Nachhaltigkeit meint eine Ressourcen-Nutzung, bei der die Bewahrung der wesentlichen Eigenschaften eines Systems sowie dessen natürliche Regenerationsfähigkeit angepeilt wird. Im Forst meint dies, dass nicht mehr Holz geschlagen wird, als zur selben Zeit nachwachsen kann.
Ein nachhaltiger Garten bedeutet analog, dass sich unser Garten in das umliegende Ökosystem einpasst, das Leben der darin vorhandenen Arten fördert und die Natur nicht durch schädliche Chemie (manche Dünger, Spritzmittel etc.) oder einen hohen Energieverbrauch (wenn diese über Schadstoffbelastung gewonnen wird) belastet.
Wir geben Tipps, die das Anlegen und Planen eines nachhaltigen Gartens unterstützen.
Was machst du bereits in deinem Garten?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Natürlich düngen. | 35 Stimmen |
Wasser sparen. | 28 Stimmen |
Insektennahrung anpflanzen. | 28 Stimmen |
Ich lasse Laub (stellenweise) für Igel und Co. liegen. | 28 Stimmen |
Blumenerde ohne Torf verwenden. | 25 Stimmen |
Wasser für Insekten bereitstellen. | 25 Stimmen |
Ein Heim für Insekten gebaut. | 24 Stimmen |
Ich lasse Teilflächen verwildern. | 24 Stimmen |
Kurz zusammengefasst
Nachhaltige Gartenplanung – Ein grüner Daumen für Mutter Natur
Bodenanalyse und -bereitung
Bevor du auch nur einen Spaten in die Erde stichst, solltest du wissen, was darunter liegt. Eine gründliche Bodenanalyse ist das A und O für jeden, der seinen Garten nicht nur schön, sondern auch nachhaltig gestalten möchte. Hole dir ein Testkit aus dem Baumarkt oder, noch besser, lass eine Probe von einem Fachlabor untersuchen. Mit den Ergebnissen kannst du dann den Boden mit Kompost und natürlichen Düngemitteln auf Vordermann bringen, ganz ohne chemische Keule!
Wasserwirtschaft – Jeder Tropfen zählt
Wasser ist das Lebenselixier deines Gartens, aber es sollte mit Bedacht eingesetzt werden. Regenwassernutzung durch eine Regentonne ist ein echter Klassiker und spart nicht nur kostbares Trinkwasser, sondern schont auch den Geldbeutel. Tropfbewässerungssysteme oder die Verwendung von Mulch zur Reduzierung der Verdunstung sind weitere schlaue Methoden, um deine Pflanzen punktgenau und effizient mit Feuchtigkeit zu versorgen.
Schädlingsbekämpfung – natürlich und schonend
Sag Nein zu chemischen Keulen! Natürliche Schädlingsbekämpfung ist nicht nur besser für die Umwelt, sondern oft auch effektiver auf lange Sicht. Nutze Nützlinge wie Marienkäfer gegen Blattläuse oder setze auf Barrieren und Fallen, die umweltfreundlich und schadstofffrei sind. Auch starke Duftpflanzen wie Lavendel oder Thymian können bestimmte Schädlinge fernhalten. Eine gesunde Pflanze ist zudem widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten.
Pflanzenauswahl – Lokal trifft auf funktional
Setz auf heimische Pflanzenarten! Diese sind nicht nur an das lokale Klima und die Bodenbeschaffenheit angepasst, sondern bieten auch den einheimischen Insekten und Vögeln Nahrung und Unterschlupf. Überleg dir auch, mehrjährige Pflanzen zu setzen, die nicht jedes Jahr neu gepflanzt werden müssen. So sparst du Arbeit und förderst gleichzeitig eine stabile Ökosystementwicklung in deinem Garten.
Kreislaufwirtschaft im kleinen Stil – Kompostieren
Ab auf den Komposthaufen mit Garten- und Küchenabfällen! Durch das Kompostieren kannst du nicht nur den Abfall reduzieren, sondern gewinnst auch wertvollen Dünger für deinen Garten. Das ist Kreislaufwirtschaft im Kleinen, die deinen Garten auf natürliche Weise bereichert und die Bodengesundheit fördert.
Gestaltung und Nutzung – Intelligent und funktional
Gestalte deinen Garten so, dass er nicht nur eine Augenweide ist, sondern auch praktisch nutzbar bleibt. Egal, ob du robuste Gartenwege planst, die auch mal eine Schubkarre aushalten, oder ob du Hochbeete anlegst, die rückenschonendes Arbeiten ermöglichen – durchdachte Planung macht den Unterschied. Und wenn der Platz es zulässt, warum nicht eine kleine Ecke für ein Bienenhotel oder ein Insektenhaus einplanen?
Ganzjährige Gartenfreude – Saisonale Planung
Ein nachhaltiger Garten bietet das ganze Jahr über etwas zu entdecken. Plane deine Bepflanzung so, dass zu jeder Jahreszeit etwas blüht oder gedeiht. Frühblüher im Frühjahr, robuste Sommerblumen, Herbstschätze wie Kürbisse und winterharte Sträucher sorgen für ein durchgehendes Naturschauspiel.
Intelligentes Gartendesign – Schatten und Licht nutzen
Jedes Stückchen Garten zählt. Nutze die natürlichen Lichtverhältnisse und Schattenbereiche in deinem Garten, um die passenden Pflanzen für jeden Standort zu wählen. Schattenliebende Pflanzen unter Bäumen oder an der Nordseite des Hauses und Sonnenanbeter in die pralle Sonne! Das spart Energie und Ressourcen und die Pflanzen gedeihen besser in ihrem idealen Mikroklima.
Energiesparende Gartengeräte – Ressourcen schonen
Stromfressende Gartengeräte? Das war gestern! Optimal für den nachhaltigen Garten sind manuelle Werkzeuge wie Rechen, Spaten und Handmäher. Wer nicht darauf verzichten möchte, sollte zumindest auf elektrische Geräte mit hoher Energieeffizienz achten. Noch besser: Solarbetriebene Geräte können eine umweltfreundliche Alternative darstellen und verursachen während des Betriebs keine direkten Emissionen.
Erhaltung der Biodiversität – Ein Paradies für alle
Dein Garten kann ein Zufluchtsort für die heimische Fauna sein. Fördere die Biodiversität, indem du eine Vielzahl an heimischen Pflanzen anbietest, die unterschiedlichen Tieren Nahrung und Unterschlupf bieten. Ein kleiner Teich kann Amphibien und Libellen anziehen, wilde Ecken mit heimischen Wildblumen bieten Bienen und Schmetterlingen Nahrung.
Nachhaltige Beleuchtung – Sterne und Solarlichter
Wenn es darum geht, deinen Garten nachts zu beleuchten, entscheide dich für Solarleuchten. Diese nutzen die Kraft der Sonne und leuchten in den Abendstunden ganz ohne zusätzlichen Energieverbrauch. Zusätzlich schaffen sie eine zauberhafte Atmosphäre, die deinen Garten in eine nächtliche Wunderwelt verwandelt.
Community und Austausch – Gemeinsam grüner
Nutze die Kraft der Gemeinschaft, indem du dich mit anderen Gartenfreunden austauschst. Vielleicht gibt es in deiner Nachbarschaft die Möglichkeit, sich in Gemeinschaftsgärten einzubringen oder Samen- und Pflanzentauschbörsen zu besuchen. Gemeinsam gärtnern verbindet und fördert den Austausch von Wissen und Ressourcen.
Details und Erläuterungen zu vielen Punkten im weiteren Artikel. Unten findest du noch Videobeiträge mit weiteren Ideen und praktischer Umsetzung.
Die Planung
Die Planung eines Gartens hängt von vielen Faktoren ab: Größe, Lage, Ausrichtung, Umgebung (hohe Bäume, Bach), Geländebeschaffenheit, Familienstand (Stichwort: Kinder wollen Rasen), Vorlieben und nicht zuletzt der Arbeitsbereitschaft seines Besitzers ab.
Was will ich?
Wer gerne Bio-Lebensmittel im Garten ernten möchte, wird eher auf Rasen verzichten als ein passionierter Freizeitkicker, der im eigenen Garten seine Technik verfeinern will. Wer morgens stets seinen Gemüse-Smoothie zu sich nehmen möchte, sollte den Bau einer Kräuterspirale in Erwägung ziehen. Als dies ist individuell anpassbar.
Was muss ich?
Nachhaltigkeit hingegen setzt den individuellen Wünschen Grenzen wenn es an die Wahl der Pflanzen geht. Möglicherweise ist der jeweilige Garten kein guter Lebensraum für die eigene Lieblingspflanze. Hier hilft es, beim örtlichen Pflanzenhandel nach Tipps für die jeweilige Umgebung zu fragen.
Meist wird empfohlen, vor allem einheimische und standortangepasste Blütenpflanzen anzusiedeln. Dies sichert zudem landesweit gesehen eine hohe Artenvielfalt.
Ressourcenschonend agieren
An erster Stelle steht hier die gute alte Regentonne. Sie sollte in keinem nachhaltigen Garten fehlen. Siehe auch unsere Kategorie Regenwassernutzung.
Das Wässern findet dann ebenso nachhaltig am späteren Abend oder früh morgens statt. So geht möglichst wenig Wasser über Verdunstung verloren.
Wer das Prinzip der Nachhaltigkeit noch weiter treiben möchte, verzichtet weitgehend auf elektrische Gartenhelfer wie Rasenmäher, Heckenschere, Säge oder Laubsauger. Für alle diese Geräte gibt es händische Pendants. Das dauert zwar etwas länger und ist anstrengender, dafür bleibt der Körper fit und das Gemüt heiter. Spezifische Vorteile wie die feine Düngung des Rasens beim Spindelmäher.
Damit auch das Auge zu seinem Recht kommt, haben wir im Artikel "Garten verschönern" zahlreiche Empfehlungen rund um einen schönen Garten gesammelt.
Nachhaltig einkaufen
Zum Beispiel kompostierbare Pflanztöpfe: Diese können einfach mit eingepflanzt werden. Spart Plastikmüll und Arbeit.
Dünger: Der nachhaltige Garten sollte nur mit Bio-Dünger, der ebenfalls nachhaltigen Kriterien folgt, an seine Wurzeln lassen. Dem Kunstdünger sind organische Düngemittel wie Kompost, Hornspäne, Gesteinsmehl, Stallmist, Regenwurmhumus oder Kräuterextrakte vorzuziehen.
Blumenerde: Wer unsere Moore schützen möchte, kauft lieber Blumenerde ohne Torf. Für Blumenerde mit Torfanteil werden auch heute noch Moore trocken gelegt.
Nachhaltig einrichten
Solarlampen für die Wege sparen Geld und funktionieren heutzutage auch dann, wenn der Tag vorher kaum Sonne durch die Wolken gelassen hat.
Apropos Licht: Auch wenn die Rieseneiche ein wunderbares Schattenspiel auf dem Rasen hinterlässt, wenn sie von unten angestrahlt wird, sollte der umweltbewusste Gartenfreund darauf verzichten. Die sogenannte Lichtverschmutzung kann Tiere verwirren, die auf klare Unterschiede zwischen Tag und Nacht angewiesen sind, um nicht aus dem Biorhythmus zu geraten.
Ein Insektenhotel im Garten macht sich immer gut und unterstütz die Bestäubung der umliegenden Pflanzen.
Wer den Platz für eine wilde Blumenwiese hat und diesen dafür nutzt, fördert besonders wirkungsvoll das Leben zahlreicher Insekten und Kleinlebewesen wie Bienen.
Früchtetragende Pflanzen und solche mit ölhaltigen Samen bieten vielen Vögeln eine leckere Nahrungsquelle. Der Garten füllt sich mit zwitscherndem Gefieder.
Wasser lockt Mücken. Darum profitieren insektenfressende Vögel und Fledermäuse von einem Teich im Garten.
Tierfreundlich agieren
Mit eine wenig Hintergrundwissen kann der Gartenfreund viel für die Tierwelt tun. Bei jedem Hecken- und Buschschnitt sollte zum Beispiel vorher kontrolliert werden, ob Vogelnester vorhanden sind.
Wenn das Laub des Herbstes zu einem großen Haufen in einer ruhigen Ecke des Gartens bis zum Frühjahr verweilen darf, bietet es zahlreichen Tieren eine Winterüberbrückungsmöglichkeit. Zum Beispiel dem Igel.
Haufen aus totem Holz oder Trockenmauern mit Nischen bieten ebenfalls vielen Tieren einen Unterschlupf.
Herbizide und Insektizide sollten hingegen überhaupt keine Verwendung im privaten Garten finden.
Videotipps für Nachhaltigkeit im Garten
Nachhaltige Gartengestaltung – Tipps zum Nachmachen
Länge: 17 Minuten
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So wird der eigene Garten zur pflegeleichten und ökologischen Oase
Länge: 45 Minuten
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