Dusche abdichten Silikon (auch ohne!): Anleitung, Tipps, Kniffe
Eine dichte Dusche ist Grundvoraussetzung für ein ungetrübtes Duschvergnügen. Wer will schon jedes Mal mühsam nach den Duschen den Badezimmerboden feudeln. Sisyphos lässt grüßen, der Fels wird hier zu Wasser. Aber auch aus gesundheitlichen Aspekten sollte eine Dusche gut abgedichtet sein. Rissige oder unvollständige Dichtungen lassen den Schimmelpilz sprießen.
Wir erklären deswegen in diesem Beitrag Schritt-für-Schritt, wie du deine Dusche fachgerecht mit Silikon abdichtest, was du beim Silikonkauf beachten solltest und welche Alternativen es zur Abdichtung mit Silikon gibt.

Kurz zusammengefasst: Dusche abdichten Silikon
- Entferne zunächst das alte Silikon mit einem Cuttermesser.
- Trage das neue Silikon mit einer Kartusche auf. Das Silikon sollte optisch unauffällig, schimmelpilzhemmend und dauerhaft elastisch sein.
- Glätte die neue Fuge mit einem Fugenglätter.
- Alternativ kannst du deine Dusche auch mit vertikalen Türdichtungen, Schwallleisten oder Magnetprofildichtungen abdichten.
Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.
1. Dusche richtig abdichten mit Silikon
Eine undichte Silikonfuge führt dazu, dass Wasser in die Wände eindringt und es dort so zu Wasserschäden und Schimmelbildung kommt. Gute Gründe für eine fachgerechte Abdichtung, doch wie dichte ich meine (neue) Dusche richtig ab?
Die häufigste Abdichtung der Duschkabine erfolgt durch Silikon. Die flexible Dichtmasse bietet durch seine leichte Verarbeitung, gute Haftung und hohe Wasserbeständigkeit zahlreiche Vorteile bei der Abdichtung von Dusche und Co.
Wie erkenne ich, ob meine Silikonfugen ausgetauscht werden müssen?
Silikonfugen, insbesondere im Bereich der Dusche und Badewanne, sollten regelmäßig kontrolliert und alle paar Jahre erneuert werden. Wenn deine Silikonfugen bereits Risse oder Anzeichen von Schimmelbildung zeigen, ist es höchste Zeit, die Dichtung zu erneuern.
Führe im Zweifelsfall einen Sprühtest durch:
- Spritze etwas Wasser auf die Fugen und schaue, was passiert.
- Perlt das Wasser von der Fuge ab, ist die Dichtung noch funktionstüchtig.
- Wenn das Wasser einzudringen scheint, drücke mit einem Papiertuch auf die Fuge. Nimmt das Tuch Wasser auf, ist die Fuge nicht mehr funktionstüchtig.
Wie häufig erneuerst du deine Silikonfugen im Badezimmer bzw. lässt diese erneuern?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Erst wenn die Fugen Risse haben oder Anzeichen von Schimmelbildung aufweisen. | 8 Stimmen |
Sehr regelmäßig (alle 2-3 Jahre). | 4 Stimmen |
Bisher noch nie, denn ich mache mir jetzt das erste Mal richtig Gedanken zu der Thematik. | 3 Stimmen |
Regelmäßig (alle 5-10 Jahre). | 0 Stimmen |
Silikon innen oder außen auftragen?
Prinzipiell kann Silikon innen und außen aufgetragen werden. Bei einigen Duschsystemen ist jedoch nur das Auftragen von außen oder innen vorgesehen. Wirf im Zweifelsfall bei einer neuen Dusche einen Blick in die Einbauanleitung deiner Duschkabine. Bei einer bereits eingebauten Dusche kannst du schauen, wo das Silikon bisher aufgetragen wurde.
2. Der Kauf: Gutes Silikon - schlechtes Silikon
Welches Silikon nimmt man am besten für die Dusche? Wie üblich raten wir davon ab, immer zur billigsten Tube zu greifen. Das Silikon muss zum Material der Wand bzw. der Duschkabine passen, ansonsten können Haftungsprobleme auftreten. Zudem lässt sich hochwertiges Silikon aufgrund seiner Eigenschaften leichter und besser verarbeiten. Die Gefahr giftiger Zusatzstoffe dürfte auch mit zunehmendem Preis sinken.
Unsere Ratschläge zur Wahl des richtigen Silikons:
- Die Silikonfarbe sollte sich harmonisch zu Dusche und Fliesen verhalten. Je unauffälliger das Silikon aufträgt, umso weniger trübt es das ästhetische Auge des Duschenden.
- Wir raten zu alterungs- und witterungsbeständigem Silikon, das zudem fungizid, also schimmelpilzhemmend ist.
- Man sollte außerdem Silikon verwenden, das als dauerhaft elastisch gekennzeichnet ist.
3. Anleitung - Silikon in der Dusche erneuern
Dusche abdichten mit Silikon - Dieses Material & Werkzeug benötigst du
- Cuttermesser
- Kunststoffschaber
- Silikonentferner
- ggf. Schimmelreiniger
- Küchenpapier o. Ä.
- Kreppband (wasserfest)
- Kartusche
- Silikonmasse
- Fugenglätter (Alternativ: Eisstiel aus Holz)
3.1. Altes Silikon entfernen
Auch das beste Silikon wird mit der Zeit porös und brüchig. Schneide zu dessen Entfernung das alte Silikon mit dem Cuttermesser ein und zieh danach möglichst lange Silikon-Bahnen (langsam) ab. Verbleibende Silikon-Reste können mit einem Kunststoffschaber abgekratzt werden.
Am Ende reinigst du die Flächen sorgfältig. Wenn zur Hand, nimm dafür speziellen Silikonentferner. Optimalerweise schließt du diese Arbeit mit einem Schimmelreiniger ab, der auch die letzten Reste der giftigen Sporen beseitigt.
3.2. Aufbringen des neuen Silikons
Zunächst wischst du die alte Silikon-Fläche gründlich ab, so dass diese staub- und fettfrei ist. Anschließend klebst du die Ränder der Fläche, die du mit Silikon versiegeln möchtest, mit Kreppband ab. Das verwendete Kreppband sollte wasserfest sein. Das Abkleben sorgt für eine saubere Silikonkante und verhindert Verschmutzungen der restlichen Duschkabine.
Nun trägst du das Silikon mit der Kartusche auf. Beginn am äußeren Rand und zieh möglichst gleichmäßig den Silikonstreifen bis zum anderen Ende.
Achtung: Versiegle nicht die innenliegenden Löcher von Laufschienen. Diese sind nötig, damit Wasser wieder nach innen abfließen kann.
Wie dichtet man eine bodenebene Dusche ab?
Eine bodenebene bzw. bodengleiche oder auch ebenerdige Dusche wird ebenfalls mit Silikon abgedichtet. Besonders die linearen Ablaufkomponenten in dem Bereich, wo der Abfluss mit den Fliesen zusammentrifft (dem Duschablauf), sollten gründlich abgedichtet werden.
3.3. Die Fuge in Form bringen - Tempo!
Nun hast du einige Minuten Zeit, die Fuge in Form zu bringen. Idealerweise verwendst du hierfür einen speziellen Fugenglätter, der für wenige Euro in jedem Baumarkt zu haben ist. Ersatzweise kann auch der Holzstiel eines Eis am Stiel zum Einsatz kommen.
Einige Heimwerker schwören hingegen darauf, dass ein in Pril getauchter Finger der Fuge den letzten Schliff verpasst. Das muss man allerdings beherrschen … Zudem kann das Spülmittel das Haftvermögen des Silikons senken. Vielmehr empfiehlt sich der Einsatz eines Glättmittels, das auf das verwendete Silikon abgestimmt ist. Dieses liefert die besten Resultate.
Die abgetragene Fugenmasse wischst du an einem Küchenpapier wie Zewa Wisch&Weg ab. Wenn du mit dem Abziehen fertig bist, löst du möglichst zeitnah das Kreppband ab. Geh vorsichtig zu Werke, um die frische Silikonfuge nicht zu verletzen.
Nach zwei bis drei Tagen ist das Silikon vollständig ausgehärtet. Geduscht werden kann bei den meisten Silikonarten schon nach ca. zwei Stunden, man sollte aber darauf achten, dass die Silikonfuge dabei nicht berührt wird. Besonders im Bereich der Duschwanne ist deswegen Vorsicht geboten.
bauen-und-heimwerken-Tipp
Gründliches Lüften nach jedem Duschen verlängert die Lebensdauer der Silikondichtung und stellt den besten Schimmelpilzverhinderer dar. Außerdem sollte die Dusche regelmäßig gereinigt werden.
Dusche mit Silikon abdichten - Die Anleitung als Video
Die beiden folgenden Videos zeigen anschaulich, wie man geschickterweise beim Verfugen vorgeht und welche Tricks es gibt. Wir haben im Redaktionsteam die Anweisungen aus unterschiedlichen Videos ausprobiert, die Vorgehensweisen in den folgenden Videos funktionierten bei uns am besten. Die beiden Videos ergänzen sich gut.
Länge: 10 Minuten
Länge: 8 Minuten
Wie viel kostest das Erneuern von Silikonfugen?
Die genauen Kosten für das Erneuern der Silikonfugen hängen davon ab, wie viel man für das Material ausgibt und ob Kosten für einen Handwerker hinzukommen oder nicht.
Prinzipiell kann man mit Kosten von ca. 11-15 Euro pro Meter Silikonfuge rechnen, wenn ein Fachmann damit beauftragt wird. Günstiger wird es natürlich, wenn man die Fugen selber erneuert oder einen Großteil des benötigten Materials bereits zuhause vorrätig hat.
4. Möglichkeiten der Abdichtung ohne Silikon
Hier geben wir nur einen kurzen Überblick über mögliche Alternativen zur Abdichtung mit Silikon. Details, Erläuterungen und Tipps zu allen Abdichtungsvarianten finden sich auf Inwerk Bad&Spa.
4.1. Vertikale Türdichtungen
Insbesondere bei Glastüren kommen vertikale Türdichtungen aus PVC als Alternative zu Silikon zum Einsatz. Die überstehende Gummilippe sorgt für einen sicheren Verschluss der Türen.
4.2. Schwallleisten
Hierbei handelt es sich um Schienen mit einer Höhe von 0,6 bis 1 Zentimeter. Sie bilden im Verbund mit Wasserabweisern einen Wasserwall, der das Wasser vor der Duschtür am Entweichen hindert. Es versteht sich, dass bei Duschen ohne Duschwanne diese Leisten nicht zum Einsatz kommen können.
4.3. Magnetprofildichtung
Diese bewährte Dichtung kommt zwischen Duschwand und Tür zum Einsatz. Sie wird gerne bei Glaselementen eingesetzt. Weiche PVC-Dichtungen ziehen mittels magnetischer Kräfte einander an und verhindern den Nässeaustritt zuverlässig und komfortabel. Zudem sind diese Dichtungen schön anzuschauen.
Dusche abdichten mit Acryl?
Immer wieder hört man die Frage, ob man seine Dusche mit Silikon oder mit Acryl abdichten soll. Beide Stoffe sind schließlich hervorragende Dichtungsmassen.
Einen wichtigen Unterschied gibt es jedoch: Silikon kommt in der Regel dort zum Einsatz wo Wasser bzw. Feuchtigkeit im Spiel ist, wie z. B. bei der Dusche oder der Badewanne. Acryl hingegen kommt meist dort zum Einsatz, wo kein Wasser bzw. Feuchtigkeit im Spiel ist, z. B. beim Mauerwerk oder bei Fugen an und im Beton.
Deswegen sollte man seine Dusche lieber nicht mit Acryl, sondern mit Silikon oder einer der anderen genannten Alternativen abdichten.
5. Ergänzung oder Frage von dir?
Hast du eine Frage zum Beitrag oder etwas zu ergänzen bzw. zu korrigieren?
Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet.
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