Eigentumswohnung kaufen – was beachten? Diese 12 Punkte sollten Sie kennen und prüfen
Viele Menschen – vor allem gehobenerem Einkommens – liebäugeln in der Stadt mit dem Kauf einer Wohnung. Dabei stellen sich viele Fragen:
- In welchem Stadtteil sollte die Wohnung liegen?
- Ist das Preisniveau nicht schon völlig überzogen?
- Welche Unterlagen muss ich prüfen?
- Makler ja oder nein?
- Kann ich mir einen solch hohen Kredit leisten?
- ...
Auf alle Fragen gehen wir in diesem Artikel ein. Darüber hinaus machen wir auf viele weitere Punkte aufmerksam, die ein Wohnungskäufer bei seiner Kaufentscheidung berücksichtigen sollte.

1. Die eigenen Bedürfnisse kennen
Der Interessent sollte sehr genau bedenken, wie viel Platz, welche Anzahl von Räumen er braucht und wie die Raumaufteilung aussehen soll, wenn er eine Eigentumswohnung kaufen will. Er sollte bedenken, wie seine Familienplanung aussieht, um den Platz abschätzen zu können.
Desweiteren muss überlegt bzw. geprüft werden:
- ob ein Balkon gewünscht wird,
- in welcher Infrastruktur die Wohnung eingebettet sein soll,
- ob das Wohnhaus, in welchem sich die Wohnstätte befindet, sanierungsbedürftig ist.
Bei gegebenem Sanierungsbedarf ist von Mehrkosten auszugehen, die in Form von erhöhten Betriebskosten auf den Erwerber zukommen werden, denn jeder Eigentümer ist per Mehrheitsbeschluss verpflichtet, bei einer Renovierung des Hauses mitzuzahlen.
2. Vorab wichtige Dinge zur Wohnung und deren Lage prüfen
Vorher gilt es einiges zu bedenken und die Immobilie am besten mehrmals vor dem Wohnungskauf zu besichtigen und auf bestimmte Punkte zu überprüfen. Vor allem die Lage vom künftigen Eigenheim ist entscheidend.
2.1. Grundstück und Lage
- Die Infrastruktur, die das Haus umgibt (Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Postamt, Bankfilialen)
- Freizeiteinrichtungen (Sport, Freibad ...) in der Nähe
- Grünanlagen in der Umgebung
- Verkehrsanbindung wie Autobahnanschluss oder Busanbindung/S-Bahn/U-Bahn
- Bewohnerstruktur der Nachbarn
Auch der Ruf des Stadtteils kann einige aussagen - Lärm, der möglicherweise nicht zu vermeiden ist
Zum Beispiel bei Lage in einem Industriegebiet oder neben einer Freizeitanlage
2.2. Das Wohnhaus
- Zustand und Alter des Daches
Betrachten Sie auch die Regenrinnen. Aber da eine Dacherneuerung über alle Wohnungen verteilt würde, würde diese auch kein allzu großes Loch in Ihre Kasse reißen. - Fassade des Hauses
Welchen Gesamteindruck macht die Fassade? Betrachten Sie nicht nur die Optik (Risse, Graffiti, Putz, Farbe, Feuchtigkeitsspuren) sondern auch die Dämmwirkung der Fassade. Wie sieht es mit Efeu aus? Allzu starker Bewuchs stellt eine Gefahr für die Substanz der Fassade dar. Je besser die Fassade aussieht, umso weniger wird in den nächsten Jahren daran zu tun sein, umso weniger Kosten fallen an. - Balkon/Terrasse
Sind alle Balkone in einem ordentlichen Zustand? Falls nicht: Sind vielleicht schon größere Renovierungsmaßnahmen geplant? - Heizungsanlage im Haus
Alter? Zustand? - Rohre im Haus
Alter? Sind alle Rohre neueren Datums, auch die verborgenen Leitungen? - Dachboden- oder Kellerraum
Diesen sollten Sie auch anschauen. Schimmel, Mäusekot oder Taubendreck sind Warnsignale.
2.3. Die Wohnung
- Sonnenausrichtung der Wohnung
Insbesondere die vom Balkon und von Küche und Wohnraum. - Lärmpegel in der Wohnung
Ist alles ruhig? - Lichteinfall in den einzelnen Zimmern
- Ausblick aus den Räumen
- Zustand der Fußböden
- Risse/Putzschäden in Wänden und Decken
- Zustand der Küche
... und deren Einbauschränke - Fliesen
... in Bad und Küche, diese sind bekanntlich Geschmacksache. Ein Austausch wird nicht billig.
3. Gekauft wie gesehen?
Auf jeden Fall sollte nicht nach der ersten Besichtigung gekauft werden. Beim zweiten Besichtigungstermin sollte am besten ein Gutachter hinzugezogen werden, der über handwerkliche Kenntnisse verfügt. Dieser kann das Haus checken auf: dunkle Stellen, z. B. bei den Fenstern (deutet auf schlechte Belüftung), Risse an den Deckenfugen, Unebenheiten an Holz bzw. Böden, feuchte Flecken oder der Zustand der Leitungen.
Checkliste für die Immobilienbesichtigung
Vier Augen sehen mehr als zwei. Nehmen Sie die Liste zur Besichtigung der Immobilie und/oder jedem Gespräch mit dem jetzigen Eigentümer mit.
Grunddaten der Immobilie
- Baujahr
- Jahr der letzten Grundrenovierung
- Wohnfläche
- Nutzfläche
- Anzahl der Räume
- Grundstücksgröße
- Erbpacht?
- Grundriss und Flächenangaben prüfen (Zollstock dabei!)
- Grundbuchauszug prüfen
- Baubeschreibung noch vorhanden? (Sehr aufschlussreich bzgl. Bausubstanz, Ausstattungsniveau ...)
- Energieausweis vorhanden?
Dieser zeigt an, wie hoch der Energieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche ist. Hieran erkennt man, wie energieeffizient das Gebäude ist. - Unterhaltskosten der Immobilie (Strom, Heizung, Grundsteuer etc.; Auskunft: Eigentümer)
- Möglicher Einzugstermin
An das Bauamt
- Soll die Straße oder der Bürgersteig demnächst saniert werden? Welche Kosten kommen auf mich zu? (Bauamt)
- Sind Bauvorhaben in der Nähe vakant? (Bauamt)
- Unterliegt das Gebäude bestimmten Auflagen (Denkmalschutz, Milieuschutz, Überwegungsrechte ...)
Historie des Gebäudes
- Sind Baulasten eingetragen? (Auskunft: Bauamt)
- Ggf. Teilungserklärung vorhanden?
- Letzte Modernisierung/Sanierung
- Sind Schadstoffe in verbauten Materialien bekannt? (Auskunft: Eigentümer)
- Wer waren die Vorbesitzer? (Eigentümer)
- Ggf. Protokoll letzte Eigentümerversammlung
- Ggf.: Welche Leistungen erbringt die Hausverwaltung?
Umgebung/Lage
- Einkaufsmöglichkeiten (Lebensmittel, Apotheke, Friseur, Bekleidung, Elektronik, Bäcker ...) in der Nähe?
- Kita, Schulen? Was ist mir wichtig?
- Bus- & Bahn-Anbindung, vor allem, wenn täglich zur Arbeit gependelt wird.
- Ärzte in näherer Umgebung. Wie sind diese bewertet (siehe Google).
- Wer wohnt in der Nachbarschaft? Passt man selbst in diese Gegend?
- Verkehrsanbindung an Bundesstraßen und Autobahn.
- Freizeitmöglichkeiten in der Nähe
Freizeiteinrichtungen für Sport, Vereine, Freibad, Restaurants, Kino, Kneipen, Cafe ... - Der Ruf des Viertels
Vor allem in Großstädten hat jede Gegend ihren Ruf. Auch hier können Anwohner oder eine Internetrecherche Antwort geben. - Lärmpegel in der Nähe der Immobilie
Sie sollten die Umgebung zu Verkehrs-Stoßzeiten, morgen, abens, in der Nacht und am Wochenende aufsuchen, um sich einen Eindruck zu machen. - Natur in der Umgebung
Parks, Grünanlagen, Wald ... was findet sich in fußläufiger Entfernung, z. B. zum Joggen, Spazierengehen oder für die Runde mit dem Kinderwagen.
Das Gebäude
Die Lage der Immobilie ist fix und kann nicht verändert werden. Aber an der Immobilie an sich können Sie viel verändern. Alles ist eine Frage des Preises. Bei erkannten Mängeln können diese preismindernd geltend gemacht werden. Darum drucken Sie sich unsere Checkliste aus!
Wichtige Bereiche
- Dachzustand (Pfannen, Dämmung, Balken – Schädlingsbefall, Dachrinnen)
- Heizungsanlage (Bauart, Verbrauch, Alter)
- Warmwasser (Art der Erwärmung, Speicher, Leitung zur Spülmaschine oder Waschmaschine?)
- Heizkörper (Art, Alter, drehen die Heizkörperventile leichtgängig?)
- Außenfassade (Zustand, Aufbau, Risse im Mauerwerk)
- Gebäudedämmung (Qualität, Art, Alter)
- Fußbodenbeläge (Art, Qualität, Mängel)
- Raumaufteilung (Durchgangszimmer, Kleinsträume ...)
- Stauraum
- Lichtverhältnisse (dunkle Räume?)
-
Deckenhöhen
- Wandbeläge (Tapeten, Farben, Fliesen ...)
- Fenster (Verglasung, Alter, Rahmenart und -zustand, Funktionieren die Rollläden?)
- Treppen (Alter, Zustand, Knarzen)
Sinnesprüfung
Seien Sie besonders achtsam beim ersten Betreten der Immobilie. Mit der Zeit adaptiert die Nase und man gewöhnt sich auch an "komsiche" Gerüche.
- Geruchsprüfung (riecht es irgendwo moderig – Schimmelgefahr)
- Fühlprüfung Außenwände (besonders kalt – hohe Heizkosten)
- Zieht es irgendwo?
- Hörprüfung (Lärm von draußen? Straßenlärm? Sind die Nachbarn zu hören?)
Ausstattung
- Brandschutz (Rauchmelder, Feuerlöscher, Rettungswege, sonstige Auflagen)
- Altersgerechte Einbauten (Bäder, Treppen, Hauseingang)
- Stromversorgung (Alter, technischer Stand, überall funktional)
- Sicherungskasten (Überspannungsschutz? Alles korrekt abgesichert?)
- Steckdosen pro Raum
- Wasserleitungen (Alter, Zustand, aus Kupfer? Wasserdruck ausreichend?)
- Sonstige Haustechnik (Lüftungsanlage, Alarmanlage, elektrische Rollos – Alter und Funktionalität)
- Waschmaschinenanschluss
- Extra-Absicherung für Waschmaschine und Trockner
- Zusatzausstattung (Ofen, Aufzug, Markise, Sauna, Werkstatt, Smarthome ...)
Einzelne Räume
- Dachboden (Deckenhöhe, Dämmung, Nutzbarkeit, Zugang)
- Bäder (Zustand, Design, Lüftungsmöglichkeit)
- Küche (Zustand, Arbeitshöhe, Alter der Elektrogeräte)
- Keller (Dichtigkeit von außen, Feuchtigkeit der Luft, Deckenhöhe, Zugang, Dämmung, Heizung)
Draußen
- Außenanlagen – vorhanden/Zustand (Garage, Terrasse, Balkons, Regenwassertank, Gartenhaus, Swimmingpool, Pflanzen)
- Außenwege (Art, Zustand)
- Parkmöglichkeiten
- Ausblick
Worauf blicken Sie vom Balkon? Aus den Fenstern?
Renovierungsbedarf vorhanden?
Die einzelnen Punkte mit Renovierungsbedarf auflisten und als Grundlage für Preisverhandlungen nehmen.
Stets notwendige Modernisierung & Sanierung:
- Bei Immobilien, die zwischen 1940 und 1980 gebaut wurden, wurden teilweise gesundheitsgefährdende Baustoffe verbaut bzw. genutzt, z. B. Asbest bei Rohrummantelungen oder giftige Holzschutzmittel. Erkundigen Sie sich, ob solche Bausünden gefunden worden sind und ob diese bereits (fachmännisch!) beseitigt worden sind.
- Immobilien, die nach dem 1. Februar 2002 einen Besitzerwechsel aufweisen (auch von einer Hausgemeinschaft), müssen eine Dachdämmung oder eine Dämmung der obersten Geschossdecke bekommen.
- Ölheizungen von vor 1978 müssen erneuert werden, dies wird staatlich gefördert.
Worauf sollte noch geachtet werden?
Vielen Dank für jeden Hinweis!
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Antwort 1
Anschlüsse Fernseher/Telekommunikation/Internet
4. Die Kaufnebenkosten
Zu den Kaufnebenkosten beim Erwerb einer Wohnung zählen ganz unterschiedliche Punkte, die jedoch in vielen Fällen nicht reduziert werden können. Kalkulieren Sie die folgenden Kostenpunkte als Nebenkosten ein:
- Notarkosten
- Grunderwerbsteuer
- Grundbuchkosten
- Maklercourtage (falls involviert)
- Modernisierung (falls erforderlich
- Umzugskosten (je nach Einzelfall)
Die Kaufnebenkosten im Detail
Notarkosten
- Vom Gesetzgeber gefordert für Kaufvertrag, Grundbucheintragung und die Eintragung einer Grundschuld;
- Faustformel: Die Notarkosten belaufen sich auf ca. 1,0 – 1,5 % des Kaufpreises.
Beispielrechnung Immobilie 250.000 € Kaufpreis
Dienstleistung vom Notar | Gebühren |
Kaufvertrag beurkunden (2,0facher Satz) | 1.070 Euro |
Betreuungskosten (0,5facher Satz) | 267,50 Euro |
Zwei Unterschriften beglaubigen (0,2facher Satz, max. 130 Euro pro Unterschrift) | 260 Euro |
Kaufvollzug (0,5facher Satz) | 267,50 Euro |
Gesamtkosten |
1.865 Euro |
Tabelle 1: Beispielrechnung für die Notargebühren beim Kauf eines Hauses mit Kaufpreis 250.000 Euro, Quelle: GNotKG; Alle Angaben ohne Gewähr; |
Grunderwerbsteuer
- Faustformel: Die Grunderwerbsteuer beträgt abhängig vom Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 % des Kaufpreises!
Grundbuchkosten
- Faustformel: Für das Grundbuchamt werden ungefähr 0,5 % des Kaufpreises fällig!
Maklercourtage (falls involviert)
- Faustformel: Maklercourtage liegt meist zwischen 4 und 8 % des Kaufpreises, aufgeteilt auf Käufer und Verkäufer.
Modernisierung (je nach Einzelfall)
Umzugskosten (je nach Einzelfall)
Artikel: Hier können Sie beim Umzug Geld sparen
Wie Sie viel Geld beim Umzug sparen: Erprobte Tipps & 2 Checklisten
So ein Umzug geht immer ins Geld. Doch Sie haben viele Stellschrauben, mit denen - richtig gedreht - erklägliche Ersparnisse beim Wohnungswechsel möglich sind. Das reicht von der Umzugsplanung bis zur Absetzung der Kosten von der Steuer. Mit den folgenden Tipps sparen Sie richtig.
Details und Berechnungshilfen zu allen Kaufnebenkosten finden Sie in diesem Artikel.
5. Rücklage und Baubeschreibung
Es gibt noch zwei Punkte, die der Erwerber beachten und kennen sollte, der eine Eigentumswohnung kaufen will:
- Die Instandhaltungsrücklage, also die gesamten Ersparnisse der Wohnungseigentumsgemeinschaft für Sanierungen des Hauses z.B. und deren Höhe (sie sollte nicht zu niedrig sein),
- die Baubeschreibung sollte der Erwerber kennen (darin wird fixiert, was der Bauträger dem Käufer schuldet wie Schallschutz oder Sanitärausstattung) und den Zahlungsplan.
6. Wichtiges zur Eigentümergemeinschaft
Mit dem Kauf der Wohnung sind Sie automatisch Mitglied der Eigentümergemeinschaft des Hauses geworden. Dies ist der Zusammenschluss aller Wohnungseigentümer zur Verwaltung, Renovierung und Ausgestaltung des gesamten Hauses.
Hierbei wird das sogenannte Hausgeld monatlich fällig. Dies wird für anfallende Gebäudekosten benötigt:
- Hausversicherungen
- Hausmeister
- Reinigung von Treppenhaus, Straße, Bürgersteig und Hof.
- Heizung im Haus
- Wasser- und Hausstrom
- Abfallgebühren
- Instandhaltungsrücklage
- Weitere kleinere Gebühren (für das Gemeinschaftskonto etc.)
Faustformel:
Im Schnitt muss mit 3 € Hausgeld pro Quadratmeter der Wohnfläche von der Eigentumswohnung gerechnet werden.
Je älter das Haus ist, umso höher fällt in der Regel auch das Hausgeld aus, da die Instandhaltung teurer kommt.
6.1. Erhellende Lektüre
Lassen Sie sich die letzten zwei oder drei Protokolle der Eigentümerversammlung aushändigen. Hieran erkennen Sie oft, wie die Stimmung unter den Eigentümern ist und ob es im Haus größere Probleme gibt und welche Vorhaben am Haus geplant sind. Zudem erfahren Sie die Höhe der Instandhaltungsrücklage.
7. Das Maklergeschäft
Grundsätztlich gilt: Will ein Investor eine Immobilie als Kapitalanlage kaufen, nimmt er häufig die Dienste eines Immobilienmaklers in Anspruch. Der künftige Käufer sollte vor dessen Konsultation aber sichergehen, dass er über eine Gewerbeberechtigung verfügt, um nicht einem Betrüger aufzusitzen.
Zur Maklerprovision: Mit dem zwischen Erwerber und Verkäufer geschlossenen Kaufvertrag über die Eigentumswohnung entsteht auch der Provisionsanspruch des Maklers. Der Anspruch des Maklers ist mit einem gewissen Prozentsatz der Kaufsumme gesetzlich begrenzt. Der Erwerber muss auch mit Vertragserrichtungskosten rechnen, welche in Tarifordnungen für Notare bzw. Rechtsanwälte geregelt sind und einen fixen Prozentsatz des Kaufpreises betragen.
Will ein potentieller Erwerber eine Eigentumswohnung kaufen, sollte er sich nicht auf die mündliche Einigung verlassen, die zwar eine Gültigkeit hat, sondern aus Beweisgründen einen detaillierten Kaufvertrag schriftlich mit dem Verkäufer abschließen.
8. Vorabüberlegungen: Kaufen oder doch lieber weiter mieten?
Dazu unser Artikel:
Wohneigentum bauen oder kaufen?
8.1. Wohneigentum bauen oder kaufen? Oder doch lieber beim Mieten bleiben?
Es zeigt sich über die Jahre hinweg, dass die Mieten immer weiter steigen. Gerade in Großstädten gibt es horrende Nettomieten. Am Beispiel Berlin zeigt der Mietspiegel 2017 für eine Wohnung mit einfacher Ausstattung eine minimale Nettomiete von 5,76 Euro pro Quadratmeter im Altbau sowie bis 10 Euro im Neubau. Die Preise gleichen sich je nach mittlerer und gehobener Ausstattung sowie Stadtlage noch weiter nach oben an.
Noch dazu steigt zunehmend die Bevölkerungsdichte, sodass Wohnraum allgemein knapp ist und sich auch hier Angebot und Nachfrage im Preis widerspiegeln. Durchschnittlich kann aktuell von einer Nettomiete in Deutschland von 7,60 Euro pro Quadratmeter bis 11 Euro pro Quadratmeter ausgegangen werden. Somit ist es nur gerechtfertigt, wenn der ein oder andere sich Gedanken macht, ob nicht eine Wohnung kaufen oder gar ein Haus bauen oder ein Gebrauchtes zu erwerben langfristig mehr Sinn macht, als Mieter zu bleiben.
9. Die Wohnung als Kapitalanlage
Die Kapitalanlage in Immobilien ermöglicht auch heute noch trotz hohem Preisniveau in vielen Regionen eine gute Rendite. Dies ist vor allem auf die niedrigen Zinsen zurückzuführen. Wer sich diese langfristig absichert, reduziert sein Risiko bei der Anlage ganz erheblich. Die kluge Auswahl des richtigen Kaufobjektes ist allerdings weiterhin von eminenter Wichtigkeit für die langfristige Rentabilität der Kapitalanlage. Mehr dazu unter:
Beitrag: Finanzierung durch Mieteinnahmen
Auf unserer Partner-Seite Geld-Welten.de findet sich unser Beitrag zur Finanzierung der Eigentumswohnung durch Mieteinnahmen.
Wenn es gut läuft, können die Mieteinnahmen im Verbund mit Steuervorteilen zum großen Teil die Immobilie finanzieren.
Wir zeigen dort auf, was bei einer Finanzierung durch Mieteinnahmen zu beachten ist. Damit Einnahmen und Steuerersparnis optimal harmonieren.
Wenn Sie die Wohnung auch zur Altersvorsorge erwerben, sollte diese zu Renteneintritt schuldenfrei sein. Zudem sollten Sie ausreichend Rücklagen für kommende Renovierungen angespart haben.
Als kleinere Anlagealternative zur Wohnung kämen offene Immobilienfonds in Betracht.
10. Neu- oder Altbau
Deswegen zahlt es sich auch aus, vor der Kaufentscheidung darüber nachzudenken, ob man eine Eigentumswohnung in einem Neu- oder Altbau wünscht. Neubauten sind in der Regel in einem besseren Zustand und haben einen Lift, der bei Altbauten teilweise fehlt.
Siehe dazu unsere Artikel zu Neubau .... oder Altbau.
11. Eigentumswohnung kaufen – kann ich mir leisten?
Der künftige Eigentümer sollte auch bedenken, dass die Kreditraten mitsamt der Betriebskosten nicht mehr als ein Drittel, höchstens aber die Hälfte des Nettohaushaltseinkommens ausmachen sollten. Ausreichend Eigenkapital ist die Basis einer soliden Finanzierung. Berechnungshilfen finden sich im folgenden Artikel:
Baufinanzierung: Was kann ich mir leisten?
Die Zinsen sind tief wie nie. Schon mit mittlerem Einkommen lässt sich scheinbar eine halbe Millionen Euro finanzieren. Doch kann ich mir ein solch teures Haus wirklich erlauben? Lesen Sie hier, wie Sie die mögliche Höhe Ihrer Baufinanzierung bestimmen.
Tilgungssatz für eine vollständige Tilgung eines Kredites
Kreditlaufzeit (Jahre) |
Notwendiger Tilgungssatz, um den Kredit mit den folgenden Zinssätzen (von 1 bis 2,5 %) am Ende der Laufzeit vollständig abgezahlt zu haben | |||
1,0 %** | 1,5 %** | 2,0 %** | 2,5 %** | |
10 | 9,5 %* | 9,3 % | 9,0 % | 8,8 % |
15 | 6,2 % | 6,0 % | 5,7 % | 5,5 % |
20 | 4,5 % | 4,3 % | 4,1 % | 3,9 % |
25 | 3,5 % | 3,3 % | 3,1 % | 2,9 % |
* Dies ist (jeweils) der Tilgungssatz für eine Voll-Abzahlung am Ende der jeweiligen Kreditlaufzeit, auf eine Nachkommastelle gerundet. |
Hypothekenkreditrechner |
Vergleich: Aktuelle Kreditzinsen
12. Mögliche Bauförderungen nutzen
- KFW-Kreditanstalt für Wiederaufbau
Diese fördert sowohl über billige Kredite für den Kauf und/oder die Renovierung einer Immobilie als auch über konkrete Zuschüsse. Art und Höhe der Kreditförderung hängt oft von der Höhe der Energieersparnis der Maßnahme bzw. vom Gesamtenergieverbrauch der Immobilie ab. Alle Programme unter https://www.kfw.de.
Beispiel: Die Förderungen der KFW für Neubauten
Länge: 6:30 Minuten
- Erneuerbare-Energien-Gesetz
Unter www.erneuerbare-energien.de findet man Förderungen zur Stromeinspeisung von Photovotaik-Anlagen, also der Stromerzeugung auf dem eigenen Dach. - Bafa
Hier wird ebenfalls über Zuschüsse die Nutzung erneuerbarer Energie gefördert, aber auch z. B. die Energieberatung-Vor-Ort oder Dämmstoffe aus Naturmaterialien: https://www.bafa.de. - Günstige Kredite für Familien
Die KfW-Bank vergibt günstige Kredite für Familien, die neu bauen. Diese Neubauten müssen mindestens den Standard "Klimafreundliches Wohngebäude" einhalten, das Jahreseinkommen der Familie darf 60.000 € nicht überschreiten und der Antragsteller darf kein sonstiges Wohneigentum haben. Der Antrag kann über jedes Kreditinstitut bei der KfW gestellt werden. - Bauförderung der Kirchen
Einige katholische Bistümer und evangelische Landeskirchen fördern Familien mit vergünstigten Baugrundstücken im Erbbaurecht oder über vergünstigte Kredite. Auskunft erteilt die jeweilige Landeskirche. - Wohnungsbauprämie
Förderungsfähig sind Beiträge an Bausparkassen, der Erwerb von Genossenschaftsanteilen und Beiträge für Sparverträge zum Zwecke des Baus oder Kaufs einer Immobilie, wenn man unter der aktuellen Einkommensgrenze liegt. Wer mindestens 50 Euro im Jahr in einen solchen förderfähigen Vertrag einzahlt, erhält darauf 8,8 Prozent Wohnungsbauprämie vom Staat.
Internetseiten für Förderungen
Die folgenden Internetseiten bemühen sich um eine Lichtung des Förderdschungels:
- Unter www.energiefoerderung.info findet sich eine umfangreiche Datenbank mit örtlichen Fördermitteln, aber auch Programmen der EU, des Bundes, der Länder, Gemeinden und Energieversorger.
- Bauforderer.de
- Foerderdatenbank.de
- Bauförderung auf kommunaler Ebene
Jede Kommune hat noch einmal eigene Förderprogramme für Neubauten und/oder Immobilienkäufe. Die Zuschüsse können durchaus mehrere tausend Euro betragen. Gehen Sie ins zuständige Rathaus/Bauamt und suchen Sie das Gespräch mit dem zuständigen Mitarbeiter für die Bauförderung.
Details zu allen oben genannten Punkten im Beitrag "Bauförderung".
13. Ergänzungen und Fragen von Lesern
- Abzüge vom Kaufpreis
Anonym fragt: Ist es statthaft, die Kosten für die Renovierung und für einen Wechsel des Heizungssystems vom Kaufpreis abzuziehen?
Antwort bauen-und-heimwerken.de: Da gib es keine Automatik im Verkaufsprozess. Sicherlich kann in Verhandlungen so argumentiert werden. Ob und in welcher Höhe die Verkäuferseite darauf eingeht, ist von Fall zu Fall unterschiedlich.
Hast du eine Frage zum Beitrag oder etwas zu ergänzen bzw. zu korrigieren?
Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet.
14. Weiterlesen
- Checkliste Immobilienkauf Download
- Tilgungsrechner
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- Vorgehen bei der Baufinanzierung (und Fördermittelantrag)
- Gesamtkosten und Finanzierungbedarf ermitteln
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