Tür kaufen - was beachten? Worauf es bei Material & Optik ankommt
Egal ob von außen als einladendes Eingangstor ins Traumhäuschen oder innen als charmanter Raumtrenner: Türen spielen für die optische und funktionale Qualität des eigenen Zuhauses eine große Rolle. Doch die passende Tür für die eigenen vier Wände zu finden, ist bei der riesigen Auswahl gar nicht so einfach und im Vorfeld tauchen viele Fragen auf.
Deswegen erklären wir dir in diesem Artikel, auf welche Aspekte du beim Türenkauf achten solltest und wie du so die für dich perfekte Tür auswählen kannst.

Kurz zusammengefasst: Was muss ich beim Kauf von Türen beachten?
Wer eine neue Tür kaufen möchte, sollte sich vor allem zu folgenden Aspekten Gedanken machen:
- Türart
- Maße der Tür
- Material
- Design / Oberfläche
Je nach Räumlichkeit und Einrichtungsstil kann so die passende Tür bestimmt werden.
Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.
1. Welche Art von Tür soll es sein?
Wenn es um den Türkauf geht, stellt sich zunächst die Frage, welcher Typ Tür deinen Vorstellungen entspricht. Folgende Möglichkeiten gibt es:
- Klassische Drehflügeltür: Diese Tür öffnet sich nach außen oder innen und ist bis zu 180 Grad drehbar.
- Schiebetür: Die Tür kann auf und zugeschoben werden, ohne in den Raum reinzuschwingen.
- Pendeltür: Eine Pendeltür schwingt auf und zu. Man kennt solche Türen vor allem aus der Gastronomie, da die Kellner dort bei regem Betrieb schnell zwischen den verschiedenen Räumlichkeiten des Restaurants wechseln können müssen.
Welche Art von Tür gefällt dir am besten?
Darüber hinaus gibt es spezifische Türarten für spezielle Anforderungen der Räumlichkeiten. Zu diesen Funktionstüren zählen beispielsweise:
- Feucht- und Nassraumtüren: Finden vor allem im Sanitärbereich Anwendung, können also zum Beispiel fürs Badezimmer geeignet sein.
- Brandtüren: Finden sich vor allem in der Industrie und Unternehmen, oft auch aus versicherungstechnischen Gründen.
- Schallschutztüren: Zum Beispiel für das Schlafzimmer geeignet, um dort einen ruhigen Schlaf ohne Störgeräusche sicherzustellen.
Neue Türen bei Sanierungsmaßnahmen - Die richtige Reihenfolge
Wenn du nicht nur deine Tür austauscht, sondern auch noch weitere Sanierungs- oder Renovierungsarbeiten wie Tapezieren oder Fliesen planst, sollten die Türen tendenziell als Letztes eingebaut werden. Dies gilt besonders, wenn du die Wände und Böden rund um die Tür erneuerst.
2. Maße von Tür und Zarge richtig bestimmen
Heutzutage gibt es bei Fachhändlern viele Türen in Standardmaßen (Normtüren) und Sondermaßen. Bevor eine neue Tür ausgewählt wird, muss deswegen natürlich erst einmal nachgemessen werden. Folgende Türmaße sollten erfasst werden:
- Wanddicke (für die Zarge, d. h. den Türrahmen)
- Breite der Wandöffnung
- Höhe der Wandöffnung
- Anschlagrichtung (DIN-links oder DIN-rechts) für Türdrücker und Türanschlag
Wichtig ist es, an verschiedenen Stellen zu messen, um eventuelle Leibungen oder Unebenheiten im Boden zu erkennen.
Video: Tür ganz einfach ausmessen
Länge: 5 Minuten
Bei Bauten vor 1985
Ist dein Haus bzw. deine Wohnung vor 1985 entstanden, sollte vorm Türenkauf besonders gründlich nachgemessen werden. Denn damals wurden Türöffnungen noch nicht nach der Maßnorm DIN 18101 gebaut, welche ein einheitliches Passen von Türblatt, Zargen und Türbändern garantieren soll.
Innen dominiert Weiß und Holz
3. Welches Material für welchen Raum?
Bei der Wahl des Materials geht es vor allem darum, dass die neue Tür zu deinem restlichen Einrichtungsstil passt. Schaue also einmal genau hin, wie die betreffenden Räumlichkeiten bisher gestaltet sind und wie du diesen Stil in deinen Türen aufgreifen kannst oder wie du mit deinen Türen einen neuen Akzent setzen kannst.
Welches Material bevorzugst du für deine Innentüren?
3.1. Wohnraumtür / Zimmertür
Was ist beim Kauf von Zimmertüren zu beachten? Die Wohnraumtür kann aus fast allen Materialien hergestellt werden. Aber der Favorit unter den Grundbaustoffen für Türen ist nach wie vor Holz.
Zwar gibt es immer mehr Türen aus reinem Kunststoff, doch besonders für den Innenbereich wird das Holz bevorzugt. Buche, Eiche und Fichte sind hierbei die gängigsten Holzarten. Aber auch als Obermaterialien sind diese Holzarten sehr oft involviert und selbst dann, wenn der komplette Rahmen aus Kunststoff und nur das Inlett der Tür aus echtem Holz oder Holzfurnier besteht.
Wer Natur liebt, sollte allgemein auf Holztüren setzen. Am besten eignet sich hierfür Buchen- oder Fichtenholz. In Naturfarben gelassen vermitteln sie zudem Natürlichkeit pur. Allerdings sollte man zum Schutz der Holztüren eine leichte atmungsaktive Lasur aufbringen, die die Oberfläche der Türen schützen kann.
Lackieren ist nicht sinnvoll, wenn man gleichzeitig auf Holztüren für den Naturcharakter setzt. Denn der Lack versiegelt die Holzporen und eben auch die natürlichen Maserungen, die die Holzoptik erst verdeutlichen und den natürlichen Kick geben.
Wie viel kostest eine gute Zimmertür?
Einfache, günstige Zimmertüren kann man schon für 30-50 Euro kaufen. Für eine hochwertige Zimmertür sollte man allerdings mindestens 150 Euro und gerne auch mal bis zu 500 Euro einplanen.
3.2. Küche, Bad & Außentüren
Für Räume, in denen Feuchtigkeit täglich vorkommen kann, wie im Badezimmer, oder in denen gekocht wird, wie in der Küche, sind Türen aus Kunststoff oder mit einer Kunststoffbeschichtung nicht verkehrt. Sie können ohne Weiteres gut gereinigt werden und verändern sich nicht in ihrer Struktur und Beschaffenheit, sobald sie mit Feuchtigkeit, Wärme und Temperaturschwankungen konfrontiert werden.
Auch für den Außenbereich sind Holztüren nicht wirklich ratsam. Die starken Witterungsschwankungen hierzulande machen dem Holz schlussendlich ganz schön zu schaffen. Hier ist ebenfalls die Kunststoffvariante sinnvoll.
Mit verschiedenen Applikationen versehen oder eher schlicht in Weiß gehalten. Oder auch mit Lichteinfall für das Tageslicht im Eingangsbereich und kleinen Fensterscheiben, die sich auf Augenhöhe leicht reinigen lassen können. Wie wäre es denn mit einer Kunststofftür, die einen Holzcharakter simuliert? Denn diese sind nebst optischen Maserungen und Holzstrukturen erhältlich und verkörpern eine Holztüre mit allen Charakterzügen und sind dennoch zu 100 Prozent aus Kunststoff.
3.3. Glastüren
Wer im Innenbereich beispielsweise mehr Lichteinfall in jeden Raum wünscht, da die Wohnung vielleicht an sich schon recht dunkel ist, sollte auf eine Innentür aus Glas setzen. Denn dieses stabile Material ist besonders hierfür sehr beliebt und ganz besonders für kleine, sanitäre Bereiche, wie WC und kleinem Bad mit Dusche.
Auch für Arbeitszimmer oder zur Trennung vom Wohnbereich zum Esszimmerbereich sind Glastüren eine gute Variante, um räumliche Trennungen vorzunehmen, ohne dabei auf Licht und Helligkeit verzichten zu müssen.
Allerdings sollte man bedenken, dass eine Glastür vergleichsweise leicht zerbersten kann. Wenn viele Kinder und vor allem Kleinkinder im Haushalt leben, ist deswegen zunächst von solchen Türen abzuraten, da die Verletzungsgefahr zu groß ist.
Kunststofftüren mit Glaselementen im oberen Bereich können meist gefahrlos eingebaut werden und bieten immerhin ein wenig Lichteinfall.
3.4. Tür kaufen - was beachten im Altbau?
Für Altbauten, deren Deckenhöhe meist sehr imposant ist und ebenso die Bereiche für Türen meist sehr großzügig geschnitten sind, bieten sich große Flügeltüren als kreative Wohnidee an. Sie sind zwar deutlich kostspieliger als normale Türen im Normformat, doch einmal installiert und eingebaut sind sie der absolute Hingucker eines jeden Raumes. So wird das Betreten eines Raumes zu einem besonderen Erlebnis.
Diese Türen sollte man entweder aus schlichtem Kunststoff mit Edelstahlapplikationen einbauen, um so einen leicht modernen Charakter in die Jugendstilvilla zu geben. Oder man bleibt der Linie des Hauses und seiner Historie treu und setzt Facettentüren oder Holztüren mit Kassetten-Applikationen, wie es zur Gründerzeit üblich war, ein. Eine teure aber bei Eigentum überlegenswerte Investition.

4. Tür-Design wählen
Wer eine neue Tür kaufen möchte, sollte sich auch Gedanken zum Design bzw. zur Oberfläche der Tür machen. Die Oberflächen von Türen weisen Qualitätsunterschiede bzw. Qualitätsstufen auf und sorgen so für unterschiedliche Eigenschaften der Tür bezüglich Kratz-, Stoß- und Lichtempfindlichkeit. Folgende Oberflächen gibt es:
- Folienoberfläche: Günstige Variante, bei der eine Dekorfolie mit Schutzlack auf das Türblatt gepresst.
- Lack: Türen, die lackiert werden, werden mit einer UV-gehärteten Mehrschicht-Acryllackoberfläche ausgestattet, wodurch sie schimmernd und hochwertig erscheinen.
- Furnier-Oberfläche: Eine edle Variante, bei der die Oberfläche aus echtem Furnierholz besteht.
- Massiv: Türen mit massiver Oberfläche nutzen ausschließlich natürliche Materialien, was die Tür sehr robust macht.
- CPL-Oberfläche (Continuous Pressure Laminate): Wird für robuste Türen eingesetzt, die besonders belastbar sein sollen. CPL-Oberflächen zeichnen sich durch den Einsatz von Dekorpapieren und einer Melaminharzbeschichtung aus.
- HPL-Oberfläche (High Pressure Laminate): Ähnlich wie die CPL-Oberfläche, nur noch robuster, d. h. für extreme Beanspruchungen geeignet.
Was ist besser: HPL oder CPL?
HPL-Türen sind noch widerstandsfähiger als CPL-Türen und halten dadurch noch besser extremen Beanspruchungen, wie dem Kontakt mit Chemikalien, stand. Für die meisten Zwecke reicht jedoch eine Tür mit CPL-Oberfläche völlig aus.
Es können auch unterschiedliche Oberflächen auf einer Tür kombiniert werden. Besonders bei Wohnungstüren kommen unterschiedliche Oberflächen an Innen- und Außenseite der Tür zum Einsatz, um die Wohnungstür außen an den Hausflur und innen an die Einrichtung der Wohnung anzupassen.
5. Warum die Tür wichtig ist
Besonders die Tür macht schlussendlich den Unterschied. Denn in jedem Eingangs- oder Zugangsbereich befindet sich in privaten wie öffentlichen Räumen gewöhnlich eine Tür. Das Portal zum Haus und für den Eingangsbereich sollte immer besonders schön aussehen und edel wirken, denn mit dem Öffnen einer Tür, beginnt der Eintritt ins Traumhäuschen und da sollte man besonderen Wert auf Hochwertigkeit, Qualität und Schönheit legen.
... und innen
Aber auch bei Türen für den Wohnbereich in Innenräumen kann man durchaus Akzente setzen und sich anhand verschiedener Konturen, Strukturen und Materialien, Bauweisen und Architekturen oder auch hochwertiger Tischlerarbeiten von der Menge absetzen und glänzen. Die Tür und ihre Wichtigkeit sollten niemals unterschätzt werden und auch nicht ihr Zweck. Schließlich muss sie gut schließen, für Sicherheit sorgen, Abdichten, teilen oder auch öffnen und einladen können.
6. Ergänzungen und Fragen von Lesern
Hast du eine Frage zum Beitrag oder etwas zu ergänzen bzw. zu korrigieren?
Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet.
7. Weiterlesen
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Bei der Verhandlung eines Hausbauvertrages fallen die Türen oftmals hinten runter. Wenn überhaupt finden sich dort Formulierungen wie "Standdardtür, beschlagen, weiß". Am Ende steht man im Wohnzimmer und fragt sich, "warum dieser Raum irgendwie nicht stimmig wirkt". Doch die Optik ist nur das eine, Türen haben neben dem guten Aussehen weitere Aufgaben wie Schallschutz, Wärmedämmung und Lichtdurchlass. Lesen Sie in diesem Ratgeber, was Sie beim Kaufen von Türen berücksichtigen sollten.
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Jeder, der den Bau eines Eigenheimes plant oder seine Fenster austauschen möchte, weiß, wie wichtig die Auswahl der richtigen Fenster ist. Die Fenster sollen energieeffizient sein und im Idealfall mehrere Jahrzehnte halten. Angesichts des riesigen Marktes sind viele „Häuslebauer“ aber überfordert: Welche Fenster passen zum künftigen Heim? Und worauf ist bei der Auswahl der Fenster zu achten?
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