürzesten ist.

4.3. Anpassung des Tiefenbegrenzerabstands
Da es im Zuge des Schärfens von Sägeketten zu einer Verringerung des Tiefenbegrenzerabstands kommt, ist eine nachträgliche Anpassung notwendig.
Beim Tiefenbegrenzerabstand handelt es sich um den Abstand zwischen der Oberseite des Tiefenbegrenzers und der vorderen Kante des Zahndachs.
Die Anpassung lässt sich am besten mithilfe einer Flachfeile und einer Feillehre durchführen.
Der Tiefenbegrenzer darf beim Auflegen der Feillehre nicht mehr herausragen. Beim Überstehen feilt man mit der Flachfeile den Tiefenbegrenzer so lange, bis die Bündigkeit mit der Feillehre erreicht ist.
Ist das Schärfen beendet, bürstet man den Metallstaub ab und reduziert die Kettenspannung wieder auf das normale Maß. Abschließend kann man die Kette noch schmieren und die Säge befindet sich wieder im einsatzbereiten Zustand.
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4.4. Video: Kettensäge schärfen
Hier nun die obige Anleitung im Video dargestellt.
Länge: 12 Minuten
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5. Maschinelles Schleifen als Alternative sinnvoll?
Das Schärfen einer Kettensäge erfordert Zeit, ein wenig Geschick und auch etwas Krafteinsatz. Da erscheinen automatisch arbeitende Schärfgeräte zunächst eine sinnvolle Alternative zu sein. Für die meisten Besitzer von Kettensägen ist dies jedoch ein Trugschluss.
Die Geräte schärfen im Vergleich zur manuellen Rundfeile mit einem sehr hohen Materialabtrag, sodass ein "Kaputtschärfen" bei fehlenden Vorkenntnissen das wahrscheinlichste Ergebnis ist. Des Weiteren kann man bei vielen preisgünstigen Modellen den erforderlichen Schleifwinkel nicht exakt genug einstellen.
6. Kettensägen vom Profi schärfen lassen
Wer sich das selbstständige Schärfen einer Kettensäge nicht zutraut, muss natürlich nicht mit einer stumpfen Säge leben. Man kann alternativ oder hin und wieder als Ergänzung, um die Kette von Grund auf zu schärfen, auch einen professionellen Service in Anspruch nehmen. Das Schärfen wird bei Fachhändlern als Leistung zu überschaubaren Kosten im einstelligen bis niedrig zweistelligen Eurobereich angeboten. Bei einem professionell arbeitenden Betrieb hat der Besitzer der Säge die Gewissheit, dass alle Arbeiten korrekt ausgeführt wurden. Es kann aber auch bei einem Fachbetrieb nie schaden, darauf hinzuweisen, dass der Materialabtrag nicht stärker ausfallen sollte als wirklich nötig.
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8. Im Zusammenhang interessant
8.1. Video: Häufige Fehler beim Kettenschärfen
Länge: 19 Minuten
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8.2. Artikel zum Brennholz machen
- Kettensäge – was beachten?
- Holz spalten – Tipps und Empfehlungen
- Umgang mit der Motorsäge
- Ofen richtig heizen mit Holz
- Umweltauswirkungen von Brennholz und wie diese minimiert werden
- Holzspalter – was ist zu beachten?
Holzspalter – was ist zu beachten?
Holzspalter – was ist zu beachten? Wieviel Tonnen, Länge, stehend, liegend ...
Früher war klar: Wer sein eigenes Brennholz geschlagen hat, der muss es mit der Axt zerkleinern. Heutzutage ist das mehr oder weniger eine freiwillige Entscheidung (ich möchte nicht "freiwillige Qual" schreiben, denn für mich ist es meistens ein Vergnügen). Hydraulische Holzspalter werden immer günstiger und ermöglichen das Spalten des Holzes mit minimalem Kraftaufwand. Zudem gilt das Spalten mit modernen Holzspaltern als sicherer als das Spalten mit einer Axt.
Allerdings gibt es beim Kauf des Holzspalters einiges zu beachten, damit man nicht ersten Austesten feststellt, dass der Spalter den eigenen Ansprüchen nicht gerecht wird.
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