Hypothek einfach erklärt: Arten, Rückzahlung & Tipps
„Hypothek einfach erklärt“ – das klingt nach einem leichten Thema, ist es aber nicht. Eine Hypothek ist kein kleiner Ratenkredit, sondern eine langfristige Verpflichtung, die tief in den Alltag und in die Zukunft greift. Sie sichert den Traum vom Eigenheim – und bindet ihn zugleich an Verträge, Zinssätze und Bedingungen, die man verstehen sollte, bevor man unterschreibt. Dieser Artikel bietet einen klaren Überblick: von den Grundlagen bis zu den verschiedenen Arten, von der Rückzahlung bis zu Fragen wie Verkauf, Vererbung oder Löschung. So wird aus einem sperrigen Finanzbegriff ein handhabbares Werkzeug für deine Immobilienfinanzierung.

Kurz zusammengefasst
- „Hypothek“ wird hier wie allgemein üblich synonym als „Immobilienkredit“ verstanden, rechtlich ist aber nur die Sicherheit gemeint.
- Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Festhypothek mit festem Zinssatz über die Laufzeit und einer variablen Hypothek mit veränderlichem Zins.
- Die Entscheidung für eine bestimmte Hypothekenart hängt von deinen individuellen Bedürfnissen und der aktuellen Zinssituation ab. Es ist wichtig, sich über die verschiedenen Hypothekenarten und ihre Vor- und Nachteile zu informieren, um die passende Finanzierung für deine Immobilie zu finden. Dabei sollten auch Faktoren wie Laufzeit, Tilgung und Sondertilgungsmöglichkeiten berücksichtigt werden.
- Vergleiche immer Angebote mehrerer Banken und Kreditinstitute, um die besten Konditionen für deine Hypothek zu erhalten.
- Bei der Beantragung einer Hypothek prüft die Bank unter anderem deine Bonität, die Beleihungsgrenze und deine finanzielle Situation. Daher ist es wichtig, alle notwendigen Unterlagen bereitzuhalten und sich gut auf das Gespräch mit der Bank vorzubereiten.
- Die Rückzahlung einer Hypothek kann sich über einen langen Zeitraum erstrecken, weshalb es wichtig ist, frühzeitig für den Todesfall vorzusorgen, um die finanzielle Belastung für die Erben zu minimieren.
- Bei einem Verkauf der Immobilie muss die Hypothek in der Regel abgelöst werden. Rein rechtlich kann der Käufer die Grundschuld auch übernehmen (mit Zustimmung der Bank). Eine vorzeitige Rückzahlung ist grundsätzlich möglich, kann jedoch mit Kosten verbunden sein.
- Die Löschung der Grundschuld einer Hypothek ist ein wichtiger Schritt, um die Immobilie von einer Belastung zu befreien und sie uneingeschränkt nutzen oder veräußern zu können. Die Löschung erfolgt durch einen Notar und erfordert eine Löschungsbewilligung von der Bank.
Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.
Dieser Überblick ist keine sterile Sammlung von Fakten, wie sie ein Algorithmus in Sekunden ausspuckt. Er lebt von Praxisnähe: kleinen Rechenbeispielen, klaren Worten zu typischen Fehlern, und Einblicken in die Denkweise der Banken. Gerade weil Hypotheken langfristige Verpflichtungen sind, lohnt es sich, mehr als nur Zahlen zu verstehen – nämlich die Logik, die hinter den Entscheidungen steckt.
Was ist eine Hypothek?
„Hypothek“ wird hier wie allgemein üblich synonym als „Immobilienkredit“ verstanden, rechtlich ist aber nur die Sicherheit gemeint. In diesem Sinne ist eine Hypothek ist ein langfristiges Darlehen, das dir von einer Bank oder einem Kreditinstitut gewährt wird, um den Kauf oder Bau einer Immobilie zu finanzieren. Dabei dient die Immobilie als Sicherheit für die Bank, indem sie als Pfand für den Kredit eingesetzt wird. Solltest du die Raten nicht mehr zurückzahlen können, hat die Bank das Recht, die Immobilie zu verwerten (Stichwort Zwangsversteigerung), um ihre Forderungen zu decken.
Wie zahlt man eine Hypothek zurück?
Die Rückzahlung einer Hypothek erfolgt in der Regel in monatlichen Raten. Diese Raten setzen sich aus zwei Teilen zusammen: Zinsen und Tilgung. Die Zinsen sind der Preis, den du für das geliehene Geld bezahlst, und die Tilgung ist der Anteil, der dazu dient, den Kreditbetrag schrittweise abzubauen.
Die Laufzeit einer Hypothek kann sehr unterschiedlich sein und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Höhe des Darlehens und der gewählten Hypothekenart.
Ein kleines Rechenbeispiel:
Angenommen, du nimmst ein Darlehen von 300.000 Euro auf, mit einem Zinssatz von 3 % und einer anfänglichen Tilgung von 2 %. Deine monatliche Rate läge dann bei rund 1.250 Euro (750 Euro Zinsen + 500 Euro Tilgung). Mit jedem Jahr sinkt der Zinsanteil und steigt der Tilgungsanteil – ein Prozess, der manchmal unscheinbar wirkt, aber entscheidend ist: Erst nach Jahren spürt man, wie die Restschuld wirklich kleiner wird. Mit folgendem Rechner kannst du dir die Folgejahre anzeigen lassen:
Hypothekenkreditrechner
Hypothekenkreditrechner
Welche Hypothekenarten gibt es und wie unterscheiden sie sich?
Es gibt grundsätzlich zwei Hauptarten von Hypotheken: Festhypotheken und variable Hypotheken.
- Festhypothek:
Bei einer Festhypothek wird ein fester Zinssatz für einen bestimmten Zeitraum vereinbart, meist zwischen zwei und zehn Jahren. Der Vorteil dabei ist, dass du während dieser Zeit genau weißt, wie hoch deine monatliche Rate ist und keine Überraschungen erlebst. Der Nachteil ist jedoch, dass du von möglichen Zinssenkungen nicht profitieren kannst. - Variable Hypothek
Bei einer variablen Hypothek ist der Zinssatz an einen Referenzzinssatz, wie zum Beispiel den SARON (Swiss Average Rate Overnight) in der Schweiz oder für Deutschland/EU der EURIBOR, gekoppelt. Das bedeutet, dass der Zinssatz deiner Hypothek steigt oder fällt, wenn sich der Referenzzinssatz ändert. Der Vorteil dabei ist, dass du von Zinssenkungen profitieren kannst. Der Nachteil ist, dass du bei steigenden Zinsen höhere Raten zahlen musst und somit weniger Planungssicherheit hast.
Man unterscheidet auch zwischen:
Erste Hypothek
Die erste Hypothek ist gekennzeichnet durch günstige Zinsen und eine hohe Sicherheit der kreditgebenden Stelle und wird auch als 1a-Hypothek bezeichnet. Die Höhe richtet sich nach den Gesamtkosten (Haus und Grundstück) des Baus. Die Höhe der ersten Hypothek variiert zwichen 40 und 70 Prozent des Gesamtwertes. Entscheidend bei der Bewilligung und der Höhe des Prozentsatzes ist die Fungibilität (Verkaufbarkeit) der Immobilie sowie die persönliche Einkommenssituation.
Die 1. Hypothek wird durch Eintragung eines erstrangigen Grundpfandrechtes in das Grundbuch für den Kreditgeber gesichert. Damit ist bei einer Zwangsvollstreckung zuerst die Forderung des Kreditgebers zu befriedigen.
Zweite Hypothek oder Bauspardarlehen
Weiterer Finanzierungsbedarf kann durch die Aufnahme einer 1b-Hypothek oder die Zuteilung eines Bausparplanes erfolgen.
1b-Hypotheken sind nachrangige Grundpfandrechte im Grundbuch. Förderungen oder Bürgschaften können zusätzlich vorkommen, sind aber nicht der Normalfall. Zins und Tilgung können der 1a-Hypothek gleichkommen, aber es fallen jährliche Verwaltungskosten an.
Sollte der Bausparvertrag zuteilungsreif sein, besteht hier Anrecht auf ein Bauspardarlehen. Die Zinssätze sind dann meist sehr gering. Bis zur Bereitstellung der Kreditsumme vergeht meist ein Zeitraum von 6 bis 9 Monaten. Auch hier wird geprüft, ob ausreichend Sicherheiten vorhanden sind und ob das Darlehen für wohnungswirtschaftliche Maßnahmen eingesetzt wird. Hinweis: Die Wartezeit bis zur Zuteilung eines Bauspardarlehens kann je nach Tarif deutlich kürzer oder länger sein.
Was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile der Hypothekenarten?
Festhypothek:
- Planungssicherheit durch feste monatliche Raten
- Schutz vor steigenden Zinsen
- Kein Nutzen aus möglichen Zinssenkungen
Variable Hypothek:
- Profitieren von Zinssenkungen
- Flexibler in der Rückzahlung
- Weniger Planungssicherheit bei steigenden Zinsen
- Potenziell höhere Raten bei Zinserhöhungen
Für wen eignet sich welche Hypothekenart?
Ob eine Fest- oder variable Hypothek für dich besser geeignet ist, hängt von deinen persönlichen Präferenzen und deiner Risikobereitschaft ab. Wenn du Wert auf Planungssicherheit legst und bereit bist, einen etwas höheren Zinssatz für die Sicherheit einer festen Rate zu akzeptieren, dann ist die Festhypothek für dich die bessere Wahl. Wenn du hingegen von möglichen Zinssenkungen profitieren möchtest und bereit bist, das Risiko steigender Zinsen in Kauf zu nehmen, dann könnte die variable Hypothek für dich interessanter sein.
In aller Regel entscheiden sich private Immobilienkäufer für eine Festhypothek.
Welche Art von Hypothek ist dein Favorit?
Was prüft die Bank bei einer Hypothek?
Bevor eine Bank dir eine Hypothek gewährt, wird sie eine Reihe von Prüfungen durchführen, um das Risiko des Kreditausfalls zu minimieren. Dazu gehören unter anderem:
- Bonitätsprüfung
Die Bank wird deine Kreditwürdigkeit prüfen, um sicherzustellen, dass du in der Lage bist, die Hypothek zurückzuzahlen. Dazu werden Informationen über deine Einkommens- und Vermögenssituation sowie mögliche Schufa-Einträge herangezogen. - Beleihungswert
Die Bank wird den Wert der Immobilie ermitteln, um den maximalen Kreditbetrag festzulegen, den sie dir gewähren kann. In der Regel wird der Beleihungswert auf Basis von Gutachten oder Vergleichswerten ermittelt. - Eigenkapital
Die Bank prüft, wie viel Eigenkapital du in die Finanzierung einbringen kannst. Je höher dein Eigenkapitalanteil, desto geringer ist das Risiko für die Bank und desto bessere Konditionen kannst du möglicherweise erhalten. - Haushaltsrechnung
Die Bank prüft, ob du dir die monatlichen Raten leisten kannst, indem sie deine Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellt. Dabei wird auch geprüft, ob du genügend finanziellen Spielraum hast, um unvorhergesehene Ausgaben oder Zinserhöhungen zu bewältigen. Mit unserem Rechner kannst du das vorab prüfen:
Kreditrechner maximaler Kreditbetrag | ||
Online-Budgetrechner zur Ermittlung der maximal tragbaren Kreditrate und des möglichen Kreditbetrags. |
Was Bankberater selten laut sagen: Sie prüfen nicht nur Zahlen, sondern auch deine Geschichte. Eine stabile Erwerbsbiografie macht Eindruck, auch wenn das Einkommen nicht gigantisch ist. Wer dagegen häufig den Job wechselt oder viele Konsumkredite laufen hat, wird kritisch beäugt. Und: Banken mögen Eigenkapital – je höher der Anteil, desto besser deine Verhandlungsposition.
Was braucht die Bank für eine Hypothek?
Um eine Hypothek zu beantragen, benötigt die Bank verschiedene Unterlagen und Informationen von dir. Dazu gehören unter anderem:
- Einkommensnachweise: Gehaltsabrechnungen, Steuerbescheide oder andere Belege, die dein Einkommen dokumentieren.
- Vermögensnachweise: Nachweise über dein vorhandenes Eigenkapital, wie zum Beispiel Kontoauszüge, Wertpapierdepotauszüge oder Sparverträge.
- Schufa-Auskunft: Die Bank wird eine Schufa-Auskunft einholen, um deine Kreditwürdigkeit zu prüfen.
- Objektunterlagen: Informationen über die zu finanzierende Immobilie, wie zum Beispiel Grundrisse, Flurkarten, Bauzeichnungen oder Energieausweise.
- Kaufvertrag: Sofern bereits vorhanden, benötigt die Bank den Kaufvertrag der Immobilie, um den Kaufpreis und die Modalitäten des Verkaufs zu prüfen.
- Eigenkapitalnachweis: Ein Beleg darüber, dass du über ausreichend Eigenkapital verfügst, um die Hypothek teilweise zu finanzieren.
Was muss ich bei einer Hypothek beachten?
Bei der Aufnahme einer Hypothek gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:
- Vergleiche Angebote
An erster Stelle steht, dass du dir verschiedene Angebote von verschiedenen Banken und Kreditinstituten ansiehst, um die besten Konditionen für deine Hypothek zu finden. - Achte auf die Zinsen
Vergleiche die Zinssätze und prüfe, ob es sich um feste oder variable Zinsen handelt. Überlege dir, welche Variante besser zu deiner persönlichen Situation und Risikobereitschaft passt. - Laufzeit und Tilgung
Achte auf die Laufzeit der Hypothek und die vereinbarte Tilgungsrate. Je höher die Tilgung, desto schneller ist die Hypothek abbezahlt, aber auch die monatlichen Raten sind entsprechend höher. Hinweis: „Laufzeit“ meint im Sprachgebrauch meist die Zinsbindung, nicht die gesamte Rückzahlungsdauer der Hypothek. Das wäre dann die Gesamtlaufzeit (bis Volltilgung oder Anschlussfinanzierung). - Sondertilgungen
Prüfe, ob die Möglichkeit von Sondertilgungen besteht, um die Hypothek schneller abzubezahlen oder auf veränderte finanzielle Situationen reagieren zu können. - Nebenkosten
Berücksichtige bei der Planung der Finanzierung auch die anfallenden Nebenkosten, wie Notar- und Grundbuchkosten, Grunderwerbssteuer, Gebühren, sowie eventuelle Maklergebühren.
Nebenkosten beim Kauf einer Immobilie
Notarkosten
- Vom Gesetzgeber gefordert für Kaufvertrag, Grundbucheintragung und die Eintragung einer Grundschuld;
- Faustformel: Die Notarkosten belaufen sich auf ca. 1,0 – 1,5 % des Kaufpreises.
Beispielrechnung Immobilie 250.000 € Kaufpreis
Dienstleistung vom Notar | Gebühren |
Kaufvertrag beurkunden (2,0facher Satz) | 1.070 Euro |
Betreuungskosten (0,5facher Satz) | 267,50 Euro |
Zwei Unterschriften beglaubigen (0,2facher Satz, max. 130 Euro pro Unterschrift) | 260 Euro |
Kaufvollzug (0,5facher Satz) | 267,50 Euro |
Gesamtkosten |
1.865 Euro |
Tabelle 1: Beispielrechnung für die Notargebühren beim Kauf eines Hauses mit Kaufpreis 250.000 Euro, Quelle: GNotKG; Alle Angaben ohne Gewähr; |
Grunderwerbsteuer
- Faustformel: Die Grunderwerbsteuer beträgt abhängig vom Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 % des Kaufpreises!
Grundbuchkosten
- Faustformel: Für das Grundbuchamt werden ungefähr 0,5 % des Kaufpreises fällig!
Maklercourtage (falls involviert)
- Faustformel: Maklercourtage liegt meist zwischen 4 und 8 % des Kaufpreises, aufgeteilt auf Käufer und Verkäufer.
Modernisierung (je nach Einzelfall)
Umzugskosten (je nach Einzelfall)
Häufige Fehler bei Hypotheken
Viele machen bei der Aufnahme einer Hypothek dieselben Fehler:
- Nur auf den Zinssatz schauen und die Tilgung übersehen. Ein niedriger Zins ist wertlos, wenn die Restschuld nach Jahrzehnten kaum geschrumpft ist.
- Nebenkosten unterschätzen: Grunderwerbsteuer, Notar, Grundbuch, Makler – schnell kommen fünfstellige Beträge zusammen.
- Zu wenig Puffer lassen: Wer die Rate bis an die Schmerzgrenze kalkuliert, hat keine Luft für Jobverlust, Krankheit oder steigende Nebenkosten.
- Keine Absicherung treffen: Ohne Risikolebensversicherung kann eine Hypothek im Todesfall zur Schuldenfalle für die Erben werden.
Was ist der Unterschied zwischen Kredit und Hypothek
Der Hauptunterschied zwischen einem Kredit und einer Hypothek besteht darin, dass eine Hypothek speziell für die Finanzierung von Immobilien gedacht ist und die Immobilie als Sicherheit dient. Ein Kredit hingegen kann für verschiedene Zwecke verwendet werden und ist nicht zwingend an eine bestimmte Sicherheit gebunden.
„Hypothek“ steht im Sprachgebrauch oft für „Immobilienkredit“, rechtlich ist aber nur die Sicherheit gemeint.
Ist eine Hypothek günstiger als ein Kredit?
In der Regel sind Hypotheken günstiger als herkömmliche Kredite, da die Bank durch die Immobilie als Sicherheit ein geringeres Ausfallrisiko hat. Das bedeutet, dass die Zinsen für Hypotheken tendenziell niedriger sind als bei anderen Kreditarten. Allerdings hängen die Konditionen auch von deiner individuellen Bonität und der aktuellen Marktsituation ab.
Unterschied Hypothek, Grundschuld, Darlehen
Ein weiterer Punkt, der häufig für Verwirrung sorgt: Die Hypothek ist streng genommen nicht das Geld, sondern die Sicherheit im Grundbuch. Das Darlehen ist der Kreditbetrag, den du erhältst, und die Grundschuld ist die in Deutschland gebräuchliche Form dieser Sicherheit. Umgangssprachlich wird alles in einen Topf geworfen – man ‚nimmt eine Hypothek auf‘, meint aber eigentlich: Man schließt ein Darlehen ab, das durch eine Grundschuld abgesichert ist. Klingt spitzfindig, ist aber wichtig, wenn du mit Banken oder Notaren sprichst.
Was ist besser: Grundschuld oder Hypothek?
Die Begriffe "Grundschuld" und "Hypothek" werden oft synonym verwendet, obwohl sie unterschiedliche rechtliche Bedeutungen haben. In Deutschland ist die Grundschuld die gebräuchlichere Form der Kreditsicherung, während in der Schweiz und Österreich eher von Hypotheken die Rede ist. Genauer gesagt:
In Deutschland wird nahezu immer die Grundschuld eingetragen, die Hypothek nur noch in Sonderfällen.
Der Hauptunterschied besteht darin, dass die Grundschuld nicht an eine bestimmte Forderung gebunden ist, während die Hypothek direkt an den Kreditvertrag gekoppelt ist. Im Allgemeinen gilt die Grundschuld als flexibler und einfacher in der Handhabung, aber letztendlich hängt die Wahl der Sicherungsform von den individuellen Umständen und den Vorgaben der finanzierenden Bank ab.
Warum sollte man die Grundschuld löschen?
Die Löschung der Grundschuld aus dem Grundbuch ist in bestimmten Fällen sinnvoll, beispielsweise wenn die Immobilie verkauft werden soll oder die gesicherte Forderung vollständig zurückgezahlt wurde. Durch die Löschung wird die Immobilie von der Belastung befreit und kann ohne Einschränkungen veräußert oder neu finanziert werden.
Kann ich als Rentner noch eine Hypothek auf mein Haus aufnehmen?
Auch als Rentner hast du grundsätzlich die Möglichkeit, eine Hypothek auf dein Haus aufzunehmen. Allerdings prüfen Banken bei Rentnern die Kreditwürdigkeit oft besonders sorgfältig, da das Einkommen in der Regel geringer ist und die Rückzahlungsdauer oft begrenzt sein muss. Es ist daher wichtig, dass du nachweisen kannst, dass du dir die monatlichen Raten leisten kannst und über ausreichend Eigenkapital verfügst. Eine Möglichkeit besteht auch darin, Sicherheiten wie ein Fondsdepot einzubringen.
Was passiert mit der Hypothek, wenn man stirbt?
Im Todesfall geht die Hypothek auf die Erben der Immobilie über, die dann für die Rückzahlung verantwortlich sind. Sollten die Erben die Hypothek nicht weiter bedienen können oder wollen, kann die Bank die Immobilie verwerten, um die offene Forderung zu decken. Es ist daher ratsam, sich frühzeitig um eine passende Risikovorsorge, wie zum Beispiel eine Risikolebensversicherung, zu kümmern, um die finanzielle Belastung für die Erben zu reduzieren.
Wem gehört das Haus bei einer Hypothek?
Auch wenn du eine Hypothek aufnimmst, bleibt das Haus in deinem Eigentum. Die Bank hat lediglich ein Pfandrecht an der Immobilie, das sie im Falle eines Zahlungsausfalls verwerten kann, um ihre Forderungen zu decken. Solange du die monatlichen Raten pünktlich und vollständig zahlst, bist du der Eigentümer der Immobilie.
Was passiert mit meiner Hypothek, wenn ich das Haus verkaufe?
Wenn du das Haus verkaufst, muss die bestehende Hypothek in der Regel abgelöst werden. Der Verkaufserlös wird dann verwendet, um die offene Forderung bei der Bank zu begleichen. Sollte der Erlös nicht ausreichen, um die gesamte Hypothek abzulösen, musst du den Differenzbetrag aus eigenen Mitteln aufbringen oder eine Anschlussfinanzierung vereinbaren.
Rein rechtlich kann der Käufer die Grundschuld auch übernehmen (mit Zustimmung der Bank).
Kann man eine Hypothek vorzeitig zurückzahlen?
Die vorzeitige Rückzahlung einer Hypothek ist grundsätzlich möglich, allerdings können dabei sogenannte Vorfälligkeitsentschädigungen anfallen. Diese Entschädigung wird von der Bank verlangt, um den entgangenen Zinsgewinn auszugleichen, der durch die vorzeitige Rückzahlung entsteht. Ob und in welcher Höhe eine Vorfälligkeitsentschädigung anfällt, hängt von den vertraglichen Vereinbarungen und der Restlaufzeit der Hypothek ab.
In Deutschland gilt nach 10 Jahren Zinsbindung ein Sonderkündigungsrecht ohne Entschädigung (§ 489 BGB).
Bei variablen Hypotheken sind die Möglichkeiten zur vorzeitigen Rückzahlung meist flexibler als bei Festhypotheken. Denn: In Deutschland sind Kredite mit variablen Zinsen nach § 489 BGB jederzeit mit einer Frist von 3 Monaten kündbar.
Was kostet es, eine Hypothek aufzulösen?
Die Kosten für die Auflösung einer Hypothek können je nach vertraglichen Vereinbarungen und individuellen Umständen variieren. Mögliche Kostenfaktoren sind unter anderem die bereits erwähnte Vorfälligkeitsentschädigung, Notar- und Grundbuchkosten für die Löschung der Hypothek sowie eventuelle Bearbeitungsgebühren der Bank.
Kann eine Hypothek verjähren?
Eine Hypothek verjährt nicht automatisch, sondern bleibt solange im Grundbuch eingetragen, bis sie vollständig zurückgezahlt wurde und die Löschung beantragt wurde. Allerdings können die zugrunde liegenden Forderungen der Hypothek verjähren. Die Verjährungsfristen können je nach Land und Rechtslage variieren. Hypothekenforderungen verjähren in Deutschland nach den allgemeinen Regeln (§ 195 BGB → 3 Jahre, teilweise 10 Jahre für titulierte Forderungen) ab Fälligkeit der jeweiligen Forderung.
Die Grundschuld selbst verjährt nicht, sie bleibt im Grundbuch stehen, bis sie gelöscht wird.
Wann endet eine Hypothek?
Eine Hypothek endet, sobald die gesicherte Forderung vollständig zurückgezahlt wurde. Damit ist die Forderung erfüllt. Zum Abschluss muss noch die Grundschuld aus dem Grundbuch gelöscht werden. Die Laufzeit der Hypothek hängt von der vereinbarten Tilgungsrate und den vertraglichen Konditionen ab.
Wer löscht die Hypothek?
Die Löschung der Grundschuld der Hypothek aus dem Grundbuch wird in der Regel von einem Notar vorgenommen. Dazu benötigt der Notar eine sogenannte Löschungsbewilligung von der Bank, die bescheinigt, dass die Hypothek vollständig zurückgezahlt wurde und die Bank mit der Löschung einverstanden ist.
Kann mir die Bank die Hypothek kündigen?
Grundsätzlich kann die Bank die Hypothek nur unter bestimmten Voraussetzungen kündigen, wie zum Beispiel bei Zahlungsverzug oder wenn die Immobilie als Sicherheit nicht mehr ausreichend ist. Die genauen Kündigungsgründe und Fristen sind in den vertraglichen Vereinbarungen festgelegt. Es ist daher wichtig, die Vertragsbedingungen sorgfältig (vor Abschluss!) zu prüfen und sich bei Unklarheiten von einem Fachmann beraten zu lassen.
Weitere Aspekte bei der Hypothekenwahl
Neben den bereits genannten Faktoren gibt es noch weitere Aspekte, die du bei der Wahl der richtigen Hypothek berücksichtigen solltest:
- Flexibilität
Prüfe, wie flexibel die Hypothekengestaltung ist. Manche Hypothekenarten bieten mehr Spielraum bei der Anpassung von Laufzeiten, Zinsen oder Tilgungsraten, während andere eher starr sind. - Fördermöglichkeiten
Informiere dich über staatliche Förderungen oder Subventionen, die für deine Immobilienfinanzierung in Frage kommen könnten. Hierzu zählen zum Beispiel KfW-Darlehen, Wohn-Riester oder regionale Förderprogramme. Hier findest du unseren Artikel dazu. - Kombination von Hypothekenarten
In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, verschiedene Hypothekenarten zu kombinieren, um von den Vorteilen verschiedener Modelle zu profitieren. Zum Beispiel kann eine Festhypothek mit einer variablen Hypothek kombiniert werden, um sowohl von stabilen Zinsen als auch von potenziellen Zinssenkungen zu profitieren. - Beratung
Lass dich umfassend von Experten beraten, um die beste Hypothekenart für deine persönliche Situation zu finden. Dazu gehören Bankberater, unabhängige Finanzberater oder auch Immobilienexperten. - Verhandlungsgeschick
Verhandle die Konditionen deiner Hypothek mit der Bank. Hierbei können auch kleine Unterschiede in den Zinssätzen oder Gebühren eine große Wirkung auf die Gesamtkosten der Hypothek haben.
Hypothekenabsicherung
Da eine Hypothek eine langfristige Verpflichtung darstellt, ist es wichtig, sich auch Gedanken über die Absicherung im Falle von unvorhergesehenen Ereignissen zu machen:
- Risikolebensversicherung
Diese Versicherung zahlt im Todesfall eine vereinbarte Summe an die Hinterbliebenen, die zur Tilgung der Hypothek verwendet werden kann. Dadurch wird die finanzielle Belastung für die Erben reduziert. - Berufsunfähigkeitsversicherung
Solltest du aufgrund von Krankheit oder Unfall nicht mehr in der Lage sein, deinen Beruf auszuüben, kann eine Berufsunfähigkeitsversicherung die laufenden Hypothekenraten übernehmen. - Arbeitslosigkeitsversicherung
Diese Versicherung übernimmt die Zahlung der Hypothekenraten für einen bestimmten Zeitraum, falls du unverschuldet arbeitslos wirst.
Zusammengefasst
Die Auswahl der richtigen Hypothek ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Eigenheim. Informiere dich gründlich über die verschiedenen Hypothekenarten, ihre Vor- und Nachteile, und berücksichtige dabei sowohl die aktuellen Marktbedingungen als auch deine persönlichen Bedürfnisse und finanziellen Möglichkeiten. Eine gute Beratung durch Experten und ein sorgfältiger Vergleich von Angeboten verschiedener Banken helfen dabei, die optimale Finanzierung für deine Immobilie zu finden. Und vergiss nicht, auch die Absicherung deiner Hypothek im Falle unvorhergesehener Ereignisse zu bedenken, um finanzielle Risiken zu minimieren und deinen Traum vom Eigenheim langfristig abzusichern.
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Glossar wichtige Begriffe
- Tilgung: Rückzahlung des Kredits, die deine Restschuld senkt.
- Zinsbindung: Zeitraum, für den der Zinssatz festgeschrieben ist.
- Beleihungswert: Wert, den die Bank deiner Immobilie beimisst – meist etwas konservativer als der Kaufpreis.
- Eigenkapital: Vermögen, das du selbst einbringst. Je höher, desto günstiger oft die Konditionen.
- Grundschuld: Das in Deutschland übliche Grundpfandrecht, das die Bank absichert.
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