Warum Bungalow? Vor- und Nachteile der eingeschossigen Bauweise
Der Bungalow hat seine sprachlichen Wurzeln in Asien. Das Wort kommt ursprünglich aus dem nordindischen Sprachgebrauch und bedeutet so viel wie „Bengalisches“. Die britischen Kolonisten nahmen sich beim Bau ihrer Häuser im 18. Jahrhundert in Südasien die Hütten der einheimischen Bevölkerung zum Vorbild. Dabei handelte es sich in der Regel um eingeschossige Gebäude mit einer breiten Veranda über die gesamte Eingangsfront.
Seit einigen Jahrzehnten erfreuen sich die „Häuser in bengalischer Art“ aber auch in Deutschland großer Beliebtheit. Sogar die deutschen Bundeskanzler lebten von 1964 bis 1999 im Kanzlerbungalow in Bonn, der vom Architekten Sepp Ruf entworfen wurde und seit dem Jahr 2001 unter Denkmalschutz steht.
Doch was genau ist eigentlich ein moderner Bungalow, welche Vor- und Nachteile bietet diese Bauform und worauf ist beim Bau sonst noch zu achten? ► Vorteile ► Nachteile ► Planung ► Kosten ► Room-Tour
1. Was ist ein Bungalow?
Mit den bengalischen Hütten in Indien haben moderne Bungalows in Deutschland heute nur noch sehr wenig gemein. Doch klar: Die Grundform ist erhalten geblieben. Das heißt, es handelt sich dabei um ein freistehendes und flaches Einfamilienhaus mit nur einer Etage.
Das entscheidende Merkmal bei einem Bungalow ist, dass alle Wohnräume auf einer Ebene liegen. Das ist aber nicht gleichbedeutend damit, dass ein Bungalow keinen Keller haben darf. Nur wird dieser dann nicht als Wohnraum, sondern beispielsweise für die Unterbringung der Heizanlage genutzt.
Beitrag: Keller – ja oder nein?
Keller - ja oder nein? Bauen oder nicht? Unsere Entscheidungshilfe
Die Entscheidung, ob man einen Keller bauen soll oder nicht, ist keine, die man leichtfertig treffen sollte. Es gibt viele Faktoren zu berücksichtigen, und die Wahl kann erhebliche Auswirkungen auf dein zukünftiges Wohnerlebnis, die Kosten und den Wert deiner Immobilie haben. In diesem Artikel wollen wir dir eine umfassende Entscheidungshilfe bieten, damit du bestens informiert bist und eine fundierte Wahl treffen kannst. Dabei schauen wir uns die Vor- und Nachteile eines Kellers genau an, beleuchten bauliche Aspekte und liefern dir praktische Tipps und Erfahrungswerte.
Wer sich vor seinem geistigen Auge einen Bungalow vorstellt, hat dabei höchstwahrscheinlich ein Gebäude mit Flachdach im Sinn. Das ist für einen Bungalow aber nicht zwingend erforderlich. Zwar handelt es sich dabei um die mit Abstand populärste Dachform, es gibt aber auch Bungalows mit Zeltdächern, Walmdächern und anderen Dachformen.
Dachformen erläutert
Dachformen
Man unterscheidet folgende Dachformen:
Satteldach
Walmdach
Krüppelwalmdach
Pultdach
Zeltdach
Mansarddach
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Satteldach | 57 Stimmen |
Walmdach | 27 Stimmen |
Pultdach | 24 Stimmen |
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Zeltdach | 1 Stimme |
Schleppdach | 0 Stimmen |
Sheddach | 0 Stimmen |
Tonnendach | 0 Stimmen |
Kuppeldach | 0 Stimmen |
Video: Dachformen vorgestellt | Vor- und Nachteile | Kostenvergleich
Länge: 3 Minuten
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2. Warum baut sich jemand einen Bungalow?
Es gibt viele Gründe, warum sich Menschen für die eingeschossige Bauweise entscheiden. Die meisten denken dabei vor allem an jene Jahre in ferner Zukunft, in denen sie vielleicht nicht mehr so beweglich sind wie heute. Wiederum andere leben mit Menschen zusammen, die körperlich beeinträchtigt sind.
Ein Bungalow bietet unter allen Haustypen am ehesten absolute Barrierefreiheit. Es ist nicht erforderlich, Treppen und Schwellen zu überwinden und die Türen können von Haus aus entsprechend breit konzipiert werden. Das ist jedoch nicht nur vorteilhaft für Senioren und bewegungseingeschränkte Menschen, sondern vor allem auch für Familien mit kleinen Kindern und/oder Haustieren.
Ein weiteres großes Plus beim Bau eines Bungalows ist die individuelle Architektur. Je nach Vorliebe kann der Bungalow
- rechteckig,
- L-förmig,
- in Z-Form
- oder jeder anderen beliebigen Anordnung
gebaut werden. Das eingeschossige Gebäude kann dabei genauso im Stil einer modernen Stadtvilla wie eines klassischen Landhauses errichtet werden.
Ein Bungalow kann sich den jeweiligen Lebensumständen sehr flexibel anpassen. Da statisch kein Obergeschoss berücksichtigt werden muss, lassen sich die Zwischenwände nahezu nach Belieben versetzen. So wird aus dem ehemaligen Kinderzimmer im Laufe der Jahre eine private Sauna und aus dem ehemaligen Arbeitszimmer ein gemütlicher Gästebereich, wenn einmal die Enkeltochter oder die Verwandtschaft aus dem Ausland für ein paar Tage zu Besuch kommen möchte.
3. Welche Nachteile hat ein Bungalow?
Oder: warum kein Bungalow? Nun, jeder Baum wirft Schatten. Selbstverständlich bietet die Bauweise eines Bungalows auch Nachteile.
Da die Räume zur Gänze nebeneinander angeordnet sind, benötigt der Bungalow vor allem viel Grundfläche. Deshalb ist auch ein großes Grundstück mit entsprechender Nutzfläche dafür erforderlich. Vor allem im urbanen Gebiet, wo die Grundstückspreise in der Regel recht hoch sind, wird das dann auch schnell zur entscheidenden Kostenfrage.
Darüber hinaus hat ein Bungalow viel Wand- und Dachfläche. Dafür wird grundsätzlich schon einmal mehr Baumaterial benötigt.
Im Gegensatz zu einer Doppelhaushälfte oder einem mehrgeschossigen Gebäude gibt es beim Bungalow ausschließlich Außenwände. Diese stellen eine große Angriffsfläche für Kälte, Wind und Regen dar und müssen deshalb auch entsprechend gedämmt und isoliert werden.
Durch das fehlende Obergeschoss bleibt den Bewohnern vor allem in schönen Wohngegenden der Ausblick auf die Umgebung verborgen. Im Gegensatz dazu können Passanten und neugierige Nachbarn aber jederzeit sehen, was in den Innenräumen vorgeht, wenn kein entsprechender Sichtschutz in Form von Hecken und Zäunen errichtet wurde.
Auch für Einbrüche gilt der Bungalow als etwas anfälliger als mehrgeschossige Gebäude.
4. Wo darf man einen Bungalow bauen?
Ob und in welcher Form ein Bungalow auf einem Grundstück gebaut werden darf, ist in erster Linie vom Bebauungsplan abhängig. Dieser regelt, auf welche Art und Weise in einem Wohngebiet gebaut werden darf.
Die Pläne haben den Zweck, „Wildwuchs“ in einer bestimmten Gegend zu verhindern. Je nach Bundesland und Kommune sind die Vorschriften dabei unterschiedlich detailliert.
Bevor ein Grundstück gekauft wird, empfiehlt es sich jedenfalls, den entsprechenden Bebauungsplan einzusehen. Das ist entweder beim Bauordnungsamt, bei der Gemeindeverwaltung oder dem Stadtplanungsamt möglich. Viele Kommunen agieren hier mittlerweile auch sehr fortschrittlich und bieten an, die Pläne online einzusehen.
Das richtige Lesen des Plans setzt allerdings ein wenig Expertenwissen voraus. Wer selbst nicht mit der Planzeichenverordnung und der Baunutzungsverordnung vertraut ist, sollte deshalb gemeinsam mit einem Spezialisten den Plan betrachten. Meist hilft ein(e) freundliche(r) MitaberiterIn im Amt.
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5. Wie plane ich einen Bungalow?
5.1. Wer baut Bungalows?
Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Unternehmen, die sich auf den Bau von Fertighäusern und dabei insbesondere auf Bungalows spezialisiert haben. Zu den bekanntesten Anbieter gehören unter anderem:
- Fingerhaus
- ScanHaus
- Haas Fertigbau
- Rensch-Haus
- Gussek-Haus
- Schwörer-Haus
Eine einfache Möglichkeit, um einen entsprechenden Anbieter in der jeweiligen Region zu finden, ist es, eine entsprechende Suche im Internet durchzuführen. Nutze gerne unser Suchformular:
Die meisten Anbieter bieten eine Vorauswahl an möglichen Bauweisen eines Bungalows. Hier ist es also sehr einfach, anhand bestimmter Parameter wie beispielsweise Form und Größe des Hauses oder Anzahl der Zimmer die jeweiligen Objekte anzeigen zu lassen.
Selbstverständlich ist es aber auch möglich, den Bungalow auf eigene Faust zu errichten. Dann kann das Gebäude ganz nach den eigenen Vorstellungen geplant werden. Doch auch dafür ist es zu empfehlen, sich im Vorfeld von den Fertighäusern ein paar gute Anregungen zu holen. Wichtig beim Eigenbau ist eine entsprechende Software, mit der sich die Grundrissplanung vornehmen lässt und verschiedene Raumaufteilungen ausprobiert werden können.
5.2. Planungstools
Die Möglichkeiten reichen dabei von kostenloser Software, die im Internet heruntergeladen werden kann, bis zu Programmen, die auch professionelle Architekten im Einsatz haben. Zu den besten Freeware-Tools zählen unter anderem „Ashampoo Home Designer 3 Pro“ sowie „Mein Heim 3D Baumeister“. Wer dennoch als Einsteiger in das Thema ein wenig Geld für die Software ausgeben möchte, ist vor allem mit „Architekt 3D Gold“ von Avanquest gut beraten.
5.3. Raumplanung
Zunächst sollte bei der Planung damit begonnen werden, zu überlegen, welche Räume unbedingt benötigt werden. Dazu gehören auf alle Fälle Bad und WC. In weiterer Folge ist es wichtig, sich mit ein paar Detailfragen zu beschäftigen:
- Soll die Küche in das Wohnzimmer übergehen?
- Ist eine Gästetoilette oder ein zweites Badezimmer geplant?
- Welche Rückzugsmöglichkeiten für die einzelnen Bewohner werden benötigt?
- Gibt es eine Bibliothek oder einen Salon?
- Wie sollen die Räume angeordnet sein?
- Welche Dachform soll zum Einsatz kommen?
6. Warum ist ein Bungalow so teuer?
Bei gleicher Wohnfläche ist ein Bungalow meistens teurer als die Errichtung eines Stockhauses. Das hat mehrere Gründe. Vor allem wird für die Errichtung mehr Grundfläche und damit ein größeres Grundstück benötigt. Zumindest dann, wenn auch noch die Grünfläche rund um das Haus entsprechend groß sein soll.
Beim Bau selbst erhöhen sich die Kosten vor allem, weil eine größere Bodenplatte und ein größeres Dach benötigt werden als bei einem mehrstöckigen Gebäude. Zwar lassen sich durch den Entfall von Treppen und Balkonen auch wieder Kosten einsparen, doch das kann die Mehrkosten nicht zur Gänze kompensieren.
7. Wie lässt sich ein Bungalow gut beheizen?
Die allgemeinen Heizkosten steigen und fossile Brennstoffe sind ein Auslaufmodell. Diese beiden Faktoren sollten bei der Wahl der Beheizung eines neu gebauten Bungalows auf alle Fälle Berücksichtigung finden.
Bei einer Pelletheizung wird der Bungalow mit Holz beheizt und die Bewohner sind nicht auf fossile Brennstoffe angewiesen. Für die Errichtung einer entsprechenden Anlage ist von Kosten in der Höhe von rund 17.000 bis 25.000 Euro und jährlichen Wartungskosten von etwa 300 Euro auszugehen. Die Heizkosten pro Kilowattstunde liegen bei rund 5 bis 6 Cent.
Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert die Hackschnitzelheizung. Während die Errichtungskosten mit rund 22.000 bis 28.000 Euro etwas teurer sind, ist der Preis pro Kilowattstunde mit etwa 3 bis 3,5 Cent deutlich günstiger.
Bei einer Wärmepumpe wird entweder der Luft, der Erde oder einem Wasservorrat Wärme entzogen, um das Gebäude zu beheizen. Die Errichtungskosten liegen bei rund 15.000 bis 30.000 Euro.
Beitrag: Wärmepumpe – was ist zu beachten?
Wärmepumpe – was ist zu beachten?
Wärmepumpe – was ist zu beachten? Sinnvolle Voraussetzungen, Vor- und Nachteile, Systeme
Stell dir vor, du stehst vor der Entscheidung, dein Heim auf die nächste Stufe in Sachen Energieeffizienz und Umweltbewusstsein zu heben. Vielleicht hast du schon von Wärmepumpen gehört – diese modernen Wundermaschinen, die Wärme aus der Luft, dem Boden oder dem Wasser schöpfen, um dein Zuhause zu heizen. Aber bevor du kopfüber in dieses Abenteuer springst, gibt es einige Dinge zu beachten. Die Wahl der richtigen Wärmepumpe ist ein bisschen wie das Finden des perfekten Partners: Es erfordert Zeit, Recherche und das Abwägen von Vor- und Nachteilen. Ob dein Haus dafür bereit ist und welche Art von Wärmepumpe am besten zu deinen Bedürfnissen passt – all das erfährst du hier. Lass uns gemeinsam diese Reise antreten und herausfinden, ob eine Wärmepumpe der richtige Schritt für dein Zuhause ist.
Wir gehen in diesem Artikel auf die unterschiedlichen Arten von Wärmepumpen sowie deren Vor- und Nachteile ein, klären, wann eine Wärmepumpe sinnvoll ist und was es sonst noch zu beachten gibt.
All diese Beheizungsformen haben jedoch den Nachteil, dass sie viel Platz beziehungsweise eine Unterkellerung benötigen. Wer darauf verzichten möchte, kann auch eine Elektroheizung in seinem Bungalow installieren. Die Kosten dafür liegen bei rund 5.000 bis 8.000 Euro. Die Heizkosten pro Kilowattstunde sind hier aber mit etwa 20 bis 30 Cent sehr hoch. Ähnlich verhält sich das auch bei einer Infrarotheizung.
Die wahrscheinlich umweltfreundlichste und kostengünstigste Art, seinen Bungalow zu beheizen, ist Sonnenenergie. Vor allem, weil auf dem Dach genügend Platz für die Reflektoren zur Verfügung steht. Für die Errichtung sollten rund 4.000 bis 10.000 Euro budgetiert werden. Außer jährlichen Wartungskosten von rund 50 Euro entstehen in weiterer Folge keine laufenden Kosten. Allerdings ist eine Solarthermie nahezu immer auf eine zusätzliche Heizung angewiesen.
Siehe auch:
Beitrag: Welche Heizung soll ich einbauen?
Welche Heizung einbauen? 8 Heizsysteme im Vergleich
Noch um die Jahrtausendwende hatten Häuslebauer oft nur die Wahl zwischen 2-3 möglichen Heizsystemen für ihren Neubau. Heutzutage ringen mehr als ein halbes Dutzend Heizungsarten – abhängig von den Möglichkeiten vor Ort – um die Gunst der Bauherren. Bei den Investitionskosten, bei den Verbrauchskosten und den betriebsgebundenen Kosten für Wartung, Schornsteinfeger und Betriebsstrom unterscheiden sich die Heizanlagen deutlich.
Wir stellen die einzelnen Heizsysteme mit ihren wichtigsten Vor- und Nachteilen vor, gehen dabei auch auf Aspekte wie Umweltfreundlichkeit und Zukunftsfähigkeit ein und beantworten die häufigsten Fragen zum Thema.
8. Video: Room-Tour in einem modernen Bungalow
Länge: 34 Minuten
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