Dachbegrünung: warum und wofür?
Dachbegrünungen sind in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden und das aus gutem Grund. Sie bieten nicht nur ästhetische, sondern auch ökologische und ökonomische Vorteile. In diesem Artikel wird sich genauer mit dem Thema Dachbegrünungen auseinandergesetzt und erklärt, warum sie so wichtig sind und wofür sie verwendet werden können. Es wird auch auf die verschiedenen Arten von Dachbegrünungen eingegangen und die Vorteile besprochen. Dachbegrünungen sind: ► umweltfreundlich ► Schadstoff absorbierend ► fördernd für biologische Vielfalt ► Wärme- und Schallschützend ► Regenwasser absorbierend

1. Was ist Dachbegrünung?
Dachbegrünung ist die Anlage von Pflanzen auf Dächern von Gebäuden. Dies kann sowohl auf Flachdächern als auch auf Steildächern erfolgen und kann aus einzelnen Pflanzen als auch aus ganzen Beeten bestehen. Manche Heimwerker legen selbst ein Gründach an, andere nutzen professionelle und günstige Dachdecker in der Nähe für diese herausfordernde Aufgabe.
1.1. Pflegeintensiv: die intensive Dachbegrünung
Eine intensive Dachbegrünung ist eine Methode, bei der auf einem Dach eine dichte Vegetation angelegt wird. Dies erfolgt durch die Verwendung von speziellen Dachbegrünungssystemen, die eine ausreichende Drainage und Wasserversorgung für die Pflanzen gewährleisten.
Eine intensive Dachbegrünung erfordert jedoch auch eine regelmäßige Pflege und Wartung, um die Gesundheit der Pflanzen sicherzustellen. Insgesamt ist eine intensive Dachbegrünung eine nachhaltige und umweltfreundliche Methode, um die Umweltbelastungen von Gebäuden zu reduzieren und gleichzeitig die Lebensqualität in städtischen Umgebungen zu verbessern.
1.2. Pflegearm: die extensive Dachbegrünung
Eine extensive Dachbegrünung ist eine Art von Gründach, bei dem eine dünne Schicht aus Boden und Pflanzen auf ein flaches oder leicht geneigtes Dach aufgetragen wird. Im Gegensatz zu einer intensiven Dachbegrünung, bei der eine dicke Schicht Boden und eine breitere Palette an Pflanzen verwendet werden, sind die Pflanzen in einer extensiven Dachbegrünung meist niedrig wachsende Sukkulenten oder Gräser, die wenig Pflege benötigen und in trockenen Bedingungen gut gedeihen.
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2. Die Vorteile der Dachbegrünung
Dachbegrünung bietet eine Vielzahl von Vorteilen für die Umwelt und die Gesellschaft.
- Zunächst einmal kann sie dazu beitragen, den urbanen Hitzeinsel-Effekt zu reduzieren, indem sie die Hitze im Sommer absorbiert und die Lufttemperatur senkt.
- Dies kann zu einer Verringerung der Kosten für Klimaanlagen und einer Verbesserung der Lebensqualität in urbanen Gebieten führen.
- Darüber hinaus trägt die Dachbegrünung zur Regenwasserrückhaltung bei, indem sie Regenwasser aufnimmt und verhindert, dass es in die Kanalisation gelangt und das Risiko von Überschwemmungen erhöht.
- Eine Dachbegrünung kann auch dazu beitragen, den Lärmpegel in Städten zu reduzieren und die Luftqualität zu verbessern, indem sie Schadstoffe absorbiert und Sauerstoff produziert.
- Zuletzt kann sie auch dazu beitragen, die biologische Vielfalt in urbanen Gebieten zu erhöhen, indem sie Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Tiere bietet.
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3. Welche baulichen Anforderungen gibt es an das Dach für eine Dachbegrünung?
Bevor man sich das Grün aufs Dach legt, gibt es einige bauliche Anforderungen zu berücksichtigen. Zunächst muss das Dach tragfähig genug sein, um die zusätzlichen Lasten durch die Begrünung aufzunehmen, denn eine Dachbegrünung stellt eine große Belastung für die Dächer dar.
Dies hängt vor allem von der Art ab, die man plant: Eine extensive Begrünung, wie erwähnt, bestehend aus niedrigem Gras und Sträuchern, erfordert weniger Tragfähigkeit als eine intensive Begrünung, die beispielsweise auch Bäume beinhaltet. Wenn das Dach begrünt wird, muss es bei einer extensiven Begrünung in der Lage sein, mindestens 60 bis 80 kg Gewicht zu tragen. Bei einer intensiveren Begrünung muss das Dach sogar Lasten von über 100 kg aushalten können.
Auch die Dachneigung spielt eine Rolle: Flache Dächer eignen sich besser für eine Begrünung als steile Dächer. Weiterhin ist zu beachten, dass das Dach wasserdicht sein muss, um eine Schädigung durch Feuchtigkeit zu vermeiden. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Belichtung des Daches: Um eine erfolgreiche Begrünung zu gewährleisten, sollte das Dach genügend Sonnenlicht erhalten. Und um sicherzustellen, dass alle Anforderungen erfüllt sind, empfiehlt es sich, vor der Planung eine Dachsachverständigenprüfung durchführen zu lassen.
4. Aufbau einer Dachbegrünung
Um erfolgreich ein begrüntes Dach zu erstellen, müssen sowohl die Wuchsbedingungen für die ausgewählten Pflanzen als auch der Schutz des Dachaufbaus und eine funktionierende Drainage gewährleistet sein.
Es gibt zwei Arten von Bauweisen: einschichtig und mehrschichtig. Jedes Dachbegrünungssystem basiert auf einer Schutzfolie, die das Dach abdichtet und die Wurzeln der Pflanzen schützt. Dies kann entweder eine spezielle Wurzelschutzfolie oder eine Teichfolie sein.
4.1. Einschichtige Dachbegrünung
Eine einschichtige Bauweise benötigt als Grundlage eine Dachabdichtung, die als Wurzelschutz oder Teichfolie dient. Auf dieser Schicht wird in der Regel eine Schutzlage platziert, die vor mechanischen Schäden schützt. Diese Schutzlage kann zum Beispiel aus einem Vlies bestehen. Danach kommt die Vegetationstragschicht, die aus einem leichten mineralischen Substrat besteht und auf der Basis von Bims, Lava und/oder Ton gebildet wird.
4.2. Mehrschichtige Dachbegrünung
Ein mehrschichtiges Gründach besteht aus mehreren Schichten, die dafür sorgen, dass es stabil und wasserdicht ist. Als erste Schicht wird hier auch ein Vlies verlegt, das das alte Dach von dem neuen Dachgarten-Aufbau trennt. Darauf kommt eine wasserdichte Schutzfolie, die ungefähr 20 Jahre lang haltbar ist. Wer möchte, kann zusätzlich eine Wurzelschutzfolie einziehen. Danach kommt eine Speichermatte, die zusammen mit einer Drainageschicht dafür sorgt, dass Wasser gespeichert und überschüssiges Regenwasser in die Regenrinne abgeleitet wird.
Ein feinporiger Filter verhindert, dass das Drainagesystem durch ausgewaschene Substratpartikel verstopft wird. Das Substrat für die Begrünung von Dächern besteht aus einer leichten, durchlässigen Mischung, die nicht gedüngt wurde. Luftige Materialien wie Lava, Bims oder Ziegelsplitt sorgen für eine optimale Belüftung und Entwässerung. Der Anteil an Humus in der Gründach-Erde beträgt nur 10 bis 15 Prozent.
4.3. Praktische Hilfsmittel: Vegetationsmatten
Vegetationsmatten sind eine einfache Möglichkeit, um eine Fläche schnell und unkompliziert zu begrünen. Sie sind bereits vollständig bepflanzt und können wie Rollrasen einfach auf der Aufbauschicht ausgelegt werden. Mit einer Dicke von zwei Zentimetern sind sie besonders pflegeleicht, da sie bereits vollständig bewachsen sind. Vegetationsmatten eignen sich insbesondere für extensive Begrünungen.
5. Förderprogramme für die Dachbegrünung
Um die Vorteile der Dachbegrünung zu fördern, gibt es eine Reihe von Förderprogrammen, die Gründachprojekte unterstützen. Einige Beispiele hierfür sind die Förderungen des Bundesumweltministeriums, die von der Europäischen Union bereitgestellt und die regionalen Förderprogramme, die von den Ländern und Kommunen angeboten werden. Diese Förderungen können in Form von Zuschüssen, Darlehen oder steuerlichen Vergünstigungen vergeben werden und können dazu beitragen, die Kosten für die Errichtung eines Gründachs zu senken.
Es lohnt sich also, sich über die verfügbaren Förderprogramme zu informieren und sie in Anspruch zu nehmen, um die Vorteile eines Gründachs zu nutzen und gleichzeitig die Umwelt zu schützen.
6. Nachteile einer Dachbegrünung
Eine Dachbegrünung geht mit vielen Vorteilen einher. Doch wo Licht ist, ist in diesem Leben auch Schatten. Die entscheidenden Schatten-Punkte der Dachbegrünung wurden schon genannt: Eine Dachbegrünung kostet Geld, verlangt der Dachkonstruktion mehr ab und will regelmäßig gepflegt werden. Darüber hinaus werden Reparaturen aufwendiger und nach ca. 20 Jahren ein Neuaufbau des Daches fällig.
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7. Fazit
Insgesamt lässt sich sagen, dass Dachbegrünungen eine großartige Möglichkeit sind, um den Umwelt- und Klimaschutz zu unterstützen. Sie bieten nicht nur eine natürliche Isolierung für Gebäude, sondern auch ein wichtiges Habitat für Tiere und Pflanzen. Dachbegrünungen können auch dazu beitragen, die Stadtluft zu reinigen und Regenwasser zu speichern. Es ist wichtig, dass sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen die Vorteile von Dachbegrünungen erkennen und diese in ihre Bauprojekte einbeziehen. Durch die Förderung von Dachbegrünungen kann ein wichtiger Beitrag zum Schutz unserer Umwelt geleistet werden.
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9. Interessante Videos zur Dachbegrünung
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