Wellplatten für ein Dach auswählen – was gibt es beim Dachbau zu beachten?
Ein eigenes Dach über dem Kopf – zumindest für Carport, Terrasse oder Gartenhaus – lässt sich mit etwas handwerklichem Geschick durchaus selbst realisieren. Wenn du dabei auf der Suche nach einem geeigneten Material bist, wirst du früher oder später auf Wellplatten stoßen. Die klassische Lösung aus Asbestzement (Eternit) gehört der Vergangenheit an – heute dominieren moderne, leichte und vielseitige Kunststoffplatten. Hier erfährst du, worauf es bei der Auswahl, Verarbeitung und Pflege wirklich ankommt.

Kurz zusammengefasst
- Wellplatten-Materialien: Wellplatten gibt es aus verschiedenen Materialien wie PVC, Polycarbonat, Acrylglas, Bitumen, Faserzement und Blech. Jedes Material hat spezifische Vor- und Nachteile, die von Preis, Langlebigkeit und Witterungsbeständigkeit bis hin zu Brandschutz und Schalldämmung reichen.
- Verarbeitung: Wellplatten sind leicht zu verarbeiten, besonders PVC- und Polycarbonat-Platten. Achte auf die richtige Dachneigung, um Wassereintritt zu vermeiden, und nutze UV-beständige Platten, um die Lebensdauer zu verlängern.
- Wichtige Faktoren: Brandschutz, Schalldämmung und Umweltfreundlichkeit sollten bei der Auswahl berücksichtigt werden. Nachhaltige und recycelbare Materialien können langfristig Kosten sparen und umweltfreundlicher sein.
Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.
Was sind Wellplatten – und warum sind sie so beliebt?
Wellplatten sind Dachplatten mit einem typischen wellenförmigen Profil, das ihnen Stabilität verleiht – ganz ohne zusätzliches Gewicht. Dank dieser Form sind sie besonders widerstandsfähig gegen Verformung und halten auch größeren Belastungen stand. Eingesetzt werden sie vor allem für leichte Überdachungen wie Carports, Terrassen, Schuppen oder kleinere Gartenhäuser.
Du bekommst sie in verschiedenen Materialvarianten, Größen und Transparenzgraden, was sie extrem flexibel macht. Und das Beste: Sie lassen sich in vielen Fällen ohne großes Spezialwerkzeug verlegen.
Wo werden Wellplatten eingesetzt?
Die typische Anwendung von Wellplatten liegt im Außenbereich – also überall dort, wo es auf Witterungsschutz ankommt. Typische Einsatzorte sind:
- Carports und Unterstände
- Terrassendächer
- Gartenhäuser und Geräteschuppen
- Vordächer und Pergolen
- Sichtschutz- oder Seitenwände
Neben ihrer Witterungsbeständigkeit schätzen viele Heimwerker auch, dass sich die Platten überlappend verlegen lassen. Das spart in vielen Fällen das Zuschneiden mit der Säge. Einfach auf die richtige Überdeckung achten – und schon ist das Dach dicht.
Welche Materialien gibt es – und worin unterscheiden sie sich?
Nicht jede Wellplatte ist gleich. Je nach Anforderung und Budget bieten sich unterschiedliche Materialien an. Hier die wichtigsten im Überblick:
Wellplatten aus PVC (Polyvinylchlorid)
Vorteile:
- Sehr günstig
- Witterungsbeständig und langlebig
- Ideal für einfache Überdachungen
Nachteile:
- Nicht ganz so hochwertig in der Optik
- Neigt zu leichtem Blaustich, was bei transparenten Varianten auffallen kann
PVC-Wellplatten sind die preisbewusste Lösung für alle, die eine funktionale Überdachung suchen, aber keine Designeransprüche stellen. Für Carports oder Geräteschuppen völlig ausreichend – und bei Hagel erstaunlich robust.
Wellplatten aus Polycarbonat (PC)
Vorteile:
- Nahezu unzerbrechlich
- Sehr lichtdurchlässig
- UV-beständig, langlebig und biegefest
Nachteile:
- Etwas teurer als PVC
Polycarbonat ist die richtige Wahl, wenn du eine hochwertige, transparente Überdachung planst – zum Beispiel für Wintergärten oder moderne Terrassendächer. Viele Hersteller geben Garantie gegen Hagelschäden – achte beim Kauf unbedingt auf diesen Punkt.
Wellplatten aus Acrylglas (Plexiglas)
Vorteile:
- Optisch edel, mit Glas-ähnlichem Aussehen
- Sehr witterungsbeständig und farbstabil
- Ideal für hochwertige Bauprojekte
Nachteile:
- Teurer als andere Materialien
- Relativ schwer, daher schwerer zu verarbeiten
Wenn du besonders viel Wert auf transparente Eleganz legst und ein langlebiges Dach mit Glascharakter suchst, ist Acrylglas (auch Plexiglas genannt) eine hervorragende Wahl – vor allem für große, lichtdurchflutete Dachflächen.
Bitumen-Wellplatten
Vorteile:
- Schallschluckend
- Sehr dicht und flexibel
- Günstig in der Anschaffung
Nachteile:
- Nicht lichtdurchlässig
- Nur in wenigen Farben erhältlich
Bitumenplatten sind der Klassiker für robuste Dächer, z. B. über Garagen oder Geräteschuppen. Sie sind besonders geeignet für Sanierungen oder wenn du es möglichst wetterfest und geräuscharm haben willst – zum Beispiel bei Starkregen.
Wellplatten aus Faserzement
Diese stellen eine preisgünstige Option vor allem für große Dachflächen (z. B. Stalldächer) dar.
Faserzement wurde vom Österreicher Ludwig Hatschek erfunden und ab 1903 unter dem Markennamen Eternit vertrieben. Leider enthielt es krebserregende Asbestfasern. Die heutigen Faserzement-Wellplatten werden ausschließlich asbestfrei hergestellt, sie bestehen aus Zellulose-Fasern und/oder Kunststofffasern und verwenden als Bindemittel Zement.
Wellplatten aus Trapezblech, Wellblech oder Pfannenblech
Wellplatten aus Blechmaterialen gibt es in vielen Ausgestaltungsformen und Aufbauten, seit einigen Jahren sogar in farbigen Ausführungen. Wellplatten aus Blech sind in der Regel höher belastbar und stabiler als andere Materialien, sie erlauben so zum Beispiel größere Pfettenabstände beim Carport. Allerdings gehört das Material zu den teuersten Möglichkeiten, Wellplatten herzustellen.
Extra-Tipp
Lass dich im Baumarkt beraten oder schau beim Hersteller auf die technischen Datenblätter – sie enthalten wichtige Infos zu Maximalspannweiten, UV-Schutz, Brandverhalten und Garantiebedingungen. Das spart dir im Zweifel jede Menge Ärger.
Leserumfrage: Welches Material wirst du nutzen?
Welche Art von Wellplatten bevorzugst du für dein Dachprojekt?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Blech | 5 Stimmen |
PVC | 4 Stimmen |
Bitumen | 2 Stimmen |
Anderes Material | 2 Stimmen |
Polycarbonat | 1 Stimme |
Acrylglas | 1 Stimme |
Faserzement | 1 Stimme |
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Vielen Dank für jeden Hinweis!
Montage-Tipps für DIY-Fans
Wellplatten lassen sich in der Regel problemlos selbst montieren. Einige Grundregeln solltest du dabei aber beachten:
✔ Platten vorbohren – immer an der Wellenoberseite und mit ein paar Millimetern Spielraum für Materialausdehnung
✔ Spezialschrauben mit Dichtscheibe verwenden
✔ Quer- und Längsüberlappung einhalten (je nach Dachneigung ca. 10–20 cm)
✔ Keine Schrauben in Überlappungsbereiche setzen, um Spannungsrisse zu vermeiden
✔ Dachkonstruktion entsprechend der Wind- und Schneelastzone auslegen
Wenn du auf dem Dach arbeiten musst, gilt: niemals direkt auf die Platten treten! Verwende Bretter als Trittfläche oder arbeite vom Gerüst oder mit einer Leiter – Sicherheit geht immer vor.
Dachneigung: Darauf kommt’s an
Ein Punkt, den viele übersehen: Die Neigung des Dachs ist entscheidend für eine funktionierende Wellplatten-Konstruktion. Ist das Dach zu flach, kann sich Wasser in den Wellentälern stauen – es drohen Leckagen, vor allem an den Überlappungen.
Empfohlene Mindestneigung: 5 Grad, besser aber zwischen 7 und 10 Grad (meist der Idealwert).
So läuft Regenwasser zuverlässig ab und du hast lange Freude an deinem Dach.
Sind Dachplatten begehbar?
Trotz ihrer Stabilität sollten Wellplatten nicht ohne weitere Vorkehrungen betreten werden. Vor allem Polycarbonat-Platten sind nicht dafür ausgelegt, das Gewicht einer Person zu tragen. Du solltest daher unbedingt vermeiden, auf diesen zu laufen. Solltest du dennoch das Dach betreten, solltest du Trittbretter zwischen die Dachsparren legen und Trittleitern als Hilfsmittel verwenden.
Generell solltest du niemals auf ein Dach steigen, wenn die Oberfläche nass, schmutzig oder mit Schutt bedeckt ist. Dachmaterialien können äußerst rutschig werden. Je nach Neigung des Daches kann das Betreten für Ungeübte zu einer gefährlichen Situation werden.
Was macht Wellplatten zu einem idealen Dachmaterial?
✔ Leicht zu transportieren und zu montieren
✔ Langlebig und oft UV-beständig
✔ Wartungsarm – nur gelegentlich reinigen, leicht auszubessern oder zu ersetzen
✔ Individuell anpassbar, z. B. durch Sägen oder Zuschneiden
✔ Günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis
✔ Auch für große Flächen geeignet
✔ Bruchsicher – insbesondere Polycarbonat
✔ Hagelsicher, je nach Materialstärke
UV-Schutz: Lange Freude an deinem Dach dank UV-Beständigkeit
Wer sich schon einmal länger in der Sonne aufgehalten hat, weiß, wie sehr diese dem Material zusetzen kann. Wellplatten aus Kunststoff, wie Polycarbonat oder Acryl, sind zwar optisch attraktiv und leicht zu verarbeiten, jedoch besonders anfällig für Sonneneinstrahlung. Über die Zeit hinweg kann UV-Licht zu Verfärbungen, Rissen oder gar einer spröden Oberfläche führen. Deshalb ist es enorm wichtig, dass du auf UV-beständige Wellplatten achtest.
Einige hochwertige Kunststoff-Wellplatten werden mit speziellen UV-Schutzbeschichtungen angeboten, die das Material vor schädlichen Sonnenstrahlen schützen. Das bedeutet nicht nur, dass dein Dach optisch länger frisch und ansprechend bleibt, sondern auch, dass die Lebensdauer deutlich verlängert wird. Gerade bei Überdachungen für Terrassen oder Carports, die ständiger Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, kann dieser Schutz Gold wert sein.
Wenn du also Wert auf Beständigkeit legst, achte unbedingt darauf, ob die von dir ausgewählten Wellplatten explizit als UV-beständig deklariert sind. Manchmal wird dieser Schutz in Form einer beidseitigen Beschichtung aufgetragen, was zusätzlichen Schutz bietet – nicht nur von oben, sondern auch von Reflexionen unter dem Dach. Auf diese Weise bleibt dein Projekt länger wie neu und du ersparst dir lästige und kostspielige Wartungsarbeiten.
Brandschutzklasse: Sicherheit geht vor!
Ein oft übersehener, aber wesentlicher Punkt ist der Brandschutz. Je nachdem, wo du die Wellplatten verwendest – ob im Garten, auf dem Hausdach oder als Überdachung für dein Carport – kann das Thema Brandschutz eine zentrale Rolle spielen. Brandschutzklassen geben Auskunft darüber, wie leicht entflammbar ein Material ist und wie es sich im Brandfall verhält.
Wellplatten aus Bitumen oder PVC schneiden in Sachen Brandschutz unterschiedlich ab. Während einige Kunststoffe bei hoher Hitze schnell schmelzen oder brennbare Dämpfe absondern können, gibt es auch Materialien, die durch spezielle Zusätze feuerhemmend wirken. Dies ist besonders wichtig, wenn du dein Dach in der Nähe von Nachbarhäusern oder in einer feuergefährdeten Region aufstellst. Ein gut ausgewähltes, schwer entflammbares Material kann im Ernstfall das Zünglein an der Waage sein.
Die Brandschutzklasse wird in Europa durch das Kürzel DIN EN 13501 klassifiziert. Wenn du also auf Nummer sicher gehen willst, erkundige dich vor dem Kauf nach den Brandschutzklassen der jeweiligen Wellplatten und wähle Materialien mit einer möglichst hohen Sicherheitsstufe.
Schalldämmung: Stille auch bei Regen genießen
Das Klopfen von Regentropfen auf dem Dach kann romantisch wirken – aber nur, solange es sich um einen leichten Sommerregen handelt. Wenn ein richtiger Wolkenbruch niedergeht, kann das Geräusch auf Wellplatten richtig laut werden. Das betrifft vor allem Wellplatten aus Metall oder dünnem Kunststoff, die den Schall stärker weiterleiten.
Gerade wenn du dein Dach über einem Wohnbereich anbringst, solltest du auf die Schalldämmung achten. Hierbei gilt: Je schwerer und dichter das Material, desto besser ist es in der Regel bei der Geräuschdämpfung. Wellplatten aus Bitumen haben den Vorteil, dass sie nicht nur wetterbeständig, sondern auch geräuschdämpfend wirken. Auch Sandwichplatten, die aus mehreren Schichten bestehen, sind für ihre schallisolierenden Eigenschaften bekannt.
Ein weiterer Tipp: Achte auf eine geeignete Unterkonstruktion. Materialien wie Holz können den Schall besser abfedern als beispielsweise Metall. Wenn dir Ruhe wichtig ist, dann sollte die Geräuschdämmung definitiv ein Faktor in deiner Entscheidung sein.
Kosten-Nutzen-Analyse: Investieren für die Zukunft
Beim Hausbau oder bei Heimwerkerprojekten ist das Budget oft einer der ausschlaggebenden Faktoren. Natürlich möchtest du nicht unnötig viel Geld ausgeben, doch manchmal lohnt sich eine kleine Extrainvestition. Hier kommt die Kosten-Nutzen-Analyse ins Spiel.
Wellplatten gibt es in einer breiten Preisspanne, abhängig von Material, Beschichtung und Lebensdauer. PVC-Platten sind oft die günstigste Wahl, jedoch nicht unbedingt die langlebigste. Bitumenplatten oder hochwertige Kunststoffplatten mit UV-Schutz und Geräuschdämmung können etwas mehr kosten, bieten aber auch eine längere Lebensdauer und geringere Wartungskosten.
Bei der Kalkulation solltest du also nicht nur den Anschaffungspreis im Blick haben, sondern auch die Folgekosten. Wie oft musst du das Dach warten oder gar Teile austauschen? Welchen langfristigen Schutz bieten die Platten? Es lohnt sich oft, ein wenig mehr auszugeben, wenn dies bedeutet, dass du über Jahre hinweg seltener Eingriffe vornehmen musst. Eine gründliche Analyse spart dir auf lange Sicht Zeit, Geld und Nerven.
Hier ist eine Übersicht der gängigen Materialien und ihrer Haltbarkeit:
- PVC-Wellplatten: Diese günstigen Platten haben eine Lebensdauer von ca. 5 bis 10 Jahren, abhängig von der Witterung und UV-Belastung. PVC neigt zu Verfärbungen und wird mit der Zeit spröde, vor allem ohne speziellen UV-Schutz.
- Polycarbonat-Wellplatten: Sie sind sehr robust und widerstandsfähig. Polycarbonat-Wellplatten können bis zu 20 Jahre oder länger halten, insbesondere wenn sie UV-beständig beschichtet sind. Ihre Stabilität bleibt über die Jahre weitgehend erhalten, auch bei extremen Wetterbedingungen.
- Acrylglas-Wellplatten (Plexiglas): Diese Platten sind ebenfalls langlebig, oft mit einer Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren. Acrylglas vergilbt kaum, behält seine Transparenz und Brillanz, insbesondere bei UV-beständigen Varianten.
- Bitumen-Wellplatten: Diese preiswerte Option bietet eine Lebensdauer von etwa 15 bis 20 Jahren. Bitumen ist wetterbeständig und geräuschdämmend, zeigt jedoch im Laufe der Zeit Alterserscheinungen wie Verformungen.
- Faserzement-Wellplatten: Diese Platten sind besonders langlebig und halten etwa 30 bis 50 Jahre. Sie sind extrem widerstandsfähig gegen Feuer und Witterungseinflüsse, allerdings anfällig für mechanische Schäden wie Risse.
- Blech-Wellplatten (z. B. Trapezblech): Wellblech oder Trapezblech kann bei guter Pflege und je nach Beschichtung bis zu 40 bis 60 Jahre halten. Es ist sehr robust, erfordert aber gelegentliche Wartung, insbesondere um Korrosion zu verhindern.
Zusammengefasst halten Wellplatten aus Polycarbonat, Acrylglas und Blech am längsten, während PVC und Bitumen eine kürzere Lebensdauer haben. Der richtige UV-Schutz und regelmäßige Pflege können die Lebensdauer erheblich verlängern.
Umweltverträglichkeit: Nachhaltig bauen und die Natur schützen
In Zeiten, in denen der Klimawandel eine immer größere Rolle spielt, legen viele Heimwerker und Bauherren zunehmend Wert auf umweltfreundliche Materialien. Wellplatten bieten hier unterschiedliche Optionen. Bitumenplatten beispielsweise bestehen aus einem natürlichen Rohstoff, während Kunststoffplatten oft auf fossilen Brennstoffen basieren.
Doch es gibt auch nachhaltige Alternativen im Bereich der Kunststoffplatten. Einige Hersteller bieten recycelte Materialien oder Platten an, die nach ihrer Lebensdauer wieder vollständig in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt werden können. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern kann auch langfristig deinen Geldbeutel entlasten.
Bevor du dich für ein Material entscheidest, solltest du dich also fragen, welchen ökologischen Fußabdruck du hinterlassen möchtest. Kannst du die Wellplatten nach ihrer Nutzung recyceln? Werden sie unter fairen Bedingungen und mit möglichst geringem Energieaufwand hergestellt? Diese Fragen sind nicht nur für das eigene Gewissen relevant, sondern können auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Hier ist ein Überblick über die gängigen Materialien und deren Umweltfreundlichkeit:
- PVC-Wellplatten: PVC (Polyvinylchlorid) hat einen relativ hohen ökologischen Fußabdruck, da es auf fossilen Brennstoffen basiert und bei der Herstellung Chlor und andere schädliche Chemikalien freigesetzt werden. Das Recycling von PVC ist möglich, jedoch komplex und nicht immer wirtschaftlich. Zudem setzt das Material bei der Verbrennung giftige Gase frei, was die Entsorgung problematisch macht.
- Polycarbonat-Wellplatten: Polycarbonat wird ebenfalls aus fossilen Rohstoffen hergestellt und benötigt viel Energie in der Produktion. Es ist jedoch sehr langlebig und dadurch umweltfreundlicher als PVC, da es seltener ersetzt werden muss. Polycarbonat kann recycelt werden, allerdings sind die Recyclingmöglichkeiten begrenzt, und auch hier sind die Umweltauswirkungen bei der Herstellung nicht unerheblich.
- Acrylglas-Wellplatten (Plexiglas): Acrylglas hat einen moderaten ökologischen Fußabdruck. Es wird aus Erdölprodukten hergestellt, ist aber langlebig und behält über lange Zeit seine Eigenschaften, was weniger Ersatz und geringeren Materialverbrauch bedeutet. Acrylglas kann recycelt werden, was den Umweltaufwand im Vergleich zu anderen Kunststoffen etwas mildert.
- Bitumen-Wellplatten: Bitumen ist ein Nebenprodukt der Erdölverarbeitung und hat daher ebenfalls einen fossilen Ursprung. Der Herstellungsprozess ist energieintensiv, und das Material ist biologisch nicht abbaubar. Dennoch ist es langlebig und hat durch seine Schall- und Wärmedämmungseigenschaften indirekt positive Umwelteffekte, beispielsweise durch geringeren Energieverbrauch in Gebäuden.
- Faserzement-Wellplatten: Faserzement hat einen vergleichsweise geringen ökologischen Fußabdruck, da er hauptsächlich aus Zement und Zellulosefasern oder Kunststofffasern besteht. Der Herstellungsprozess ist energieintensiv, aber die Platten sind langlebig und meist recycelbar. Zudem enthalten moderne Faserzementplatten kein Asbest mehr, was den gesundheitlichen und ökologischen Aspekt verbessert.
- Blech-Wellplatten (z. B. Trapezblech): Blech-Wellplatten haben einen variablen ökologischen Fußabdruck, abhängig von der Art des Metalls und dessen Herstellung. Stahl oder Aluminium sind energieintensiv in der Produktion, jedoch fast vollständig und unendlich recycelbar, was den Fußabdruck langfristig reduziert. Die Langlebigkeit der Platten trägt ebenfalls dazu bei, ihren Einfluss auf die Umwelt zu minimieren.
Fazit:
- Geringer ökologischer Fußabdruck: Faserzement-Wellplatten und recycelte Metallbleche.
- Moderater ökologischer Fußabdruck: Acrylglas und Polycarbonat, insbesondere aufgrund ihrer Langlebigkeit.
- Höherer ökologischer Fußabdruck: PVC und Bitumen, bedingt durch ihre fossile Basis und geringere Recycelbarkeit.
Generell tragen langlebige und recycelbare Materialien am stärksten zu einer positiven ökologischen Bilanz bei, während kurzlebige und schwer recycelbare Materialien einen größeren negativen Einfluss haben.
Wie werden ausrangierte Platten entsorgt?
Wellplatten sollten trotz ihrer Abmessungen nicht mit dem Sperrmüll entsorgt werden. Du musst jedenfalls damit rechnen, dass die Müllabfuhr am Straßenrand entsorgte Dachplatten nicht mitnimmt. Die Platten zählen vielmehr zum sogenannten Baumischabfall und können passend zerkleinert in geringen Mengen in die Restmülltonne gegeben werden. In größeren Mengen gehören sie auf den Recyclinghof. Je nach Preispolitik deines lokalen Entsorgungsträgers kann dafür eine gewichts- oder volumenabhängige Gebühr anfallen.
Achtung: Asbesthaltige Eternitplatten dürfen keinesfalls selbst entfernt oder entsorgt werden – hier muss eine Fachfirma ran.
Bei jeder größeren Renovierung und auf jeder Baustelle fallen erhebliche Mengen Schutt an, die nicht mehr in der schwarzen Tonne beseitigt werden können bzw. dürfen. Bei der Entsorgung gilt es dann einige Dinge zu beachten, besonders wenn es um die Unterscheidung zwischen Bauschutt und Baumischabfall geht. Wir erklären dir in diesem Artikel, was Baumischabfall ist, was in diesen rein darf und wie du bei der Entsorgung eine Menge Geld sparen und sogar Geld verdienen kannst. Mit Download.Beitrag: Baumischabfall
Baumischabfall – Was ist das und was darf rein?
Kondenswasser
Problem Kondenswasser
Egal ob Carport, Garage oder Terrasse: Sobald die Temperaturen in der Nacht unter den Gefrierpunkt fallen und es am Tage wieder taut, tropft es von den Wellplatten (oder Trapezblechen, Stegplatten, Lichtplatten ...) herunter.
Das liegt daran, dass die Luftfeuchte an der Unterseite der Platten absetzt und dort gefriert. Wird es wieder wärmer, taut das Kondenswasser und tropft den Boden darunter voll. Sehr ärgerlich, vor allem dann, wenn man darunter etwas abgestellt hat.
Wir haben vier Möglichkeiten gefunden, die das Problem reduzieren oder ganz beseitigen:
Dachneigung erhöhen
Den Dachwinkel vergrößern, nicht unter fünf Grad fallen lassen. Je steiler das Dach, umso eher läuft das Kondenswasser in Richtung Traufe ab, ohne auf den Boden zu tropfen.
Antikondesvlies
Ein sogenanntes Antikondensvlies auf die Unterseite der Platten kleben (zwischen den Sparren, wenn es nachträglich erfolgt). Ein gut bewertetes Produkt ist:
-
Antikondensbeschichtung
Eine Antidondensbeschichtung auf die Unterseite der Platten auftragen. Gut bewertet ist:
-
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.
Isolieren
Eine Isolierung (z. B. Styropor unter die Platte, dann OSB-Platte) unter die Blech/Platten anbringen.
Kannst du eine Möglichkeit ergänzen, das Herabtropfen von Kondenswasser zu vermeiden?
Kannst du eine Möglichkeit ergänzen, das Herabtropfen von Kondenswasser zu vermeiden?
Vielen Dank für jeden Tipp!
Fazit: Flexibles Dachmaterial für viele Einsatzzwecke
Ob schlichte Überdachung oder hochwertige Terrassenlösung – Wellplatten bieten eine riesige Bandbreite an Möglichkeiten. Wer auf ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis Wert legt, ist mit PVC oder Polycarbonat gut beraten. Für stilvolle Lösungen mit Glas-Charakter ist Acrylglas die beste Wahl. Und wenn es einfach, schallschluckend und robust sein soll, ist Bitumen ideal.
Egal, wofür du dich entscheidest: Mit etwas Planung, dem richtigen Werkzeug und ein wenig handwerklichem Geschick kannst du dein Projekt selbst umsetzen – und schon bald unter deinem eigenen Dach im Trockenen sitzen. 🛠️☀️🌧️
Ergänzungen und Fragen von Lesern
- Problem Kondenswasser
Anonym fragt: Ich vermisse Angaben zum Kondenswasser.
Antwort bauen-und-heimwerken.de: Wir haben oben Tipps gegen das Problem ergänzt.
Gibt es eine Frage zum Beitrag, etwas zu ergänzen oder vielleicht sogar zu korrigieren?
Fehlt etwas im Beitrag? Kannst du etwas beisteuern? Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet. Vielen Dank!
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Arten und Möglichkeiten von Terrassenüberdachungen und ihre Vor- und Nachteile
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Doch bevor man sich von der grünen Vision blenden lässt, lohnt es sich, genauer hinzusehen: Hohe Anschaffungskosten, Wartungsaufwand und eventuell eingeschränkte Effizienz sind nicht zu unterschätzende Aspekte. In diesem Artikel erfährst du, ob und wann sich ein Solar-Terrassendach für dein Heimprojekt wirklich rechnet.
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