Elektrokamin – worauf achten?

Ein knisterndes, wärmendes Feuer im Kamin macht das Wohnzimmer erst so richtig gemütlich. Doch bis es endlich so weit ist, dass man sein Lieblingsbuch mit einer Tasse Tee in der Hand vor dem Kamin genießen kann, sind normalerweise viele Hürden zu nehmen: Eine Genehmigung für den Kaminbau einholen, hohe Kosten für den Einbau des Kamins bezahlen, Holz hacken und den Kamin regelmäßig putzen.

Mittlerweile gibt es eine Alternative, mit der man seinen kuscheligen Lieblingsplatz ohne Umwege vor dem Kamin genießen kann: Elektrokamine.

In diesem Ratgeber zeigen wir, ► wie Elektrokamine funktionieren, ► welche verschiedenen Heizsysteme und Bauarten es gibt und ► was man beim Einbau beachten muss.

Gemütlich vor dem Kamin

Inhalt: Elektrokamin – worauf achten?

Punkt 1

1. Wie funktioniert ein Elektrokamin?

Das Prinzip eines Elektrokamins ist einfach: Plug-and-play – also einstecken und los geht‘s. Im Kamin brennt nämlich kein echtes Feuer, sondern es wird lediglich der optische Effekt von Feuer erzeugt. Möglich machen dies LEDs, die vor Spiegelelementen erstaunlich realistische „Flammen“ zaubern.

Deshalb erzeugt ein Elektrokamin eigentlich auch keine Hitze. Allerdings gibt es hochwertige Modelle – z. B. bei elektrokaminshop.com – die auch als Heizung dienen und einen Raum mit bis zu 1,6 kW heizen können.

1.1. Brauchen Elektrokamine einen Abluftschacht?

Weil das „Feuer“ im Elektrokamin nicht durch Verbrennung entsteht, bildet sich auch kein Rauch, für den man einen Abluftschacht bräuchte. Das hat nicht nur den Vorteil, dass keine Genehmigungen eingeholt werden müssen und keine teuren Umbauten erforderlich sind. Auch die Raumluft im eigenen Zuhause bleibt sauber, weil keine Feinstoffpartikel wie bei einem echten Kamin entstehen.

Punkt 2

2. Welche Heizsysteme stehen bei Elektrokaminen zur Verfügung?

Hochwertige Elektrokamine erzeugen die Wärme. Das kann – je nach Bauart – in unterschiedlicher Art und Weise geschehen. Im Folgenden stellen wir die verschiedenen Arten vor, wie Elektrokaminen einen Raum heizen können. 

2.1. Wärme durch Gebläsekonvektoren

Das Prinzip dieser E-Kamine ist ähnlich wie bei einem Heizlüfter: Ein Konvektor bläst mithilfe eines Ventilators warme Luft in den Wohnraum. Die E-Kamine mit Gebläsekonvektoren sind in der Regel deutlich leiser als klassische Heizlüfter.

Außerdem lässt sich wählen, an welcher Stelle des Kamins die warme Luft austreten soll: Das kann unten, oben oder vorne sein. Bei der Auswahl sollte man bedenken, dass der Abstand der Lüftungsöffnung zu brennbaren Materialien – Teppiche, Möbel oder Vorhänge – wenigstens zwei Meter sein muss.

Mit einem Elektrokamin mit Gebläsekonvektor lässt sich ein 50 Quadratmeter großer Raum heizen. Das ist beachtlich, wenn man bedenkt, dass diese Art von Elektrokamin relativ günstig in der Anschaffung ist.

2.2. Wärme durch Keramik

Elektrokamine, die mit einer Keramik-Heizung ausgestattet sind, sind genau genommen auch Konvektionsheizungen mit Gebläse. Allerdings wird hier eine Keramikplatte mithilfe von Elektrizität erwärmt. Aluminiumleitbleche nehmen die Wärme auf und anschließend wird diese von einem Ventilator ins Zimmer geblasen.

Der Vorteil dieser Technik ist, dass das Gehäuse des Kamins kühl bleibt. Deshalb gelten Keramik-Kamine als sehr sicher. Obendrein können sie oft auch mit einer guten Energieeffizienz punkten.

2.3. Wärme durch Infrarotstrahlung

Der Mercedes unter den Elektrokaminen ist zweifellos ein E-Kamin mit einem Quarz-Infrarot-Heizkörper. Zwar ist ein solcher Kamin teurer in der Anschaffung, er kann jedoch Räume mit einer Größe von bis zu hundert Quadratmetern heizen.

Im Gegensatz zu den Modellen mit Gebläse arbeitet ein solcher Elektrokamin mit Infrarot-Strahlung: Die unsichtbare Strahlung erwärmt Gegenstände oder Personen, nicht aber die Umgebungsluft.

Das kommt der Strahlungswärme des Feuers ziemlich nahe. Deshalb fühlt sich die Wärme aus einer Quarz-Infrarot-Heizung auch überraschend natürlich an. Die Kosten für einen Infrarot-E-Kamin sind oftmals geringer als gedacht, bei manchen Geräten betragen die Betriebskosten nur um die 15 Cent pro Stunde.

Punkt 3

3. Welche Bauarten von Elektrokaminen gibt es?

E-Kamine werden nicht nur mit unterschiedlichen Heizsystemen, sondern auch in verschiedenen Bauarten angeboten. Es gibt folgende Modelle:

  • Freistehend: Diese Geräte gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen. Entweder in der Einzelfunktion als Kamin oder in einer Kombi-Lösung mit Medienschrank. Geeignet ist die Kombi-Lösung vor allem für kleinere Wohnungen, weil der Platz für den Fernseher auch gleichzeitig für den Kamin genutzt werden kann.
  • An der Wand montiert: Diese Modelle können ganz einfach an die Wand gehängt werden – ähnlich wie ein Flachbildfernseher. Praktisch dabei ist, dass auch diese Bauart wenig Platz braucht und sehr leicht installiert werden kann. Diese Kamine kann man ohne Probleme bei einem Umzug mitnehmen.
  • Eingebaut: Wer sich für einen Elektro-Einbaukamin entscheidet, erhält eine sehr edle Variante eines Kamins. Diese Kamine ragen nicht aus der Wand, sondern werden rahmenlos eingesetzt. Der Aufwand ist bei dieser Bauart etwas größer, weil man erst eine Nische für den Kamin schaffen muss. Die Kamine können bei einem Umzug meist nicht mitgenommen werden.
  • Eingesetzt: Sogenannte Kamineinsätze sind Elektrokamine ohne Gehäuse. Diese Option eignet sich vor allem für Häuser oder Wohnungen, die über einen offenen Kamin verfügen, diesen aber nicht mehr mit einem echten Feuer betreiben möchten. Ein Elektro-Kamineinsatz kann einen ungenutzten Kamin einfach und kostengünstig wieder neu beleben.

Punkt 4

4. Gibt es spezielle bauliche Anforderungen für Elektrokamine?

Für den Betrieb eines Elektrokamins reicht eine haushaltsübliche Steckdose aus. Allerdings muss man beachten, dass diese Dose ausschließlich für den Kamin reserviert werden muss. Elektrokamine dürfen nämlich nicht an ein Verlängerungskabel angeschlossen werden. Ansonsten könnte der Stromkreis überlastet werden.

Bei den Einbaumodellen ist es nötig, eine Nische vorzubereiten, in die der Kamin eingebaut werden kann. Dabei sollte man bedenken, dass auch ein Stromanschluss gewährleistet sein muss. Oft sind dafür eine Verkabelung und ein neuer Leistungsschalter notwendig. In diesen Fällen sollte unbedingt ein Elektriker zurate gezogen werden.

Punkt 5

5. Die Vorteile eines E-Kamins im Überblick

  • Kosten: Im Vergleich zu einem Feuer-Kamin sind Elektrokamine in der Anschaffung und im Betrieb um ein Vielfaches günstiger.
  • Sicherheit: Weil das Gehäuse eines Elektrokamins auch während des Betriebs kühl bleibt, besteht kein Verletzungsrisiko für Kinder oder Haustiere.
  • Sauberkeit: Elektrokamine erzeugen Wärme ohne echtes Feuer. Deshalb gibt es keinen Feinstaub, Rauch oder Ruß in der Wohnung.
  • Flexibilität: Für die Installation ist nur eine Steckdose erforderlich. Es müssen keine Genehmigungen eingeholt oder bauliche Veränderungen wie für einen Feuer-Kamin getätigt werden. Zieht man um, kann man den Elektrokamin in der Regel in die neue Wohnung mitnehmen.
  • Effizienz: Bei einem Feuer-Kamin geht über den Abzug immer auch Wärme verloren. Vor allem bei offenen Kaminen kann dieser Wärmeverlust bis zu 90 Prozent betragen. E-Kamine sind im Vergleich dazu sehr effizient, weil keine Wärme aus dem Raum verloren geht.

Punkt 6

6. Nachteile Elektrokamin

  • Stromkosten: Klar, ein Elektrokamin heizt mit Strom
  • Begrenztes Feuerfeeling: Ein echter Kaminofen vermittelt doch ein anderes Gefühl als ein Elektrokamin, wird auch viel heißer.

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Punkt 7

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