Fassade streichen: Anleitung, Vorarbeiten, Tipps & Videos

Wer ein neues Haus baut oder bereits seit längerer Zeit in einem Haus wohnt, wird früher oder später mit der Herausforderung konfrontiert sein, die Fassade neu streichen zu müssen. Einfach in den nächsten Baumarkt zu fahren und die passende Farbe auszusuchen, ist in diesem Fall jedoch keine gute Idee. Denn beim Fassade streichen gibt es einige wichtige Dinge zu beachten, wenn die Farbe in weiterer Folge für viele Jahre einen guten Schutz bieten und gleichzeitig schön aussehen soll.

Fassade mit schönem Fenster und Blumen

Inhalt: Fassade streichen: Anleitung, Vorarbeiten, Tipps & Videos

Punkt 1 

1. Was gibt es beim Fassade streichen zu beachten?

Wer seine Fassade streichen möchte, sollte dabei die folgenden Schritte durchführen:

1.1. Schritt 1: Tragfähigkeit prüfen

Zunächst ist es wichtig, die Tragfähigkeit der Fassade zu prüfen. Wenn der Putz abrieselt oder die Fassadenfarbe leicht entfernt werden kann, wenn mit der Hand über die Fassade gestrichen wird, sollten die mangelhaften Stellen vor dem Neuanstrich großflächig abgetragen werden.

1.2. Schritt 2: Untergrund auftragen

Bevor mit dem Anstrich begonnen wird, ist es erforderlich, den Untergrund gründlich zu reinigen. Das heißt, die Fassade wird zunächst mit einem Besen abgekehrt und dann mit einem Hochdruckreiniger vor allem von Moos und Algenbewuchs entfernt.

Dabei ist es wichtig, auch die gesetzlichen Vorschriften zu beachten: Denn der dabei entstehende Müll muss ordnungsgemäß entsorgt werden. Am einfachsten funktioniert das mit einer Abdeckplane.

1.3. Schritt 3: Risse und Löcher ausbessern

Nachdem alle Untergründe sauber und trocken sind, werden nun im nächsten Schritt Risse und Löcher ausgebessert. Die entsprechenden Stellen werden dazu neu verputzt.

Im Anschluss daran wird die Umgebung mit Klebeband und Abdeckfolie abgeklebt, um Verschmutzungen zu vermeiden.

1.4. Schritt 4: Saugfähigkeit testen

Bevor die Farbe aufgetragen wird, ist es wichtig, die Saugfähigkeit der Wand zu testen, denn ein zu saugfähiger Untergrund lässt die Farbe schlecht haften. Dazu wird ein Stück der Fassade mit einem nassen Schwamm befeuchtet. Wird das Wasser daraufhin von der Fassade vollständig aufgesaugt, sollte die Fassade grundiert werden.

Die Grundierung sollte mit einem Flächenpinsel idealerweise zu einem Zeitpunkt, an dem es zu keiner direkten Sonneneinstrahlung kommt, aufgetragen werden.

1.5. Schritt 5: Ecken und Winkel vorstreichen

Nun beginnt der eigentliche Anstrich der Fassade. Zunächst werden dabei die Ecken und Winkel mit einem flachen Pinsel vorgestrichen.

1.6. Schritt 6: Verdünnten Voranstrich durchführen

Danach wird der Voranstrich durchgeführt. Um den Verbrauch der Farbe dabei zu reduzieren, kann die Farbe mit etwa 5 bis 15 Prozent Wasser verdünnt werden. Um die Wand noch besser zu schützen, kann hier zusätzlich ein Konzentrat verwendet werden, das der Algen- und Schimmelbildung Vorschutz leistet.  

1.7. Schritt 7: Endanstrich auftragen

Im Anschluss daran wird mit unverdünnter Farbe der Endanstrich durchgeführt. Um dabei die höchste Deckkraft zu erreichen, wird die auf der Farbrolle befindliche Farbe erst längs, dann quer und dann noch einmal längs gestrichen.

Punkt 2

2. Welche Tipps gibt es zum Verschönern der Fassade?

Die Hausfassade ist ein echter Blickfang. Deshalb sollte sie auch möglichst ansprechend gestaltet werden. Dazu gibt es neben einem neuen Anstrich noch viele weitere Möglichkeiten. Wie wäre es zum Beispiel mit den folgenden Tipps:

  • Ein Bild als Blickfang auf die Fassade malen (beziehungsweise malen lassen)
  • Eine auffallende und formschöne Aussenwandleuchte anbringen
  • Einen seltenen Farbton verwenden und sich so von der Umgebung abgrenzen
  • Den Sockel oder andere einzelne Elemente einfach in einer anderen Farbe bemalen
  • Das Familienwappen auf der Fassade anbringen

Welche Fassadengestaltung kommt bei dir zum Einsatz?

 

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Die bisherigen Stimmen:

Frische Farbe 35 Stimmen
Neuer Putz 27 Stimmen
Dekoelement (gemaltes Motiv, Pflanze, Blumen ...) 22 Stimmen
Begrünung der Fassade 22 Stimmen
Bild als Blickfang aufgemalt 18 Stimmen
Stypropor-Elemente 17 Stimmen
Riemchen 16 Stimmen
Dekorative Wandleuchte 12 Stimmen
Blumenkästen 9 Stimmen

Punkt 3

3. Welches Material wird zum Fassade streichen benötigt?

Bevor mit den Arbeiten begonnen wird, sollten zumindest die folgenden Werkzeuge und Arbeitsmittel vorhanden sein:

  • Klebeband
  • Fugenfüller
  • Cuttermesser
  • Pinsel
  • Rolle oder Quast
  • Gerüst
  • Teleskopstiel
  • Handschuhe
  • Spachtel
  • Bürste
  • Hochdruckreiniger
  • Hammer
  • Meißel
  • Farbe
  • Grundierung

Punkt 4

4. Warum sollte man eine Fassade streichen?

Ein Haus ist vielen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Neben Wind und Regen gehört dazu beispielsweise auch die UV-Strahlung und Smog. Um das Haus vor diesen Einflüssen langfristig zu schützen, ist es wichtig, seine Fassade mit einer entsprechenden Schutzschicht zu versehen.  

Beim Kauf der Farbe sollte auf keinen Fall am falschen Fleck gespart werden. Eine höherwertige Fassadenfarbe hat zwar ihren Preis, dafür bietet sie allerdings auch einen optimalen Schutz. Die Kosten amortisieren sich im Laufe der Jahre ohnehin, weil eine gute Fassadenfarbe in den meisten Fällen wesentlich länger hält als ein vergleichbares Billigprodukt.

Punkt 5

5. Welche Farbe sollte man beim Fassade streichen verwenden?

Wichtig ist, dass die Farbe widerstandsfähig und witterungsbeständig ist. In Frage kommen deshalb – je nach individuellen Voraussetzungen - vor allem die folgenden Farben:

  • Dispersionsfarbe ist leicht zu verarbeiten, trocknet schnell und ist besonders spannungsarm und wasserabweisend.
  • Silikatfarbe ist besonders widerstandsfähig gegen Pilze und Algen und darüber hinaus auch noch sehr witterungsbeständig.
  • Silikonharzfarbe deckt besonders gut, ist wasserabweisend und verschmutzt vor allem nicht so schnell wie andere Farben.

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Punkt 6

6. Wann sollte die Fassade grundiert werden?

Jede Beschichtung ist nur so gut wie ihr Untergrund. Die Hauptaufgabe der Grundierung ist es, einen tragfähigen Untergrund für die nachfolgende Beschichtung zu schaffen.

Deshalb sollte grundsätzlich jede Fassade grundiert werden, wenn mit dem vorhandenen Untergrund keine ausreichende Haftung zur nachfolgenden Beschichtung, also der Fassadenfarbe, hergestellt werden kann.

Die Grundierung sollte gut auf den Untergrund der Fassade abgestimmt werden. Es gibt keine Universalgrundierung, die gleichermaßen gut für alle Untergründe geeignet ist. Bei bestimmten Untergründen wie Klinker oder Glasalplatten sind beispielsweise spezielle Haftvermittler erforderlich, gegen Insekten und Pilze helfen hingegen besonders biozide Grundierungen sehr gut.

Wichtig ist, dass die Fassade gereinigt wird und vollständig ausgetrocknet ist, bevor die Grundierung aufgetragen wird.

Punkt 7

7. Wann soll die Fassade renoviert werden?

Ein Indiz für die Notwendigkeit einer Renovierung sind entsprechende Risse im Putz. Durch einen Klopftest kann einfach an den entsprechenden Stellen überprüft werden, ob sich darunter Hohlräume befinden. Ist das der Fall, ist kein ausreichender Schutz mehr gegeben und es ist erforderlich, die Fassade neu zu streichen.

Um zu überprüfen, ob auch die Grundierung erneuert werden muss, hilft der sogenannte Wischtest. Dabei wird mit der Handfläche über den alten Anstrich gewischt. Wenn daraufhin Farbe auf der Handfläche zu sehen ist, muss die Fassade grundiert werden.

Punkt 8

8. Wie lange dauert es, die Fassade zu streichen?

Wer noch nicht sehr viel Erfahrung mit dem Fassade streichen hat, sollte für die Arbeiten zumindest eine Woche einplanen. Erfahrene Heimwerker schaffen es aber auch in wesentlich kürzerer Zeit.

Neben dem handwerklichen Geschick gibt es noch weitere Faktoren, die die Dauer beeinflussen können. Dazu zählt beispielsweise die jeweilige Außentemperatur, die Trocknungsdauer für die Grundierung sowie die Anzahl möglicher Helfer bei den erforderlichen Arbeitsschritten.

Punkt 9

9. Wie oft soll man die Fassade streichen?

Auch auf diese Frage gibt es keine einfache Pauschalantwort. Wie oft die Fassade gestrichen werden muss, damit sie dem Haus einen ausreichenden Schutz bietet, ist von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig.

Zu den häufigsten Gründen, warum die Fassade mehr als einmal gestrichen werden muss, zählen vor allem

  • eine zu geringe Deckkraft der Farbe,
  • ein fleckiger Untergrund,
  • ein ungleichmäßig saugender Untergrund und
  • die falsche Vorgehensweise beim Streichen.

Vor allem die Qualität der Farbe lässt sich sehr einfach beeinflussen. Deshalb empfiehlt es sich, auf eine Farbe mit der Deckkraftklasse 1 oder 2 zurückzugreifen. Auch die falsche Vorgehensweise beim Streichen lässt sich vermeiden. Um keine Flecken zu erzeugen, sollte die Fassade deshalb zügig und gleichmäßig gestrichen werden.

Punkt 10

10. Was kostet es, die Hausfassade zu streichen?

Wer selbst Hand anlegt, kann jedenfalls eine Menge Kosten sparen.

Bei einer Fassade in der Größe von 200 Quadratmeter in einem Haus mit 2 Etagen werden in etwa die folgenden Kosten fällig:

  • Grundierung: 200 Euro
  • Fassadenfarbe: 200 Euro
  • Fassadenroller und Teleskopstangen: 25 Euro
  • Abdeckfolien: 25 Euro
  • Mietkosten für Gerüst: 1.000 Euro

Vor allem die Preise für Grundierung und Farbe variieren jedoch je nach Qualität sehr stark. Doch grundsätzlich ist mit Kosten von um die 1.500 Euro zu rechnen.

Lässt man die Arbeit hingegen von Professionisten durchführen, kommen erhebliche Kosten für die Arbeitszeit auf einen zu. Bei einem Projekt in der angegebenen Größenordnung ist dabei mit Gesamtkosten von etwa 3.000 bis 5.000 Euro zu rechnen. Die Kosten sind vor allem stark von der jeweiligen Gegend und den damit verbundenen Kosten für die Arbeitszeit abhängig.

Punkt 11

11. Videoanleitungen "Fassade streichen"

Länge: 15 Minuten

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Video: Reihenmittelhaus-Fassade in weiß streichen

Länge: 18 Minuten

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Punkt 12

12. Hilfreiche Artikel zum Streichen der Fassade

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