Hauskauf Ablauf: Dauer der 11 Schritte inkl. Tipps & Empfehlungen
Vielleicht träumst du davon, stolzer Besitzer eines Hauses zu werden. Der Kauf eines Hauses geht jedoch nicht von heute auf morgen vonstatten. Es sind wichtige Schritte einzuhalten, die mitunter ein bisschen Geduld fordern. Bis du dann letztendlich als Eigentümer im Grundbuch eingetragen worden bist, vergeht häufig bis zu einem Jahr ab Beurkundung. Es ist daher sinnvoll zu differenzieren zwischen der Zeit vor und der Zeit nach der Beurkundung.
In diesem Artikel stellen wir dir den Ablauf der einzelnen Schritte beim Hauskauf vor und klären auch, wie lange diese Schritte normalerweise dauern.

Kurz zusammengefasst: Schritte beim Hauskauf und deren Dauer
Ein Haus zu kaufen, beinhaltet in der Regel 11 Schritte. Zusammengefasst legst du dich zunächst auf ein Angebot, also Haus und Kaufpreis, fest. Dies dauert individuell lange, je nach deinen Ansprüchen. Anschließend folgt der Termin beim Notar und die Beurkundung.
Bis zur Kaufpreiszahlung vergehen dann in der Regel 4-6 Wochen nach Beurkundung, teilweise dauert es aber auch länger. Ist der Preis gezahlt, erfolgt in der Regel auch die Schlüsselübergabe. Bis zum Grundbucheintrag können hingegen sogar mehrere Monate nach Notartermin vergehen, eine sogenannte Auflassungsvormerkung sichert in dieser Zeit den Käufer ab.
Details und Erläuterungen zu allen Schritten und dem zeitlichen Ablauf im weiteren Artikel.
1. Hausangebote nach Kriterien sortieren
Wir starten also mit der Zeit vor der Beurkundung. Von Bedeutung ist zunächst, dass du dir darüber im Klaren bist, wo deine neue Immobilie liegen soll und welche Ansprüche du an diese hast. Außerdem solltest du deine Finanzen prüfen und dein Budget dementsprechend definieren. Auf Basis dieser Kriterien sortierst du dann die entsprechenden Angebote im Voraus.
Die Suche kann häufig entsprechend der Intensität von Angebot und Nachfrage langwierig sein und den größten Teil der Zeit beim Prozess des Hauskaufs einnehmen. In Großstädten dauert die Suche meist länger, da die Nachfrage das Angebot übersteigt.
Welche Vorteile hat das Selbstbauen?
Wenn du dein Haus selber baust, kannst du es an deine persönlichen Vorstellungen anpassen und brauchst dir um versteckte Mängel und Verschleiß weniger Sorgen zu machen, denn dafür haftet in der Regel das ausführende Unternehmen.
Auch wenn die Energiekosten häufig niedriger sind, so sind die Kosten beim Neubauen jedoch in der Regel höher, als wenn du eine bestehende Immobilie kaufst. Dies wird dadurch verstärkt, dass die Kosten häufig nicht exakt kalkulierbar sind, weil unerwartete Probleme auftreten können. Neubauen dauert zudem meist länger als ein Haus zu kaufen.
Um die Suche abzukürzen, ist die Einschaltung eines Immobilienmaklers grundsätzlich empfehlenswert. Von Vorteil ist dabei, dass insbesondere ortsansässige Immobilienmakler den Immobilienmarkt vor Ort kennen und daher recht schnell Kontakte zu verkaufswilligen Hauseigentümern knüpfen können. Immobilienmakler haben zudem regelmäßig mehrere Häuser (und Grundstücke) in ihrem Bestand, die auf einen neuen Besitzer warten und bieten dir professionelle Beratung.
Der Nachteil bei der Beauftragung eines Immobilienmaklers besteht natürlich in höheren Kosten aufgrund der Maklercourtage. Sie gehört zu den Kaufnebenkosten. Ein Hauskauf ohne Makler ist also in der Regel günstiger aber dafür zeitlich aufwendiger.
Was gehört alles zu den Kaufnebenkosten?
Zu den Nebenkosten beim Hauskauf gehören:
- Notarkosten
- Grunderwerbsteuer
- Grundbuchkosten
- Maklercourtage (falls involviert)
- Modernisierung (falls erforderlich)
- Umzugskosten (je nach Einzelfall)
2. Sichtung der Angebote vor Ort
Meistens bedarf es einiger Besichtigungstermine. Diese sind wichtig, um sich ein umfassendes Bild von denen Häuser zu machen, die für dich in Betracht kommen.
Checkliste für die Immobilienbesichtigung
Vier Augen sehen mehr als zwei. Nehmen Sie die Liste zur Besichtigung der Immobilie und/oder jedem Gespräch mit dem jetzigen Eigentümer mit.
Grunddaten der Immobilie
- Baujahr
- Jahr der letzten Grundrenovierung
- Wohnfläche
- Nutzfläche
- Anzahl der Räume
- Grundstücksgröße
- Erbpacht?
- Grundriss und Flächenangaben prüfen (Zollstock dabei!)
- Grundbuchauszug prüfen
- Baubeschreibung noch vorhanden? (Sehr aufschlussreich bzgl. Bausubstanz, Ausstattungsniveau ...)
- Energieausweis vorhanden?
Dieser zeigt an, wie hoch der Energieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche ist. Hieran erkennt man, wie energieeffizient das Gebäude ist. - Unterhaltskosten der Immobilie (Strom, Heizung, Grundsteuer etc.; Auskunft: Eigentümer)
- Möglicher Einzugstermin
An das Bauamt
- Soll die Straße oder der Bürgersteig demnächst saniert werden? Welche Kosten kommen auf mich zu? (Bauamt)
- Sind Bauvorhaben in der Nähe vakant? (Bauamt)
- Unterliegt das Gebäude bestimmten Auflagen (Denkmalschutz, Milieuschutz, Überwegungsrechte ...)
Historie des Gebäudes
- Sind Baulasten eingetragen? (Auskunft: Bauamt)
- Ggf. Teilungserklärung vorhanden?
- Letzte Modernisierung/Sanierung
- Sind Schadstoffe in verbauten Materialien bekannt? (Auskunft: Eigentümer)
- Wer waren die Vorbesitzer? (Eigentümer)
- Ggf. Protokoll letzte Eigentümerversammlung
- Ggf.: Welche Leistungen erbringt die Hausverwaltung?
Umgebung/Lage
- Einkaufsmöglichkeiten (Lebensmittel, Apotheke, Friseur, Bekleidung, Elektronik, Bäcker ...) in der Nähe?
- Kita, Schulen? Was ist mir wichtig?
- Bus- & Bahn-Anbindung, vor allem, wenn täglich zur Arbeit gependelt wird.
- Ärzte in näherer Umgebung. Wie sind diese bewertet (siehe Google).
- Wer wohnt in der Nachbarschaft? Passt man selbst in diese Gegend?
- Verkehrsanbindung an Bundesstraßen und Autobahn.
- Freizeitmöglichkeiten in der Nähe
Freizeiteinrichtungen für Sport, Vereine, Freibad, Restaurants, Kino, Kneipen, Cafe ... - Der Ruf des Viertels
Vor allem in Großstädten hat jede Gegend ihren Ruf. Auch hier können Anwohner oder eine Internetrecherche Antwort geben. - Lärmpegel in der Nähe der Immobilie
Sie sollten die Umgebung zu Verkehrs-Stoßzeiten, morgen, abens, in der Nacht und am Wochenende aufsuchen, um sich einen Eindruck zu machen. - Natur in der Umgebung
Parks, Grünanlagen, Wald ... was findet sich in fußläufiger Entfernung, z. B. zum Joggen, Spazierengehen oder für die Runde mit dem Kinderwagen.
Das Gebäude
Die Lage der Immobilie ist fix und kann nicht verändert werden. Aber an der Immobilie an sich können Sie viel verändern. Alles ist eine Frage des Preises. Bei erkannten Mängeln können diese preismindernd geltend gemacht werden. Darum drucken Sie sich unsere Checkliste aus!
Wichtige Bereiche
- Dachzustand (Pfannen, Dämmung, Balken – Schädlingsbefall, Dachrinnen)
- Heizungsanlage (Bauart, Verbrauch, Alter)
- Warmwasser (Art der Erwärmung, Speicher, Leitung zur Spülmaschine oder Waschmaschine?)
- Heizkörper (Art, Alter, drehen die Heizkörperventile leichtgängig?)
- Außenfassade (Zustand, Aufbau, Risse im Mauerwerk)
- Gebäudedämmung (Qualität, Art, Alter)
- Fußbodenbeläge (Art, Qualität, Mängel)
- Raumaufteilung (Durchgangszimmer, Kleinsträume ...)
- Stauraum
- Lichtverhältnisse (dunkle Räume?)
-
Deckenhöhen
- Wandbeläge (Tapeten, Farben, Fliesen ...)
- Fenster (Verglasung, Alter, Rahmenart und -zustand, Funktionieren die Rollläden?)
- Treppen (Alter, Zustand, Knarzen)
Sinnesprüfung
Seien Sie besonders achtsam beim ersten Betreten der Immobilie. Mit der Zeit adaptiert die Nase und man gewöhnt sich auch an "komsiche" Gerüche.
- Geruchsprüfung (riecht es irgendwo moderig – Schimmelgefahr)
- Fühlprüfung Außenwände (besonders kalt – hohe Heizkosten)
- Zieht es irgendwo?
- Hörprüfung (Lärm von draußen? Straßenlärm? Sind die Nachbarn zu hören?)
Ausstattung
- Brandschutz (Rauchmelder, Feuerlöscher, Rettungswege, sonstige Auflagen)
- Altersgerechte Einbauten (Bäder, Treppen, Hauseingang)
- Stromversorgung (Alter, technischer Stand, überall funktional)
- Sicherungskasten (Überspannungsschutz? Alles korrekt abgesichert?)
- Steckdosen pro Raum
- Wasserleitungen (Alter, Zustand, aus Kupfer? Wasserdruck ausreichend?)
- Sonstige Haustechnik (Lüftungsanlage, Alarmanlage, elektrische Rollos – Alter und Funktionalität)
- Waschmaschinenanschluss
- Extra-Absicherung für Waschmaschine und Trockner
- Zusatzausstattung (Ofen, Aufzug, Markise, Sauna, Werkstatt, Smarthome ...)
Einzelne Räume
- Dachboden (Deckenhöhe, Dämmung, Nutzbarkeit, Zugang)
- Bäder (Zustand, Design, Lüftungsmöglichkeit)
- Küche (Zustand, Arbeitshöhe, Alter der Elektrogeräte)
- Keller (Dichtigkeit von außen, Feuchtigkeit der Luft, Deckenhöhe, Zugang, Dämmung, Heizung)
Draußen
- Außenanlagen – vorhanden/Zustand (Garage, Terrasse, Balkons, Regenwassertank, Gartenhaus, Swimmingpool, Pflanzen)
- Außenwege (Art, Zustand)
- Parkmöglichkeiten
- Ausblick
Worauf blicken Sie vom Balkon? Aus den Fenstern?
Renovierungsbedarf vorhanden?
Die einzelnen Punkte mit Renovierungsbedarf auflisten und als Grundlage für Preisverhandlungen nehmen.
Stets notwendige Modernisierung & Sanierung:
- Bei Immobilien, die zwischen 1940 und 1980 gebaut wurden, wurden teilweise gesundheitsgefährdende Baustoffe verbaut bzw. genutzt, z. B. Asbest bei Rohrummantelungen oder giftige Holzschutzmittel. Erkundigen Sie sich, ob solche Bausünden gefunden worden sind und ob diese bereits (fachmännisch!) beseitigt worden sind.
- Immobilien, die nach dem 1. Februar 2002 einen Besitzerwechsel aufweisen (auch von einer Hausgemeinschaft), müssen eine Dachdämmung oder eine Dämmung der obersten Geschossdecke bekommen.
- Ölheizungen von vor 1978 müssen erneuert werden, dies wird staatlich gefördert.
Worauf sollte noch geachtet werden?
Vielen Dank für jeden Hinweis!
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Antwort 1
Gebäude frei von nachhaltigem, nur sehr schwer bekämpfbarem Ungeziefer, insbesondere Kakerlaken.
Dem Verkäufer sind keine verdeckten Mängel wie z. B. Setzungen des Fundaments oder von tragenden Bestandteilen des Gebäudes bekannt.
3. Kaufverhandlungen
Hast du deine Wunschimmobilie gefunden, musst du dich mit dem Verkäufer über den zu zahlenden Kaufpreis und den Termin der Übergabe einigen.
Ist dies geschehen, hast du die Möglichkeit über einen Makler einen Reservierungsvertrag abzuschließen. Der Makler sichert damit zu, die Immobilie für einen vereinbarten Zeitraum keinen anderen Interessenten anzubieten.
Möchtest du noch mehr Sicherheit, ist auch ein Vorvertrag möglich. Dieser verpflichtet Käufer und Verkäufer zum Abschluss eines Kaufvertrags. Der Vorvertrag sollte notariell beurkundet werden.
Wie lange hat es von der Preiseinigung mit dem Käufer bis zur Schlüsselübergabe gedauert?
Hast du schon Erfahrung mit dem Kauf einer Immobilie gemacht? Wie lange hat es damals gedauert? Wie viel Zeit ist vergangen zwischen „man ist sich einig“ und „wir haben den Schlüssel“?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
2-3 Monate | 162 Stimmen |
1-2 Monate | 139 Stimmen |
3-4 Monate | 108 Stimmen |
Unter 1 Monat | 77 Stimmen |
4-5 Monate | 77 Stimmen |
5-6 Monate | 65 Stimmen |
Länger als 1 Jahr | 43 Stimmen |
6-7 Monate | 34 Stimmen |
7-8 Monate | 12 Stimmen |
10-11 Monate | 11 Stimmen |
8-9 Monate | 9 Stimmen |
11-12 Monate | 6 Stimmen |
4. Grundbuchlage klären
Ist dies alles geklärt, ist als nächster Schritt die Grundbuchlage zu klären. Wenn du eine bestimmte Immobilie erwerben willst, dann solltest du wissen, ob diese möglicherweise mit Dienstbarkeiten wie Hypotheken, Wegerechten, Nutzungsrechten etc. belastet ist. Die Einsichtnahme beim zuständigen Grundbuchamt wird im Falle der Beauftragung eines Immobilienmaklers das Maklerbüro regelmäßig selbst vornehmen. Auch hier spart die Einschaltung eines Maklers also Zeit.
5. Notarwahl & -terminierung
Steht die Grundbuchlage einem Kauf des Grundstücks nicht entgegen, wird sich regelmäßig der Käufer mit einem Notar seiner Wahl in Verbindung setzen und einen Notartermin vereinbaren. Bei Einschaltung eines Maklers macht dies meistens der Makler selbst. Dieser übersendet dem Notar die Unterlagen und lässt sich einen Beurkundungstermin innerhalb einer Frist von 3 bis 4 Wochen reservieren.
Welche Unterlagen benötigt der Notar?
Der Notar benötigt folgende Unterlagen:
- den zu beurkundenden Vertrag
- Kopien der Ausweise beider Vertragsparteien
- Steuernummern
- Grundbuchauszug
- Angaben bezüglich der Zahlungsmodalitäten
6. Notarvertrag und dessen Einsichtmöglichkeit
Wie läuft der Ablauf vom Hauskauf beim Notar? Zunächst wird der Notar einen Vertragsentwurf aufsetzen und diesen den Vertragsparteien regelmäßig bis zu 2 Wochen vor dem Beurkundungstermin zur Einsicht zur Verfügung stellen.
Kann ich ein Haus auch ohne Notar kaufen?
Nein, ein Notar ist nach Artikel 313 des BGB notwendig, da ein Hauskauf sonst nicht gültig ist.
7. Parallel: Kreditaufnahme & Förderung beantragen
Im Idealfall verfügst du bereits über die Gelder zur Bezahlung des Kaufpreises. Andernfalls bedarf es regelmäßig einer Kaufpreisfinanzierung - der Ablauf beim Hauskauf erfordert oftmals einen Kredit aufzunehmen. In der Praxis dauert es häufig recht lange, bis die Finanzierung des Kaufpreises steht. Je nach Bank und der dir zur Verfügung stehenden Eigenmittel benötigst du die entsprechende Geduld.
Artikel: Welchen Hauskredit kann ich mir leisten?
Baufinanzierung: Was kann ich mir leisten?
Die Zinsen sind tief wie nie. Schon mit mittlerem Einkommen lässt sich scheinbar eine halbe Millionen Euro finanzieren. Doch kann ich mir ein solch teures Haus wirklich erlauben? Lesen Sie hier, wie Sie die mögliche Höhe Ihrer Baufinanzierung bestimmen.
Die Kaufpreisfinanzierung geht regelmäßig umso schneller vonstattengeht, je mehr Einkommen und weitere Sicherheiten du als potentieller Käufer anzubieten hast. Die Bank verlangt aussagekräftige Unterlagen für die Bonitätsprüfung. Als Käufer solltest du die entsprechenden Dokumente wie Einkommensnachweise, Steuerbescheide, Selbstauskunft usw. bereits von Anfang an zusammengestellt haben. Dies spart Zeit.
Bei der Kreditvergabe von Seiten der Bank spielt aber nicht nur die Kundenbonität eine Rolle. Auch die Sicherheit der Immobilie aus Sicht der Bank spielt in den Beleihungswert und damit in die Finanzierungsfrage hinein.
Welche Unterlagen benötigt die Bank?
Welche Unterlagen eine Bank im Rahmen der Finanzierung anfordert, unterscheidet sich je nach Bank. Die folgende Übersicht stellt dementsprechend nur eine Liste typischerweise angeforderter Unterlagen dar:
- Die letzten drei Gehaltsnachweise bzw. Rentenbescheide bei Rentnern
- Neuester Lohnsteuerbescheid
- unterschriebene SCHUFA-Selbstauskunft
- Nachweis über weitere Kredite
Wenn du selbstständig bist, wird die Bank häufig weitere Unterlagen anfordern, vor allem, die sich um Bilanz, Gewinne und andere betriebswirtschaftliche Kennzahlen deines Unternehmens drehen.
Außerdem benötigt die Bank weitere Informationen zur Immobilie. Dazu zählen unter anderem:
- Kaufvertrag oder Grundbuchauszug
- Bauplan/ Grundrissplan und Bebauungsplan
- Flächenberechnungen
- Auszug aus dem Baulastenverzeichnis
- Exposé
- Fotos des Objekts
- Kopie der Gebäudeversicherung
Ist die Finanzierung geregelt, ist es auch an der Zeit, sich um mögliche Fördermaßnahmen zu kümmern:
Artikel: Übersicht bundesweite und regionale Fördermöglichkeiten
Bauförderung Hausbau, Kauf einer Immobilie und Sanierung
Bauförderung Hausbau, Kauf einer Immobilie und Sanierung einer Bestandsimmobilie: Übersicht bundesweite und regionale Fördermöglichkeiten
Programme, Hilfstools, Auflistungen, bundesweit und regional.
Die Bauförderung ist stark dezentralisiert - auf den Bauherren mag so manche (positive!) Überraschung warten, wenn er alle Programme ermittelt.
8. Die notarielle Beurkundung
Sobald die Bank im Falle einer Kaufpreisfinanzierung grünes Licht gegeben hat, kann der Kaufvertrag beurkundet werden. Der Entwurf des abzuschließen Kaufvertrages wird im Falle einer erforderlichen Kaufpreisfinanzierung vom Notar auch unverzüglich aufgesetzt. Grund ist, dass die einen Kredit prüfende Bank unter anderem die Vertragsunterlagen im Rahmen der Kreditprüfung benötigt.
Im Termin zur Beurkundung des Grundstückskaufvertrages können die Vertragsparteien natürlich noch immer Änderungen an der Vertragsurkunde vornehmen lassen. Der beurkundende Notar liest regelmäßig in Anwesenheit beider Vertragsparteien den zu beurkundenden Kaufvertrag vor.
Je nach Umfang des Hauskaufvertrages kann sich die Beurkundung zeitlich in die Länge ziehen. Bist du als Käufer mit den rechtlichen Gegebenheiten nicht vertraut, musst und solltest du möglicherweise Fragen stellen, die der Notar im Beurkundungstermin zu beantworten hat.
Wie viel kostet ein Notar?
Der Notar veranschlagt in der Regel eine Summe, die ca. 1-2% des Kaufpreises beträgt.
Ohnehin treffen den Notar recht umfangreiche Belehrungspflichten. Die Praxis zeigt, dass bei normalen Grundstückskaufverträgen regelmäßig von einer Zeitdauer von mindestens einer Stunde auszugehen ist. Ein guter Notar soll nämlich so langsam den Vertragstext vorlesen, sodass auch nicht rechtskundige Vertragsparteien den Ausführungen einigermaßen folgen können und ausreichend Zeit für eventuelle Nachfragen haben. Eventuelle Formulierungs- bzw. Änderungswünsche, mit denen beide Vertragsparteien einverstanden sind, fügt der Notar regelmäßig handschriftlich in die Urkunde ein. Nach Abschluss der Verlesung erfolgt die Unterzeichnung des Vertrags seitens der vertragsschließenden Parteien sowie des Notars.
Hinweis zur Kündigungsmöglichkeit
Auch nach einer notariellen Beurkundung des Kaufvertrages kann eine Rückabwicklung erfolgen, hat aber je nach Umstand weitgehende Konsequenzen.
9. Eintrag ins Grundbuch
Die Zeit nach der Beurkundung bzw. der Ablauf vom Hauskauf nach dem Notartermin: Vom Tage der Beurkundung bis zur Eintragung des Eigentümerwechseln im Grundbuch vergeht wiederum eine geraume Zeit. Ungefähr nach einer Woche ab dem Beurkundungstermin erhalten die Vertragsparteien von dem Notar eine gebundene und mit einem Siegel versehende notariell beglaubigte Abschrift des Vertrages.
Damit dein Anrecht als Käufer auf Eigentumsumschreibung des gekauften Grundstücks vor eventuellen Zwischenverfügungen des Verkäufers gesichert wird, beantragt der Notar regelmäßig zugunsten des Käufers die Eintragung einer Auflassungsvormerkung beim Grundbuchamt. Die Eintragung der Auflassungsvormerkung im Grundbuch kann sehr schnell gehen. Im günstigsten Fall dauert dies gerade mal eine Woche ab Antragstellung. Bei überlasteten Grundbuchämter können hier aber auch bis zu 3 Monaten vergehen.
Nach einem Zeitraum von ungefähr vier bis durchschnittlich zehn Wochen nach dem Beurkundungstermin wird dem Käufer vom Finanzamt der Bescheid für die Grunderwerbssteuer zugestellt. Erst nachdem du den in diesem Bescheid ausgewiesen Betrag bezahlt hast, erhältst du die sogenannte steuerliche Unbedenklichkeitsbescheinigung. Die Vorlage dieser Bescheinigung beim Grundbuchamt ist eine Voraussetzung zur Eigentumsumschreibung.
Der Kaufpreis wird regelmäßig u. a. erst dann fällig, wenn zugunsten des Käufers im Grundbuch die Auflassungsvormerkung eingetragen worden ist.
10. Zahlung des Kaufpreises
Wann muss das Haus also bezahlt werden? Wie ist der Ablauf der Bezahlung? Liegen auch alle weiteren Fälligkeitsvoraussetzungen vor, teilt der Notar dies den Vertragsparteien mit. Nach Erhalt der Kaufpreisfälligkeitsmitteilung hat der Käufer den Kaufpreis regelmäßig innerhalb einer Frist von zwei Wochen auf das im Kaufvertrag im Regelfall angegebene Notaranderkonto zu überweisen. Nach Ablauf eines Zeitrahmens von sechs bis 12 Wochen nach Beurkundung des Vertrages ist der vollständige Kaufpreis dem Konto des Verkäufers im Normalfall gut geschrieben.
11. Eigentumsumschreibung & Schlüsselübergabe
Dann erfolgt seitens des Notars der Antrag auf Umschreibung des Eigentums vom Verkäufer auf den Käufer. Der schriftliche Nachweis seitens des Notars, dass der Kaufpreis gezahlt worden ist, ist eine weitere Voraussetzung für die Eigentumsumschreibung. Der Antrag auf Eigentumsumschreibung ist regelmäßig der Zeitpunkt, zu dem du als Käufer mit der Nutzung der Immobilie beginnen darfst.
Sprich: An dieser Stelle ist beim Ablauf vom Hauskauf die Schlüsselübergabe.
Gleichzeitig gehen zu diesem Zeitpunkt sämtliche mit dem Grundstück bestehenden Verpflichtungen und Lasten auf den Käufer über. Die Erfahrungswerte zeigen, dass durchschnittlich frühestens ab einem Zeitablauf von fünf Monaten bzw. spätestens nach einem Zeitablauf bis 12 Monaten nach dem Beurkundungstermin die Eigentumsumschreibung erfolgt. Dann erst ist der Hauskaufvertrag endgültig vollzogen.
12. Video über den gesamten Ablauf
Video: Der Ablauf beim Hauskauf von der Besichtigung bis zum Einzug
Länge: 10 Minuten
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14. Ergänzung oder Frage von dir?
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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Das Bauen-und-Heimwerken-Projekt entstand aus einer Dachdämmungs-CD-ROM, die Peter zusammen mit mehreren Mitstreitern Anfang der 2000er in eine Heimwerker-Seite umwandelte. Als Hausbesitzer, Gartenbetreiber und leidenschaftlicher Holzwerber bereitet es ihm viel Freude, über Heimwerkerprojekte zu recherchieren, Experten zu befragen und sich eine möglichst einfache und anschauliche Umsetzung der Sachverhalte und How-Tos zu überlegen.
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- Geschrieben von: Peter Bödeker