Kalkfarbe: Vorteile, Anwendung innen und außen – Tipps und Anleitung für Heimwerker
Bist du auf der Suche nach einer Wandfarbe, die nicht nur schön aussieht, sondern auch der Umwelt und deiner Gesundheit guttut? Dann könnte Kalkfarbe genau das Richtige für dich sein! Doch Vorsicht: So verlockend die natürlichen Vorteile auch sind, es gibt einige Fallstricke zu beachten. In diesem Artikel erfährst du alles über die Vorteile und Anwendungen von Kalkfarbe – von strahlenden Pluspunkten bis hin zu kritischen Aspekten. Schnapp dir einen Kaffee und tauche ein in die faszinierende Welt der Kalkfarbe!

Kurz zusammengefasst
- Kalkfarbe Vorteile und Anwendung: Kalkfarbe ist eine natürliche und umweltfreundliche Alternative zu synthetischen Farben. Sie bietet gesundheitliche Vorteile wie antibakterielle und schimmelresistente Eigenschaften und fördert ein gesundes Raumklima durch ihre atmungsaktive Struktur.
- Anwendung im Innenbereich: Die richtige Vorbereitung des Untergrunds ist entscheidend. Verschiedene Anwendungstechniken wie Rollen, Streichen oder Sprühen ermöglichen individuelle Gestaltungsmöglichkeiten. Arbeite nass-in-nass und bereite den Untergrund vor. Dekorative Effekte wie Vintage-Look oder Shabby Chic können leicht erzielt werden.
- Anwendung im Außenbereich: Für ein langlebiges Ergebnis sind die Reinigung und Vorbehandlung der Oberfläche wichtig. Die Wahl der passenden Kalkfarbe und die Berücksichtigung von Wetterbedingungen sorgen für eine witterungsbeständige Fassade.
- Pflege und Haltbarkeit: Schonende Reinigungsmethoden und Nachbehandlungen können die Haltbarkeit der Kalkfarbe verlängern.
- Kritische Betrachtung: Kalkfarbe ist nicht immer die beste Wahl. Ihre Nachteile und Einschränkungen wie die geringere Abriebfestigkeit sollten berücksichtigt werden.
- Kalkfarbe kann gut selbst hergestellt werden, entsprechende Rezepte finden sich im Artikel.
- Nachhaltigkeitsaspekt: Durch die Verwendung von natürlichen Rohstoffen und eine nachhaltige Produktion ist Kalkfarbe umweltfreundlicher als synthetische Farben. Sie bietet einfache Recyclingmöglichkeiten und eine geringe Umweltbelastung.
Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.
Warum Kalkfarbe?
Kalkfarbe ist längst kein Geheimtipp mehr und erlebt heute ein richtiges Comeback. Sie wird immer beliebter bei Heimwerkern und Profis, die Wert auf natürliche Materialien und ein gesundes Wohnklima legen. Diese besondere Art von Farbe hat eine lange Geschichte: Schon die Römer und Griechen nutzten Kalkfarben für ihre Bauwerke, da sie nicht nur dekorativ, sondern auch funktional war. Die atmungsaktive und feuchtigkeitsregulierende Eigenschaft von Kalk machte diese Farbe damals schon zu einem echten Favoriten für Innen- und Außenflächen.
Kalkfarbe basiert auf dem natürlichen Mineral Calciumhydroxid, das aus gebranntem Kalk hergestellt wird. Diese Basis macht sie umweltfreundlich und sorgt für die charakteristische matte, lebendige Optik, die Kalkfarben so einzigartig und ästhetisch ansprechend macht. Auch heute überzeugt Kalkfarbe viele Heimwerker, die auf Nachhaltigkeit setzen und eine Alternative zu den oft chemisch belasteten Farben suchen, die in herkömmlichen Baumärkten erhältlich sind.
Doch warum ist Kalkfarbe gerade für dich als Heimwerker interessant? Sie bietet eine Vielzahl an Vorteilen: Von antibakteriellen Eigenschaften bis hin zur Schimmelresistenz ist sie ein echtes Multitalent, das in vielen Einsatzbereichen glänzt. Kalkfarbe eignet sich sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich und kann auf einer Vielzahl von Oberflächen verwendet werden, darunter Putz, Stein, und sogar Holz. Im Vergleich zu Dispersions- oder Acrylfarben bietet sie zudem eine besondere Atmungsaktivität, die hilft, das Raumklima zu verbessern, indem sie Feuchtigkeit reguliert und dabei die Bildung von Schimmel verhindert.
Vorteile von Kalkfarbe im Überblick:
- Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit: Kalkfarbe ist komplett natürlich und setzt keine schädlichen Chemikalien frei.
- Gesundes Wohnklima: Die Farbe ist atmungsaktiv und reguliert die Feuchtigkeit, was besonders in Räumen wie Küche und Bad vorteilhaft ist.
- Antibakterielle Eigenschaften: Schimmel und Bakterien haben auf Kalkfarbe kaum eine Chance.
- Ästhetik und Vielseitigkeit: Mit ihrem matten Finish und der lebendigen Farbwirkung bietet Kalkfarbe einen besonderen Look, der sich leicht an individuelle Vorstellungen anpassen lässt.
So ist Kalkfarbe nicht nur funktional, sondern auch ein Design-Statement. Wenn du Wert auf natürliche Materialien legst und einen gesunden Wohnraum schaffen möchtest, könnte Kalkfarbe genau das Richtige für dein nächstes Projekt sein.
Was ist Kalkfarbe?
Um den besonderen Wert von Kalkfarbe zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf ihre Zusammensetzung und ihre natürlichen Eigenschaften. Kalkfarbe besteht im Wesentlichen aus Calciumhydroxid, das durch eine chemische Reaktion von gebranntem Kalk und Wasser entsteht. Durch das Hinzufügen von mineralischen Pigmenten lässt sich die Farbe in unterschiedlichen Tönen einfärben, was den individuellen Gestaltungsmöglichkeiten eine große Bandbreite verleiht.
Zusammensetzung und ökologische Vorteile
Die Zusammensetzung von Kalkfarbe macht sie zu einer der umweltfreundlichsten und nachhaltigsten Farboptionen auf dem Markt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Farben, die oft Lösungsmittel und synthetische Bindemittel enthalten, basiert Kalkfarbe ausschließlich auf natürlichen Inhaltsstoffen. Dies sorgt dafür, dass sie nach dem Trocknen keine flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) freisetzt, die die Raumluft belasten könnten. Für dich als Heimwerker, der möglicherweise länger in den frisch gestrichenen Räumen arbeitet, ist das ein echter Vorteil.
Ein weiterer Pluspunkt ist die sogenannte Karbonatisierung, die während des Trocknens auftritt: Die Kalkfarbe nimmt dabei Kohlendioxid aus der Luft auf und härtet dadurch aus. Dieses natürliche Aushärten macht Kalkfarbe besonders langlebig und robust. Zudem lässt sich Kalkfarbe problemlos entsorgen, da sie zu 100 % biologisch abbaubar ist – ein Aspekt, der dir helfen kann, dein Projekt nachhaltig und umweltbewusst zu gestalten.
Eigenschaften und Funktionsweise
Die besonderen Eigenschaften der Kalkfarbe machen sie ideal für Anwendungen, bei denen es auf Atmungsaktivität und Feuchtigkeitsregulierung ankommt. Kalkfarbe wirkt durch ihre poröse Struktur feuchtigkeitsregulierend, da sie Wasserdampf aufnimmt und langsam wieder abgibt. Dadurch kann Kalkfarbe dazu beitragen, das Raumklima positiv zu beeinflussen und die Bildung von Schimmel zu verhindern. Diese Eigenschaften sind besonders in alten Gebäuden mit mineralischen Untergründen oder in feuchten Räumen wie Küchen und Bädern von Vorteil.
Ein weiterer Pluspunkt ist die antibakterielle Wirkung der Farbe. Der hohe pH-Wert von Kalk sorgt dafür, dass sich Keime und Schimmelsporen nur schwer festsetzen können. Gerade in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit oder wenig Belüftung kann Kalkfarbe somit eine natürliche Schutzbarriere bilden. Diese Eigenschaften tragen dazu bei, dass Kalkfarbe auch bei sensiblen Nutzern wie Allergikern immer beliebter wird.
Unterschiede zu anderen Farben
Im Vergleich zu Dispersions- und Acrylfarben, die auf Kunststoffen und chemischen Bindemitteln basieren, ist Kalkfarbe durch ihre mineralische Basis natürlicher und gesünder. Dispersionsfarben versiegeln die Wände oft regelrecht, was zu Feuchtigkeitsstau führen kann und langfristig Schimmelbildung fördert. Kalkfarben dagegen lassen die Wände atmen und sind daher gerade in Altbauten oder schlecht isolierten Häusern eine gute Wahl.
Allerdings gibt es auch einige Einschränkungen: Kalkfarbe ist weniger abriebfest als synthetische Farben und kann, besonders im Außenbereich, mit der Zeit Kreideeffekte zeigen. Auch die Farbpalette ist bei Kalkfarbe meist eingeschränkter und bietet eher erdige, natürliche Töne als knallige Farben. Falls du einen intensiven oder besonders deckenden Farbton suchst, werden Dispersionsfarben besser geeignet sein.
Mit Kalkfarbe entscheidest du dich also nicht nur für eine gesündere und umweltfreundlichere Alternative, sondern auch für einen besonderen Look und ein Stück Natur an deinen Wänden.
Video: Was jeder über Kalkfarbe wissen sollte
Länge: 7 Minuten
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Vorteile der Kalkfarbe im Innenbereich
Wenn es um die Gestaltung deiner Wohnräume geht, spielen nicht nur die Optik, sondern auch Gesundheit und Wohlbefinden eine große Rolle. Kalkfarbe bietet hier eine Fülle von Vorteilen, die sie zu einer hervorragenden Wahl für den Innenbereich machen. Sie verbindet natürliche Schönheit mit funktionalen Eigenschaften, die das Raumklima positiv beeinflussen können.
Gesundheitliche Vorteile
Ein gesundes Zuhause ist unbezahlbar. Kalkfarbe kann dazu beitragen, indem sie antibakterielle und schimmelresistente Eigenschaften mitbringt. Der hohe pH-Wert der Kalkfarbe schafft ein Umfeld, in dem Mikroorganismen wie Bakterien und Schimmelpilze kaum überleben können. Das ist besonders in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit wie Badezimmern, Küchen oder Waschküchen ein echter Vorteil. Stell dir vor, du musst dir weniger Sorgen um Schimmelbildung machen und kannst die frische Luft in deinem Zuhause genießen.
Die diffusionsoffene Struktur der Kalkfarbe ermöglicht es den Wänden, zu atmen. Sie nimmt überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft auf und gibt sie bei trockenerer Raumluft wieder ab. Das führt zu einer natürlichen Feuchtigkeitsregulierung, die nicht nur das Raumklima verbessert, sondern auch dazu beiträgt, Bauschäden durch Feuchtigkeit zu vermeiden. Wenn du oder jemand in deinem Haushalt unter Allergien oder Atemwegserkrankungen leidet, kann diese Eigenschaft besonders hilfreich sein.
Ein weiterer gesundheitlicher Aspekt ist die Freiheit von Schadstoffen. Kalkfarbe ist in der Regel frei von Lösungsmitteln, Weichmachern und synthetischen Konservierungsmitteln. Das bedeutet, sie setzt keine flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) frei, die die Raumluft belasten könnten. Gerade für empfindliche Personen oder Familien mit Kindern ist das ein großer Pluspunkt.
Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit
In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit mehr als nur ein Trend ist, sondern eine Notwendigkeit, bietet Kalkfarbe eine umweltbewusste Alternative zu herkömmlichen Wandfarben. Sie besteht aus natürlichen Rohstoffen wie gelöschtem Kalk und mineralischen Pigmenten. Das bedeutet, sie ist frei von schädlichen Chemikalien, Lösungsmitteln und synthetischen Konservierungsmitteln, die in vielen konventionellen Farben zu finden sind.
Durch die Verwendung von Kalkfarbe trägst du dazu bei, den ökologischen Fußabdruck deines Projekts zu reduzieren. Außerdem entsteht bei der Herstellung von Kalkfarbe weniger CO₂ als bei vielen anderen Farben. Und sollten nach deinem Projekt Reste übrig bleiben, kannst du sie ohne Bedenken entsorgen, da sie biologisch abbaubar sind. So kannst du mit gutem Gewissen renovieren und dabei ein Zeichen für die Umwelt setzen.
Ein weiterer nachhaltiger Aspekt ist die Langlebigkeit der Kalkfarbe. Durch ihre natürliche Alterung entwickelt sie eine Patina, die deinen Wänden Charakter verleiht, ohne dass du häufig neu streichen musst. Das spart nicht nur Zeit und Geld, sondern reduziert auch den Materialverbrauch auf lange Sicht.
Ästhetische Vorteile: Mattes Finish und natürliche Farben
Neben den gesundheitlichen und ökologischen Aspekten überzeugt Kalkfarbe auch durch ihre einzigartige Optik. Sie verleiht deinen Wänden ein mattes, leicht strukturiertes Finish, das für eine warme und einladende Atmosphäre sorgt. Die mineralischen Pigmente erzeugen natürliche Farbtöne, die sich harmonisch in verschiedene Einrichtungsstile einfügen.
Ein besonderer Reiz von Kalkfarbe liegt in ihrer Lebendigkeit. Durch die manuelle Verarbeitung entstehen subtile Schattierungen und Nuancen, die jedem Raum Charakter verleihen. Wenn du Wert auf Individualität legst und deine Räume nicht wie aus dem Katalog aussehen sollen, ist Kalkfarbe eine hervorragende Wahl.
Zudem bietet sie dir die Möglichkeit, mit verschiedenen Techniken zu experimentieren. Ob Wisch-, Tupf- oder Spachteltechnik – mit Kalkfarbe kannst du kreative Akzente setzen und deine Wände zu echten Hinguckern machen. Und das Beste daran: Du musst kein Profi sein, um tolle Ergebnisse zu erzielen. Mit ein wenig Übung und Geduld kannst du beeindruckende Effekte erzielen, die deinem Zuhause eine persönliche Note verleihen.
Nachteil: mangelnde Abriebsfestigkeit
Allerdings gibt es auch einige Dinge zu beachten. Kalkfarbe ist nicht so abriebfest wie synthetische Farben. In stark frequentierten Bereichen oder wenn die Wände häufig berührt werden, kann es zu leichten Abreibungen kommen. Wenn du also kleine Kinder hast oder Bereiche hast, die stark beansprucht werden, solltest du überlegen, ob Kalkfarbe dort die richtige Wahl ist. Es gibt jedoch Möglichkeiten, die Oberfläche mit speziellen Lasuren oder Wachsen zu schützen.
Vorteile der Kalkfarbe im Außenbereich
Auch im Außenbereich spielt Kalkfarbe ihre Stärken voll aus. Sie ist nicht nur schön anzusehen, sondern bietet auch funktionale Vorteile, die deine Fassade schützen und erhalten können.
Langlebigkeit und Witterungsbeständigkeit
Eine Fassade ist ständig den Elementen ausgesetzt: Regen, Sonne, Wind und Temperaturschwankungen setzen dem Material zu. Kalkfarbe zeichnet sich durch ihre Langlebigkeit und Witterungsbeständigkeit aus. Durch den Prozess der Karbonatisierung wird die Farbe im Laufe der Zeit härter und widerstandsfähiger. Sie bildet eine mineralische Verbindung mit dem Untergrund, was zu einer hohen Haftung und Stabilität führt.
Das bedeutet für dich weniger Renovierungsaufwand und langfristig Kostenersparnis. Während andere Farben mit der Zeit abblättern oder Risse bekommen können, altert Kalkfarbe würdevoll und erhält dabei ihren natürlichen Charme. Wenn du den authentischen Look von Gebäuden in mediterranen Regionen liebst, kannst du diesen mit Kalkfarbe auch an deinem Haus verwirklichen.
Algen- und schimmelresistente Eigenschaften
Gerade im Außenbereich sind Fassaden oft der Gefahr von Algen- und Schimmelbefall ausgesetzt. Feuchtigkeit und Schatten begünstigen das Wachstum dieser unliebsamen Gäste. Der hohe pH-Wert der Kalkfarbe wirkt hier natürlich desinfizierend und verhindert das Ansiedeln von Mikroorganismen. So bleibt deine Fassade länger sauber und gepflegt, ohne dass du auf aggressive Chemikalien zurückgreifen musst.
Das ist nicht nur gut für die Optik, sondern auch für die Bausubstanz deines Hauses. Algen und Schimmel können langfristig Schäden verursachen, die teuer zu beheben sind. Mit Kalkfarbe kannst du dem vorbeugen und den Wert deines Hauses erhalten.
Atmungsaktivität und Feuchtigkeitsregulierung
Wie im Innenbereich punktet Kalkfarbe auch außen durch ihre Atmungsaktivität. Sie ermöglicht den Feuchtigkeitsaustausch zwischen Mauerwerk und Umgebung, was besonders bei älteren Gebäuden von großer Bedeutung ist. Feuchtigkeit, die aus dem Inneren des Hauses kommt, kann ungehindert nach außen diffundieren. Das verhindert die Bildung von Frostschäden im Winter und sorgt für ein trockenes Mauerwerk.
Wenn du in einem Gebiet mit hohen Niederschlagsmengen lebst oder dein Haus keinen Keller hat, kann die Feuchtigkeitsregulierung durch Kalkfarbe einen echten Unterschied machen. Sie hilft dabei, das Innenraumklima zu verbessern und kann sogar Heizkosten sparen, da trockene Wände besser isolieren als feuchte.
Geeignete Oberflächen und Fassaden
Kalkfarbe haftet am besten auf mineralischen Untergründen. Dazu zählen Kalkputz, Zementputz, Naturstein und Ziegelmauerwerk. Wenn deine Fassade aus einem dieser Materialien besteht, ist Kalkfarbe eine hervorragende Wahl. Sie verbindet sich chemisch mit dem Untergrund und bildet eine homogene Schicht.
Weniger geeignet ist Kalkfarbe für moderne Baustoffe wie Beton oder Gipskartonplatten, da hier die Haftung nicht optimal ist. Auch auf bereits mit Kunststofffarben gestrichenen Flächen kann es Probleme geben, da die diffusionsoffenen Eigenschaften der Kalkfarbe hier nicht zur Geltung kommen.
Bevor du loslegst, solltest du den Untergrund gründlich prüfen und eventuell eine Probe anlegen. So kannst du sicherstellen, dass das Ergebnis deinen Vorstellungen entspricht und die Farbe gut haftet.
Mögliche Nachteile und Kontroversen
Es ist wichtig, auch die Herausforderungen zu kennen, die mit der Verwendung von Kalkfarbe im Außenbereich einhergehen können. Kalkfarbe ist nicht so widerstandsfähig gegen mechanische Beanspruchung wie moderne Fassadenfarben. Sie kann bei starker Verschmutzung oder Witterungseinflüssen schneller verwittern. Zudem ist das Angebot an Farbtönen begrenzt, da Kalkfarbe aufgrund ihrer natürlichen Pigmente nicht in allen Farben hergestellt werden kann.
Ein weiterer Punkt ist der höhere Aufwand bei der Verarbeitung. Das Auftragen von Kalkfarbe erfordert etwas mehr Erfahrung und Sorgfalt als herkömmliche Farben. Die Trockenzeiten sind länger, und es sind oft mehrere Schichten nötig, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Wenn du bereit bist, diese zusätzlichen Schritte in Kauf zu nehmen, wirst du jedoch mit einer einzigartigen Optik und den genannten Vorteilen belohnt.
Zusammengefasst
Kalkfarbe bietet im Außenbereich zahlreiche Vorteile, von der natürlichen Schimmelresistenz bis hin zur Atmungsaktivität und Nachhaltigkeit. Sie ist besonders geeignet für Gebäude mit mineralischen Untergründen und für diejenigen, die Wert auf ein gesundes Wohnklima und eine umweltfreundliche Bauweise legen. Bevor du dich entscheidest, solltest du jedoch die spezifischen Anforderungen deines Projekts prüfen und abwägen, ob Kalkfarbe die richtige Wahl für dich ist.
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Anwendung von Kalkfarbe im Innenbereich
Bevor du loslegst, gibt es einige Dinge zu beachten, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Worauf haftet Kalkfarbe?
In der Regel haftet Kalkfarbe auf mineralischen Untergründe wie
- Beton
- Betonputze und anderen Putzen
- Fermacell
- Gipsplatten
- Kalksandstein
Die Farbe hält in der Regel auch auf
- Lehm
- Raufasertapete
- Andere Mineralfarben
Vorbereitung des Untergrunds
Der Schlüssel zu einem gelungenen Anstrich mit Kalkfarbe liegt in der sorgfältigen Vorbereitung des Untergrunds. Zunächst solltest du die Wände gründlich reinigen. Entferne alten, losen Putz, Schmutz und Staub mit einer Bürste oder einem Staubsauger. Fettige Stellen lassen sich gut mit einem milden Reinigungsmittel und warmem Wasser beseitigen. Achte darauf, dass die Oberfläche trocken und frei von Verunreinigungen ist.
Sollte bereits eine Dispersionsfarbe auf der Wand vorhanden sein oder sollte es sich bei dem Untergrund um Fermacell, Gipskarton, oder Gips handeln, sollte die Wand grundiert werden. Hier eignet sich besonders eine mineralische Grundierung, die mit der Kalkfarbe harmoniert. Sie sorgt dafür, dass die Farbe gleichmäßig aufgenommen wird und verhindert Fleckenbildung. Falls deine Wände bereits mit Dispersionsfarbe gestrichen sind, muss diese entfernt oder zumindest aufgeraut werden, da Kalkfarbe auf nicht-mineralischen Untergründen schlecht haftet.
Vorhandene Latex, Öl- und Lackfarbe sollten ebenfalls restlos von der Wand entfernt werden. Dazu eignet sich zum Beispiel ein Schleifgerät mit 40er Schleifpapier.
Bei stark saugenden oder sandenden Untergründen empfehlen Maler, vorher zur Stabilisierung eine Silikatfarbe aufzutragen und diese einen Tag trocknen zu lassen.
Alternativ oder ergänzend sollten stark saugende Untergründe wie Kalkputz oder Gipswände vorher gut mit Wasser eingesprüht werden, die Kalkfarbe haftet dann besser und verbindet sich stärker mit dem Untergrund.
Tipp: Teste an einer unauffälligen Stelle, wie der Untergrund auf die Kalkfarbe reagiert. So kannst du bösen Überraschungen vorbeugen.
Gut abdecken!
Kalkfarbe ist alkalisch, darum können Spritzer auf Möbel und Co. leicht zu Verfärbungen führen. Darum alles gut abdecken und eventuelle Spritzer sofort gründlich mit viel Wasser entfernen.
Anwendungstechniken: Rollen, Streichen und Sprühen
Die Anwendung von Kalkfarbe erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl, aber mit den richtigen Techniken erzielst du beeindruckende Ergebnisse. Du kannst die Farbe mit Pinsel, Rolle oder sogar mit einem Sprühsystem auftragen. Jede Methode hat ihre eigenen Vorzüge und führt zu unterschiedlichen Oberflächenstrukturen.
- Streichen mit dem Pinsel: Diese traditionelle Methode eignet sich besonders für kleinere Flächen oder wenn du eine lebendige, strukturierte Oberfläche wünschst. Mit dem Pinsel kannst du individuelle Effekte erzeugen und die Farbe in verschiedene Richtungen auftragen, um ein dynamisches Muster zu kreieren.
- Rollen: Die Verwendung einer Farbrolle ermöglicht ein gleichmäßigeres Finish und ist ideal für größere Flächen. Achte darauf, eine Rolle mit mittlerer Florhöhe zu wählen, um die Kalkfarbe optimal aufzutragen. Arbeite zügig und überlappend, um Ansätze zu vermeiden.
- Sprühen: Wenn du über die entsprechende Ausrüstung verfügst, kann das Sprühen der Kalkfarbe eine schnelle und effiziente Methode sein. Diese Technik erfordert jedoch etwas Übung und ist eher für geübte Heimwerker geeignet. Sie bietet den Vorteil einer sehr gleichmäßigen Oberfläche ohne sichtbare Pinsel- oder Rollenspuren.
Hinweis: Kalkfarbe sollte vor dem Auftragen gut umgerührt und bei Bedarf mit Wasser verdünnt werden, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen. Beachte die Herstellerangaben zur Verdünnung.
Nass in Nass arbeiten
Das Streichen mit Kalkfarbe erfordert meist mehrere Anstriche. Wichtig ist es, bei jedem Durchgang die gesamte Wand zu streichen und nicht zwischendurch absetzen und antrocknen lassen. Ansonsten entstehen an diesen Stellen unschöne Ränder.
Trocknungszeit und Nachbehandlung
Geduld ist eine Tugend, besonders beim Arbeiten mit Kalkfarbe. Die Trocknungszeit kann je nach Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit zwischen 6 und 24 Stunden betragen. Während dieser Zeit sollte der Raum gut belüftet, aber nicht zugig sein, da zu schnelle Trocknung Risse verursachen kann.
Nach dem ersten Anstrich empfiehlt es sich, einen zweiten (oder mehr, manchmal sind sind bis zu 5 Durchgänge notwendig) aufzutragen, um die Deckkraft zu erhöhen und ein gleichmäßiges Farbbild zu erzielen. Zwischen den Anstrichen sollte die Farbe vollständig getrocknet sein.
Für zusätzliche Beständigkeit kannst du nach dem letzten Anstrich eine Fixierung oder einen Lasuranstrich auftragen. Diese Schicht schützt die Oberfläche vor Abrieb und macht sie widerstandsfähiger gegen Verschmutzungen. Besonders in stark beanspruchten Räumen wie Flur oder Küche kann dies sinnvoll sein.
Dekorative Effekte und Gestaltungsmöglichkeiten
Mit Kalkfarbe lassen sich wunderbare dekorative Effekte erzielen, die deinen Räumen einen individuellen Charme verleihen. Durch verschiedene Anwendungstechniken und Werkzeuge kannst du einzigartige Oberflächen gestalten.
- Vintage-Look und Shabby Chic: Durch ungleichmäßiges Auftragen der Farbe und das bewusste Hervorheben von Strukturen erhältst du einen antiken Look. Mit Schleifpapier kannst du nach dem Trocknen bestimmte Stellen leicht abschleifen, um den Used-Look zu verstärken.
- Wischtechnik: Mit einem Schwamm oder Tuch lässt sich die noch feuchte Farbe verwischen, was zu weicheren Übergängen und einem wolkenartigen Effekt führt. Diese Technik eignet sich hervorragend, um eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen.
- Strukturieren mit Spachtel: Für mehr Textur an der Wand kannst du die Kalkfarbe mit einer Kelle oder einem Spachtel auftragen. Dadurch entstehen interessante Muster und eine haptische Oberfläche, die besonders in Verbindung mit indirektem Licht zur Geltung kommt.
Experimentiere ruhig mit verschiedenen Methoden und finde heraus, was dir am besten gefällt. Kalkfarbe ist ein vielseitiges Material, das dir viel kreativen Spielraum lässt.
Video: Erfahrungsbericht mit dem Auftragen von Kalkfarbe auf verschiedenen Untergründen
Die Verwendung von Kalkfarbe ist meistens simpel, aber bei manchen Untergründen sollte man die richtigen Tipps kennen. Einige werden im folgenden Video angesprochen.
Länge: 11 Minuten
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Anwendung von Kalkfarbe im Außenbereich
Die Verwendung von Kalkfarbe im Außenbereich erfordert besondere Aufmerksamkeit, da die Witterungsbedingungen eine entscheidende Rolle spielen. Mit der richtigen Vorbereitung und Technik kannst du jedoch auch hier beeindruckende Ergebnisse erzielen, die nicht nur optisch ansprechend sind, sondern auch die Bausubstanz deines Hauses schützen.
Vorbereitung der Oberfläche: Tipps zur Reinigung und Vorbehandlung
Bevor du mit dem Anstrich beginnst, solltest du die Fassade gründlich inspizieren. Entferne lose Putzteile, Farbabplatzungen und Schmutz. Eine Hochdruckreinigung kann hilfreich sein, um hartnäckige Verschmutzungen zu beseitigen. Achte jedoch darauf, den Untergrund nicht zu beschädigen.
Bei Schimmel- oder Algenbefall ist eine Vorbehandlung mit speziellen Fungiziden oder Algiziden empfehlenswert. Diese Mittel sollten umweltverträglich sein, um nicht in Konflikt mit der ökologischen Ausrichtung der Kalkfarbe zu geraten.
Risse und Löcher im Putz solltest du mit einem mineralischen Reparaturmörtel ausbessern. Nach der Trocknung des Mörtels kann eine Kalkgrundierung aufgetragen werden, die für eine gleichmäßige Saugfähigkeit sorgt und die Haftung der Kalkfarbe verbessert.
Ansonsten gilt alles wie im Innenbereich: Kalkfarbe haftet am besten auf mineralischen Untergründen wie Kalkputz, Zementputz oder Naturstein. Auf synthetischen oder versiegelten Oberflächen kann die Haftung beeinträchtigt sein. Wässere die Wand gründlich, bevor du die Kalkfarbe aufträgst.
Auswahl der richtigen Kalkfarbe für den Außenbereich
Nicht jede Kalkfarbe ist für den Außenbereich geeignet. Achte darauf, eine spezielle Außenkalkfarbe zu wählen, die für die Witterungsbedingungen ausgelegt ist. Diese Varianten sind oft mit zusätzlichen mineralischen Bindemitteln versehen, die die Witterungsbeständigkeit erhöhen.
Informiere dich beim Hersteller über die Eigenschaften der Farbe und ob sie für dein spezifisches Projekt passend ist. Einige Kalkfarben enthalten natürliche Hydrophobierungsmittel, die die Wasseraufnahme reduzieren, ohne die Atmungsaktivität zu beeinträchtigen.
Techniken und Werkzeuge für eine gleichmäßige Anwendung
Die Anwendung der Kalkfarbe im Außenbereich unterscheidet sich nicht grundlegend von der im Innenbereich, erfordert jedoch etwas mehr Sorgfalt.
- Pinsel und Bürste: Für raue Oberflächen eignen sich breite Fassadenpinsel oder Quastbürsten. Sie ermöglichen es, die Farbe tief in die Strukturen des Putzes einzubringen.
- Rolle: Bei glatteren Fassaden kann eine Farbrolle verwendet werden. Wähle eine Rolle mit langem Flor, um genügend Farbe aufzunehmen und eine gleichmäßige Schicht aufzutragen.
- Sprühsystem: Für große Flächen und professionelle Anwendungen kann ein Airless-Spritzgerät zum Einsatz kommen. Diese Methode erfordert Erfahrung und ist eher für geübte Anwender geeignet.
Trage die Kalkfarbe immer nass in nass auf, um Ansätze und Farbunterschiede zu vermeiden. Arbeite zügig und plane genügend Zeit ein, um zusammenhängende Flächen in einem Zug zu bearbeiten.
Hinweis: Kalkfarbe kann beim Trocknen leicht kreiden. Das ist ein natürlicher Prozess und kein Qualitätsmangel. Wenn dich dieser Effekt stört, kannst du nach dem Trocknen eine Fixierung oder einen Silikatüberzug auftragen.
Wetterbedingungen und optimale Arbeitszeiten
Das Wetter spielt eine entscheidende Rolle beim Streichen im Außenbereich. Ideal sind bewölkte Tage mit Temperaturen zwischen 10 und 25 Grad Celsius. Vermeide direkte Sonneneinstrahlung, da die Farbe sonst zu schnell trocknet und Risse bilden kann.
Auch Regen ist ein Feind der frischen Kalkfarbe. Plane dein Projekt so, dass in den nächsten 2 bis 3 Tagen kein Niederschlag vorhergesagt ist. Die Farbe benötigt Zeit, um vollständig zu karbonatisieren und ihre endgültige Festigkeit zu erreichen.
Wind kann ebenfalls problematisch sein, da er die Oberfläche zu schnell austrocknet und Staub aufwirbeln kann, der sich auf der nassen Farbe absetzt.
Tipps für optimale Bedingungen:
- Frühjahr und Herbst sind oft die besten Jahreszeiten für Fassadenarbeiten.
- Arbeite von oben nach unten, um Tropfspuren zu vermeiden.
- Schütze angrenzende Bauteile wie Fenster, Türen und Dachrinnen mit Folie und Malerkrepp.
Kritische Betrachtung und mögliche Herausforderungen
Die Arbeit mit Kalkfarbe im Außenbereich ist anspruchsvoll und erfordert Sorgfalt und Planung. Ein häufiger Kritikpunkt ist die geringere Mechanische Widerstandsfähigkeit gegenüber modernen Fassadenfarben. Kalkfarbe ist weniger elastisch und kann bei starken Temperaturschwankungen oder Bewegungen im Mauerwerk Risse entwickeln.
Zudem ist die Farbtonauswahl bei Kalkfarben eingeschränkter. Intensive, leuchtende Farben sind aufgrund der natürlichen Pigmente kaum realisierbar. Wenn du also eine knallige Fassadengestaltung planst, könnte Kalkfarbe nicht die optimale Wahl sein.
Ein weiterer Aspekt ist der höhere Wartungsaufwand. Kalkfarbe altert zwar schön, benötigt aber in regelmäßigen Abständen eine Auffrischung. Dies kann je nach Witterung alle 5 bis 10 Jahre erforderlich sein.
Fazit: Wenn du bereit bist, diese Herausforderungen anzunehmen, belohnt dich Kalkfarbe mit einer natürlichen, atmungsaktiven Fassade, die zu einem gesunden Wohnklima beiträgt und deinem Haus einen besonderen Charme verleiht.
Kalkfarbe selber herstellen
Manche schwören darauf, Kalkfarbe selber herzustellen. Diese würde die Qualität der Baumarkt-Kalkfarben deutlich übertreffen ...
Um Kalkfarbe selbst herzustellen, brauchst du nur ein paar Grundzutaten und etwas Geduld. Die Herstellung ist unkompliziert, und das Ergebnis ist eine umweltfreundliche, atmungsaktive Farbe, die sich besonders für mineralische Untergründe eignet.
Zutaten und Materialien
- Löschkalk (Calciumhydroxid): Etwa 1 Kilogramm
- Wasser: Ca. 2 bis 3 Liter, je nach gewünschter Konsistenz
- Pigmente (optional): Natürliche Erdfarben oder mineralische Pigmente für einen Farbton deiner Wahl
- Eimer und Rührstab
- Kalkseife oder Kasein (optional): Für zusätzliche Festigkeit und Wasserbeständigkeit
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Herstellung
- Löschkalk ansetzen:
- Gib den Löschkalk in einen Eimer und füge nach und nach Wasser hinzu, bis sich eine dickflüssige, cremige Paste bildet. Achte darauf, das Wasser langsam einzurühren, damit sich der Kalk gleichmäßig auflöst. Kalk kann beim Mischen stauben, also trage am besten eine Maske und eine Schutzbrille.
- Pigmente einrühren (optional):
- Falls du Farbe wünschst, rühre die Pigmente nach und nach in die Kalkpaste ein, bis der gewünschte Farbton erreicht ist. Beginne mit kleinen Mengen, da die Farbe beim Trocknen etwas heller wird.
- Konsistenz anpassen:
- Rühre das Gemisch gründlich um und füge bei Bedarf mehr Wasser hinzu, bis die Mischung eine flüssige, aber dennoch deckende Konsistenz hat – ähnlich wie eine dicke Sahne. Wenn die Farbe zu dick ist, lässt sie sich schwer auftragen, zu flüssig und die Deckkraft leidet.
- Kasein oder Kalkseife hinzufügen (optional):
- Um die Abriebfestigkeit zu erhöhen, kannst du etwas Kasein oder Kalkseife untermischen. Dies ist jedoch optional und vor allem für den Außenbereich sinnvoll.
- Reifezeit:
- Lasse die Mischung, wenn möglich, einige Stunden oder über Nacht stehen. So wird die Farbe stabiler und lässt sich gleichmäßiger auftragen.
Schnell verbrauchen
Lagere die Mischung nicht zu lange; Kalkfarbe härtet mit der Zeit aus und verliert ihre Eigenschaften.
Videos: Kalkfarbe selber machen
Das folgende Video beschreibt ein ausgefuchstes Rezept, das mit viel Engagement entwickelt wurde.
Länge: 14 Minuten
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Für einen Stall und den Keller reicht eventuell das einfache Anmischen von Wasser und Löschkalk, wie in dieser Anleitung gezeigt:
Länge: 6 Minuten
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Pflege und Haltbarkeit von Kalkfarbe
Wenn du dich für Kalkfarbe entschieden hast, möchtest du natürlich auch, dass die frische Optik möglichst lange erhalten bleibt. Pflege und Haltbarkeit sind wichtige Aspekte, die du beachten solltest, um das Beste aus deinem Anstrich herauszuholen. Kalkfarbe hat ihre eigenen Besonderheiten, und mit den richtigen Tipps kannst du dafür sorgen, dass sie dir lange Freude bereitet.
Tipps zur Reinigung ohne Beschädigung der Kalkfarbe
Kalkfarbe ist ein atmungsaktives und natürliches Material, was bedeutet, dass sie empfindlicher auf mechanische Beanspruchung reagiert als synthetische Farben. Daher ist es wichtig, bei der Reinigung behutsam vorzugehen. Vermeide aggressive Reinigungsmittel oder scheuernde Schwämme, da diese die Oberfläche beschädigen können.
- Staubentfernung: Nutze einen weichen Besen oder ein trockenes Mikrofasertuch, um Staub von den Wänden zu entfernen. So verhinderst du, dass sich Schmutz festsetzt.
- Fleckenbehandlung: Bei leichten Flecken kannst du ein weiches, leicht angefeuchtetes Tuch verwenden. Tupfe den Fleck vorsichtig ab, anstatt zu reiben.
- Vermeide Feuchtigkeit: Kalkfarbe ist zwar feuchtigkeitsregulierend, aber direkte Wassereinwirkung kann zu Flecken oder Ablösungen führen. Deshalb solltest du starke Nässe vermeiden.
Tipp: Für stark beanspruchte Bereiche kannst du überlegen, eine schützende Lasur oder Wachs aufzutragen. Diese Schicht erleichtert die Reinigung und erhöht die Widerstandsfähigkeit der Oberfläche. Allerdings verliert dann die Kalkfarbe eventuell ihre Atmungsaktivität bzw. wird diese eingeschränkt.
Nachbehandlungen für eine längere Haltbarkeit
Um die Haltbarkeit deines Kalkfarbenanstrichs zu verlängern, sind bestimmte Nachbehandlungen sinnvoll. Eine Möglichkeit ist das Auftragen einer Kaseinfixierung oder eines Silikatbinders. Diese Produkte dringen in die Kalkfarbe ein und erhöhen ihre Festigkeit, ohne die atmungsaktiven Eigenschaften zu beeinträchtigen.
- Kaseinfixierung: Ein natürlicher Zusatz auf Milchbasis, der die Oberfläche härtet und abriebfester macht.
- Silikatbinder: Verbessert die Witterungsbeständigkeit und ist besonders für den Außenbereich geeignet.
Beachte, dass solche Nachbehandlungen den matten Charakter der Kalkfarbe leicht verändern können. Es ist daher ratsam, vorher an einer unauffälligen Stelle zu testen, ob dir das Ergebnis zusagt.
Wie oft sollte eine Kalkfarbe neu aufgetragen werden?
Die Lebensdauer eines Kalkfarbenanstrichs hängt von verschiedenen Faktoren ab: der Qualität der Farbe, den Umgebungsbedingungen und der Beanspruchung der Oberfläche. Im Innenbereich kann Kalkfarbe bei guter Pflege 10 bis 15 Jahre halten. Im Außenbereich sind es aufgrund von Witterungseinflüssen eher 5 bis 10 Jahre.
Wenn du Veränderungen in der Optik feststellst, wie etwa Ausbleichen oder Kreidebildung, kann es Zeit für einen neuen Anstrich sein. Da Kalkfarbe natürlich altert, verleiht sie den Wänden oft eine charmante Patina. Manchmal ist dieser Effekt sogar erwünscht und trägt zum besonderen Charakter des Hauses bei.
Häufige Fehler bei der Pflege und deren Vermeidung
Um lange Freude an deiner Kalkfarbe zu haben, solltest du einige häufige Fehler vermeiden:
- Übermäßige Feuchtigkeit: Vermeide es, die Wände direkt mit Wasser zu reinigen. Das kann zu Ablösungen führen.
- Aggressive Reinigungsmittel: Chemische Reiniger können die Farbe angreifen und unschöne Flecken verursachen.
- Mechanische Beanspruchung: Scharfkantige Gegenstände oder harte Bürsten können die Oberfläche beschädigen.
- Ungeeignete Nachbehandlungen: Nicht alle Versiegelungen sind mit Kalkfarbe kompatibel. Informiere dich vorher genau über geeignete Produkte.
Kritische Betrachtung: Wann ist Kalkfarbe weniger geeignet?
So groß die Vorteile von Kalkfarbe auch sind, es gibt Situationen, in denen sie nicht die beste Wahl ist. Eine kritische Betrachtung hilft dir dabei, die richtige Entscheidung für dein Projekt zu treffen.
Nachteile und Einschränkungen der Kalkfarbe
- Geringere Abriebfestigkeit: Kalkfarbe ist weniger widerstandsfähig gegen Abrieb und mechanische Belastung. In stark frequentierten Bereichen kann das zu schnellerer Abnutzung führen.
- Eingeschränkte Farbpalette: Aufgrund der natürlichen Pigmente sind intensive oder leuchtende Farbtöne schwer zu realisieren.
- Empfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit: Obwohl Kalkfarbe feuchtigkeitsregulierend ist, kann sie bei direkter Wassereinwirkung beschädigt werden.
- Verarbeitungsaufwand: Das Auftragen erfordert Sorgfalt und Erfahrung. Fehler können zu Fleckenbildung oder ungleichmäßiger Optik führen.
Alternative Farben für anspruchsvolle Oberflächen
Wenn du eine Oberfläche hast, die besonderen Anforderungen standhält, könnten alternative Farben sinnvoller sein:
- Silikatfarben: Sie bieten ähnliche atmungsaktive Eigenschaften wie Kalkfarbe, sind aber widerstandsfähiger und eignen sich gut für mineralische Untergründe.
- Dispersionssilikatfarben: Eine Kombination aus Dispersions- und Silikatfarben, die eine breitere Farbpalette und bessere Haftung auf unterschiedlichen Untergründen ermöglicht.
- Latexfarben: Sie sind sehr abriebfest und eignen sich für stark beanspruchte Bereiche, jedoch auf Kosten der Atmungsaktivität.
Hinweis: Überlege genau, welche Eigenschaften für dein Projekt am wichtigsten sind. Manchmal ist ein Kompromiss zwischen Ästhetik und Funktionalität notwendig.
Mögliche Probleme und deren Lösungen
- Kreidebildung: Ein natürlicher Prozess, bei dem sich eine pudrige Schicht auf der Oberfläche bildet. Das kann durch eine Fixierung oder Lasur reduziert werden.
- Ablösung der Farbe: Tritt oft auf, wenn der Untergrund nicht richtig vorbereitet wurde oder nicht geeignet ist. Eine gründliche Reinigung und gegebenenfalls eine Grundierung können Abhilfe schaffen.
- Uneinheitliche Farbgebung: Kann durch ungleichmäßiges Auftragen oder unterschiedliche Saugfähigkeit des Untergrunds entstehen. Eine einheitliche Grundierung und zügiges Arbeiten helfen, dieses Problem zu vermeiden.
Tipp: Bei Unsicherheiten lohnt es sich, einen Fachmann zu konsultieren oder kleinere Flächen zuerst zu testen.
Nachhaltigkeitsaspekt und ökologische Vorteile von Kalkfarbe
In Zeiten steigenden Umweltbewusstseins gewinnt die Nachhaltigkeit von Materialien immer mehr an Bedeutung. Kalkfarbe punktet hier in mehrfacher Hinsicht und bietet eine umweltfreundliche Alternative zu synthetischen Farben.
Nachhaltige Produktion und natürliche Rohstoffe
Kalkfarbe besteht hauptsächlich aus gelöschtem Kalk und mineralischen Pigmenten. Die Herstellung ist energiearm und setzt weniger CO₂ frei als die Produktion synthetischer Farben. Zudem werden keine schädlichen Chemikalien oder Lösungsmittel verwendet.
- Rohstoffgewinnung: Der Kalk wird aus natürlichen Kalksteinvorkommen gewonnen.
- Verarbeitung: Die Produktion erfolgt meist lokal, was Transportwege und somit Emissionen reduziert.
- Keine Schadstoffe: Frei von VOCs (flüchtigen organischen Verbindungen), was die Raumluftqualität verbessert.
Vergleich mit synthetischen Farben hinsichtlich Umweltbelastung
Synthetische Farben enthalten oft Acrylate, Lösungsmittel und andere Chemikalien, die sowohl bei der Herstellung als auch bei der Anwendung die Umwelt belasten können.
- Herstellung: Höherer Energieverbrauch und CO₂-Ausstoß.
- Emissionen: Freisetzung von VOCs, die zur Luftverschmutzung beitragen.
- Entsorgung: Schwieriger zu recyceln und oft als Sondermüll zu behandeln.
Im Vergleich dazu ist Kalkfarbe biologisch abbaubar und belastet weder Mensch noch Umwelt. Sie trägt zu einem gesünderen Wohnklima bei und reduziert den ökologischen Fußabdruck deines Projekts.
Recyclingmöglichkeiten und Entsorgung
Ein weiterer Pluspunkt ist die einfache Entsorgung von Kalkfarbe:
- Reste: Können getrocknet und als Bauschutt entsorgt oder sogar kompostiert werden.
- Verpackung: Oft in recycelbaren Behältern erhältlich.
- Überstreichbarkeit: Alte Kalkfarbenanstriche können problemlos mit neuer Kalkfarbe überstrichen werden, ohne den Untergrund abtragen zu müssen.
Tipp: Achte beim Kauf auf Hersteller, die nachhaltige Verpackungen und Produktionsmethoden verwenden. So unterstützt du aktiv umweltfreundliche Praktiken.
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