Wo kann man beim Fertighaus sparen? Von Eigenleistung, Ausstattung und Ausbaureserve
Die Vorstellung vom Kauf eines Fertighauses sieht dahin gehend aus, dass man das Haus schlüsselfertig übergeben bekommt. Diese Variante ist durchaus möglich, doch kannst du beim Fertighaus auch sparen. Die Preise variieren je nach Art des Hauses und auch der Ausstattung. Die Erbringung von Eigenleistungen ist ebenfalls möglich und kann die Kosten reduzieren. Durch die unterschiedlichen Möglichkeiten zu sparen, bekommt jeder das Fertighaus passend zum fixierten Budget.
Wir durchleuchten die Bereiche beim Fertighaus, bei denen gespart werden kann ► Eigenleistung und wenn ja, wo? ► Ausbaureserve ► Sinnvolle Ausstattungsbeschränkungen ► Welche Räume brauche ich wirklich? ► Wertig aber günstig: Materialien

1. Sparen bei der Art des Fertighauses
Fertighäuser waren früher als wenig solide in Verruf geraten, das ist heute nicht mehr der Fall, denn ein Fertighaus beschreibt lediglich die Bauweise. Fertighäuser gibt es mittlerweile aus den unterschiedlichsten Materialien. Sogar ein Massivhaus lässt sich als Bausatz für ein Fertighaus bauen. Dabei werden lediglich die Wände bereits vorab gegossen und werden später noch aufgestellt, was wesentlich günstiger ist, als andere Bauweisen ein Massivhaus zu errichten. Ein Massivhaus als Fertighaus ist jedoch eines der teuersten Arten unter den Fertighäusern.
Günstiger ist die Verbundschalttechnik, wo vor Ort Holzwände mit Beton befüllt werden. Der Nachteil ist jedoch, dass das Aufstellen länger dauert. Im Vergleich zum Massivhaus müssen nur noch die fertigen Elemente montiert werden, während du bei der Verbundschalttechnik warten musst, bis der Beton vor Ort ausgehärtet ist.
Wo du wirklich beim Fertighaus sparen kannst, ist, wenn du das Ausbauhaus wählst. Hier erhältst du lediglich den Rohbau als Fertighaus und übernimmst selbst den Innenausbau. Dabei steht es den Bauherren frei, ob sie selbst die Arbeit übernehmen oder eine Firma damit beauftragen. Diese Variante ist jedoch auch eine gute Möglichkeit, wenn du nicht gleich alle Räumlichkeiten bezugsfertig benötigst. So kannst du über eine längere Zeit nach und nach das Geld in den Innenausbau investieren und primär nur jene Räume fertigstellen, die du sofort bewohnen willst.
Welchen Fertigbauhaus-Typ bevorzugst du?
Zu welcher Variante des Fertighauses tendierst du?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Schlüsselfertiges Fertighaus | 371 Stimmen |
Ausbauhaus | 142 Stimmen |
Bausatzhaus | 22 Stimmen |
Allerdings solltest du dich nicht überfordern und die eigene Durchführung dieser Arbeiten nur in Erwägung ziehen, wenn du über die Zeit, das Geschick und das Werkzeug für diese Tätigkeiten verfügst. Mehr dazu weiter unten.
2. Sparen bei der Größe
Der Vorteil vom Fertighaus ist, dass es auch in unterschiedlichen Größen verfügbar ist. Ist das Budget klein, solltest du genau planen, welche Räume du jetzt benötigst. Es mag zwar toll sein, wenn man extra Räume zur Verfügung hat, etwa für Hobbys, mehr Wohnraum kostet aber auch Geld. Wenn du ein Fertighaus kaufst, bedeutet dies nicht, dass später, wenn es die finanziellen Mittel erlauben, nicht die Möglichkeit besteht, es etwa mit einem Zubau zu erweitern.
Wer daher beim Hausbau sparen möchte, sollte in einer angepassten Größe bauen. Es spricht nichts dagegen Kinderzimmer einzuplanen, wenn noch keine Kinder da sind, du aber später welche haben möchtest. Räumlichkeiten, die jedoch nicht unbedingt notwendig sind, etwa für Hobbys, denen du auch im normalen Wohnraum nachgehen kannst, sollten du dann hinten anstellen.
Durch Eigenleistung die Fertighaus Kosten senken - Quelle: ProHaus
3. Sparen bei der Ausstattung
Es spricht zwar nichts dagegen gleich die passende Ausstattung beim Kauf von einem Fertighaus zu integrieren, hier bestehen allerdings große Potenziale zur Einsparung. Viele Anbieter von Fertighäusern arbeiten mit Ausstattern zusammen, die durchaus stolze Preise haben. Diese Preise mögen zwar gerechtfertigt sein, aber überlege dir vorab, ob du einen veredelten Wasserhahn benötigst oder ob es normaler Chrom, der wesentlich günstiger ist, auch tut.
Beitrag: Fertighaus – was ist dabei?
In Deutschland werden immer mehr Häuser in Fertigbauweise gebaut. Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Heute bestellt und schon in wenigen Monaten einziehen. Doch ist Fertighaus gleich Fertighaus? Muss der Bauherr selber mit ran und welche Arbeiten sind eigentlich in einem Fertighaus enthalten?
Was sinnvoll ist, wenn es um den Kauf der Ausstattung beim Fertighaus geht, ist das du vom Anbieter gleich Treppen und Türen mitbestellst. Hat dein Wunschhaus einen Balkon, solltest du den ebenfalls nicht erst gesondert anbauen lassen. Beim Ausbau vom Badezimmer kann es, je nach Anbieter, ebenfalls von Vorteil sein, wenn dieser Bereich vom Anbieter des Fertighauses übernommen wird.
In allen anderen Bereichen ist es sinnvoll, wenn du selbst durch die Möbelhäuser streifst und hier günstige Angebote suchst. Vor allem kannst du beim Einbau der Küche oft mehrere Tausend Euro sparen, selbst wenn du dir im Möbelhaus die Küche planen lässt. Siehe dazu:
Beitrag: Küche kaufen – Tipps und Tricks
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Küche kaufen – 7 Tipps und Tricks, die wirklich sparen helfen
Der Kauf einer Küche geschieht nicht allzu oft im Leben, doch wenn es einmal so weit ist, fühlen sich die meisten Menschen durch die komplizierte Vergleichbarkeit der Küchenangebote überfordert. Im Küchenprospekt sieht alles noch so einfach und klar aus. Doch dann – im Möbelhaus – kommt die böse Überraschung, wenn die Prospektküche "leicht" den eigenen Vorstellungen angepasst werden soll.
Wir zeigen, welche Tipps und Tricks du beim Küchenkauf beherzigen solltest, damit du sinnvoll sparen kannst und mit deiner Investition lange Jahre lang zufrieden bist.
Ein Vorteil, wenn du selbst den Großteil der Ausstattung übernimmst, ist nicht nur das große Einsparungspotenzial. Ähnlich wie beim Innenausbau kannst du auch hier dich erst auf das Wesentliche konzentrieren und die optionale Ausstattung erst dann kaufen, wenn finanziell wieder mehr Luft ist.
Wenn du die Ausstattung planst, mach dir daher erst eine Liste, was du überhaupt benötigst. Möglicherweise sind viele Möbel schon aus vorherigen Wohnverhältnissen vorhanden, weshalb viele Neuanschaffungen nicht notwendig sind, da die alten Möbel noch sehr gut erhalten sind.
4. Nachhaltig denken
Ein Fertighaus bietet den Vorteil, dass es auch ein flexibles Grundkonstrukt ist, dass Möglichkeiten zum Ausbau offen lässt. Beim Ausbau lässt sich wiederum sparen, etwa bei der Auswahl vom Material. Allerdings solltest du bei einem Ausbau weniger die kurzfristigen als die langfristigen Kosten im Blick haben. Der Ausbau sollte in erster Linie nachhaltig sein. Planst du etwa den Anbau von einem Wintergarten, solltest du die indirekte Wärme nutzen, um auch Innenräume heizen zu können. Dadurch kannst du langfristig Heizkosten sparen.
Generell ist beim Ausbau das Energiekonzept ein wichtiges Thema. Die Heizung bzw. das Heizsystem wird zunehmend in kürzerer Frequenz erneuert, da diese Bereich einem großen Wandel unterliegt. Moderne Heizsysteme schonen nicht nur die Umwelt, sondern auch die Brieftasche. Wenn du jedoch beim Ausbau die Heizung in Angriff nimmst, solltest du auch hier für mindestens zehn Jahre im Voraus planen.
Beitrag: Welche Heizung einbauen?
Welche Heizung einbauen? 8 Heizsysteme im Vergleich
Noch um die Jahrtausendwende hatten Häuslebauer oft nur die Wahl zwischen 2-3 möglichen Heizsystemen für ihren Neubau. Heutzutage ringen mehr als ein halbes Dutzend Heizungsarten – abhängig von den Möglichkeiten vor Ort – um die Gunst der Bauherren. Bei den Investitionskosten, bei den Verbrauchskosten und den betriebsgebundenen Kosten für Wartung, Schornsteinfeger und Betriebsstrom unterscheiden sich die Heizanlagen deutlich.
Wir stellen die einzelnen Heizsysteme mit ihren wichtigsten Vor- und Nachteilen vor, gehen dabei auch auf Aspekte wie Umweltfreundlichkeit und Zukunftsfähigkeit ein und beantworten die häufigsten Fragen zum Thema.
5. Kosten sparen durch Eigenleistung
Natürlich ist es praktisch, wenn das Haus aus einer Hand fix und fertig aufgestellt wird. Der Nachteil ist jedoch, dass dies seinen Preis hat. Vor allem die Arbeitsleistung ist ein großer Posten auch beim Fertighaus. Aus diesem Grund solltest du dir vorab überlegen, ob du nicht doch gewisse Arbeiten selbst erledigst. Dies ist jedoch nur sinnvoll, wenn du bereits handwerkliche Erfahrung hast. Viele überschätzen beim Hausbau ihre Qualifikationen und sind der Meinung, dass sie Arbeiten hinbekommen, die sie noch nie erledigt haben. Dies kann jedoch teuer werden, wenn Arbeiten fehlerhaft erledigt werden. Anstatt Geld zu sparen, kann es gleich doppelt so teuer werden, denn um die Arbeiten korrekt zu erledigen, muss erst die fehlerhafte Arbeit entfernt werden.
Wände streichen ist in der Regel eine Arbeit, die auch von Laien durchgeführt werden kann. Wenn du jedoch ein spezielles Muster haben willst, kann dies schon die Erfahrung von einem Profi benötigen. Dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass Laien sich beim Hausbau selbst gewissen Fertigkeiten aneignen. Manche Arbeiten sind, selbst wenn sie nicht korrekt gemacht wurden, wieder einfach zu korrigieren. Im schlimmsten Falle kostet es etwas mehr Zeit oder zusätzliches Material und du hast noch immer Geld gespart.
Wir haben viele weitere Tipps zur Eigenleistung im folgendem Artikel zusammengefasst:
Beitrag: Hausbau - welche Eigenleistung sich (bei mir!) lohnt
Hausbau - welche Eigenleistung sich (bei mir!) lohnt
"Manche bauen ein ganzes Haus alleine, da werde ich bei meinem Bau doch wohl ein bisschen streichen, verlegen und verputzen können" – so oder ähnlich mag mancher denken, der den Bau eines eigenen Hauses plant. Doch in der Praxis folgt dann oft die Ernüchterung. Darum schauen wir mal, welche Eigenleistung sich beim Hausbau in der Regel lohnt.
6. Planen und vergleichen
Egal, welche Art von Fertighaus du haben willst, wie große es sein soll oder wie die Ausstattung ist, wichtig ist immer, dass du vorab planst. Noch bevor du überhaupt Angebote einholst, solltest du wissen, welche Räume du benötigst und wie groß sie sein sollen. Der Vorteil ist, je konkreter deine Vorstellungen sind, umso geringer ist die Gefahr, dass du teure Extras kaufst, die du vielleicht gar nicht benötigst oder eher ein Fall für einen Ausbau sind. Siehe dazu auch:
- Vorbereitung und Wissenswertes zum Hausbau
- Fallstricke beim Hausbau – diese sollte man kennen
- Hausbau - welche Eigenleistung sich (bei mir!) lohnt
- Hausbau Spartipps: im gesamten Spektrum: von Fördertipps bis LED
- Bebauungsplan und Bebaubarkeit vom Grundstück
- Hausbau – welches Material? Von der Haltbarkeit bis zur Ökologie
➔ Zu allen Beiträgen "Vorüberlegungen zum Hausbau"
Hast du eine Frage zum Beitrag oder etwas zu ergänzen bzw. zu korrigieren?
Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet.
7. Leserfrage: Wie teuer wird es bei dir?
Wie viel wird dein/euer Fertighaus am Ende (vermutlich) kosten?
Nur der reine Hauspreis:
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
über 300.000 € | 11 Stimmen |
250.000 – 300.000 € | 4 Stimmen |
175.000 – 200.000 € | 2 Stimmen |
Unter 100.000 € | 1 Stimme |
200.000 – 225.000 € | 1 Stimme |
225.000 – 250.000 € | 1 Stimme |
100.000 – 125.000 € | 0 Stimmen |
125.000 – 150.000 € | 0 Stimmen |
150.000 – 175.000 € | 0 Stimmen |
8. Ergänzungen und Fragen von Lesern
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Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet.
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9.1. Forenbeiträge zum Fertighaus
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